Weinzierl gefeuert! Artikel in der Süddeutschen (Fußball allgemein)

MisterHit, Samstag, 10.06.2017, 21:20 (vor 2501 Tagen) @ mephi

Heidel hat ja zweimal gute Erfahrungen damit gemacht, unerfahrenen Trainern die Verantwortung zu übergeben.
Sowohl Klopp als auch Tuchel wurden von ihm installiert. Wenn er das Gefühl hat, jemand sei ein guter Trainer, dann baut er auf ihn. Finde ich erstmal besser, als einen bekannten Namen zu nehmen, den man aber nur durchschnittlich gut findet.
Allerdings ist Tedesco niemand, den Heidel wie Klopp und Tuchel lange aus dem eigenen Verein kennt, und Schalke ist nicht Mainz.
Nicht international zu spielen ist ein Vorteil, um Neues zu etablieren, aber wenn es nicht läuft, dürfte sich sehr schnell Widerstand bei den Spielern regen. Die halten sicher mehr von sich als vom Trainer von Aue.

Ich finde die Wahl sehr mutig. Heidel dürfte nach dem Fehlgriff mit Weinzierl intern auch nicht mehr ganz unumstritten sein. Grundsätzlich stimme ich dir aber zu, daß es nur darum gehen kann, ob jemand die Qualität hat oder nicht; unabhängig davon, ob es sich um einen namhaften Trainer handelt oder eher um einen Newcomer.

Ganz entscheidend dürfte sein, wie die ersten Spiele laufen - wenn der Start schiefgeht, könnte man sich alsbald der fünf Auftaktniederlagen mit Weinzierl erinnern, und dann ist gleich wieder gut Stimmung im Laden.

Viele Optionen wird Heidel nicht gehabt haben. Wen soll er denn holen? Armin Veh? Mirko Slomka? Mit Weinzierl weiterwurschteln, war das größte Risiko - da war wohl nichts zu retten und alles bliebe 100% an ihm hängen. Diese Altlast ist er jetzt erstmal los. So wahnsinnig viele hochbegabte Jungtrainer ohne eigene Profierfahrung gibt es aber auch nicht - da blieb ihm eigentlich (außer TT) nur Tedesco, der problemlos loszueisen war.

Dem kann man durchaus zutrauen, mit dem blauen Kader besser zu spielen als der Vorgänger - ist ja auch kein Kunststück. Aber zaubern kann der wahrscheinlich auch nicht. Sollte er einen Saisonstart hinlegen wie Weinzierl letztes Jahr, tanzen ihm alle ganz schnell auf der Nase rum und der blaue Gesangsverein fängt zum 123ten Mal von vorne an - dann auch wieder mit einem neuem Manager.