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Oberstes Gericht der USA kippt Abtreibungsrecht (Politik)

FourrierTrans, Dortmund, Freitag, 24.06.2022, 19:18 (vor 662 Tagen) @ Jurist81

Die juristische Begründung ist mir nicht bekannt, die Expertise diese zu bewerten habe ich ohnehin nicht, die politische Ebene der Entscheidung vermag ich jedoch bewerten und muss sagen:

Herzlichen Glückwunsch, ihr verblendeten Rechtsaußen! Nicht nur habt Ihr heute massiv die Attraktivität demokratisch zu wählen für Frauen in Red States erhöht, Ihr habt zudem geschafft, dass in der Zukunft sehr viele Kindern aus Minoritäten geboren werden, die als Erwachsene mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht republikanisch wählen werden. Und um den Ganzen die Krone aufzusetzen habt Ihr dafür gesorgt, dass die Kriminalität in den USA in Staaten, in denen Abtreibung verboten ist, in etwa 16 bis 30 Jahre massiv steigen wird. Damit meine ich mitnichten, dass Ihr verzweifelte Frauen, die sich eine Abtreibung in einem freien, demokratischen Staat nicht leisten kann, in die Arme von Scharlatanen und Hobby-Gynäkologen treibt. Nein, wissenschaftliche Studien haben belegt, dass Roe vs Wade zu einem Rückgang der Kriminalität in den USA führten (habe ich hier mal verlinkt und ausgeführt). Den Effekt macht man nun rückgängig, weil leider viele ungewollte Kinder in prekären Verhältnissen geboren werden und daher statistisch häufiger (gewalttätig) kriminell werden. Und zu Guter letzt habt Ihr auch noch ein Teil des Wirtschaftswachstumspotential abgeschöpft, weil viele Frauen in der Zukunft nicht mehr ihre Jobs ausüben können, weil sie ungewollt schwanger sind oder sich um ihre ungewollten Kinder kümmern.

Ich verstehe, dass Euch der Frauen auf Ihren Körper scheißegal ist. Ich verstehe, dass es Euch ebenso egal ist, dass Ihr wieder mal Menschen aus bildungsfernen Schichten diskriminiert, weil die anders als die texanische Ölprinzessin nicht mal eben Abtreibungsurlaub in Malibi machen können. Das macht Euch zu Arschlöchern. Die im vorstehenden Absatz aufgezählten Folgen sind aber das Gegenteil dessen, was Ihr wollt. Damit macht die Entscheidung Euch zu dummen Arschlöchern!

Ich fand diese Diskussion immer sehr komplex. Die von dir beschriebenen Aspekte sind aber nachweislich die Folge. Sowohl die signifikant steigende Kriminalität, als auch der aufkommende "Schwarzmarkt" für Abtreibungen. Eine Abtreibung ist mMn immer eine sehr individuelle Entscheidung, rein auf den Einzelfall runtergebrochen. Es kann da durchaus sehr nachvollziehbare Gründe geben. Auf der anderen Seite fand ich die "My Body, my choice"-Plakate auch schwierig. Ab einem gewissen Zeitpunkt, vermutlich streitet sich hier die Wissenschaft ebenfalls, gibt es ja nun doch auch rein biologisch betrachtet, ein Leben in dem Körper. Also im Grunde eine daraus entstehende "eigenständige Person", die man dann entfernt und nicht lediglich eine Extremität, die man verändert.
Wie auch immer, die Folgen sind schwerwiegend für die USA, alleine schon durch die oben genannten Aspekte.


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