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Alles nicht überbewerten (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Dienstag, 21.08.2018, 12:07 (vor 2073 Tagen) @ CHS

Nach dem Verlust dreier exzellenter Fußballer aus verschiedenen Mannschaftsteilen, die eher unzureichend ersetzt wurden, war bereits in der Saison 16/17 unter Tuchel nach einer fußballerisch exzellenten Saison ein fußballerischer Rückschritt deutlich erkennbar. Vor allem fehlte eine spielerische Linie. Unter dem Strich reichte es knapp zu einem CL-Platz. Den Pokalsieg sollte man nicht überbewerten, da er auch durch einiges Los- und Spielglück zustandekam.

In der letzten Saison wurde von einem neuem Trainer versucht, ein gänzlich anderes, risikobehaftetes Spielsystem zu installieren, was nach anfänglichem kurzen Höhenflug zum ergebnismäßigen Absturz führte. Die Mannschaft verunsicherte mehr und mehr. Ein anderer Trainer wurde mitten in der Saison verpflichtet, der durch defensive Stabilisierung und ‚Ergebnisfußball‘ doch noch das Saisonminimalziel erreichen sollte und dies dann auch tatsächlich im ‚Fotofinish‘ schaffte. Das war sicher löblich, fußballerisch war dies allerdings ein weiterer nicht geringer Qualitätsverlust. Einige Spieler, ob schon länger beim BVB oder relative Neulinge, erwiesen sich als nicht tauglich, an einer fußballerischen Wende unter einem wieder neuen Trainer mitwirken zu können.

Dieser neue Trainer ist nun seit Anfang Juli da. Er hat seine Vorstellungen von Fußball, die im Gegensatz zu dem stehen, was in den zwei Spielzeiten zuvor zu sehen war. Was auch bedeutet, dass basics wie korrektes Passspiel Teil des Trainings geworden sind. Gleichzeitig müssen neue Spieler implementiert werden, die hinzugehört wurden. Und die Ergänzung des Kaders dürfte noch nicht abgeschlossen sein, da noch ein zentraler Stürmer verpflichtet werden soll.

Berücksichtigt man dies alles, dann wird mMn deutlich, dass Aki Watzke mit seinem Hinweis völlig recht hatte, dass der Neuanfang / Umbruch mehr als eine Spielzeit benötigen wird. Denn dieser Neuanfang bezieht sich ja nicht nur auf Zu- und Abgänge diverser Spieler. Sondern eben auch um z.T. gravierende fußballerische Veränderungen. Es ist völlig normal, dass am Ende der Vorbereitungszeit positive Entwicklungen genauso sichtbar werden wie noch vorhandene Defizite.

Deshalb sollte man das gestrige Pokalspiel auch nicht überbewerten, ob positiv oder negativ. Hinzu kommt, dass in der ersten DFB-Pokalhauptrunde sich die Bundesligisten traditionell gegen Unterlassungen Clubs schwer tun. Die Gründe sind hinlänglich bekannt. Wobei man den Clubs aus den unteren Ligen auch attestieren muss, dass sich deren Leistungsstärke im Vergleich zu früheren Jahrzehnten (wo es aber auch immer ‚Pokalsensationen‘ gab) deutlich gesteigert hat. Der eine oder andere Erstligist scheidet immer aus, einige kommen mit viel Glück weiter, viele mühen sich, einige kommen souverän weiter. Business as usual. Wenn 10, 11 Meisterschaftsspiele gespielt sein werden, werden wir schon eher sehen, wie der Entwicklungsstand ist. Ein erstes fundiertes (Zwischen-)Fazit wird sich mMn ohnehin erst zur Winterpause ziehen lassen.Es sei denn, die Mannschaft käme überhaupt nicht in Tritt und die Verantwortlichen würden sich genötigt sehen, in der üblichen Weise zu reagieren. Diese Befürchtung hege ich aber nicht, ganz im Gegenteil.

Noch kurz zum Spiel:
Dem Gegner gebührt mMn ein Kompliment. Man war gut eingestellt und hat unserem Team das Leben sehr schwer gemacht. Wenn ein Sieg durch zwei Tore zustandekommt, die jeweils in letzter Sekunde fallen, dann ist das sicherlich auch glücklich. Aber es ist auch Ausdruck davon, dass unsere Mannschaft eine sehr gute Einstellung gezeigt hat und bis zur letzten Sekunde alles versucht hat. Und was vielleicht noch wichtiger ist, sie hat es nicht nur mit Einsatz, sondern eben auch mit fußballerischen Mitteln versucht. Nicht hoch und weit in den Strafraum, sondern Kombinationen, Drobblings, Pässe mit Übersicht. Das ist für mich die vielleicht wichtigste Erkenntnis aus dem gestrigen Spiel.


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