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Minimalismus | Guilty Pleasures | Temial (Sonstiges)

LBKS2007, Montag, 13.09.2021, 11:50 (vor 927 Tagen) @ markus

Schöne Vorstellung, dass das alles ohne weiteres möglich ist.
Im Grunde gebe ich dir Recht. Auf die Gefahr hin, hier vom eigentliche Thema abzudriften, sei dennoch eine Anmerkung erlaubt.

Je nachdem wo man wohnt, wird es schlicht unbezahlbar sein, Wohneigentum zu erwerben, vor allem für Familien mit nur einem Einkommen. Es sind nicht nur die Darlehensraten, die vielleicht noch zu stemmen wären. Was aber nebenher in die Immobilie gesteckt werden muss, übersteigt häufig die Möglichkeiten. Natürlich hast du nach 20-30 Jahren deine Schulden abbezahlt, was bis dahin in die Immobilie geflossen ist geht aber weit über den ursprünglichen Kaufpreis hinaus, wodurch wir hier im Gesamtpaket schnell über hohe sechsstellige Summen oder mehr sprechen. Den ganzen Ärger, Aufwand, Verantwortung der damit einher geht mal außen vor.
Ohne das zu vertiefen, ich halte diese vermeintliche Lösung raus aus der Miete hin zum Eigenheim nicht für universell anwendbar.

Und nur um näher an der Arbeit zu wohnen würde ich niemals den Wohnort wechseln, dafür ändern sich Dinge im Leben einfach viel zu schnell. Privat, beruflich, alles möglich und dann war es für die Katz. Solange der zeitliche und finanzielle Aufwand vertretbar ist, muss man das Pendeln also in Kauf nehmen. Das ist aber sehr individuell.

Die angesprochenen Themen Versicherung und Abo passen aber gut zur Ausgangsfrage. Hier bin ich überzeugt ist der Durchschnittsbürger viel zu unbedacht und spendabel. Ich finde durchaus, dass sich das Thema Minimalismus also nicht nur auf materielle Dinge bzw. Produkte, sondern auch Dienstleistungen beziehen lässt. Jeder kennt das Abo fürs Fitnessstudio, welches aus Bequemlichkeit in doppelter Hinsicht zwar weiter bezahlt, aber so gut wie nie in Anspruch genommen wird. Artet der Konsum dann tatsächlich derart aus, dass ich mich verschulde, sind wir vom Thema Minimalismus aber wirklich meilenweit entfernt und ich würde unterstellen, dass Betroffene sich mit solchen Gedanken bisher auch noch nicht beschäftigt haben und von der Veranlagung her auch nicht unbedingt dazu neigen, dies künftig zu tun.

Den Tipp einfach die Einnahmen zu erhöhen finde ich zwar nachvollziehbar aber auch sehr vereinfacht dargestellt. Wenn es so leicht nur wäre, dann hätten wir in Deutschland sicher ein paar Millionäre mehr. Ohne den entsprechenden Spielraum, bevor nicht alle hungrigen Mäuler gestopft sind, wird dir keine durchschnittliche Familie in Deutschland so viel investieren können, dass sich die erzielten Dividenden oder Renditen merklich und langfristig auf das Haushaltseinkommen auswirken. Viele Jobs sind auch einfach finanziell gedeckelt, da gibt es ab und an mal eine tarifliche Erhöhung aber der Traum vom Tellerwäscher zum Millionär findet so in der Realität sicher nicht in einem Maß statt, als dass man von einem allgemeingültigen und einfachem Rezept zum Erfolg sprechen könnte.

Um den Kreis zu schließen, selbst wenn ich all deine Punkte beachte, was ich für mich durchaus behaupten würde, ist es ja nicht von der Hand zu weisen, dass dennoch weiterhin vermeidbare und überflüssige Anschaffungen getätigt werden. Das war ja Kern meiner Ausgangsbehauptung unter Nennung möglicher Ursachen. Und dennoch finde ich diese Einsicht einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur sprichwörtlichen Besserung.


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