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Flick (WM / EM aktuell)

koom, Freitag, 02.12.2022, 13:19 (vor 482 Tagen) @ Scherben

was meint ihr, steht er intern beim DFB ebenso wie Bierhoff zur Debatte?


Ich kann mir nicht ganz erklären, warum Flick zur Debatte stehen sollte.

Weil es zumindest nicht so einfach ist, warum Flick ein Teil des Problems ist. Im Grunde ist das eine Variante von der Terzic-Debatte. Bei Flick wie Terzic gilt vor allem eine Leistung in der Vergangenheit (Flick: Triple, WM2014; Terzic: DFB Pokalsieg) als ein Gradmesser der Leistung, aber da nimmt man nur eben den konkreten Erfolg her und nicht die ganzen Begleitumstände.

Die WM2014 war taktisch eher solala, aber man besaß tatsächlich eine goldene Generation auf ihrem letzten großen Ritt: Schweinsteiger, Khedira, Lahm, Boateng, Hummels, Klose, Müller. Alle auf dem Höhepunkt der Bundesliga, die mit Klopp beim BVB, Tuchel bei Mainz, Guardiola bei Bayern (und zuvor Heynckes, getrieben von Klopp) einen taktischen Meilenstein und Peak an Trainings- und Coaching-Qualität hatte. Und Flicks Triple-Bayern profitierten sehr von den Corona-Umständen und dem veränderten CL-Turnier, wodurch eine hochausgeruhte Truppe dort alles in Grund und Boden spielen konnte.

Bei Terzic überragen die letzten Spiele (mit Weltklasse Sancho und Haaland) die sehr mässigen ersten Spiele und der DFB Pokalsieg überblendet noch mehr.

Nimmt man all das zur Seite und betrachtet sich die sonstigen Vorgänge seitdem, ernüchtert das sehr. Flick hat die Bayern defensiv sehr anfällig gemacht und das im Jahr darauf entsprechend bezahlt. Die gleichen Probleme sieht man nun bei der Nationalelf, wo es entweder vorne und hinten scheppert oder beides eher weniger. Je offensiver man wird, desto defensiv anfälliger wird man. Das man selbst ein Team wie den Oman nicht kaputtspielen kann, ist bezeichnend. Flick kann und mag keine Defensive, dabei sind konstant gute Ballgewinne das Fundament für eine risikoreiche Offensive.

Bei Terzic fällt auch mehr und mehr auf, dass er offenbar noch von Favres guter Defensivarbeit profitierte und noch mehr von den Weltklassespielern Haaland und Sancho. Ohne deren überragende Einzelspielerfähigkeiten gibt es keine Idee in der Offensive. Und man hat keine solch überragenden Einzelkönner außer Bellingham. Speziell der fehlende überragende Mittelstürmer (der Haller sein könnte) fällt da ins Gewicht und entlarvt die komplett fehlende offensive Spielidee. Dazu fehlt auch ein gutes Defensivspiel, dass mehr und mehr wie bei den Bambinos dann einfach nur mit "noch mehr Verteidiger aufs Feld" gelöst wurde, ohne wirklich damit defensiv besser zu werden.

Ich weiss nicht warum, aber seitdem die angesprochenen Trainer nicht mehr in der Bundesliga sind, verfällt das taktische Niveau der ganzen Liga und ihrer begleitenden Medien extrem. Vermutlich haben einige Verantwortliche und Journalisten ein gewisses Halbwissen angenommen (gelaufene Kilometer als Leistungsindikator bspw.), ohne je wirklich begriffen zu haben, was alles mit reinspielt.


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