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Gründe für den Mangel an Talenten ? (Spieltage)

Will Kane, Saarbrücken, Montag, 15.10.2018, 11:34 (vor 2029 Tagen) @ Argyle

Mir ging es weniger um die aktuelle Weltmeistermannschaft der Bleus, sondern vielmehr um den aktuellen mMn enormen Ausstoß an Talenten. 15- bis 19jährige, die man im Prinzip in jedem Club vorfindet. Ich schaue des Öfteren beim FC Metz vorbei, einer Fahrstuhlmannschaft zwischen Ligue 1 und 2. Gut, in Metz gibt es seit langem eine sehr gute Nachwuchsarbeit. Dennoch ist es beeindruckend, was für Talente solch ein Club heranbildet.


Ist das denn in Deutschland so schwarz wie es seit der WM gemalt wird? Man kann doch momentan problemlos eine komplette Mannschaft aus Nicht-Weltmeistern aufstellen, die mindestens "internationale Klasse" hat:
ter Stegen - Max, Süle, Rüdiger, Kimmich - Goretzka, Gündogan - Sane, Reus, Brandt - Werner
+ Leno, Tah, Kehrer, Ginter, Weigl, Can, Amiri, Havertz, Gnabry, Philipp und so manchen U21-Europameister

Die Talente und hungrigen Spieler sind durchaus da. Müssen halt nur jetzt mal Verantwortung bekommen. Es gibt und gab immer schon gewisse Zyklen, in denen Teams sich entwickeln und auch wieder degenerieren. Das war auch bei uns so, in der Klopp-Ära mit dem Höhepunkt 2012/13. Im Idealfall erkennt man so einen Zyklus am oder kurz nach dem Zenit und bringt was neues auf den Weg, bevor der totale Absturz kommt.

Ich bezog mich eher auf die Talente unter den aktuell 15- bis 19jährigen im Vergleich insbesondere zu Frankreich.

Von den aufgeführten Spielern gehörte Ginter zum WM-Kader 2014, war also Teil des Weltmeisterteams (wenn auch ohne Einsatz). Reus wäre mit nach Brasilien gefahren, wenn ihn nicht eine Verletzung kurz vorher außer Gefecht gesetzt hätte. Ebenso wäre Gündogan mit hoher Wahrscheinlichkeit in den WM-Kader berufen worden, wenn er nicht langzeitverletzt gewesen wäre. Leno und ter Stegen sind bewusst nicht nominiert worden, Rüdiger wurde kurz vor der WM das erste Mal in die Nationalelf berufen. Diese Spieler gehörten im Prinzip zumindest zum erweiterten Kreis der WM-Kandidaten 2014. Es handelt sich bei ihnen keineswegs um Talente, sondern um gestandene Profis.

Interessant ist allerdings weniger, in welcher Form sie sich 2014 befunden haben oder warum sie nicht in den WM-Kader berufen wurden. Sondern vielmehr, welche Entwicklung sie in den zurückliegenden 4 Jahren gemacht haben, wie ihr aktueller Leistungsstand ist und wir ihr weitere Entwicklung einzuschätzen ist. Überhaupt sollte man die WM 2014 bei der Betrachtung des aktuellen Zustandes der Nationalmannschaft mMn außer acht lassen. Diese WM war der Höhepunkt eines dieser Zyklen, auf die Du hinweist. Die Entwicklung, der Zyklus danach ist hingegen schon wichtig. Man kann es mit einem Song von Hildegard Knef mMn treffend beschreiben: Von nun an ging‘s bergab;-)

Fast alle der übrigen von Dir aufgeführten jüngeren Spieler sind dem Talentstatus schon seit längerem entwachsen, sind ebenfalls bereits gestandene Profis, z.T. WM-Teilnehmer 2018. Was nicht heißt, dass sie sich nicht weiterentwickeln werden. Löw hat die meisten von ihnen ja bereits an die Nationalmannschaft herangeführt oder sie zu Spieler für die Startelf gemacht. Ob unter ihnen tatsächlich so viele sind, welche die jetzt so stark kritisierten Weltmeister von 2014 zwingend hätten ersetzen müssen, versehe ich einmal mit einem Fragezeichen.

Es gibt sicherlich diverse Gründe für die Entwicklung der letzten vier Jahre und den aktuellen Leistungsstand der Nationalmannschaft. Ohne einzelne Spieler hier von einer kritischen Betrachtung der möglichen Ursachen und Gründe ausschließen zu wollen, so sehe ich andere Dinge als wesentlicher an.


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