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Statement Martin Sonneborn (Fußball allgemein)

Biscuit, Ort, Mittwoch, 13.01.2021, 19:37 (vor 1171 Tagen) @ guy_incognito

Liebe Leute draußen an den Geräten,

eigentlich wollte ich mich erst Ende der Woche zu den aktuellen Vorgängen äußern, aber der heutige Parteiaustritt von Nico Semsrott veranlasst mich, schon früher zu reagieren. Einige grundsätzliche (humorlose) Überlegungen zu den Möglichkeiten satirischer Auseinandersetzung mit einer immer irrwitzigere Kapriolen schlagenden Welt werden in der nächsten Zeit folgen.

Eins vorab: Die Exegese von Witzen gehört eigentlich nicht zu meiner Berufsbeschreibung.

Nach dem Sturm auf das Capitol in Washington habe ich den Entwurf eines T-Shirts veröffentlicht, dessen Zielrichtung es war, die zunehmend gegenstandsloser werdende weltpolitische Überheblichkeit der USA zu karikieren, ihre Forcierung einer wirtschaftlichen Konfrontation mit China, ihre an Widersinnigkeit schwer zu übertreffenden Ideologien & Feindbildkonstruktionen, und vor allem: die wiederholten sinophoben Ausfälle und Polemiken ihres Präsidenten („China-Virus!“). (Der gleichzeitig noch einen Großteil der Merchandise-Artikel für seinen Wahlkampf in China produzieren ließ. ZwinkerSmiley) Denn der Sturm auf das Capitol schien nicht nur die Erosion der westlichen Demokratie und ihres Wertegerüsts – jahrzehntelanger Exportschlager der Vereingten Staaten – offenzulegen, sondern auch einen weltgeschichtlichen Wendepunkt.

Bei der Gestaltung dieses Shirts habe ich mich sprachlicher Stereotype bedient und ein billiges Klischee aufgenommen:
„Au Widelsehern, Amlerika! Habem Sie Guter FrLug runtel! Plinted in China. Fü Die PALTEI.“

Die Wirkung dieses Shirts habe ich unterschätzt. Ich war so überzeugt davon, dass die Stoßrichtung des Aufdrucks klar ist, dass mir nicht bewusst war, dass sich jemand davon rassistisch diskriminiert fühlen könnte.

Wenn ein Witz aber zu rassistischer Verletzung führt, statt Reflexionsanstöße zu geben oder zumindest ein befreiendes Lachen nach sich zu ziehen, dann ist es ein misslungener Witz.
Es tut mir leid, dass Menschen durch die Reproduktion dieser Stereotype verletzt wurden.

Ich bedanke mich bei Nico Semsrott für die deprimierende Zusammenarbeit und wünsche ihm für die Zukunft viel Erfolg.
Martin Sonneborn

Wünsche ihm für die Zukunft viel Erfolg - perfekt. Bessere Abrechnung hätte man dem Nico zum Schluss nicht mitgeben können.


Angemessene Reaktion. Damit ist Sache aus der Welt.


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