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Ein rundum entspannter Stadiontag (Spieltage)

Zudu, Wolfsburg, Dienstag, 08.11.2022, 23:59 (vor 532 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Es war wirklich ein sehr entspannter Stadiontag. Ohne große Aufregung oder großartiges Ärgernis wurde der Dienstagabend zu Ende gebracht.

Komische Stimmung schon vor dem Anpfiff im Block. Selten habe ich auswärts solchen Pessimismus unter den Fans erlebt. Paar Unterhaltungen außerhalb von Stadion, wenige mehr innerhalb beim Bierchen und niemand glaubte so wirklich heute an einen Sieg. „War schon glücklich gegen Bochum.“ - „die letzten Wochen ging spielerisch wenig.“ war größtenteils der Tenor.
Bin gut, geht heute „nur“ gegen die Wölfis. Egal wie schlecht wir die letzten sieben Jahre drauf waren, irgendwas geht eigentlich immer, meint jedenfalls mein Bruder.

Die ersten Minuten laufen noch gar nicht lange, Wolfsburg spielt überraschend hoch und pressend, fällt nach sechs Minuten (wie sich sonst) nach einer Ecke das erste Gegentor. Klasse, 94 Minuten Zeit um noch was rauszuholen, denke ich mir. Doch der Rest der ersten Halbzeit ist tatsächlich ernüchternd. Wolfsburg dominierend, mit klareren Chancen. Nach vorne geht wenig bei der Borussia. Vor allem Bellingham wirkte fahrig, unkonzentriert und wollte es erzwingen. (Diese Tatsache änderte sich über 90 Minuten nicht. Wahrscheinlich sein schwächstes Spiel in schwarzgelb) Adeyemi, so jedenfalls ohne Fakten im Stadion, gewann wirklich keinen Zweikampf. Eigentlich war er gar nicht auffällig, gar spielentscheidend. Die Auswechselung in der zweiten Hälfte war einfach berechtig. Ich denke, wenn nach der Winterpause da keine signifikante Leistungssteigerung kommt, ist die Geschichte schneller zu Ende, als die 30 mio. sich rentiert haben.
Malen immer wieder bemüht, schafft auch mal sich vom Gegner zu befreien, teils gute Technik, trifft dann aber konsequent die falsche Entscheidung. Allgemein trifft die ganze Mannschaft falsche Entscheidungen. Kein Ball wird tief gespielt; viel klein-klein. Aufregend wird es nach vorne hin eigentlich nie wirklich.
Größtes Ärgernis, für mich persönlich: Rapha. Ich verstehe es wirklich. Ich kann über Adeyemis Talent, Malens Effizenz und Hummels Geschwindigkeit lamentieren, damit komme ich klar. Aber wenn ich sehe, das unser linker Aussenverteidiger nach dreißig Minuten (!) die Schultern hängen lässt… was soll ich da noch zu sagen? Da fehlt der komplette Glauben noch irgendwas reißen zu können.
by the way: komplette Gegenteil dazu Mats Hummels. Meine Güte, klare er ist nicht mehr Mitte zwanzig und der beste Verteidiger Europas, aber er hat noch Bock. In der 94. bei einem 0:2 Rückstand, treibt er noch an, läuft, macht Meter hinten wie vorne… ihm würde ich es wirklich gönnen mal wieder ein Erfolgserlebnis zu haben.

Aber wir müssen wirklich mal über ein großes Problem, neben den Standards, reden. Unsere Schüsse außerhalb des 16ers sind ja dermaßen zum schämen. Ja ich weiß, normalerweise sollten Schüsse außerhalb des Strafraums nicht das Allheilmittel oder Matchplan sein. Man kommt aber nicht drumrum ab und an den Torhüter mal zu fordern, sein Glück zu versuchen (so wie Moukoko letzten Samstag). Heute hatten wir erneut mehrere Versuche. Schlotterbeck, Bellingham, Brandt, Malen… wenn der Ball nicht gerade deutlich vorbei geht, kommt der Schuss gerollt aufs Tor, dass ich mich beschämt nach Jude‘s Schuss wegdrehen muss, als der Stadionsprecher der Wölfe drei mal Casteels Namen ausrufen lässt, als ob er eine Glanzparade rausgeholt hätte.
Versteht mich nicht falsch, ich erwarte wirklich nicht, dass jeder Schuss aus der zweiten Reihe sitzt, aber irgendwie schon, dass er wenigstens fordernd oder gar gefährlich AUFS Tor kommt.

Alles in Allem war es wirklich einer guter Ausklang eines Dienstag Abend. Nach der Arbeit ( da Ortsansässig) entspannt Richtung Stadion, ein paar bekannte Gesichter getroffen, die man sonst ausschließlich zum Heimspiel sieht. Bis auf die Gegentore ohne große Aufregung im Stadion verbracht. Nach 90 Minuten steht man etwas ratlos daher, auch das Team kommt eher zaghaft Richtung Block. Das letzte Bierchen schmeckt sich eher etwas schal, nun gut. Die Ersatzspieler beim warm machen haben auch ihren Spaß. Bisschen den Ball hochhalten, wer versagt bekommt ein wenig „Ohren schnipsen“ (so nannten wir es jedenfalls in der Jugend). Alles ganz entspannt. Dienstag Abend halt in Wolfsburg.

Borussia Dortmund steht meiner Meinung nach vor großen Entscheidungen im nächsten Sommer. Möchte man das absolute Talent? Oder den absoluten Willen jedes Wochenende die vorhandenen Fähigkeiten vollends abzurufen? Für mich war Özcan da lange Zeit das Vorbild. Vielleicht nicht der talentierteste Spieler, den Borussia verpflichtete aber mit der richtigen Grundeinstellung. Seine Entwicklung bzw. Leistung stagniert jedoch auch sehr zu den ersten Einsätzen, könnte mir aber auch vorstellen, dass die Löcher, die Jude hinterlässt schwer zu stopfen sind. Schwierig alles zu beurteilen letzten Endes, weil man nicht weiß, was von einzelnen Spielern gefordert wird/wurde.


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