Fußballerische Wohlstandsverwahrlosung (Spieltage)

Sascha, Dortmund, Sonntag, 18.09.2022, 09:44 (vor 605 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

So würde ich das nennen, was hier teilweise zu lesen ist. Man gewinnt das Derby verdient, die Blauen haben nicht den Hauch einer Chance, ein Tor zu machen - und es wird über die Offensivleistung und das dürftige Ergebnis gemeckert.

Zuerst einmal waren Derbys in meiner Erinnerung so gut wie nie wirklich gute Spiele. Häufig genug war es ein ziemliches Gegurke, das, wenn überhaupt, die Mannschaft mit einem Tor Vorsprung gewonnen hat, die irgendwie die Murmel über die Linie drücken konnte. Schönheitspreise wurden da nie vergeben.

Und ganz generell: wir haben jetzt das vierte Derby in Folge gewonnen. Mit 12:0 Toren. In Gelsenkirchen sind jetzt Kinder in die Ü3-Gruppe der Kita gekommen, die nicht einmal ein einziges Tor gegen uns bestaunen konnten.

Ich kenne da noch ganz andere Zeiten. Wir sind 2005 nicht nach den Toren von Kehl und Kringe so hart ausgerastet, weil da Hacke-Spitze-Eins-Zwei-Drei geboten wurde, sondern weil wir endlich mal wieder dieses Kackspiel gewinnen und uns Derbysieger nennen durften.

Herrje, wir leben derbytechnisch in goldenen Zeiten. Wir gewinnen die Spiele, sind den Blauen haushoch überlegen und das Beste: Sie wissen es und fangen an zu akzeptieren, dass wir hier uneingeschränkter Chef im Derbyring sind.

Also, Mundwinkel wieder nach oben, Ihr Derbysieger. Zaubern kann man bei anderen Spielen.