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Teresa Enke: "Es schmerzt nicht mehr, an ihn zu denken" (Fußball allgemein)

Christi62, Solingen, Montag, 24.07.2017, 16:47 (vor 2439 Tagen) @ Voomy

Es ist sehr positiv zu bewerten, wenn Menschen gegen diese Krankheit etwas unternehmen. Damals hat man sehr viel über sie gelesen, auch später noch wie sie den Tod von Robert überwunden hat (soweit dies möglich ist). Allerdings spielt die Stiftung für den allgemeinen Bereich leider keine große Rolle, für den speziellen Bereich Leistungssport mag dies deutlich anders sein.

Übrigens ist eine Depression keine tödliche Krankheit. Die Menschen sterben nicht an der Kranheit selbst, sondern an den Folgen davon. Damit man sich mal ein Bild machen kann. In Deutschland sterben im Jahr etwas über 3000 Menschen im Straßenverkehr. Darüber hört und liest man sehr viel, und oft sieht man ja auch selbst mal einen Unfall.

Durch Selbstmord starben im Jahr 2015 10.080 Menschen, davon waren etwa 90 % psychisch krank, die Meisten davon depressiv. Das sind fast dreimal so viele Menschen, von denen man in der Regel wenig liest oder erfährt. Bei Robert Enke sah es damals ganz anders aus, weil er ziemlich prominent war. Die Zahlen sind durch die Jahre übrigens relativ konstant.

Als selbst Betroffener weiß ich wie schwierig es ist damit umzugehen und einen Ausweg zu finden. Mir ist es relativ gelungen, weil ich sehr viel Hilfe von außen hatte und als privat Versicherter deutlich privilegiert war. Und so ziemlich alles in meinem Leben auf den Prüfstand gestellt und vieles auch geändert habe. Zuletzt nun auch noch meinen Beruf.
Und trotzdem war ich 4,5 Monate in einer privaten psychosomatischen Klinik um halbwegs wieder gesund zu werden. Diese Möglichkeiten haben gesetzlich Versicherte in der Regel leider nicht, zumindest nicht in diesem Umfang.

Robert Enke hätte, wenn überhaupt, nur eine Chance gehabt, wenn er den Beruf des Fußballers aufgegeben hätte. Aber wer kann das schon, wenn er so in der Öffentlichkeit steht und versucht diese Krankheit auf Teufel komm raus zu verstecken...

Christi62


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