Ja, aber (Politik)

Ulrich, Mittwoch, 25.09.2024, 09:57 (vor 450 Tagen) @ tobi002

Trotzdem, mit höchster Nato Freigabe, unbedingt, zu russischen Firmen zu gehen, ist nicht so cool..

Der damalige Chef des Cybersicherheitsrat Deutschland (CSRD), eines Lobbyverbands, galt in Teilen der Fachwelt als Fehlbesetzung. Die damalige CCC-Sprecherin Constanze Kurz nannte ihn einen „Cyberclown“. Ein Begriff, den Jan Böhmermann im ZDF Magazin Royal am 7. Oktober 2022 aufgriff. In seiner Sendung ging es um den CSRD, dessen aktuellen Präsidenten, ein russisches Mitgliedsunternehmen und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.

Skandalisiert wurde unter anderem, dass Schönbohm zur Jubiläumsfeier des CSRD ging und dort ein Grußwort hielt – obschon eigentlich der Verein seit Jahren gemieden werden sollte, so eine Dienstanweisung. Schönbohm beantragte eine Ausnahmegenehmigung bei Staatssekretär Markus Richter, doch davon erfuhren die Zuschauer nichts. Auf Basis zusammengetragener Berichterstattung Dritter über fast die gesamte Amtszeit Schönbohms kam Böhmermann zu dem Schluss: Dieser sei eine "Gefahr für die Cybersicherheit Deutschlands".

https://www.heise.de/news/Skandal-um-Ex-BSI-Praesident-Schoenbohm-Prozess-zu-Boehmermann-Sendung-gestartet-9939224.html

So schaut es aus. Arne Schönbohm war als Präsident des BSI eine grandiose Fehlbesetzung. Und der von ihm mitgegründete Verein in der Tat hoch problematisch. Auch wenn Schönbohm sich dienstrechtlich abgesichert hatte, war sein Besuch auf der Jubiläumsfeier politisch betrachtet völlig irrwitzig. Jemand mit auch nur einem Hauch von Fingerspitzengefühl wäre statt dessen auf weitest möglichen Abstand gegangen.