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xG (Spieltage)

koom, Montag, 29.09.2025, 10:45 (vor 68 Tagen) @ Habakuk

Hier besteht möglicherweise auch eine Schwachstelle im derzeitigen Spiel unter Kovac. Wir sind in unserem Spielverhalten sehr vorhersehbar. Insbesondere Teams, die ähnlich spielen, können dabei mit uns oft auf Augenhöhe agieren. Und wenn das Pendel des Glücks dann mal in die andere Richtung ausschlägt, dann kann es schwierig werden. Nicht nur die fehlenden Würfel unterscheiden den Fußball vom Schach, sondern eben auch der Zufall.

Das ist leider richtig. Glück wird im Fußball halt immer ne Rolle spielen. Kovac' Herangehensweise sorgt dafür, dass ein Rückstand eher unwahrscheinlich ist, das beweisst er durchaus. Und das ein Rückstand auch nicht unbedingt das Ende ist, weil man - ohne alles krass zu ändern - auch stets torgefährlich bleibt. Trotzdem ist es halt so, dass man im Regelfall keine 30 Torschüsse produzieren wird und der Ball meist im Mittelfeld unterwegs ist.

Aber auf Dauer wird man in solchen Spielen nicht mit 50:50-Ausgängen zufrieden sein.

Es ist recht sicher kein 50:50. Das würde sonst schon öfter schiefgehen. Aber es ist auch kein 90:10. Letztlich müssig, hängt auch immer vom Gegner ab.

Anders gesagt: Macht diese Mannschaft ihr Ding gscheit, muss man vor niemandem Angst haben. Da ist man individuell wie taktisch auf einem Niveau, wo man auch Bayern und Barcelona ohne Angst entgegentreten kann. Das heisst ja nicht, das man die sicher besiegt, aber das man voll im Spiel sein wird und nicht über der eigenen Gewichtsklasse boxt auf dem Platz.

Mittelfristig werden wir Konzepte brauchen, wie wir bei ungünstigem Spielverlauf agieren wollen. Also der berühmte Plan B, der vielen Trainern fehlt. Von dessen Existenz und Funktionieren wird wohl auch abhängen, ob Kovac langfristig BVB-Trainer sein kann.

Ehrlich gesagt: Nö. Du brauchst keinen Plan B, wenn ein Plan A gut ausgedacht ist. Und das ist Kovac' Plan aus meiner Sicht. Er kann mit der Herangehensweise gegen jeden Gegner spielen. In der Spielvorbereitung wird man viel mehr Zeit investieren, wie man Stärken und Schwächen des Gegners empfängt, als das man sich um sich kümmern müsste und alles anders machen muss. Auch bei Rückstand wird nicht viel anderes passieren, ausser das man vorne vielleicht mehr Risiko wagt und eventuell auch von hinten mehr Bälle nach vorne gespielt werden. Individuell kannst du Schwerpunkte ändern, indem du von Mittelstürmer-Halbstürmer-Zehner umstellst auf eine andere Konstellation dieser Spielertypen (und sei es 3 MS) - dahinter ändert sich sehr wenig.

Für solche alternativen Spielideen dürfte man auch Spieler wie Chukwuemeka, Anselmino oder Silva geholt haben.

Nein, die hat man geholt, weil sie Qualität haben, die sie in Kovac' 5-2-3 abrufen können und sollen. Das haben alle 3 auch bereits angedeutet, das sie das tun können. Wenn die alle fit und angekommen sind, dann kommt von der Bank massive Qualität mit anderen Nuancen.


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