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Eigentlich ist der deutsche Fußball ein perfektes Beispiel für das Thema (Fußball allgemein)

Klopfer ⌂, Dortmund, Mittwoch, 13.01.2021, 15:33 (vor 1197 Tagen) @ Elmar
bearbeitet von Klopfer, Mittwoch, 13.01.2021, 15:41

Es gibt mittlerweile 4 Mannschaften, die am Tropf eines Unternehmens und aus dessen Saat entstanden.
RB, SAP, VW, Bayer

Mich würde mal interessieren, wie schnell diese Appendix-Vereine ohne ihren Wirt in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

Das sind aber trotzden vier völlig unterschiedliche Fälle.

Hopps Ziel war es immer einen Bundesligaclub aufzubauen, der sich selbst trägt. SAP ist hier ganz normaler Sponsor. Sicher hat Hopp viel Startkapital rengebuttert, aber ewig an seinen Tropf hängen die nicht.
Hopp ist ja auch nicht mehr SAP und wenn der sich mal verbschiedet, dann wird TSG Hoffenheim ein ganz durchschnittlicher Profiverein werden.

Bei RB sieht das schon ganz anders aus. Die Weingummibrause von RB ist ein 100%-iges Marketingprodukt, ohne dem immensen Werbeaufwand würde das Zeug mit Sicherheit niemand anrühren. Also sucht Mateschitz sich Betätigungsfelder, wo er Hunderte von Millionen seiner potenziellen Kunden direkt ansprechen und ihnen "Lifestyle" verkaufen kann.
Das geht u.a. in der Formel 1, in der Bundesliga und natürlich in der Championsleage - kostet zwar alles ordentlich, aber verglichen mit der Formel 1 dürfte RB Leipzig ein Schnäppchen sein, selbst wenn man da, wie geschätzt, 100 Mio. pro Jahr reinbuttert. Das Einzige, was den RB-Club finanziell gefährden könnte, wäre, wenn niemand mehr die Brause kaufen würde. Aber selbst dann bestünde anfangs noch die Gefahr, dass Mateschitz vielleicht sogar noch mehr Geld reinbuttert, um besser zu werben.
Also müssen wir hier schon auf eine komplette Pleite hoffen.

Wolfsburg ist da eher ein Spielzeug von VW, ein Hobby des Vorstandes, als Werbeträger ziemlich unwichtig, denn Autos verkauft man anders.
Man hat auch in der Abgaskrise, als bei VW die Liqiudität zwischenzeitlich schrumpfte und man der Mannschaft die Zuschüsse radikal kürzte, wie das Sportliche sofort abstürzte.
Vom Vizemeister und Pokalsieger auf Abstigskandidat mit haarscharfer Rettung in der Relegation innerhalb von zwei Jahren. Das geht halt ganz schnell, wenn die Mutter den Geldhahn zudreht.

Wieder ganz anders Leverkusen, hier ist Sportförderung die Grundidee des TSV Bayer 04 Leverkusen, der in vielen Sportarten Erfolge vorzuweisen und immerhin rd. 10000 Mitglieder hat.
Die Fußballabteilung wurde zwar in eine GmbH ausgegliedert, bekommt aber ebenso einen festen Etat wie alle anderen Abteilungen und muss damit wirtschaften. So richtig große Sprünge, sprich hohe Ablösen und wahnwitzige Gehälter, sind damit nicht drin. Überwiegend muss man sich selbst finanzieren. Das wird sich wohl auch langfristig nicht ändern.
Als Wettbewerbsverzerrung würde ich das Verhalten der Bayer AG deshalb nicht sehen.
Da finde ich das Konzernmodell der FC Bayern München AG schon wesentlich stärker durchgreifend, auch wenn die 50+1 - Regel hier eleganter umgangen wurde als in Leverkusen.

SGG
Klopfer


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