VAR nur bei klaren Fehlentscheidungen! (BVB)

CLM, Berlin, Mittwoch, 03.03.2021, 10:51 (vor 1143 Tagen) @ wildwing81
bearbeitet von CLM, Mittwoch, 03.03.2021, 10:56

Das Ding ist einfach: Was hat der Schiri wahrgenommen? Hat er die Szene gesehen und auf Weiterspielen entschieden? Dann darf der VAR nicht eingreifen (bzw. man muss sich in dem Fall absprechen: "Hast du das eventuelle Foul gesehen? Ja? Dann alles ok!"). Wenn der Schiri die Szene NICHT wahrgenommen hat, dann darf der VAR darauf hinweisen ("Schaus dir nochmal an und bewerte selbst"). Das gleiche Thema gabs ja auch bei Pauli-HSV. Collinas Erben haben es ganz gut erklärt, dass der Schiri die Szene anders wahrgenommen hat und hätte er korrekt wahrgenommen (in dem Fall: Ball gespielt), wahrscheinlich zu einem anderen Urteil gekommen wäre. Ein ähnlicher Fall war das. Und setzen wir mal die Brille ab: Natürlich trifft Haaland ihn. Man sieht es aus der Totalen zwar nicht zweifelsfrei, aber es ist schon sehr eindeutig. Ich wünsche mir, dass wir Fans einem Tag nach dem Spiel dazu in der Lage sind sowas auch ohne Vereinsbrille zu bewerten. Wäre die Szene andersherum gewesen, und das Tor wäre gegeben worden, wäre der Aufschrei hier aber riesig. Ja, das war ein Foul von Haaland. Fertig. Er hat sich über die Entscheidung ja auch überhaupt nicht beschwert.

Unabhängig davon bin ich aber mittlerweile auch soweit, den VAR gerne wieder abzuschaffen. Ich hatte mir davon sehr viel versprochen und habe ihn lange verteidigt. Aber ich habe in den ersten Pokalrunden (ohne VAR) gemerkt, wie befreiend anders man das Spiel schaut. Und sich sofort freuen oder ärgern kann. Bei Sanchos Tor gestern habe ich vorher nen großen Abseitsverdacht gehabt und als der Ball im Tor war nicht gejubelt, weil ich mir sicher war, dass es Abseits war. Der Jubel nach der VAR Entscheidung ist halt dann nicht im Ansatz mit einem echten Torjubel zu vergleichen und das nimmt dem Spiel tatsächlich viel. Und weil trotzdem noch VAR Entscheidungen auftauchen, die geradezu hanebüchen sind, wiegen diese Fehlentscheidungen (die überprüft wurden) dann deutlich schwerer, als wenn man einem Schiri auf dem Feld zugute halten kann, er hat es halt nicht anders sehen können aus seiner Perspektive (ohne Überprüfungsmöglichkeit).