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Russische Einkommen steigen so stark wie lange nicht - Putin verheizt die Geldreserven des Nationalen Wohlfahrtsfonds (Politik)

Ulrich, Sonntag, 12.05.2024, 22:01 (vor 11 Tagen) @ FourrierTrans

Irgendwann ist aber auch das Geld alle. Was hat er jetzt schon ausgegeben, ich lese was von 200mld Dollar, wenig ist es nicht, auch für Putin nicht. Der Gazprom notiert im Jahr 2023 6,5 mld Dollar Verlust , auch nicht wenig. Dazu noch die eingefrorenen Bankreserven in Höhe von 300 mld , die vielleicht die Ukraine kriegt, und für den Krieg verwenden kann.
Das Geld kann doch auch nicht für Putin unendlich sein, wenn ihm schon eigene Leute egal sind.


Für uns ist es auch nicht unendlich. Russland verdient weiterhin gutes Geld mit anderen Staaten (übrigens aber auch weiterhin mit uns: nach der 13ten Neuauflage von EU-Sanktionen hat die EU trotzdem weiterhin vergessen, russisches Flüssig-Gas draufzusetzen LOL --> wir kaufen mehr Flüssig-Gas von Russland als vor 2022), während, als Beispiel, Deutschland immer tiefer in die Rezession stürzt, rein was die Wirtschaftszahlen hergeben. Aber das ist ein anderes Thema. Die Hoffnung, auf das ausgehende Geld Putins als Gamechanger zu setzen, kann man begraben.


Wo wir das Thema hier hatten:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/hohe-einnahmen-aus-oelexporten-russlands-kriegswirtschaft-waechst-19714119.html

Die Steigerung hat andere Gründe. Russland hat in den Jahren vor dem Krieg die Einnahmen aus Rohstoffverkäufen im sogenannten "Nationalen Wohlfahrtsfonds" angelegt. Dort liegen Aktien russischer Unternehmen und Geldreserven. Vom Geld bezahlt Putin den Krieg, das treibt die Wirtschaft nach oben. Aber was die liquiden Mittel des Fonds angeht, so hat man bereits knapp die Hälfte ausgegeben. Beobachter gehen davon aus, dass der Topf Mitte bis Ende 2025 leer ist. Der Weg zum internationalen Devisenmarkt ist versperrt, das heißt, Putin müsste die Notenpresse anwerfen lassen und die eh schon gestiegenen Steuern weiter zu erhöhen.

Der Rohölpreis war zwar zeitweise nach oben geschossen, aber mittlerweile ist er wieder gesunken. Zudem muss Russland deutliche Abstriche beim Preis machen. Der Preisdeckel wirkt zumindest teilweise. Und die Drohnenangriffe der Ukraine auf russische Raffinerien und Öllager führen dazu, dass man weniger Öl exportieren kann, als geplant. Besonders schlecht sieht es im Erdgasbereich aus. Gazprom verzeichnete im vergangenen Jahr 6,4 Milliarden Euro Nettoverlust.

In Russland herrscht mittlerweile massiver Arbeitskräftemangel. Selbst in für den Staat wichtigen Bereichen wie der Rüstungs- oder der Öl- und Gasindustrie fehlen Fachkräfte. Teilweise liegt es daran, dass qualifizierte Leute eingezogen wurden, teilweise fehlen Arbeitskräfte aus den ehemaligen Sowjetstaaten in Zentralasien. Um Arbeitskräfte zu gewinnen oder zu halten, bieten die Unternehmen höhere Löhne. Und die Rüstungsunternehmen haben einen relevanten Vorteil. Wer dort arbeitet, wird in der Regel nicht zu den Streitkräften eingezogen. Das Wirtschaftswachstum wird einzig von der Rüstungsindustrie getrieben. Dort hinein fließen die staatlichen Gelder. Unternehmen in anderen Branchen bringt das massiv unter Druck. Die Steuerquoten und die Zinsen sind deutlich gestiegen. Trotzdem müssen sie höhere Löhne zahlen, um überhaupt noch Personal zu finden. Es könnte auf eine Situation hinaus laufen, in der bei hohem, durch die Rüstung getriebenem Wirtschaftswachstum gleichzeitig ganze Branchen in die Pleite laufen.


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