Silva verschwieg OP (BVB)

istar, Donnerstag, 11.09.2025, 08:53 (vor 96 Tagen) @ virz3

Der BVB erfuhr erst beim Medizincheck, dass Neuzugang Fábio Silva im Sommer an den Adduktoren operiert wurde. Vorher gab es kein persönliches Treffen – Kommunikation lief nur digital.

Das Debüt von Fabio Silva dürfte sich damit noch deutlich nach hinten schieben, möglicherweise noch über die kommende Länderspiel-Phase Mitte Oktober hinaus. Im Klub, so ist zu hören, habe es dennoch keine Zweifel an der Verpflichtung des Stürmers gegeben.

Quelle Ruhrnachrichten.

Man entschied sich dennoch für einen Transfer auch weil man so spät im Transferfenster keinen Ersatz mehr sah und man mit Guirassy (bzgl Transfer trotz OP) gute Erfahrungen gemacht habe.
Einem Wechsel von Beier schob man nach Bekanntwerden dieser Info sofort einen Riegel vor, sodass es da gar nicht zu ernsthaften Verhandlungen kam.

Ich kenne die Gepflogenheiten in diesem Geschäft nicht im Detail. Die Story ist aber jedenfalls nicht geeignet, meinem schlechten Bauchgefühl mit Blick auf den Grad der Professionalität bei unserem Management entgegenzuwirken.

Absolut.

Der BVB gibt viel Geld für einen Spieler aus und NIEMAND aus dem Verein hat je mit ihm gesprochen? Das ist schon sehr nachlässig (faul? dummm? unprofessionell?)

Die Geschichte hinter dem Silva Transfer wirkt nach außen hin wirklich sehr unglücklich. Aus welchen Gründen auch immer, verspricht man sich von diesem Spieler offenbar sehr viel. Ob es die bisherigen Leistungsdaten hergeben, ich denke darüber kann man streiten.

Das aber ein Spieler verpflichtet wird, so denn die Berichte auch wirklich zutreffen, ohne das ein einziger Verantwortlicher je mit ihm persönlich gesprochen hat, ist für mich nicht nachvollziehbar. Es gab Zeiten, da hat man Spieler auf den Charakter getestet (zu Klopp Zeiten) und hat abgewogen, ob der Spieler charakterlich ins Team passt. Klar kann man auch in einem persönlichen Gespräch einem Spieler nur vor den Kopf gucken, aber so ein bisschen einen Eindruck kann man durchaus gewinnen. Zumindest in meiner Erinnerung stimmte die Teamchemie unter Klopp meistens.

Das da offenbar so gar kein Wert drauf gelegt zu werden scheint, erschreckt mich gerade ehrlich gesagt, würde aber den ein oder anderen Auftritt oder gar ganze Phasen erklären.

Man kann doch einen persönlichen Eindruck nicht durch Mails oder Telefonate oder sonstiges ersetzen. Ich will gar nicht sagen, das Silva möglicherweise ein guter Kerl ist, der sich den Arsch aufreisst fürs Team, aber ganz ehrlich ob seiner Behandlung war er schonmal nicht. Ist halt die Frage, ob er das von sich aus preisgeben muss, wenn auch keiner von unseren Verantwortlichen danach fragt. Keine Ahnung.

Man entschied sich, wohl auch mangels Alternativen, die man verpennt hat, für Silva, auch trotz scheinbar schwererer Verletzung und trotz deutlichem Unmut über die Kommunikation des Spielers und des Managers. Treffen die Berichte zu, halte ich das für einen Fehler.

Time will tell.

Bei der Bellingham-Verpflichtung war die ganze Kapelle mehrfach am Start. Sogar Aki und der Trainer.
Das Vorgehen bei Silva ist also nicht die Regel, sondern die Ausnahme.
Für mich sagt das eher was über den Stellenwert des Spielers aus. Er ist in erster Linie Backup für Guirassy.

Und der ewige Jürgen war ein Meister darin, aus Einzelspielern eine Gemeinschaft zu formen, ob das mit „Charakterscouting“ zu tun hat, ich glaub das eher nicht.