8 Monate vor der Bundestagswahl steht damit der Kanzler fest (Sonstiges)

Palermo, Düsseldorf, Samstag, 16.01.2021, 13:35 (vor 1193 Tagen) @ Lattenknaller

Laschet macht das nicht, um "nur" CDU-Vorsitzender zu werden. Der will Kanzler werden.
Das wird also eine spannende Geschichte. Am Ende wird das sehr von Umfragen getrieben. Da wird immer die Frage stehen "Wen wählen sie mit Söder als KK?" "Und wen mit Laschet".

Doch, das kann ich mir eben bei Laschet schon vorstellen, dass es ihm um den Parteivorsitz geht.
Die Union hat das strategische Dilemma, einen Spagat zwischen AfD- und Grünen-Klientel hinbekommen zu müssen. Beide gleichwertig einzubinden geht nicht. Ich nehme Laschet aber ab, dass es seine tiefe Überzeugung ist, die Union so weit es geht "mittig" zu halten.
Laschet wirbt hier ja damit, die einzige schwarz-gelbe Koalition in Deutschland zu haben, null Toleranz bei Kriminalität zu zeigen, aber trotzdem einen offenen Kurs in Sachen Zuwanderung zu fahren. Das sind ja schon mal ordentliche Angebote in beide Richtungen.

Gleichzeitig ist da eben die Sache, wie Laschet gerade während der Pandemie wahrgenommen wird. Auch wenn die Infektionslage in NRW durchgehend besser als in Bayern ist: In der Kommunikation arbeitet Laschet mangelhaft mit Tendenz ungenügend. Söder versteht es hingegen, sich in Szene zu setzen. Das ist angesichts der Lage in Bayern schon eine gewisse Leistung, auch wenn die Arbeit eines Regierungschefs natürlich nicht nur aus Kommunikation bestehen sollte.

Zum Abschluss: Bei Merz wäre die Sache klar gewesen. Der Parteivorsitz ist nur die Eintrittskarte ins Kanzleramt. Man steigt nicht mit 65 nochmal in den Ring, um Grüßaugust im Bundeswirtschaftsministerium zu werden.