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Neu auf schwatzgelb.de: ?Zwischen Helden und Versagern (BVB)

Redaktion schwatzgelb.de ⌂ @, Dortmund, Montag, 23.04.2018, 16:55 (vor 2800 Tagen)

Auch ein 4:0 macht nicht alles wieder gut. Trotz Galavorstellung gab es vor und nach dem Spiel einen Denkzettel für die Spieler für eine Saison des Durchwurschtelns


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Neu auf schwatzgelb.de: ?Zwischen Helden und Versagern

Götz, Mittwoch, 25.04.2018, 10:37 (vor 2798 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Im Ernst: Einer der schwächsten Artikel seit langem, zumindest meiner Meinung nach.

So oder so

, Dienstag, 24.04.2018, 12:59 (vor 2799 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Der BvB kann u. U. bereits kommenden Sonntag die CL-Quali dingfest machen... :)

So oder so

, Dienstag, 24.04.2018, 13:14 (vor 2799 Tagen) @ Don

Der BvB kann u. U. bereits kommenden Sonntag die CL-Quali dingfest machen... :)

Das ist wahr!
Ich halte es allerdings für statistisch, emotional und saisonerfahren wahrscheinlicher, dass sich Hoppenheim am Sonntag abend zum ersten Mal aus eigener Kraft für die CL qualifizieren kann - und zwar unabhängig von den Ergebnissen der Leverkusener...,-)

So oder so

Baffy, Bad Berleburg, Dienstag, 24.04.2018, 13:48 (vor 2799 Tagen) @ Djerun

Der BvB kann u. U. bereits kommenden Sonntag die CL-Quali dingfest machen... :)


Das ist wahr!
Ich halte es allerdings für statistisch, emotional und saisonerfahren wahrscheinlicher, dass sich Hoppenheim am Sonntag abend zum ersten Mal aus eigener Kraft für die CL qualifizieren kann - und zwar unabhängig von den Ergebnissen der Leverkusener...,-)

Und wie soll das gehen, wenn Die Pillen gegen Stuttgart gewinnen. ??????

Leverkusen dann 54
Hoffenheim höchstens 52

BVB 54 + X

So oder so

Baffy, Dienstag, 24.04.2018, 14:01 (vor 2799 Tagen) @ Baffy

Und wie soll das gehen, wenn Die Pillen gegen Stuttgart gewinnen. ??????

Das ist dann der Fall, wenn wir nicht gewinnen...

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Conny Kramer, Lünen, Dienstag, 24.04.2018, 11:38 (vor 2799 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

„Dass mit hoher Wahrscheinlichkeit eben nicht spielerisches Unvermögen oder die Nachwirkungen des Bombenanschlags zu einem lahmen Auftritt in der Turnhalle geführt hatten, sondern die Einstellung der Spieler, denen die Bedeutung eines Derbys für die Fans vollkommen egal war.“

Für mich ist der Fall recht simpel. Wenn man Knüpplers obiger Diagnose folgt, dann ist die Reaktion der Ultras für mich nachvollziehbar und selbst die Kopf-ab-Gesten könnte ich unter Fan-Folklore abheften (mit „Wir lagen träumend im Gras…“ oder „In Gelsenkirchen da liegen Leichen…“ habe ich ebenso wenig Probleme).

Allerdings halte ich die Diagnose für vollkommen falsch. Wenn tatsächlich das Thema Einstellung so bewusste steuerbar wäre (was es m.E. nicht ist) und selbst wenn sich der IQ der Spieler auf dem Niveau ihrer Rückennummer bewegte (was m.E. auch nicht der Fall ist), warum um alles in der Welt würde man ins Derby mit einer lustlosen, schlechten Einstellung gehen? Selbst der dümmste unter allen dummen Profis würde kapieren, dass es sein Leben am einfachsten machte, wenn er im Derby die bestmögliche Einstellung an den Tag legte uns sich meinetwegen in den anderen 32 Spielen einen lauen Lenz machte. Dazu kommt noch, dass aus rein egoistischen Motiven (Marktwertsteigerung, neue Verträge etc.) jeder Spieler eben gerade in einem vielbeachteten Spiel wie dem Derby (zudem 2. gegen 3., Kampf um CL, …) am ehesten versuchen wird an seine Leistungsgrenze zu gehen. Zumindest gilt das für die aktuelle Situation so wie sie sich vor dem Derby darstellte. Das mag in einer Fast-80-Punkte-Saison unmittelbar vor einem entscheidenden Europapokal-Spiel anders aussehen.

Ich halte es generell für furchtbar schwer von der Performance auf dem Platz auf die Einstellung im Kopf zu schließen. Lustlosigkeit und Behäbigkeit sind m.E. von Verkrampfung, mangelndem Selbstbewusstsein und Versagensängsten kaum unterscheidbar. Sich euphorisch in ein kniffliges Tackling zu stürzen oder den riskanten, öffnenden Pass zu spielen erfordert Mut. Wenn aber die Angst einen Fehler zu machen im Vordergrund steht lässt man es lieber bleiben und dann sieht das Spiel eben lustlos und behäbig aus. Wenn ich mir die Indizien (Anschlag, mehrere Trainerwechsel, gestörtes Mannschaftsklima, …) anschaue, dann liegt für mich auf der Hand, dass das Derby eben kein Resultat fahrlässiger mangelnder Einstellung ist, sondern dass die Mannschaft ganz dringend ganz viel Hilfe braucht.

Diese Hilfe könnte ja auch von der Tribüne kommen – kam sie ja auch während des Lev-Spiels, ich glaube es war Weigl der explizit die starke Unterstützung in den 90 Minuten angesprochen hatte – und wenn man laufend in diversen Liedern die eigene Treue und Loyalität besingt, dann finde ich es nicht komplett lächerlich sich auch daran zu orientieren…

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Sven, Witten, Dienstag, 24.04.2018, 12:17 (vor 2799 Tagen) @ Conny Kramer

„Dass mit hoher Wahrscheinlichkeit eben nicht spielerisches Unvermögen oder die Nachwirkungen des Bombenanschlags zu einem lahmen Auftritt in der Turnhalle geführt hatten, sondern die Einstellung der Spieler, denen die Bedeutung eines Derbys für die Fans vollkommen egal war.“


Für mich ist der Fall recht simpel. Wenn man Knüpplers obiger Diagnose folgt, dann ist die Reaktion der Ultras für mich nachvollziehbar und selbst die Kopf-ab-Gesten könnte ich unter Fan-Folklore abheften (mit „Wir lagen träumend im Gras…“ oder „In Gelsenkirchen da liegen Leichen…“ habe ich ebenso wenig Probleme).

Allerdings halte ich die Diagnose für vollkommen falsch. Wenn tatsächlich das Thema Einstellung so bewusste steuerbar wäre (was es m.E. nicht ist) und selbst wenn sich der IQ der Spieler auf dem Niveau ihrer Rückennummer bewegte (was m.E. auch nicht der Fall ist), warum um alles in der Welt würde man ins Derby mit einer lustlosen, schlechten Einstellung gehen? Selbst der dümmste unter allen dummen Profis würde kapieren, dass es sein Leben am einfachsten machte, wenn er im Derby die bestmögliche Einstellung an den Tag legte uns sich meinetwegen in den anderen 32 Spielen einen lauen Lenz machte. Dazu kommt noch, dass aus rein egoistischen Motiven (Marktwertsteigerung, neue Verträge etc.) jeder Spieler eben gerade in einem vielbeachteten Spiel wie dem Derby (zudem 2. gegen 3., Kampf um CL, …) am ehesten versuchen wird an seine Leistungsgrenze zu gehen. Zumindest gilt das für die aktuelle Situation so wie sie sich vor dem Derby darstellte. Das mag in einer Fast-80-Punkte-Saison unmittelbar vor einem entscheidenden Europapokal-Spiel anders aussehen.

Ich halte es generell für furchtbar schwer von der Performance auf dem Platz auf die Einstellung im Kopf zu schließen. Lustlosigkeit und Behäbigkeit sind m.E. von Verkrampfung, mangelndem Selbstbewusstsein und Versagensängsten kaum unterscheidbar. Sich euphorisch in ein kniffliges Tackling zu stürzen oder den riskanten, öffnenden Pass zu spielen erfordert Mut. Wenn aber die Angst einen Fehler zu machen im Vordergrund steht lässt man es lieber bleiben und dann sieht das Spiel eben lustlos und behäbig aus. Wenn ich mir die Indizien (Anschlag, mehrere Trainerwechsel, gestörtes Mannschaftsklima, …) anschaue, dann liegt für mich auf der Hand, dass das Derby eben kein Resultat fahrlässiger mangelnder Einstellung ist, sondern dass die Mannschaft ganz dringend ganz viel Hilfe braucht.

Diese Hilfe könnte ja auch von der Tribüne kommen – kam sie ja auch während des Lev-Spiels, ich glaube es war Weigl der explizit die starke Unterstützung in den 90 Minuten angesprochen hatte – und wenn man laufend in diversen Liedern die eigene Treue und Loyalität besingt, dann finde ich es nicht komplett lächerlich sich auch daran zu orientieren…

Wobei die Verantwortlichen bei uns zu einer anderen Diagnose als du gekommen sind. Ansonsten hätte Susi im Laufe der Saison nicht schon mehrfach die Einstellung der Mannschaft kritisiert und ansonsten hätten er und andere nicht wiederholt angedeutet, dass es in der Mannschaft nicht stimmt, dass es wohl sogar schwerwiegendere Konflikte gibt und auch die Professionalität einiger Spieler zu wünschen lässt. Das ist kein Beweis, dass deine Diagnose falsch ist, aber jedenfalls teilen sie unsere Verantwortlichen offensichtlich nicht. Auch ich denke, dass da eine Reihe von Faktoren zusammen kommen. Nicht jeder Spieler ist im Moment zu 100% bei der Sache. Das ist eine Einstellungsfrage.

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Conny Kramer, Lünen, Dienstag, 24.04.2018, 13:28 (vor 2799 Tagen) @ Sven

Wobei die Verantwortlichen bei uns zu einer anderen Diagnose als du gekommen sind. Ansonsten hätte Susi im Laufe der Saison nicht schon mehrfach die Einstellung der Mannschaft kritisiert und ansonsten hätten er und andere nicht wiederholt angedeutet, dass es in der Mannschaft nicht stimmt, dass es wohl sogar schwerwiegendere Konflikte gibt und auch die Professionalität einiger Spieler zu wünschen lässt. Das ist kein Beweis, dass deine Diagnose falsch ist, aber jedenfalls teilen sie unsere Verantwortlichen offensichtlich nicht. Auch ich denke, dass da eine Reihe von Faktoren zusammen kommen. Nicht jeder Spieler ist im Moment zu 100% bei der Sache. Das ist eine Einstellungsfrage.

Fairer Punkt. Dass es im Verlauf der Saison bei einigen Spielern tatsächlich Einstellungsprobleme und gar Lustlosigkeit gab möchte ich auch gar nicht abstreiten. Z.B. bei Guerreiro oder Aubameyang war das ja auch ganz evident. Explizit auf das Derby bezogen bin ich mir aber sicher, dass das hier nicht der Fall war. Wir haben zum Beispiel u.a. wegen eines katastrophalen Fehlers von Schmelzer verloren (dessen Qualität ich auch gerne und häufig bemängele). Aber solche Fehler macht er nicht wegen mangelndem Einsatz und Leistungswillen (aka Larifari) sondern eben eher weil er dem Druck nicht standhält.

Zudem würde ich nicht darauf bauen, dass die öffentliche Meinung der Verantwortlichen auch wirklich der tatsächlichen, internen Meinung entspricht. Es ist eben auch Teil der öffentlich eingeforderten Folklore sich nach Enttäuschungen zerknirscht und selbstkritisch zu geben und mangelnde Einsatzbereitschaft zu konstatieren. So wie es Folklore des Siegers ist, den eigenen Willen als Erfolgsursache zu identifizieren. "Wenn man nur fest genug will (oder trainiert als ob es kein Morgen gäbe), kann man alles erreichen!" - geradeso also ob Platz 2 bis 18 nicht auch gerne gewollt hätten.

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Phil, Dienstag, 24.04.2018, 14:14 (vor 2799 Tagen) @ Conny Kramer

Wie so oft liegt die Wahrheit wohl in der Mitte.

Dieser Kader ist einfach nicht mehr funktional. Man könnte sogar sogar schon so weit gehen und davon sprechen, dass er dysfunktional ist. Sprich, er befördert er das negative noch.

Die Gründe dafür sind vielfältig, und zugleich einfach und auch wieder hoch komplex. Es kommt unfassbar viel zusammen und am Ende zeigt sich dann aber, dass der Fußballsport auch immer noch darauf beruht, wenn man ihn erfolgreich betreiben will (auf dem jeweiligen Level, welches durch prinzipielle Qualität möglich wäre), dass eine Einheit agiert. Und zwar solch eine, die nicht nur die 11 Spieler auf dem Platz umfasst. Und nicht einmal nur die Fußballprofis im Kader selbst.

Ist dem nicht so, kann individuelle Qualität immer noch vieles retten und irgendwie rausreißen, aber dauerhaft tragfähig ist das dann nicht mehr.

Das unser Kader dabei von einem Ereignis geplagt ist, welches so im Profisport halt ein relativ singuläres ist, ist und bleibt dann so. Dass macht es durchweg schwierig, all die anderen Probleme wirklich anzupacken oder zu lösen.

Dass dieser Kader aber, schon seit längerer Zeit - und durchaus weit vor dem Bombenanschlag auf die Mannschaft - Probleme im Hinblick auf Disziplin, Hierarchisches Verhalten, Professionalität und vor allem auch beim "Einlassen auf die Aufgabe" hat, ist inzwischen ja durchaus belegt. Jedenfalls, wenn man Peter Stöger (extern und intern) zuhört, wenn man den Spielern wie Weidenfeller zuhört, wenn man ehemaligen wie Subotic zuhört, oder wenn man sonst mit Personen spricht (von den Spielern bis hin zu Beobachtern), die häufig dem Training beiwohnen.

Hätte es den Anschlag nicht gegeben, würde da jetzt wohl auch massiv draufgehauen. Da er aber passiert ist, mit all seinen schlimmen Folgen für jeden Einzelnen, aber auch für die Gruppe selbst, muss dies natürlich immer in der Beurteilung mit einfließen.

Und macht es wahnsinnig schwierig, einen wirklichen Hebel zu erwischen, der dann auch angemessen ist.

Diese komischen "Kehle durchschneiden" Gesten sind dabei völlig außerhalb von jedem Korridor, den ich als akzeptabel empfinde. Allerdings gibt es unter den zehntausenden im Stadion so manches, was sich da eher außerhalb meines Spektrums bewegt.

Was die Banner betrifft, so bin ich da deutlich ambivalenter. Ja, man muss die Folgen des Anschlags immer mit einpreisen. Ich war sicherlich einer jener, die am häufigsten und sehr oft genau darauf hingewiesen haben. Hier und anderswo. Seltsamerweise stieß man damit aber auch nicht zwingend immer auf Gegenliebe. Jedenfalls sehr lange nicht. Als es noch um Peter Bosz ging, oder die harsche Ablehnung mancher bei Stöger, darf dieses Herausforderung des Anschlags seltsamerweise oft gar keine Rolle spielen bei der Beutrteilung.

Aber solch eine Botschaft ist nun auch nicht völlig aus dem Kosmos heruntergefallen. Sie schwebt im Grunde doch über dem ganzen Verein. Sprich, diese Aussage "Ihr seid keine Borussen", hört man durchaus auch dann, wenn man in die Führungsetagen mal sein Ohr hält. Da gibt es ja schon auch große Enttäuschungen im Hinblick auf Berufseinstellung und das "sich einlassen" auf seinen Job.

MFG
Phil

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Knüppler17 ⌂, Dienstag, 24.04.2018, 14:03 (vor 2799 Tagen) @ Conny Kramer

Wir haben zum Beispiel u.a. wegen eines katastrophalen Fehlers von Schmelzer verloren (dessen Qualität ich auch gerne und häufig bemängele). Aber solche Fehler macht er nicht wegen mangelndem Einsatz und Leistungswillen (aka Larifari) sondern eben eher weil er dem Druck nicht standhält.

Ein Punkt, den ich hier ausgeführt habe: Unter Klopp wäre der Fehler nicht auf Schmelzers Kappe gegangen, sondern die Kappe derjenigen, die ihn nicht abgesichert hatten. Da könnte man z.B. Sahin nennen, aber auch Sokratis, der völlig wirr den späteren Torschützen alleine lässt und sich als vierter Borusse auf den Blauen stürzt. Klopp hätte es nie zugelassen, Schmelzer so zum Abschuss freizugeben, sondern hätte auf die ganze Fehlerkette abgestellt. Bei einer intakten mannschaftlichen Geschlossenheit wäre auch Mannschaftsrat Sokratis aufgerufen gewesen, seinem Kapitän zumindest vor laufenden Kameras zur Hilfe zu eilen, statt dem bösen Treiben zuzusehen und nun auch noch um die Vertragsverlängerung zu pokern. All das, was vor wenigen Jahren Mantra bei uns war, ist aber längst vergessen. Und natürlich ist das eine Frage der Einstellung.

Und das wiegt umso schwerer, als Schmelzer tatsächlich einer der Spieler ist, die wohl am stärksten unter dem Anschlag gelitten haben. Er musste schwere Entscheidungen treffen, trug Verantwortung für seine Mitspieler und ist nicht darüber hinweggekommen - mit sportlichem Druck (dem hat er früher standgehalten) oder spielerischem Können (er war schon immer limitiert, glich das aber durch Einsatz aus) hat das bei ihm wahrscheinlich am wenigsten zu tun. Dass ausgerechnet er nun öffentlich zum Sündenbock ausgerufen wird, seit Monaten hier im Forum, bei Facebook und Twitter, letztlich Trainer und Sportdirektor ihm richtig eine reinwürgen, hat eine ganz andere Qualität als alle Proteste auf der Südtribüne zusammengenommen. Gerade wenn man darauf hinweist, dass der Anschlag noch immer Auswirkungen zeigt.

Zudem würde ich nicht darauf bauen, dass die öffentliche Meinung der Verantwortlichen auch wirklich der tatsächlichen, internen Meinung entspricht. Es ist eben auch Teil der öffentlich eingeforderten Folklore sich nach Enttäuschungen zerknirscht und selbstkritisch zu geben und mangelnde Einsatzbereitschaft zu konstatieren. So wie es Folklore des Siegers ist, den eigenen Willen als Erfolgsursache zu identifizieren. "Wenn man nur fest genug will (oder trainiert als ob es kein Morgen gäbe), kann man alles erreichen!" - geradeso also ob Platz 2 bis 18 nicht auch gerne gewollt hätten.

Jain. Natürlich geht man extern anders vor. Aber der Mannschaft eine miese Einstellung vorzuwerfen, und das in dieser Häufung sowie von so vielen verschiedenen Seiten, ist schon eine Ausnahme. Ob man da Watzkes oder Zorcs Worte nimmt, Weidenfellers kürzliches Interview oder die Tatsache, dass mit Sammer ein externer Berater ins Boot geholt wurde, eben weil man mit der Einstellung nicht zufrieden ist und sich neue Impulse wünscht - das ist in der Gesamtheit doch einiges mehr als Theaterdonner.

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Conny Kramer, Lünen, Dienstag, 24.04.2018, 15:27 (vor 2799 Tagen) @ Knüppler17

Hmm, ok. Vielleicht sollten wir den Begriff „Einstellung“ näher definieren. Sonst streiten wir über Dinge bei denen wir gar keine abweichende Meinung haben.

Ich habe „Einstellung“ in der engen Definition aufgefasst. Also „keine Einstellung“ bedeutet „keinen Bock“, „ist mir egal ob wir das Derby verlieren oder nicht (solange die Kohle zuverlässig auf meinem Konto landet)“, „ich bin zu faul mich anzustrengen selbst wenn wir dann verlieren“ und so weiter und so fort. In diesem Sinne glaube ich nicht, dass im Derby die „Einstellung“ das Problem war. Jeder Spieler hätte das Derby sicher lieber gewonnen, die Niederlage wird keinem egal gewesen sein.

Dass die Mannschaft eher ein dysfunktionales Gebilde ist (siehe Phil), dass die soziale Struktur (aka Hierarchie) innerhalb der Mannschaft (vielleicht auch des ganzen BVB) nicht stimmt, dass es viele Eigeninteressen gibt, dass sehe ich natürlich auch. Auch das kann man natürlich unter eine breitere Definition von „Einstellung“ packen. Dann ist aber fraglich, ob und wie diese falsche Einstellung zu korrigieren und inwieweit sie verwerflich ist. Kann man z.B. bezüglich der Hierarchie Schmelzer vorwerfen, dass er die Führungsrolle nicht besser ausübt? Kann man ihm vorwerfen, dass sich Guerreiro, Aubameyang, Dembélé und Batshuayi mutmaßlich einen Dreck darum scheren, was Schmelzer ihnen zu sagen hat. Was hat sich zu früher verändert? Einzelinteressen haben Profis auch früher schon verfolgt. War die Einstellung von Schmelzer und Sahin 2012 besser als heute? Wenn ja, warum? Hatte Marco Reus im CL-Halbfinale 2013 eine bessere Einstellung als im Derby 2018? Durfte man ihn damals in den Himmel loben und ihm heute besagtes Plakat und Kopf-ab-Geste entgegenschleudern?

Ich glaube ja auch, dass - zumindest zum Teil - in der breiten Definition von „Einstellung“ unsere Probleme begründet liegen. Nicht aber in der engen Definition im Sinne von „kein Bock“. Die Unterscheidung ist in sofern relevant, als dass sie die „Schuldfrage“ definiert. Wäre es ein simples „kein Bock“, dann müsste man in der Tat den Spielern den Vorwurf machen, Plakat und Gesten wären das Mittel der Wahl. In der breiteren Definition von Einstellung sehe ich die Verantwortlichkeit aber viel mehr bei Trainer bzw. sportlicher Führung. In der Mannschaft, in der Kaderzusammensetzung ist es zu Fehlentwicklungen gekommen. Teils durch Fehlentscheidungen, teils getrieben durch den Markt und teils auch schlicht Schicksal (am augenscheinlichsten beim Anschlag). Der Ansatz zur Korrektur liegt in den Händen der sportlichen Leitung aber nicht im auf-die-Spieler-eindreschen.

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 13:36 (vor 2799 Tagen) @ Conny Kramer

Auf das Derby bezogen bin ich mir aber sicher, dass das hier nicht der Fall war. Wir haben zum Beispiel u.a. wegen eines katastrophalen Fehlers von Schmelzer verloren (dessen Qualität ich auch gerne und häufig bemängele). Aber solche Fehler macht er nicht wegen mangelndem Einsatz und Leistungswillen (aka Larifari) sondern eben eher weil er dem Druck nicht standhält.

Wobei zu der Szene auch ein Nuri Sahin gehört, der dann eher gemütlich Richtung Ort des Geschehens schlurft, während auf der anderen Seite kurz vor Abpfiff beim Stande von 2:0 der blaue Stambouli noch mit letztem Einsatz Batshuayi absprintet.

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Conny Kramer, Lünen, Dienstag, 24.04.2018, 13:59 (vor 2799 Tagen) @ Sascha

Wobei zu der Szene auch ein Nuri Sahin gehört, der dann eher gemütlich Richtung Ort des Geschehens schlurft, während auf der anderen Seite kurz vor Abpfiff beim Stande von 2:0 der blaue Stambouli noch mit letztem Einsatz Batshuayi absprintet.

Habe mir das gerade nochmal angeschaut. Erst versucht Sahin den Raum bzw. Pass in die Mitte abzudecken. Dafür steht er einigermaßen richtig und muss sich deshalb nicht schnell bewegen. Dann zieht Caliguri den Spurt an und Sahin versucht ihm zu folgen. Das sieht dann im Vergleich wie "schlurfen" aus... ich fürchte aber, dass ist eher ein Qualitäts- als Mentalitätsproblem.

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Knüppler17 ⌂, Dienstag, 24.04.2018, 12:00 (vor 2799 Tagen) @ Conny Kramer

Für mich ist der Fall recht simpel. Wenn man Knüpplers obiger Diagnose folgt, dann ist die Reaktion der Ultras für mich nachvollziehbar und selbst die Kopf-ab-Gesten könnte ich unter Fan-Folklore abheften (mit „Wir lagen träumend im Gras…“ oder „In Gelsenkirchen da liegen Leichen…“ habe ich ebenso wenig Probleme).

So war es auch zu verstehen.

Allerdings halte ich die Diagnose für vollkommen falsch. (...)

Kann ja auch falsch sein. Ist aber die Wahrnehmung, die sich in letzter Zeit bei scheinbar gar nicht so wenigen Fans eingeschlichen hat. Ich finde die vielen Rückmeldungen jedenfalls interessant: Wer mit Satzbausteinen spielt und sich daran aufhängt, findet alles ganz furchtbar. Wer sich mit dem eigentlichen Hauptteil beschäftigt, kommt zu ganz anderen Schlüssen. Genauso wie ich über das Aufhängen an Satzteilen überrascht bin, in einem für mich nach wie vor verständlichen Satz, bin ich überrascht, wie viele Leute sich meiner obigen Diagnose anschließen. Wenn du es anderes siehst: Gerne. Hoffen wir nur, dass der Trainer der nächsten Saison die richtige Diagnose stellen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen wird.

Diese Hilfe könnte ja auch von der Tribüne kommen – kam sie ja auch während des Lev-Spiels, ich glaube es war Weigl der explizit die starke Unterstützung in den 90 Minuten angesprochen hatte – und wenn man laufend in diversen Liedern die eigene Treue und Loyalität besingt, dann finde ich es nicht komplett lächerlich sich auch daran zu orientieren…

Aus meiner Sicht zeigte die Südtribüne während der 90 Minuten eine Trotzreaktion, um zu dokumentieren, wie "Niemand verkörpert Borussia Dortmund so wenig wie ihr" zu verstehen ist. Weiß ich aber auch nicht, kann den 25.000 Leuten ja nicht in den Kopf schauen. Aus meiner Beobachtung heraus war es aber beileibe nicht das erste Mal, dass während eines Spiels die Südtribüne flog, nach Spielende der Mannschaft aber ein spürbarer Gegenwind ins Gesicht blies. Das sind am Ende Emotionen von x-tausend Leuten, die sich nicht steuern lassen und die auch nicht logisch oder in sich konsistent sein müssen. Ich habe im Wesentlichen eine Erklärung dafür geboten, warum sich diese Wut in gerade dieser Form zu diesem Zeitpunkt entladen hat. Bei einer Niederlage wäre die Form gefühlt die gleiche gewesen, der Inhalt der Kritik aber ein anderer.

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Conny Kramer, Lünen, Dienstag, 24.04.2018, 13:43 (vor 2799 Tagen) @ Knüppler17

Aus meiner Sicht zeigte die Südtribüne während der 90 Minuten eine Trotzreaktion, um zu dokumentieren, wie "Niemand verkörpert Borussia Dortmund so wenig wie ihr" zu verstehen ist.

Das halte ich für eine Überinterpretation. Ein großer Teil der Süd wird das Plakat gar nicht gelesen/entziffert haben. Ein weiterer großer Teil wird es gelesen aber inhaltlich nicht geteilt haben. Ich persönlich habe am Samstag auch mehr Gas gegeben als sonst und meine Motivation war: 1. Ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaft dringend Unterstützung braucht. 2. Die brisante Tabellensituation. 3. Im Verlauf des Spiel als Honorierung für die hervorragende Leistung.

Aus meiner Beobachtung heraus war es aber beileibe nicht das erste Mal, dass während eines Spiels die Südtribüne flog, nach Spielende der Mannschaft aber ein spürbarer Gegenwind ins Gesicht blies.

Hmmm, in der extremen Ausprägung war das für mich ein Novum.

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 13:46 (vor 2799 Tagen) @ Conny Kramer

Für mich war der größte Faktor auch einfach der Umstand, dass die Leute endlich mal wieder richtig guten Fußball gesehen und sich darüber auch besonders gefreut haben, weil die Erwartungshaltung gegen Leverkusen ziemlich gering war.

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Elmar, Dienstag, 24.04.2018, 11:45 (vor 2799 Tagen) @ Conny Kramer

Super Beitrag, den ich zu 90% teile.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob alle Spieler die Wichtigkeit so verinnerlichen. Aber zu allererst lag es am fehlenden Selbstvertrauen.

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Wölfin09, Bieberer Berg, Dienstag, 24.04.2018, 07:02 (vor 2799 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Mir ist das zu konstruiert: Weil Ihr das Derby verkackt habt, sind wir immer noch sehr sauer, und da dürft Ihr alles, nur nicht das kommende Spiel gewinnen, schon gar nicht mit so einem guten Auftritt verdient und hoch gewinnen?!
Was hätten die Spieler denn machen sollen? Sich verstecken? Sich noch schlechter als in der Vorwoche präsentieren?

Ich stelle mir einen Schüler vor, der in der ersten Klausur eine 5 schreibt. Der Lehrer weiß, dass er es im Grunde besser gekonnt hätte, sich aber schlecht vorbereitet hat. Vielleicht hatte der Schüler einen schlechten Tag. Vielleicht hat er öfter schlechte Tage wegen Problemen, die möglicherweise auch außerhalb der Schule liegen. Dann schreibt er in der darauffolgenden Klausur eine 1. Und dem Lehrer fällt nichts anderes ein, als die zu zuvor abgelieferte schlechte Leistung noch einmal ausdrücklich zu betonen.
Wäre ein „Weiter so!“ nicht die bessere Lösung?

Würde mich jemand für mein Bemühen, einen Fehler wiedergutzumachen, so abkanzeln, der könnte mich grad gernhaben.

Michaela

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Elmar, Dienstag, 24.04.2018, 11:31 (vor 2799 Tagen) @ Wölfin09

Sehr treffender Vergleich.

Ein „weiter so“ passt aber nur bedingt. Weil der permanente Wechsel zwischen mangelhaft und gut ja nervt. Eigentlich wäre ein, „jetzt mal anders“ schon sinnvoll.
Aber da bin ich ein Verfechter der positiven Verstärkung.

Mir fehlt das Verständnis für die Spieler!

Paolo, Dienstag, 24.04.2018, 11:28 (vor 2799 Tagen) @ Wölfin09

Jeder, der mal Fußball gespielt hat, weiß, dass es manchmal Tage gibt, an denen man will, aber nicht kann. Und manchmal ist es auch so, dass man durch zu viel Wollen blockiert wird.

Kritik an der Mannschaft halte ich aufgrund der Saison für gerechtfertigt. Da waren viel zu viele dürftige und halbherzige Auftritte dabei. Insbesondere in der EL war das zum Teil eine Frechheit den mitgereisten Fans gegenüber.

Das Derby fand ich btw. vom Einsatz her gar nicht so schlecht. Da fehlt einfach die individuelle Klasse. Da sind zu viele Hochkaräter abgewandert zuletzt, um den Anspruch zu haben mal eben Blau zu besiegen.

Kopf-ab-Gesten sind unterste Schublade. So oder so. Mit dem Hintergrund Anschlag erst recht.

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Donngal, Dienstag, 24.04.2018, 09:03 (vor 2799 Tagen) @ Wölfin09

Mir ist das zu konstruiert: Weil Ihr das Derby verkackt habt, sind wir immer noch sehr sauer, und da dürft Ihr alles, nur nicht das kommende Spiel gewinnen, schon gar nicht mit so einem guten Auftritt verdient und hoch gewinnen?!
Was hätten die Spieler denn machen sollen? Sich verstecken? Sich noch schlechter als in der Vorwoche präsentieren?

Man hätte zum Beispiel mal eine offizielle Entschuldigung nach dem Derby abgeben können und etwas demütiger sein. "Tut uns leid, wir wissen, dass wir nichts mehr wert sind, dass wir es nicht verdient haben in diesen Farben zu spielen und bitten demütigst um Entschuldigung für unser eigentlich unentschuldbares Verhalten während des Derbys"

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Elmar, Dienstag, 24.04.2018, 11:26 (vor 2799 Tagen) @ Donngal

Ich dachte, du magst keine weinerlichen Typen. Und so eine Entschuldigung wäre dich total weinerlich oder?

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Donngal, Dienstag, 24.04.2018, 11:50 (vor 2799 Tagen) @ Elmar

Ich dachte, du magst keine weinerlichen Typen. Und so eine Entschuldigung wäre dich total weinerlich oder?

Seit wann sind Entschuldigungen weinerlich? Eine aufrichtige Entschuldigung ist alles, nur nicht weinerlich.

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Blarry, Essen, Dienstag, 24.04.2018, 10:12 (vor 2799 Tagen) @ Donngal

Noch was? Willst den Spielern Seppuku nahelegen?

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Peter_Tirol, Vomp, Dienstag, 24.04.2018, 09:11 (vor 2799 Tagen) @ Donngal

Man hätte zum Beispiel mal eine offizielle Entschuldigung nach dem Derby abgeben können und etwas demütiger sein. "Tut uns leid, wir wissen, dass wir nichts mehr wert sind, dass wir es nicht verdient haben in diesen Farben zu spielen und bitten demütigst um Entschuldigung für unser eigentlich unentschuldbares Verhalten während des Derbys"


Wenn dieses Geschreibsel dein Ernst ist, na dann dann bravo, du hast deine Werte richtig gesetzt und weißt, was im Leben wirklich zählt. *kopfschüttel*

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TerraP, Köln, Dienstag, 24.04.2018, 09:08 (vor 2799 Tagen) @ Donngal

Du weißt schon, dass der BVB das Derby öfter verloren als gewonnen hat? Dass eine 2:0-Auswärtsniedelage also eher so etwas wie der Normalfall ist?

Insgeheim hoffe ich ja immer noch, dass Du das alles ironisch meinst.

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Donngal, Dienstag, 24.04.2018, 11:20 (vor 2799 Tagen) @ TerraP

Du weißt schon, dass der BVB das Derby öfter verloren als gewonnen hat? Dass eine 2:0-Auswärtsniedelage also eher so etwas wie der Normalfall ist?

Insgeheim hoffe ich ja immer noch, dass Du das alles ironisch meinst.

Es war übertrieben formuliert, aber bei dem fehlendem Einsatz wäre eine Entschuldigung trotzdem nicht verkehrt gewesen. Man kann ein Derby ja verlieren, kein Problem. Aber dann mit 120% Einsatz.

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TerraP, Köln, Dienstag, 24.04.2018, 11:35 (vor 2799 Tagen) @ Donngal

Man kann ein Derby auch verlieren und einfach schlechter sein. Das erkennen Fans nur oft nicht an.

Und ja, ich fürchte, ich bin kein richtiger Fan, nur jemand, der Fußball und besonders den BVB mag.

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Donngal, Dienstag, 24.04.2018, 11:52 (vor 2799 Tagen) @ TerraP

Man kann ein Derby auch verlieren und einfach schlechter sein. Das erkennen Fans nur oft nicht an.

Und ja, ich fürchte, ich bin kein richtiger Fan, nur jemand, der Fußball und besonders den BVB mag.

Ja, aber dann versucht man das durch aggressivität und Kampfgeist auszugleichen. Und das hab ich bei den letzten Derbys nicht gesehen. Die waren Spiele wie jedes andere. Wenn ich ein Derby verliere hat mir danach aber die Lunge aus dem Hals zu hängen, sosehr habe ich gepowert.

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todesbrei, Copitz, Dienstag, 24.04.2018, 09:06 (vor 2799 Tagen) @ Donngal

Puh, find ich ziemlich extrem ..

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Donngal, Dienstag, 24.04.2018, 11:19 (vor 2799 Tagen) @ todesbrei

Puh, find ich ziemlich extrem ..

Vielleicht etwas übertrieben formuliert. Aber ein "Sorry, wir haben Scheisse gebaut, ich hoffe ihr könnt uns verzeihen" wäre doch wohl mal drin gewesen.

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 09:04 (vor 2799 Tagen) @ Donngal

Mir ist das zu konstruiert: Weil Ihr das Derby verkackt habt, sind wir immer noch sehr sauer, und da dürft Ihr alles, nur nicht das kommende Spiel gewinnen, schon gar nicht mit so einem guten Auftritt verdient und hoch gewinnen?!
Was hätten die Spieler denn machen sollen? Sich verstecken? Sich noch schlechter als in der Vorwoche präsentieren?


Man hätte zum Beispiel mal eine offizielle Entschuldigung nach dem Derby abgeben können und etwas demütiger sein. "Tut uns leid, wir wissen, dass wir nichts mehr wert sind, dass wir es nicht verdient haben in diesen Farben zu spielen und bitten demütigst um Entschuldigung für unser eigentlich unentschuldbares Verhalten während des Derbys"

Das Werteverständnis mancher Menschen schockiert mich immer wieder aufs neue.

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bobschulz, MS, Dienstag, 24.04.2018, 09:26 (vor 2799 Tagen) @ Sascha

Kann es nicht sein, dass das Ironie sein sollte?
Erinnert mich an Wayne's World: "we're Not worthy!"

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bobschulz, Dienstag, 24.04.2018, 09:28 (vor 2799 Tagen) @ bobschulz

Das ist aufgrund anderer absurder Beiträge dieses users nicht wahrscheinlich...

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Donngal, Dienstag, 24.04.2018, 09:10 (vor 2799 Tagen) @ Sascha

Auf so einen Unfug kommt man nur, wenn man unempfänglich ist für das Bewusstsein echter Prioritäten im Leben...

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Tremonius09, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 08:33 (vor 2799 Tagen) @ Wölfin09

Danke! Schöner,weil treffender Vergleich!

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uwelito, Wambel forever, Dienstag, 24.04.2018, 07:23 (vor 2799 Tagen) @ Wölfin09

Mir ist das zu konstruiert: Weil Ihr das Derby verkackt habt, sind wir immer noch sehr sauer, und da dürft Ihr alles, nur nicht das kommende Spiel gewinnen, schon gar nicht mit so einem guten Auftritt verdient und hoch gewinnen?!
Was hätten die Spieler denn machen sollen? Sich verstecken? Sich noch schlechter als in der Vorwoche präsentieren?

Ich stelle mir einen Schüler vor, der in der ersten Klausur eine 5 schreibt. Der Lehrer weiß, dass er es im Grunde besser gekonnt hätte, sich aber schlecht vorbereitet hat. Vielleicht hatte der Schüler einen schlechten Tag. Vielleicht hat er öfter schlechte Tage wegen Problemen, die möglicherweise auch außerhalb der Schule liegen. Dann schreibt er in der darauffolgenden Klausur eine 1. Und dem Lehrer fällt nichts anderes ein, als die zu zuvor abgelieferte schlechte Leistung noch einmal ausdrücklich zu betonen.
Wäre ein „Weiter so!“ nicht die bessere Lösung?

Würde mich jemand für mein Bemühen, einen Fehler wiedergutzumachen, so abkanzeln, der könnte mich grad gernhaben.

Michaela

Der Vorwurf von Knüppler lautet, dass die negativen Ergebnisse zum Großteil das Ergebnis von fehlender Leidenschaft und Einsatzbereitschaft sind. Und das die Truppe nach so gut wie jedem Negativerlebnis relativ einfach in der Lage ist als "Reaktion" ein gutes Spiel abzuliefern, um die Leute ruhigzustellen. Er unterstellt hier, dass eine bessere Leistung im darauffolgenden Spiel nicht bedeutet, dass man sich von nun ab konstant richtig reinhängen wird. Die "Reue" ist nicht ernst gemeint. In der Praxis könnte dies bedeuten, dass wir gegen Bremen wieder vollkommen leidenschaftslos auflaufen werden.

Ich muss sagen, dass ich die Theorie nicht so ganz von der Hand weisen kann. Allerdings erscheint sie mir nur plausibel mit Blick auf einige wenige Spieler.

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Wölfin09, Bieberer Berg, Dienstag, 24.04.2018, 13:58 (vor 2799 Tagen) @ uwelito


... Und das die Truppe nach so gut wie jedem Negativerlebnis relativ einfach in der Lage ist als "Reaktion" ein gutes Spiel abzuliefern, um die Leute ruhigzustellen.

Ich muss einmal die Wortgoldwaage bemühen: Ich glaube nicht, dass die Spieler auf dem Platz eine solche Reaktion zeigen können und zeigen, um die Leute ruhigzustellen. Ich denke, dass dies der Anspruch der Spieler an sich selbst und als Teil einer Mannschaft ist, auch im Hinblick auf die Saisonziele, und dass das dann eben auch die Stimmung bei den Fans hebt.

Warum das so dermaßen wechselhaft verläuft, wurde Reus nach dem Spiel auch gefragt - und hat (sinngemäß) geantwortet, dass man das selbst gerne wüsste.

Michaela

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Schnippelbohne, Bauernland, Dienstag, 24.04.2018, 09:35 (vor 2799 Tagen) @ uwelito

Mir ist das zu konstruiert: Weil Ihr das Derby verkackt habt, sind wir immer noch sehr sauer, und da dürft Ihr alles, nur nicht das kommende Spiel gewinnen, schon gar nicht mit so einem guten Auftritt verdient und hoch gewinnen?!
Was hätten die Spieler denn machen sollen? Sich verstecken? Sich noch schlechter als in der Vorwoche präsentieren?

Ich stelle mir einen Schüler vor, der in der ersten Klausur eine 5 schreibt. Der Lehrer weiß, dass er es im Grunde besser gekonnt hätte, sich aber schlecht vorbereitet hat. Vielleicht hatte der Schüler einen schlechten Tag. Vielleicht hat er öfter schlechte Tage wegen Problemen, die möglicherweise auch außerhalb der Schule liegen. Dann schreibt er in der darauffolgenden Klausur eine 1. Und dem Lehrer fällt nichts anderes ein, als die zu zuvor abgelieferte schlechte Leistung noch einmal ausdrücklich zu betonen.
Wäre ein „Weiter so!“ nicht die bessere Lösung?

Würde mich jemand für mein Bemühen, einen Fehler wiedergutzumachen, so abkanzeln, der könnte mich grad gernhaben.

Michaela


Der Vorwurf von Knüppler lautet, dass die negativen Ergebnisse zum Großteil das Ergebnis von fehlender Leidenschaft und Einsatzbereitschaft sind. Und das die Truppe nach so gut wie jedem Negativerlebnis relativ einfach in der Lage ist als "Reaktion" ein gutes Spiel abzuliefern, um die Leute ruhigzustellen. Er unterstellt hier, dass eine bessere Leistung im darauffolgenden Spiel nicht bedeutet, dass man sich von nun ab konstant richtig reinhängen wird. Die "Reue" ist nicht ernst gemeint. In der Praxis könnte dies bedeuten, dass wir gegen Bremen wieder vollkommen leidenschaftslos auflaufen werden.

Ich muss sagen, dass ich die Theorie nicht so ganz von der Hand weisen kann. Allerdings erscheint sie mir nur plausibel mit Blick auf einige wenige Spieler.

Wie soll denn nicht ernst gemeinte Reue gehen? Als würde die Mannschaft vor einem Spiel entscheiden, ob sie heute mal leidenschaftlich spielt oder eben nicht. "Heute nutzen wir mal unsere Möglichkeiten aus und gewinnen locker, aber in Bremen schalten wir wieder einen Gang runter, damit ihr nicht denkt, das Derby täte uns wirklich leid, ätschibätsch".
Nee, ich sehe das wie Michaela. Man wird auch den Verdacht nicht los, als hätte der Kantersieg am Samstag nicht in die Ultra-Dramaturgie gepasst. Man wollte gern noch weiter die beleidigte Dramaqueen geben, nur blöderweise gewinnt die Mannschaft dann glanzvoll und zeigt genau das, was man von ihr erwartet. Das Beleidigt Sein lief also spätestens nach dem Abpfiff ins Leere. Aber nicht, dass man dann mal Größe zeigt und der Mannschaft für die Leistung applaudiert. Nee, lieber weiter das Derbyschmach-Programm abspulen.

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istar, Dienstag, 24.04.2018, 09:41 (vor 2799 Tagen) @ Schnippelbohne

Mir ist das zu konstruiert: Weil Ihr das Derby verkackt habt, sind wir immer noch sehr sauer, und da dürft Ihr alles, nur nicht das kommende Spiel gewinnen, schon gar nicht mit so einem guten Auftritt verdient und hoch gewinnen?!
Was hätten die Spieler denn machen sollen? Sich verstecken? Sich noch schlechter als in der Vorwoche präsentieren?

Ich stelle mir einen Schüler vor, der in der ersten Klausur eine 5 schreibt. Der Lehrer weiß, dass er es im Grunde besser gekonnt hätte, sich aber schlecht vorbereitet hat. Vielleicht hatte der Schüler einen schlechten Tag. Vielleicht hat er öfter schlechte Tage wegen Problemen, die möglicherweise auch außerhalb der Schule liegen. Dann schreibt er in der darauffolgenden Klausur eine 1. Und dem Lehrer fällt nichts anderes ein, als die zu zuvor abgelieferte schlechte Leistung noch einmal ausdrücklich zu betonen.
Wäre ein „Weiter so!“ nicht die bessere Lösung?

Würde mich jemand für mein Bemühen, einen Fehler wiedergutzumachen, so abkanzeln, der könnte mich grad gernhaben.

Michaela


Der Vorwurf von Knüppler lautet, dass die negativen Ergebnisse zum Großteil das Ergebnis von fehlender Leidenschaft und Einsatzbereitschaft sind. Und das die Truppe nach so gut wie jedem Negativerlebnis relativ einfach in der Lage ist als "Reaktion" ein gutes Spiel abzuliefern, um die Leute ruhigzustellen. Er unterstellt hier, dass eine bessere Leistung im darauffolgenden Spiel nicht bedeutet, dass man sich von nun ab konstant richtig reinhängen wird. Die "Reue" ist nicht ernst gemeint. In der Praxis könnte dies bedeuten, dass wir gegen Bremen wieder vollkommen leidenschaftslos auflaufen werden.

Ich muss sagen, dass ich die Theorie nicht so ganz von der Hand weisen kann. Allerdings erscheint sie mir nur plausibel mit Blick auf einige wenige Spieler.


Wie soll denn nicht ernst gemeinte Reue gehen? Als würde die Mannschaft vor einem Spiel entscheiden, ob sie heute mal leidenschaftlich spielt oder eben nicht. "Heute nutzen wir mal unsere Möglichkeiten aus und gewinnen locker, aber in Bremen schalten wir wieder einen Gang runter, damit ihr nicht denkt, das Derby täte uns wirklich leid, ätschibätsch".
Nee, ich sehe das wie Michaela. Man wird auch den Verdacht nicht los, als hätte der Kantersieg am Samstag nicht in die Ultra-Dramaturgie gepasst. Man wollte gern noch weiter die beleidigte Dramaqueen geben, nur blöderweise gewinnt die Mannschaft dann glanzvoll und zeigt genau das, was man von ihr erwartet. Das Beleidigt Sein lief also spätestens nach dem Abpfiff ins Leere. Aber nicht, dass man dann mal Größe zeigt und der Mannschaft für die Leistung applaudiert. Nee, lieber weiter das Derbyschmach-Programm abspulen.

Richtig.

Dabei muss man ja nichtmal applaudieren, man kann es einfach lassen oder direkt nach Abpfiff gehen.

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bambam191279, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 09:47 (vor 2799 Tagen) @ istar

Mir ist das zu konstruiert: Weil Ihr das Derby verkackt habt, sind wir immer noch sehr sauer, und da dürft Ihr alles, nur nicht das kommende Spiel gewinnen, schon gar nicht mit so einem guten Auftritt verdient und hoch gewinnen?!
Was hätten die Spieler denn machen sollen? Sich verstecken? Sich noch schlechter als in der Vorwoche präsentieren?

Ich stelle mir einen Schüler vor, der in der ersten Klausur eine 5 schreibt. Der Lehrer weiß, dass er es im Grunde besser gekonnt hätte, sich aber schlecht vorbereitet hat. Vielleicht hatte der Schüler einen schlechten Tag. Vielleicht hat er öfter schlechte Tage wegen Problemen, die möglicherweise auch außerhalb der Schule liegen. Dann schreibt er in der darauffolgenden Klausur eine 1. Und dem Lehrer fällt nichts anderes ein, als die zu zuvor abgelieferte schlechte Leistung noch einmal ausdrücklich zu betonen.
Wäre ein „Weiter so!“ nicht die bessere Lösung?

Würde mich jemand für mein Bemühen, einen Fehler wiedergutzumachen, so abkanzeln, der könnte mich grad gernhaben.

Michaela


Der Vorwurf von Knüppler lautet, dass die negativen Ergebnisse zum Großteil das Ergebnis von fehlender Leidenschaft und Einsatzbereitschaft sind. Und das die Truppe nach so gut wie jedem Negativerlebnis relativ einfach in der Lage ist als "Reaktion" ein gutes Spiel abzuliefern, um die Leute ruhigzustellen. Er unterstellt hier, dass eine bessere Leistung im darauffolgenden Spiel nicht bedeutet, dass man sich von nun ab konstant richtig reinhängen wird. Die "Reue" ist nicht ernst gemeint. In der Praxis könnte dies bedeuten, dass wir gegen Bremen wieder vollkommen leidenschaftslos auflaufen werden.

Ich muss sagen, dass ich die Theorie nicht so ganz von der Hand weisen kann. Allerdings erscheint sie mir nur plausibel mit Blick auf einige wenige Spieler.


Wie soll denn nicht ernst gemeinte Reue gehen? Als würde die Mannschaft vor einem Spiel entscheiden, ob sie heute mal leidenschaftlich spielt oder eben nicht. "Heute nutzen wir mal unsere Möglichkeiten aus und gewinnen locker, aber in Bremen schalten wir wieder einen Gang runter, damit ihr nicht denkt, das Derby täte uns wirklich leid, ätschibätsch".
Nee, ich sehe das wie Michaela. Man wird auch den Verdacht nicht los, als hätte der Kantersieg am Samstag nicht in die Ultra-Dramaturgie gepasst. Man wollte gern noch weiter die beleidigte Dramaqueen geben, nur blöderweise gewinnt die Mannschaft dann glanzvoll und zeigt genau das, was man von ihr erwartet. Das Beleidigt Sein lief also spätestens nach dem Abpfiff ins Leere. Aber nicht, dass man dann mal Größe zeigt und der Mannschaft für die Leistung applaudiert. Nee, lieber weiter das Derbyschmach-Programm abspulen.


Richtig.

Dabei muss man ja nichtmal applaudieren, man kann es einfach lassen oder direkt nach Abpfiff gehen.

Richtig peinlich empfand ich die Reaktionen nach dem Spiel mit dem Hintergrund, dass im Spiel lautstark "Lotusblume" und "Und wenn Du das Spiel verlierst..." gesungen wurde.....

Da hat man sich definitiv selbst ins Knie geschossen......

LG
Bambam

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Schnippelbohne, Bauernland, Dienstag, 24.04.2018, 10:03 (vor 2799 Tagen) @ bambam191279


Richtig peinlich empfand ich die Reaktionen nach dem Spiel mit dem Hintergrund, dass im Spiel lautstark "Lotusblume" und "Und wenn Du das Spiel verlierst..." gesungen wurde.....

Da hat man sich definitiv selbst ins Knie geschossen......

LG
Bambam

Das ist auch so ein Punkt, den ich im Rückblick nicht verstehe. Ich habe mir das Spiel gestern nochmal als Aufzeichnung angeguckt und "Und wenn du das Spiel verlierst" war so ziemlich das erste Lied, das nach Anpfiff direkt angestimmt wurde. Da hatte ich mir im Stadion noch gedacht "Richtige Reaktion: Die Mannschaft unterstützen".
Welche verquere Logik ist das, so was erst zu singen und die Mannschaft dann hinterher zu beschimpfen? Nach dem Motto "Ha, seht, was ihr an uns hättet. Das haben wir eigentlich gar nicht für euch gesungen"?
Wie gesagt, mein Eindruck ist: Die Ultras wollten ihr Derbyschmach-Programm abspulen und das Spiel und dessen Ausgang war dabei eigentlich völlig egal. Im Gegenteil passte der Sieg eher nicht ins Konzept.

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bambam191279, Dienstag, 24.04.2018, 10:01 (vor 2799 Tagen) @ bambam191279

Richtig peinlich empfand ich die Reaktionen nach dem Spiel mit dem Hintergrund, dass im Spiel lautstark "Lotusblume" und "Und wenn Du das Spiel verlierst..." gesungen wurde.....

Da hat man sich definitiv selbst ins Knie geschossen......

LG
Bambam

Jaaa, aber das bezieht sich nicht auf jedes Spiel...;-) Das Derby gilt da nicht, weil... weil... weil Derby halt...

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bambam191279, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 15:40 (vor 2799 Tagen) @ Djerun

Richtig peinlich empfand ich die Reaktionen nach dem Spiel mit dem Hintergrund, dass im Spiel lautstark "Lotusblume" und "Und wenn Du das Spiel verlierst..." gesungen wurde.....

Da hat man sich definitiv selbst ins Knie geschossen......

LG
Bambam


Jaaa, aber das bezieht sich nicht auf jedes Spiel...;-) Das Derby gilt da nicht, weil... weil... weil Derby halt...

Is klar, dass eine Derbyniederlage inakzeptabel ist ;-)
Aber wie kann ich denn einen auf "Echte Liebe" (sorry dafür) machen, die Jungs reissen sich den Arsch auf und spielen das beste Spiel seit Monaten und dann werden sie ausgepfiffen und weggejagt......

Sehr skuril.....

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Tom Frost, Dienstag, 24.04.2018, 08:26 (vor 2799 Tagen) @ uwelito

Mir ist das zu konstruiert: Weil Ihr das Derby verkackt habt, sind wir immer noch sehr sauer, und da dürft Ihr alles, nur nicht das kommende Spiel gewinnen, schon gar nicht mit so einem guten Auftritt verdient und hoch gewinnen?!
Was hätten die Spieler denn machen sollen? Sich verstecken? Sich noch schlechter als in der Vorwoche präsentieren?

Ich stelle mir einen Schüler vor, der in der ersten Klausur eine 5 schreibt. Der Lehrer weiß, dass er es im Grunde besser gekonnt hätte, sich aber schlecht vorbereitet hat. Vielleicht hatte der Schüler einen schlechten Tag. Vielleicht hat er öfter schlechte Tage wegen Problemen, die möglicherweise auch außerhalb der Schule liegen. Dann schreibt er in der darauffolgenden Klausur eine 1. Und dem Lehrer fällt nichts anderes ein, als die zu zuvor abgelieferte schlechte Leistung noch einmal ausdrücklich zu betonen.
Wäre ein „Weiter so!“ nicht die bessere Lösung?

Würde mich jemand für mein Bemühen, einen Fehler wiedergutzumachen, so abkanzeln, der könnte mich grad gernhaben.

Michaela


Der Vorwurf von Knüppler lautet, dass die negativen Ergebnisse zum Großteil das Ergebnis von fehlender Leidenschaft und Einsatzbereitschaft sind. Und das die Truppe nach so gut wie jedem Negativerlebnis relativ einfach in der Lage ist als "Reaktion" ein gutes Spiel abzuliefern, um die Leute ruhigzustellen. Er unterstellt hier, dass eine bessere Leistung im darauffolgenden Spiel nicht bedeutet, dass man sich von nun ab konstant richtig reinhängen wird. Die "Reue" ist nicht ernst gemeint. In der Praxis könnte dies bedeuten, dass wir gegen Bremen wieder vollkommen leidenschaftslos auflaufen werden.

Ich muss sagen, dass ich die Theorie nicht so ganz von der Hand weisen kann. Allerdings erscheint sie mir nur plausibel mit Blick auf einige wenige Spieler.

Ich fand die Reaktion am Samstag ganz großen Quatsch.
Das war der erste(!) deutliche Sieg unter Stöger nach einem tollen Spiel.
Einen großen Faktor sehe ich im Pokalspiel der Leverkusener, endlich konnten wir mal von einer Pause profitieren. Auch die Spielanlage der Leverkusener spielte uns voll in die Karten.

Hätte es denn die Welle gegeben, wenn die Spieler das Spiel verloren hätten, weil sie ja wirklich und absolut glaubwürdig so schlecht sind?
Ich glaube, niemand hat mit diesem starken Spiel gerechnet und die (hier rate ich) im Vorfeld verabredete Reaktion des Wegschickens war auf einmal grotesk fehl am Platz.

Und dieser dauernde Wechsel von schlechten und guten Leistungen? Wenn man sich die Ergebniss im Detail ansieht, sind das bis zum Spiel in München doch alles gleichförmig maue Partien gewesen. Oder will mir jemand das 1:0 gegen Hannover als große "wir können es ja doch"-Trotzreaktion nach dem peinlichen Ausscheiden verkaufen?

BVB-Wob 0:0
Hertha-BVB 1:1
Freiburg 2:2
Köln-BVB 2:3
BVB-HSV 2:0
BVB-Bergamo 3:2
Gladbach-BVB 0:1
Bergamo-BVB 1:1
BVB-Augsburg 1:1
Leipzig-BVB 1:1
BVB-Salzburg 1:2
BVB-Frankfurt 3:2
Salzburg-BVB 0:0
BVB-Hannover 1:0
Bayern-BVB 6:0
BVB-Stuttgart 3:0 (hier könnte man eventuell von einer Reaktion sprechen)

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BukausmTal, Wuppertal, Dienstag, 24.04.2018, 08:53 (vor 2799 Tagen) @ Tom Frost
bearbeitet von BukausmTal, Dienstag, 24.04.2018, 08:57

> Und dieser dauernde Wechsel von schlechten und guten Leistungen? Wenn man sich die Ergebniss im Detail ansieht, sind das bis zum Spiel in München doch alles gleichförmig maue Partien gewesen. Oder will mir jemand das 1:0 gegen Hannover als große "wir können es ja doch"-Trotzreaktion nach dem peinlichen Ausscheiden verkaufen?
[quote]

BVB-Wob 0:0
Hertha-BVB 1:1
Freiburg 2:2
Köln-BVB 2:3
BVB-HSV 2:0
BVB-Bergamo 3:2
Gladbach-BVB 0:1
Bergamo-BVB 1:1
BVB-Augsburg 1:1
Leipzig-BVB 1:1
BVB-Salzburg 1:2
BVB-Frankfurt 3:2
Salzburg-BVB 0:0
BVB-Hannover 1:0
Bayern-BVB 6:0
BVB-Stuttgart 3:0 (hier könnte man eventuell von einer Reaktion sprechen)[/quote]

Sehe ich ähnlich.

Leverkusen hat uns mehr Raum angeboten als jeder andere Gegner.
Man muss auch die Aufstellung der Partien in Schalke und gegen die Pillen vergleichen.
Warum er Sancho da nicht schon vor der 79. Minute gebracht hat, wird Stögers Geheimnis bleiben.

Die Plakate fand ich nicht weiter schlimm. Das müssen die BVB-Spieler nach so einer Vorstellung in Schalke aushalten können, auch wenn ich sie 1 Jahr nach dem Anschlag nicht gepinselt hätte. Pfiffe nach dem ersten vernünftigen Spiel unter Stöger finde ich grenzwertig.
Und die Kopfabgesten nach dem Spiel sind durch nichts zu entschuldigen.

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ram1966, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 09:03 (vor 2799 Tagen) @ BukausmTal

Und die Kopfabgesten nach dem Spiel sind durch nichts zu entschuldigen.

Immer wieder lese ich, dass diese "Kopf-ab-Gesten" nicht zu entschuldigen sind, unter aller Sau waren, gar nicht gehen, etc. pp.

Ich hatte es schon einmal geschrieben, für mich wäre ein Stadionverbot, für wie lange auch immer, durchaus mal angebracht. Vielleicht ist es etwas schwierig jetzt alle einzeln rauszufischen, aber es wäre auch mal ein klares Zeichen des Vereins, dass man nicht mehr alles duldet und sowas schon gar nicht unter "Meinungsfreiheit" abhakt. Dazu ein Zeichen an die Mannschaft, dass sie in solchen Fällen geschützt wird.

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Blarry, Essen, Dienstag, 24.04.2018, 10:42 (vor 2799 Tagen) @ ram1966

Ich würde ja generell das Bemühen um SV-Verfahren gegenüber allen Handlungen, die das StGB berühren (hier relevant § 241 StGB), begrüßen.

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ram1966, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 11:17 (vor 2799 Tagen) @ Blarry

Ich würde ja generell das Bemühen um SV-Verfahren gegenüber allen Handlungen, die das StGB berühren (hier relevant § 241 StGB), begrüßen.

Darum geht es mir gar nicht. Man kann immer mal was aus der Emotion heraus im Schutz der Masse von sich geben. Nur in einem solch offensichtlichen Fall von Fehlverhalten würde ich es einfach begrüßen, wenn der Verein dann sagt, pass auf, das dulden wir nicht und das wars für Dich.
Die Hemmschwelle ist mittlerweile so tief gesunken bei einigen, dass es tatsächlich peinlich ist. Von wegen echte Liebe und beste Fans der Liga. Die Lautsprecher unter denen haben dafür gesorgt, dass dieses Bild schon länger nicht mehr stimmt.

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Klopfer ⌂, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 10:58 (vor 2799 Tagen) @ Blarry

Ich würde ja generell das Bemühen um SV-Verfahren gegenüber allen Handlungen, die das StGB berühren (hier relevant § 241 StGB), begrüßen.

Ich würde es begrüßen, wenn Straftaten ausschließlich dort behandelt würden, wo sie hingehören, nämlich an den Gerichten.
Dazu gehörte allerdings auch eine konsquentere Strafverfolgung im Stadion. Die vermisse ich allerdings.

SGG
Klopfer

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 10:48 (vor 2799 Tagen) @ Blarry

Ich würde ja generell das Bemühen um SV-Verfahren gegenüber allen Handlungen, die das StGB berühren (hier relevant § 241 StGB), begrüßen.

Ich nicht.

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Blarry, Dienstag, 24.04.2018, 13:19 (vor 2799 Tagen) @ Sascha

Ich würde ja generell das Bemühen um SV-Verfahren gegenüber allen Handlungen, die das StGB berühren (hier relevant § 241 StGB), begrüßen.


Ich nicht.

Ich auch nicht.
Ist 'n bißchen aus der Mode gekommen, aber wie oft kam früher "Schiri, du Arschloch!" von den Rängen...
Willst Du dann alle, die mitgeschrien haben, wegen Beleidigung verklagen?

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Klopfer ⌂, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 00:59 (vor 2799 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Der Beitrag ist insgesamt sehr gut, trifft den Nagel auf den Kopf, wie man so schön sagt.
Aber so sehr ich Knüppler ja im normalen Leben schätze, so bin ich eigentlich entsetzt über seine Verharmlosung der Kopf-Ab-Geste. Ein Faux-Pas der eigentlich durch nichts zu entschuldigen ist, besonders unter dem Hintergrund des Anschlags.
Wenig nachgedacht würde ich mal sagen...

SGG
Klopfer

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Knüppler17 ⌂, Dienstag, 24.04.2018, 11:33 (vor 2799 Tagen) @ Klopfer

Aber so sehr ich Knüppler ja im normalen Leben schätze, so bin ich eigentlich entsetzt über seine Verharmlosung der Kopf-Ab-Geste. Ein Faux-Pas der eigentlich durch nichts zu entschuldigen ist, besonders unter dem Hintergrund des Anschlags.

Siehe unten: Aus meiner Sicht gibt es keine Verharmlosung. Die entsteht für mich nur, wenn man nicht ganz unwichtige Satzteile weglässt und die Verharmlosung auch sehen will. Für mich ist klar, dass der Satz in seiner Gesamtheit sich auf sämtliche Kritikformen bezieht, die an diesem Tag geäußert wurden und wie ich sie weiter unten explizit dargestellt habe.

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Klopfer ⌂, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 12:18 (vor 2799 Tagen) @ Knüppler17

Siehe unten: Aus meiner Sicht gibt es keine Verharmlosung. Die entsteht für mich nur, wenn man nicht ganz unwichtige Satzteile weglässt und die Verharmlosung auch sehen will. Für mich ist klar, dass der Satz in seiner Gesamtheit sich auf sämtliche Kritikformen bezieht, die an diesem Tag geäußert wurden und wie ich sie weiter unten explizit dargestellt habe.

Tut mir leid und ich will da jetzt auch nicht irgendetwas aus dem Zusammenhang reißen. Ich habe deinen Artikel mindestens 3 mal gelesen weil ich von mir aus auch schon versucht habe, diesen Eindruck den ich hatte, zu korrigieren.
Aber es gelang mir nicht, für mich hast du die Kopf-Ab-Geste eindeutig verharmlost.
Also entweder habe ich es altersbedingt verlernt, deine immer etwas anspruchsvolleren Texte korrekt zu erfassen oder du hast dich wirklich sehr unglücklich ausgedrückt, immer natürlich vorrausgesetzt, du wolltest wirklich nicht verharmlosen.

SGG
Klopfer

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Knüppler17 ⌂, Dienstag, 24.04.2018, 12:21 (vor 2799 Tagen) @ Klopfer

War auch kein Vorwurf an dich. Da sind wir einfach unterschiedlicher Meinung, ist für mich ok.

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Poeta_Doctus, Lands Between, Montag, 23.04.2018, 23:20 (vor 2800 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Noch eine Anmerkung: Ein einfaches "Ja der Anschlag, daher keine Kritik erlaubt" greift natürlich zu kurz. Umgekehrt macht es sich der Autor hier aber mMn. deutlich, indem er quasi alle externen Einflüsse wegwischt und unsere Saison auf "die haben kein Bock" runterbricht. Das erscheint mir zumindest die Komplexität der Lage deutlich zu sehr zu vereinfachen.

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, Montag, 23.04.2018, 21:21 (vor 2800 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de
bearbeitet von Kulibi77, Montag, 23.04.2018, 21:26

Ich kann der Prämisse im ersten Teil nicht zustimmen und da liegt das Problem in der Bewertung der Situation nach dem Spiel. Die Probleme der letzten Monate sind in meinen Augen nicht nur durch eine gewisse "ist egal"-Wurstigkeit zu erklären, sondern sind viel komplexer und tiefgehender. Wir sehen doch nicht nur individuelle Formschwankungen, taktische Defizite der Trainer/Mannschaft, sondern ein zutiefst verunsicherte und anscheinend auch zerstrittene Mannachaft.

Das was man gegen Leverkusen gesehen hat, das war in meiner Wahrnehmung nicht nur mal wieder ein ganz gutes Spiel nach einem beschissenen Spiel. Nein, da war wieder Spirit spürbar. Kampfwille. Eine Mannschaft zu sehen. Das habe ich selbst in den besseren Spielen der letzten Woche nicht gesehen. Jedenfalls nicht als Kollektiv. Und offensichtlich war der absolute Nullpunkt mit dem Derby notwendig um diese Kehrtwende einleiten zu können. Das sich mal alle richtig die Meinung sagen und harte Entscheidungen getroffen werden. Symbolisch auch untermauert durch dem Kapitän auf der Bühne.

Natürlich alles unter Vorbehalt dass es trotzdem nur ein Spiel war. Aber zum ersten mal seit langem schaue ich optimistisch auf das nächste Spiel. Und zwar nicht nur ergebnistechnisch. Von daher war meine Stimmung nach dem Spiel, trotz Derby, eher der Mannschaft den Rücken zu stärken. Wenn das jetzt keine Eintagsfliege ist, dann kann sich richtig was verändern zum positiven. Und deswegen haben die Spieler noch keine Party verdient, aber Ermunterung statt Ablehnung.

1+

geronimo09, Iserlohn, Montag, 23.04.2018, 23:37 (vor 2800 Tagen) @ Kulibi77

oT

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Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Montag, 23.04.2018, 20:11 (vor 2800 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

In den langen Jahren meines Lebens als BVB-Anhänger habe ich viele, sehr viele Mannschaften und Spielzeiten erlebt. Ich erlaube mir da einfach einmal eine Einschätzung hinsichtlich dessen, was man gemeinhin ‚Einstellung‘ nennt. Denn da gab es in der Tat in all den Jahrzehnten sehr große Unterschiede. In dieser Saison die Einstellung zumindest der großen Mehrzahl unserer Spieler infragezustellen, halte ich persönlich für nicht richtig. Oder um es so auszudrücken: für falsch.

Diese Mannschaft als Konglomerat der einzelnen Spieler hat sehr viel mit einer sehr tiefen Verunsicherung zu kämpfen. Die zum einen von dem unsäglichen Anschlag herrührt, zum anderen von einer aus den letzten Spielzeiten stammenden Spaltung des Kaders in verschiedene Gruppierungen stammt. Hinzu kommt die Verunsicherung durch eine riskante Spielweise eines neuen Trainers, die nach anfänglichen Erfolgen zu einer spektakulären Niederlagenserie geführt hat. Das 4:4 im Derby-Hinspiel nach einer 4:0-Führung war kein Versagen, sondern ein Ausdruck von Versagensangst. Hinzu kommen Formkrisen einzelner Spieler sowie das holprige Bemühen, die Vorgaben des neuen Trainers irgendwie umzusetzen. Die Derbyniederlage war für mich keine Frage der mangelnden Einstellung. Die Mannschaft wirkte auf mich völlig verkrampft. Und bei der hohen Niederlage in München, die ich als einzige konkret kritisiere, völlig hilflos. Nichtsdestotrotz befindet man sich unter Stöger auf Kurs CL- Platz.

Selbstverständlich hat jeder das Recht darauf, Kritik zu üben. Man sollte aber gerade als Unterstützer seines Teams wissen, wann und in welcher Form Kritik woran geübt werden kann. Ja, da unten auf dem Platz stehen junge Millionäre. Ja, sie haben in dieser Saison oft nicht gut, eher schlecht gespielt. Aber nicht aufgrund fehlender Einstellung. Diese Mannschaft kann und muss man sicher auch kritisieren. Aber mit Augenmaß und unter Berücksichtigung der nicht einfachen Umstände. Diese Mannschaft braucht in dieser Saison mehr denn je unseres Unterstützung. Diese Form der Kritik, wie sie von einigen am letzten Samstag gezeigt wurde, war in meinen Augen in Form, aber auch Inhalt einfach nicht akzeptabel. Das sind keine Gladiatoren dort unten auf dem Platz, bei denen der Daumen gehoben oder gesenkt werden sollte. Sondern es handelt sich trotz aller Millionen immer noch um Menschen, die sich als Einzelne, aber auch als Mannschaft in einer sehr schwierigen mentalen Situation befinden. Wir sollten Sie es spüren lassen, dass wir hinter ihnen stehen. Was eben mitnichten bedeutet, keinerlei Kritik zu üben. Am Samstag ist diesbezüglich mMn aber jedes Maß verlorengegangen.

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Knüppler17 ⌂, Dienstag, 24.04.2018, 11:26 (vor 2799 Tagen) @ Will Kane

In den langen Jahren meines Lebens als BVB-Anhänger habe ich viele, sehr viele Mannschaften und Spielzeiten erlebt. Ich erlaube mir da einfach einmal eine Einschätzung hinsichtlich dessen, was man gemeinhin ‚Einstellung‘ nennt. Denn da gab es in der Tat in all den Jahrzehnten sehr große Unterschiede. In dieser Saison die Einstellung zumindest der großen Mehrzahl unserer Spieler infragezustellen, halte ich persönlich für nicht richtig. Oder um es so auszudrücken: für falsch.

In den langen Jahren meines Lebens als BVB-Anhänger habe auch ich viele, sehr viele Mannschaften und Spielzeiten erlebt. Die einen waren sportlich überragend, mit sensationellen Einzelkönnern und Mannschaftsspielern - von Sammer und Chapuisat über Amoroso und Rosicky bis zu Koller und Aubameyang könnte man da endlos viele Namen aufzählen. Genauso gut kann man aber auch die Zwischenjahre nehmen, mit den Bergdölmos, Warmuz' oder Buckleys, die sich bei uns verdingten. Manche hochkarätig besetzten Mannschaften verkauften sich weit unter Wert (z.B. 2000, 2003), hier war sicher von Peinlichkeit zu sprechen. Die Mannschaften von 2005 bis 2009 konnten es im Zweifel nicht besser, weil ihnen die sportliche Qualität fehlte.

Und in dieser Saison ist die Einstellung der Spieler selbstverständlich in Frage zu stellen, wie z.B. Roman Weidenfeller in einem Interview recht klar machte. Viel zu viele Einzelinteressen, statt sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Keiner durchgehend auf dem höchsten Leistungsniveau, das mit den höchsten Gehältern aller Zeiten zu erwarten gewesen wäre. Aber auch viel zu viele Ablenkungen und Nebenkriegsschauplätze, die eine konsequente Arbeit verhinderten.

Und das waren eben viel mehr Dinge, als "nur" die Nachwirkungen des Anschlags: Wir hatten diese Saison zwei Top-Spieler, die sich aus ihren Verträgen herausekelten. Das Kloppsche Mantra "Nicht der ballverlierende Spieler ist Schuld, sondern der Mitspieler, der den Zweikampf nicht absichert" ist völlig in Vergessenheit geraten. Hätte Klopp Schmelzer nach dem Derby öffentlich aus der Schusslinie genommen und Sokratis auf seinen eigenen (mindestens ebenso schwerwiegenden) Bock vor dem 0:1 hingewiesen, sah Sokratis diese Woche kalt lächelnd dabei zu, wie der Kapitän in einem Schauprozess rasiert und auf die Tribüne verbannt wurde. Wohlgemerkt in der gleichen Woche, in der Sokratis einen Poker um eine Vertragsverlängerung eröffnete. Als Spieler, der seit Jahren immer mehr Einfluss in der Mannschaft haben und im Mannschaftsrat als Stabilitätsanker gerade auch in Einstellungsfragen dienen sollte. All das hat nichts mit dem Anschlag zu tun. Wenn überhaupt wäre hier zu hinterfragen, ob man einen Spieler wie Schmelzer, der damals tatsächlich im Bus saß, schwere Entscheidungen zu treffen hatte und bis heute sichtlich unter den Folgen leidet, so übel hätte rasieren und mit entsprechenden Kommentaren z.B. seitens der sportlichen Leitung hätte prügeln dürfen. Diese Frage wird hier aber so ziemlich gar nicht gestellt, was mich durchaus daran zweifeln lässt, wie hoch die Moral tatsächlich hängt, die manch einer hier so vor sich herträgt.

Diese Mannschaft als Konglomerat der einzelnen Spieler hat sehr viel mit einer sehr tiefen Verunsicherung zu kämpfen. Die zum einen von dem unsäglichen Anschlag herrührt, zum anderen von einer aus den letzten Spielzeiten stammenden Spaltung des Kaders in verschiedene Gruppierungen stammt. Hinzu kommt die Verunsicherung durch eine riskante Spielweise eines neuen Trainers, die nach anfänglichen Erfolgen zu einer spektakulären Niederlagenserie geführt hat. Das 4:4 im Derby-Hinspiel nach einer 4:0-Führung war kein Versagen, sondern ein Ausdruck von Versagensangst. Hinzu kommen Formkrisen einzelner Spieler sowie das holprige Bemühen, die Vorgaben des neuen Trainers irgendwie umzusetzen. Die Derbyniederlage war für mich keine Frage der mangelnden Einstellung. Die Mannschaft wirkte auf mich völlig verkrampft. Und bei der hohen Niederlage in München, die ich als einzige konkret kritisiere, völlig hilflos. Nichtsdestotrotz befindet man sich unter Stöger auf Kurs CL- Platz.

Das 4:4 im Hinspiel-Derby entstand nicht aus Versagensangst, sondern aus einer Larifari-Einstellung. Jeder wusste, dass man das Spiel haushoch gewinnen würde, das 5:0, 6:0 oder 7:0 würde ja irgendwann schon fallen. Aubameyang nahm es ja auch sehr locker, das sichere 5:0 verpasst zu haben. Der Umgang mit den eigenen Chancen war verschwenderisch und ein paar Gänge wurde runtergeschaltet. Die Versagensangst entstand erst in den letzten 10 Minuten, als der Schalter eben nicht mehr umzulegen war und die Spieler realisierten, dass bei 2 weiteren Minuten auch das 4:5 noch fallen würde. Erst hier waren wir in der self-fulfilling prophecy.

Ansonsten finde ich es spannend, wie oft hier Verweise auf die letzte Saison unter Klopp zu lesen waren, mit der Niederlage in Bremen und dem 17. Platz zur Winterpause oder dem 19. Spieltag auf Platz 18 der Tabelle. Denn hier nahm die ganze Larifari-Einstellung, die in dieser Saison zu sehen ist und auch unter Tuchel schon zu sehen war, ihren Ursprung. In dieser Saison 2014/15 erkannte unsere Mannschaft, dass sie Anfang Februar noch auf dem letzten Tabellenplatz stehen kann, mit einem halbwegs passablen Schlussspurt aber noch in den Europapokal kommen würde. Am Saisonende fehlten tatsächlich nur 3 Punkte bis Platz 5, das Torverhältnis war ja ohnehin besser als das der Leverkusener. Seither ist tief in den Köpfen unserer Spieler verankert: Wir können spielen, wie wir wollen - am Ende wird es schon irgendwie reichen.

Genau diese Einstellung kritisiere ich schon seit langem. Und genau diese Einstellung sehen auch die Fans, die am Samstag so wütend waren. Dass es eben nicht Unvermögen oder die Nachwirkungen eines Anschlags sind, die zu miesen Leistungen führten, sondern der gleiche Schlendrian, der 2014/15 und 2016/17 vorherrschte. Mit zu vielen Spielern, für die die Saison ernsthaft erst im Januar oder Februar beginnt oder die sich im Geiste schon bei der WM oder einem neuen Verein befinden.

Selbstverständlich hat jeder das Recht darauf, Kritik zu üben. Man sollte aber gerade als Unterstützer seines Teams wissen, wann und in welcher Form Kritik woran geübt werden kann. Ja, da unten auf dem Platz stehen junge Millionäre. Ja, sie haben in dieser Saison oft nicht gut, eher schlecht gespielt. Aber nicht aufgrund fehlender Einstellung. Diese Mannschaft kann und muss man sicher auch kritisieren. Aber mit Augenmaß und unter Berücksichtigung der nicht einfachen Umstände. Diese Mannschaft braucht in dieser Saison mehr denn je unseres Unterstützung. Diese Form der Kritik, wie sie von einigen am letzten Samstag gezeigt wurde, war in meinen Augen in Form, aber auch Inhalt einfach nicht akzeptabel. Das sind keine Gladiatoren dort unten auf dem Platz, bei denen der Daumen gehoben oder gesenkt werden sollte. Sondern es handelt sich trotz aller Millionen immer noch um Menschen, die sich als Einzelne, aber auch als Mannschaft in einer sehr schwierigen mentalen Situation befinden. Wir sollten Sie es spüren lassen, dass wir hinter ihnen stehen. Was eben mitnichten bedeutet, keinerlei Kritik zu üben. Am Samstag ist diesbezüglich mMn aber jedes Maß verlorengegangen.

Es gab keinen, der am Samstag "Scheiß Millionäre" rief. Von den Spielern auf dem Platz, die den Anschlag tatsächlich miterlebt hatten, wurde Sven Bender nach Spielende mit Unterstützung geradezu überschüttet. Genauso wie Marc Bartra wenige Wochen zuvor. Weil die Fans sehr wohl ein Gespür dafür hatten, wie stark dieser Anschlag als Zäsur wirkte und wie wichtig Unterstützung an dieser Stelle war. Wohingegen Trainer, sportliche Leitung und viele, viele Fans in diesem Forum, bei Facebook oder Twitter gar nicht genug davon bekommen konnten, auf Schmelzer einzuhacken und nachzutreten. Jegliche Kritik am Samstag, auch die über die Grenzen der Geschmacklosigkeit hinausgehende, bezog sich auf die Einstellung der Mannschaft.

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Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Mittwoch, 25.04.2018, 17:49 (vor 2798 Tagen) @ Knüppler17


In den langen Jahren meines Lebens als BVB-Anhänger habe auch ich viele, sehr viele Mannschaften und Spielzeiten erlebt. Die einen waren sportlich überragend, mit sensationellen Einzelkönnern und Mannschaftsspielern - von Sammer und Chapuisat über Amoroso und Rosicky bis zu Koller und Aubameyang könnte man da endlos viele Namen aufzählen. Genauso gut kann man aber auch die Zwischenjahre nehmen, mit den Bergdölmos, Warmuz' oder Buckleys, die sich bei uns verdingten. Manche hochkarätig besetzten Mannschaften verkauften sich weit unter Wert (z.B. 2000, 2003), hier war sicher von Peinlichkeit zu sprechen. Die Mannschaften von 2005 bis 2009 konnten es im Zweifel nicht besser, weil ihnen die sportliche Qualität fehlte.

In 4 Tagen steht ein Jubiläum der traurigen Art an:

Am 29.04.1978 fand der 34. und damit letzte Spieltag der Fußballbundesligasaison 1977/78 statt. Die damalige Mannschaft des BVB spielte seinerzeit eine höchst unrühmliche Rolle. Und das hatte sehr, sehr viel mit dem zu tun, was hier und an anderer Stelle als ‚Einstellung‘ diskutiert wird. Sowohl der 1. FC Köln, als auch Borussia Mönchengladbach konnten noch Meister werden. Beide waren vor diesem letzten Spieltag punktgleich, Köln hatte allerdings die um 10 Tore bessere Tordifferenz. Die Meisterschaftschancen der Gladbacher waren demnach sehr gering, zumal die Kölner beim als bereits als Absteiger feststehenden FC St. Pauli antraten, dem Team mit den in dieser Saison meisten Gegentoren. BMG hatte ein Heimspiel gegen den BVB, das wegen des Umbaus des Bökelbergstadions im Düsseldorfer Rheinstadion ausgetragen wurde. Der BVB hatte auch in seiner zweiten Saison nach dem Wiederaufstieg die Klasse gehalten. Sichergestellt wurde der Ligaerhalt witzigerweise am 31. Spieltag ausgerechnet durch einen Derbysieg (0:2 in Gelsenkirchen).

Für den BVB ging es in diesem Spiel also um nichts mehr. Außer darum, in der Entscheidung um die Meisterschaft fair und mit einer professionellen Einstellung(!) zu agieren. Warum ich (und ein paar andere Kumpel) an diesem Tag nach Düsseldorf gefahren bin, um dieses Spiel zu sehen, habe ich mich bis heute immer wieder einmal gefragt. Sicherlich auch, weil im Anschluss ein Zug durch die Düsseldorfer Altstadt angesagt war, wo wir mit einigen Mädels verabredet waren. Daraus wurde der wohl schlimmste ‚Nach-dem-Spiel-Frust‘, den ich mit dem BVB erlebt habe. Daran konnten weder das (viel zu viele) Altbier, noch die Mädels etwas ändern. Ich war einfach nur am Boden, zutiefst enttäuscht. Andere weinten wie die Schlosshunde oder waren wütend. Am schlimmsten waren die Äußerungen anderer, denen man im Grunde nichts entgegenzusetzen hatte. Und schön waren diese Äußerungen bestimmt nicht. Nur ein paar Jahre nach dem verheerenden Bundesligaskandal, bei dem der BVB als einer der wenigen Clubs eine reine Weste behielt, müsste man sich Vorwürfe wie ‚gekauft‘ oder ‚verschoben‘ anhören, und das waren noch die freundlichsten Worte.

Das Spielergebnis dieses Matches ist bekannt: 12:0. Bis heute die höchste Niederlage eines Clubs in der Bundesliga. Von der ersten bis zur letzten Minute keinerlei Gegenwehr unserer Mannschaft. Von ‚Einstellung‘ konnte man nicht sprechen, weil sie schlicht nicht zu erkennen war. Man hat sich einfach ‚abschlachten‘ lassen. Zur Halbzeit stand es 6:0, in Hamburg 0:1. Den Gladbachern fehlten zu diesem Zeitpunkt lediglich noch 3 Tore zur Meisterschaft. Die Kölner müssen vor Wut ausgerastet sein. Am Ende stand es dort 0:5 und es blieb beim 3-Tore-Vorsprung und Köln wurde Meister.

Für den BVB war dies ein Tag der Schande. Die Hauptschuldigen waren vom Vorstand schnell ausgemacht: (Ersatz-)Torhüter Peter Endrulat und Trainer Otto Rehhagel. Rehhagel wurde bereits am darauffolgenden Tag entlassen, für Endrulat war dies das Ende seiner Karriere im Profifußball. Dabei hatte Rehhagel zwei Jahre lang ordentliche Arbeit geleistet und Endrulat war beileibe nicht an der Vielzahl der Gegentore (allein) schuld. Rehhagel hatte ihm in der Halbzeitpause angeboten, ihn auszuwechseln. Was Endrulat aber ablehnte, weil er sich nicht der Verantwortung entziehen wollte. Das wollten aber ganz offensichtlich die Feldspieler, die Rehhagel einwechseln wollte. Die lehnten nämlich durchweg eine Einwechslung ab und ließen den Trainer somit genauso im Stich wie die Spieler auf dem Platz. Die Spieler kamen mit einer Geldstrafe von DM 2.000 davon, die der Verein ihnen auferlegte.

Ein Vergleich mit heute ist sicherlich aus vielerlei Gründen schwierig, weil viele Umstände anders waren bzw. sind. Dennoch ist dieses Spiel für mich ‚bench mark‘ geblieben, wenn es um das Thema ‚fehlende Einstellung‘ geht. Und so etwas sehe ich in dieser Saison, die ja auch spezielle ist, eben nicht.


Und in dieser Saison ist die Einstellung der Spieler selbstverständlich in Frage zu stellen, wie z.B. Roman Weidenfeller in einem Interview recht klar machte. Viel zu viele Einzelinteressen, statt sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Keiner durchgehend auf dem höchsten Leistungsniveau, das mit den höchsten Gehältern aller Zeiten zu erwarten gewesen wäre. Aber auch viel zu viele Ablenkungen und Nebenkriegsschauplätze, die eine konsequente Arbeit verhinderten.

Meine Sicht der Dinge habe ich als persönliche Einschätzung/Meinung kenntlich gemacht. Ich stehe dazu, schließe aber damit nicht aus, dass ich irren kann. Einen solchen Absolutheitsanspruch erhebe ich nicht, den ich bei Dir zu erkennen glaube.

Ob das ‚höchste Gehaltsniveau aller Zeiten‘ ein ‚durchgehend höchstes Leistungsniveau‘ unbedingt erwarten lässt, weiß ich nicht. Es gibt Faktoren, die Einfluss haben und die mit dem Gehaltsniveau nichts zu tun haben. Dass es viele, wahrscheinlich zuviele „Ablenkungen und Nebenkriegsschauplätze“ gegeben hat und gibt, wird wahrscheinlich so sein. Auch dass die „Einzelinteressen“ eine ungute Rolle gespielt haben.


Und das waren eben viel mehr Dinge, als "nur" die Nachwirkungen des Anschlags: Wir hatten diese Saison zwei Top-Spieler, die sich aus ihren Verträgen herausekelten.

Dass es sich um ein Konglomerat vieler Faktoren handelt, habe ich ja als Meinung so vertreten. Diese 2 Topspieler waren allerdings beim Derby nicht auf dem Platz, da sie nicht mehr zur Mannschaft gehören. Dass ihr Negativbeispiel einer dieser Faktoren ist, schließe ich ebenfalls nicht aus.

Dass der Anschlag allerdings als Faktor erheblich unterschätzt wird, glaube ich nach wie vor. Ebenso, dass die Naxhwirkungen einer der Haupt-, wenn nicht der Hauptfaktor ist. Ich kann dies nicht beweisen, aber die Aussagen der Spieler, auch heute wieder, machen mich da immer wieder nachdenklich. Und so lange ich nicht ausschließen kann, dass die Auswirkungen des Anschlags die Leistungen in dieser Saison maßgeblich beeinflusst haben und immer noch beeinflussen, halte ich die Kritik an ‚mangelnder Einstellung‘ zumindest für fragwürdig. Diese Meinung muss niemand teilen, nachdenkenswert finde ich sie schon.


Das Kloppsche Mantra "Nicht der ballverlierende Spieler ist Schuld, sondern der Mitspieler, der den Zweikampf nicht absichert" ist völlig in Vergessenheit geraten. Hätte Klopp Schmelzer nach dem Derby öffentlich aus der Schusslinie genommen und Sokratis auf seinen eigenen (mindestens ebenso schwerwiegenden) Bock vor dem 0:1 hingewiesen, sah Sokratis diese Woche kalt lächelnd dabei zu, wie der Kapitän in einem Schauprozess rasiert und auf die Tribüne verbannt wurde.

Es waren auch Spieler, die Schmelzers Stockfehler hätten ausbügeln können, sich aber eher passiv verhalten habe. Z.B. Sahin, für den sich Schmelzer sich so sehr ins Zeug gelegt hatte. Das mag jetzt etwas polemisch sein. Deine Worte von ‚‚kalt lächelnd‘ sind in meinen Augen aber eine Behauptung die sich schwerlich untermauern lässt. Was wie i gern in dieser causa genau abgelaufen ist, weiß außer den Beteiligten niemand.


Wohlgemerkt in der gleichen Woche, in der Sokratis einen Poker um eine Vertragsverlängerung eröffnete. Als Spieler, der seit Jahren immer mehr Einfluss in der Mannschaft haben und im Mannschaftsrat als Stabilitätsanker gerade auch in Einstellungsfragen dienen sollte. All das hat nichts mit dem Anschlag zu tun.

Du vermutest bei Sokratis hier etwas, das aus meiner Sicht nicht zu belegen ist.


Wenn überhaupt wäre hier zu hinterfragen, ob man einen Spieler wie Schmelzer, der damals tatsächlich im Bus saß, schwere Entscheidungen zu treffen hatte und bis heute sichtlich unter den Folgen leidet, so übel hätte rasieren und mit entsprechenden Kommentaren z.B. seitens der sportlichen Leitung hätte prügeln dürfen. Diese Frage wird hier aber so ziemlich gar nicht gestellt, was mich durchaus daran zweifeln lässt, wie hoch die Moral tatsächlich hängt, die manch einer hier so vor sich herträgt.

Was den Umgang mir Schmelzer anbelangt, so gebe ich Dir recht.

Ich weiß nicht, wen Du damit meinst, wenn Du von ‚manch einem‘ sprichst, der „die Moral“ vor sich her trage. Solltest Du mich meinen, dann solltest Du mir auch nur einen einzigen Satz zeigen, in dem ich mich unfair oder undifferenziert zu Schmelzer geäußert hätte. Das schließt durchaus Kritik mit ein, die auch ich an ihm übe. Die bezieht sich in erster Linie auf sein TV-Statement nach dem Pokalfinale. Seine sportlichen Leistungen habe ich hier immer differenziert betrachtet. Dass ich den Eindruck habe, dass er über seinen sportlichen Zenit hinaus sei und zudem verletzungsanfälliger geworden ist, ist aus meiner Sicht keine reine Behauptung. Und ich habe hier auch die Vermutung geäußert, er könne mir dem Amt des Spielführers eventuell überfordert sein. Damit mag ich nicht richtig liegen. Ein Vorwurf an Schmelzer ist es keinesfalls.


Das 4:4 im Hinspiel-Derby entstand nicht aus Versagensangst, sondern aus einer Larifari-Einstellung. Jeder wusste, dass man das Spiel haushoch gewinnen würde, das 5:0, 6:0 oder 7:0 würde ja irgendwann schon fallen. Aubameyang nahm es ja auch sehr locker, das sichere 5:0 verpasst zu haben. Der Umgang mit den eigenen Chancen war verschwenderisch und ein paar Gänge wurde runtergeschaltet. Die Versagensangst entstand erst in den letzten 10 Minuten, als der Schalter eben nicht mehr umzulegen war und die Spieler realisierten, dass bei 2 weiteren Minuten auch das 4:5 noch fallen würde. Erst hier waren wir in der self-fulfilling prophecy.

Meine Aussage hinsichtlich der Versagensangst ist eine Einschätzung, die sich bei mir mit dem ersten Tor der Gelsenkirchener ergeben hat. Tedesco hatte schon vor der Pause umgestellt und es war mMn trotz der Chance von Aubameyang zu erkennen, dass unsere Mannschaft zunehmend Probleme mit diesen Umstellungen bekam. Und mit dem ersten Gegentor schienen unsere Spieler aus meiner Sicht wie paralysiert, so wie dass Kaninchen vor der Schlange. Eine Persönliche Einschätzung, die ich als solche hätte besser Kennzeichen sollen. Deine Einsvhätzumg ist allerdings mMn auch nicht mehr als eine Vermutung.


Ansonsten finde ich es spannend, wie oft hier Verweise auf die letzte Saison unter Klopp zu lesen waren, mit der Niederlage in Bremen und dem 17. Platz zur Winterpause oder dem 19. Spieltag auf Platz 18 der Tabelle. Denn hier nahm die ganze Larifari-Einstellung, die in dieser Saison zu sehen ist und auch unter Tuchel schon zu sehen war, ihren Ursprung. In dieser Saison 2014/15 erkannte unsere Mannschaft, dass sie Anfang Februar noch auf dem letzten Tabellenplatz stehen kann, mit einem halbwegs passablen Schlussspurt aber noch in den Europapokal kommen würde. Am Saisonende fehlten tatsächlich nur 3 Punkte bis Platz 5, das Torverhältnis war ja ohnehin besser als das der Leverkusener. Seither ist tief in den Köpfen unserer Spieler verankert: Wir können spielen, wie wir wollen - am Ende wird es schon irgendwie reichen.

Ich habe hier meiner Erinnerung nach nicht auf besagte Saison verwiesen und ich würde einen solchen Vergleich auch nicht ziehen. Auch, aber nicht nur wegen der Anschlagsfolgen. Ob das so ist, wie Du es schilderst, weiß ich nicht. Darüber könnte man lange diskutieren; letztlich bewegen wir uns auch hier auf der Basis von Spekulationen.


Genau diese Einstellung kritisiere ich schon seit langem. Und genau diese Einstellung sehen auch die Fans, die am Samstag so wütend waren. Dass es eben nicht Unvermögen oder die Nachwirkungen eines Anschlags sind, die zu miesen Leistungen führten, sondern der gleiche Schlendrian, der 2014/15 und 2016/17 vorherrschte. Mit zu vielen Spielern, für die die Saison ernsthaft erst im Januar oder Februar beginnt oder die sich im Geiste schon bei der WM oder einem neuen Verein befinden.

Ob das so ist, weiß ich nicht. Es ist ist Deine Sicht der Dinge. Es waren aus meiner Sicht durchaus viele Faktoren, das habe ich auch erwähnt. Aber solange ich nicht ausschließen kann, dass die Auswirkungen des Anschlags eine gravierende Rolle dabei spielen, halte ich eine gewisse Zurückhaltung bei der Ausübung von Kritik angemessen.


Es gab keinen, der am Samstag "Scheiß Millionäre" rief. Von den Spielern auf dem Platz, die den Anschlag tatsächlich miterlebt hatten, wurde Sven Bender nach Spielende mit Unterstützung geradezu überschüttet. Genauso wie Marc Bartra wenige Wochen zuvor. Weil die Fans sehr wohl ein Gespür dafür hatten, wie stark dieser Anschlag als Zäsur wirkte und wie wichtig Unterstützung an dieser Stelle war. Wohingegen Trainer, sportliche Leitung und viele, viele Fans in diesem Forum, bei Facebook oder Twitter gar nicht genug davon bekommen konnten, auf Schmelzer einzuhacken und nachzutreten. Jegliche Kritik am Samstag, auch die über die Grenzen der Geschmacklosigkeit hinausgehende, bezog sich auf die Einstellung der Mannschaft.

Das „Scheiß Millionäre“ gerufen wurde, habe ich auch nicht behauptet. Es ging mir darum, dass mit einen hohen Verdienst auch die Erwartung an die Leistung. Was Du ja weiter oben in Deinem post ja durchaus selbst tust.

Die Gesten an Sven Bender und früher schon an Marc Bertra fand ich auch sehr bemerkenswert. Ich habe hier und auch woanders nicht auf Schmelzer ‚eingehackt‘ oder ‚nachgetreten‘. Dazu habe ich weiter oben bereits etwas gesagt.

Und was die Kritik nach dem Spiel an der ‚Einstellung‘ der Mannschaft anbelangt, bleibe ich dabei: Solange ich nicht weiß, wie stark die Auswirkungen des Anschlags die Leistungen des Teams beeinflussen, halte ich es für besser, sich mit Kritik zurückzuhalten.

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Will Kane, Dienstag, 24.04.2018, 13:48 (vor 2799 Tagen) @ Knüppler17

Genau diese Einstellung kritisiere ich schon seit langem. Und genau diese Einstellung sehen auch die Fans, die am Samstag so wütend waren. Dass es eben nicht Unvermögen oder die Nachwirkungen eines Anschlags sind, die zu miesen Leistungen führten, sondern der gleiche Schlendrian, der 2014/15 und 2016/17 vorherrschte. Mit zu vielen Spielern, für die die Saison ernsthaft erst im Januar oder Februar beginnt oder die sich im Geiste schon bei der WM oder einem neuen Verein befinden.

Das hätte ich doch gerne mal näher erläutert: Wer von den Alteingesessenen, die anscheinend seit Jahren immer wieder selbstherrliches Larifari spielen, waren gegen Leverkusen auf dem Platz? Reus? Piszu? Bürki? Pulisic?

Und was haben ein Sancho, Gomez oder Toljan bereits getan um ihnen eine derartige Charakterschwäche zu attestieren?

Wer sind die charakterschwachen Söldnerschweine in der Truppe? Viele führen dann Sokratis an. Der ist aber paradoxerweise einer der wenigen Spieler der regelmäßig auf dem Platz, dort wo es zählt, Kampf und Leidenschaft zeigt.

Butter bei die Fische: Wer von den 18 Spielern vom Wochenende sollte sich diese Kritik zu Herzen nehmen?

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 13:59 (vor 2799 Tagen) @ Kulibi77

Und was haben ein Sancho, Gomez oder Toljan bereits getan um ihnen eine derartige Charakterschwäche zu attestieren?

Wobei aber Sancho von Stöger höchstselbst attestiert bekommen hat, in den letzten Wochen und Monaten im Training eher Sancho-Zirkus gespielt zu haben und er erst seit den letzten zwei, drei Wochen wieder vernünftig mitarbeitet.

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Will Kane, Dienstag, 24.04.2018, 14:00 (vor 2799 Tagen) @ Sascha

Ja, der Junge ist ein Junge. Ein Kind...

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Knüppler17 ⌂, Dienstag, 24.04.2018, 14:14 (vor 2799 Tagen) @ Kulibi77

Ja, der Junge ist ein Junge. Ein Kind...

Korrekt. In einer intakten Mannschaft, in der die Einstellung passt und in der Führungsspieler entsprechend auftreten, werden junge Spieler mitgerissen und diszipliniert. In einer Mannschaft, in der jeder sein eigenes Süppchen kocht und Führung nicht stattfindet*, tanzen die Neulinge aus der Reihe.

* Schmelzer: Hat erkennbar unter den Auswirkungen des Anschlags zu leiden, wird von manchen Fans aber seit Monaten heftig attackiert, weil er Gott Tuchel auf dem Gewissen habe. Jüngst auch von Trainer und Sportdirektor.

Sahin: Hat erkennbar unter den Auswirkungen des Anschlags zu leiden, wird von manchen Fans aber seit Monaten heftig attackiert, weil er Gott Tuchel auf dem Gewissen habe.

Sokratis: Wird immer wieder als Stinkstiefel genannt, ob zurecht oder nicht. Als Mannschaftsrat tatenlos zuzusehen, wie Schmelzer öffentlich angegangen wird, und nach dem Derby den Vertragspoker zu eröffnen, lässt ihn für mich als Stinkstiefel erscheinen.

Reus: Zu oft verletzt und wohl auch zu schüchtern, um Ruhe in den Karton zu bringen.

Weidenfeller: Hat Autorität, leidet aber selbst noch unter dem Anschlag und hat von der Bank nur beschränkte Einflussmöglichkeiten.

Aubameyang, Dembele, Toprak, Götze, Castro: Spieler, die erfahrungs- oder leistungsbedingt Vorbilder hätten sein können, dieser Rolle aber nicht gerecht wurden.

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Will Kane, Dienstag, 24.04.2018, 14:26 (vor 2799 Tagen) @ Knüppler17

Ist halt die berühmte Frage nach Henne oder Ei. Vielleicht denke ich da zu strukturalistisch, aber für mich sind diese Spieler mit ihren Schwächen durchaus alles (potentielle) Borussen. Sie müssen halt in einem Umfeld sein in denen ihre Schwächen überwunden werden oder nicht auffallen. Dieses Umfeld zu bauen ist in erster Linie Aufgabe der sportlichen Führung und vielleicht einem Kern von erfahrenen Führungsspielern. Die sportliche Führung und auch die wenigen Führungsspieler die wir noch haben sind zu kritisieren. Ja, Sahin, Sokratis, Reus und Schmelzer haben als Führungsspieler versagt. Und dafür müssen sie klar und deutlich kritisiert werden. Unter Umständen sogar den Verein verlassen. Ob sie diese Rolle als Führungsspieler überhaupt wollten ist eine andere Frage. In erster Linie sollte diese massive Kritik aber an die sportlichen Entscheidungsträger gerichtet werden und nicht an Spieler die offensichtlich in einer Struktur festsitzen die es ihnen zu leicht bzw. zu schwer macht.

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Phil, Dienstag, 24.04.2018, 14:20 (vor 2799 Tagen) @ Knüppler17

Das ist doch der Punkt!

Ein junger Spieler muss nicht perfekt sein. Aber er sollte diszipliniert sein, sich Ratschläge anhören und auch lernbereitschaft zeigen. Und ja, aber das ist dann Geschmackssache, in meinen Augen auch Respekt über jenen, die Älter sind und die länger schon dabei sind.

Tut er das nicht, braucht es eine Struktur in einer Einheit, die dafür Sorge trägt, dass das Konsequenzen hat. Und diese Jungs brauchen Betreuung.

Und das ist bei uns nicht mehr vorhanden. Aus unterschiedlichsten Gründen.

Und ganz grundsätzlich muss man vielleicht auch etwas genauer hinschauen beim Einkauf der Spieler. Und nicht immer nur auf "ist aber ein außergewöhnliches fußballerisches Talent, wird also schon irgendwie von allein alles funktionieren. Der Fußball regelt da alles" warten.

MFG
Phil

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Will Kane, Dienstag, 24.04.2018, 13:01 (vor 2799 Tagen) @ Knüppler17

In den langen Jahren meines Lebens als BVB-Anhänger habe ich viele, sehr viele Mannschaften und Spielzeiten erlebt. Ich erlaube mir da einfach einmal eine Einschätzung hinsichtlich dessen, was man gemeinhin ‚Einstellung‘ nennt. Denn da gab es in der Tat in all den Jahrzehnten sehr große Unterschiede. In dieser Saison die Einstellung zumindest der großen Mehrzahl unserer Spieler infragezustellen, halte ich persönlich für nicht richtig. Oder um es so auszudrücken: für falsch.


In den langen Jahren meines Lebens als BVB-Anhänger habe auch ich viele, sehr viele Mannschaften und Spielzeiten erlebt. Die einen waren sportlich überragend, mit sensationellen Einzelkönnern und Mannschaftsspielern - von Sammer und Chapuisat über Amoroso und Rosicky bis zu Koller und Aubameyang könnte man da endlos viele Namen aufzählen. Genauso gut kann man aber auch die Zwischenjahre nehmen, mit den Bergdölmos, Warmuz' oder Buckleys, die sich bei uns verdingten. Manche hochkarätig besetzten Mannschaften verkauften sich weit unter Wert (z.B. 2000, 2003), hier war sicher von Peinlichkeit zu sprechen. Die Mannschaften von 2005 bis 2009 konnten es im Zweifel nicht besser, weil ihnen die sportliche Qualität fehlte.

Und in dieser Saison ist die Einstellung der Spieler selbstverständlich in Frage zu stellen, wie z.B. Roman Weidenfeller in einem Interview recht klar machte. Viel zu viele Einzelinteressen, statt sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Keiner durchgehend auf dem höchsten Leistungsniveau, das mit den höchsten Gehältern aller Zeiten zu erwarten gewesen wäre. Aber auch viel zu viele Ablenkungen und Nebenkriegsschauplätze, die eine konsequente Arbeit verhinderten.

Und das waren eben viel mehr Dinge, als "nur" die Nachwirkungen des Anschlags: Wir hatten diese Saison zwei Top-Spieler, die sich aus ihren Verträgen herausekelten. Das Kloppsche Mantra "Nicht der ballverlierende Spieler ist Schuld, sondern der Mitspieler, der den Zweikampf nicht absichert" ist völlig in Vergessenheit geraten. Hätte Klopp Schmelzer nach dem Derby öffentlich aus der Schusslinie genommen und Sokratis auf seinen eigenen (mindestens ebenso schwerwiegenden) Bock vor dem 0:1 hingewiesen, sah Sokratis diese Woche kalt lächelnd dabei zu, wie der Kapitän in einem Schauprozess rasiert und auf die Tribüne verbannt wurde. Wohlgemerkt in der gleichen Woche, in der Sokratis einen Poker um eine Vertragsverlängerung eröffnete. Als Spieler, der seit Jahren immer mehr Einfluss in der Mannschaft haben und im Mannschaftsrat als Stabilitätsanker gerade auch in Einstellungsfragen dienen sollte. All das hat nichts mit dem Anschlag zu tun. Wenn überhaupt wäre hier zu hinterfragen, ob man einen Spieler wie Schmelzer, der damals tatsächlich im Bus saß, schwere Entscheidungen zu treffen hatte und bis heute sichtlich unter den Folgen leidet, so übel hätte rasieren und mit entsprechenden Kommentaren z.B. seitens der sportlichen Leitung hätte prügeln dürfen. Diese Frage wird hier aber so ziemlich gar nicht gestellt, was mich durchaus daran zweifeln lässt, wie hoch die Moral tatsächlich hängt, die manch einer hier so vor sich herträgt.

Diese Mannschaft als Konglomerat der einzelnen Spieler hat sehr viel mit einer sehr tiefen Verunsicherung zu kämpfen. Die zum einen von dem unsäglichen Anschlag herrührt, zum anderen von einer aus den letzten Spielzeiten stammenden Spaltung des Kaders in verschiedene Gruppierungen stammt. Hinzu kommt die Verunsicherung durch eine riskante Spielweise eines neuen Trainers, die nach anfänglichen Erfolgen zu einer spektakulären Niederlagenserie geführt hat. Das 4:4 im Derby-Hinspiel nach einer 4:0-Führung war kein Versagen, sondern ein Ausdruck von Versagensangst. Hinzu kommen Formkrisen einzelner Spieler sowie das holprige Bemühen, die Vorgaben des neuen Trainers irgendwie umzusetzen. Die Derbyniederlage war für mich keine Frage der mangelnden Einstellung. Die Mannschaft wirkte auf mich völlig verkrampft. Und bei der hohen Niederlage in München, die ich als einzige konkret kritisiere, völlig hilflos. Nichtsdestotrotz befindet man sich unter Stöger auf Kurs CL- Platz.


Das 4:4 im Hinspiel-Derby entstand nicht aus Versagensangst, sondern aus einer Larifari-Einstellung. Jeder wusste, dass man das Spiel haushoch gewinnen würde, das 5:0, 6:0 oder 7:0 würde ja irgendwann schon fallen. Aubameyang nahm es ja auch sehr locker, das sichere 5:0 verpasst zu haben. Der Umgang mit den eigenen Chancen war verschwenderisch und ein paar Gänge wurde runtergeschaltet. Die Versagensangst entstand erst in den letzten 10 Minuten, als der Schalter eben nicht mehr umzulegen war und die Spieler realisierten, dass bei 2 weiteren Minuten auch das 4:5 noch fallen würde. Erst hier waren wir in der self-fulfilling prophecy.

Ansonsten finde ich es spannend, wie oft hier Verweise auf die letzte Saison unter Klopp zu lesen waren, mit der Niederlage in Bremen und dem 17. Platz zur Winterpause oder dem 19. Spieltag auf Platz 18 der Tabelle. Denn hier nahm die ganze Larifari-Einstellung, die in dieser Saison zu sehen ist und auch unter Tuchel schon zu sehen war, ihren Ursprung. In dieser Saison 2014/15 erkannte unsere Mannschaft, dass sie Anfang Februar noch auf dem letzten Tabellenplatz stehen kann, mit einem halbwegs passablen Schlussspurt aber noch in den Europapokal kommen würde. Am Saisonende fehlten tatsächlich nur 3 Punkte bis Platz 5, das Torverhältnis war ja ohnehin besser als das der Leverkusener. Seither ist tief in den Köpfen unserer Spieler verankert: Wir können spielen, wie wir wollen - am Ende wird es schon irgendwie reichen.

Genau diese Einstellung kritisiere ich schon seit langem. Und genau diese Einstellung sehen auch die Fans, die am Samstag so wütend waren. Dass es eben nicht Unvermögen oder die Nachwirkungen eines Anschlags sind, die zu miesen Leistungen führten, sondern der gleiche Schlendrian, der 2014/15 und 2016/17 vorherrschte. Mit zu vielen Spielern, für die die Saison ernsthaft erst im Januar oder Februar beginnt oder die sich im Geiste schon bei der WM oder einem neuen Verein befinden.

Selbstverständlich hat jeder das Recht darauf, Kritik zu üben. Man sollte aber gerade als Unterstützer seines Teams wissen, wann und in welcher Form Kritik woran geübt werden kann. Ja, da unten auf dem Platz stehen junge Millionäre. Ja, sie haben in dieser Saison oft nicht gut, eher schlecht gespielt. Aber nicht aufgrund fehlender Einstellung. Diese Mannschaft kann und muss man sicher auch kritisieren. Aber mit Augenmaß und unter Berücksichtigung der nicht einfachen Umstände. Diese Mannschaft braucht in dieser Saison mehr denn je unseres Unterstützung. Diese Form der Kritik, wie sie von einigen am letzten Samstag gezeigt wurde, war in meinen Augen in Form, aber auch Inhalt einfach nicht akzeptabel. Das sind keine Gladiatoren dort unten auf dem Platz, bei denen der Daumen gehoben oder gesenkt werden sollte. Sondern es handelt sich trotz aller Millionen immer noch um Menschen, die sich als Einzelne, aber auch als Mannschaft in einer sehr schwierigen mentalen Situation befinden. Wir sollten Sie es spüren lassen, dass wir hinter ihnen stehen. Was eben mitnichten bedeutet, keinerlei Kritik zu üben. Am Samstag ist diesbezüglich mMn aber jedes Maß verlorengegangen.


Es gab keinen, der am Samstag "Scheiß Millionäre" rief. Von den Spielern auf dem Platz, die den Anschlag tatsächlich miterlebt hatten, wurde Sven Bender nach Spielende mit Unterstützung geradezu überschüttet. Genauso wie Marc Bartra wenige Wochen zuvor. Weil die Fans sehr wohl ein Gespür dafür hatten, wie stark dieser Anschlag als Zäsur wirkte und wie wichtig Unterstützung an dieser Stelle war. Wohingegen Trainer, sportliche Leitung und viele, viele Fans in diesem Forum, bei Facebook oder Twitter gar nicht genug davon bekommen konnten, auf Schmelzer einzuhacken und nachzutreten. Jegliche Kritik am Samstag, auch die über die Grenzen der Geschmacklosigkeit hinausgehende, bezog sich auf die Einstellung der Mannschaft.

Unterschreibe ich alles so, viel besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.

+1 (kT)

Arel, Dienstag, 24.04.2018, 08:32 (vor 2799 Tagen) @ Will Kane

...

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geronimo09, Iserlohn, Montag, 23.04.2018, 23:34 (vor 2800 Tagen) @ Will Kane

Ich stimme Dir in allen Punkten zu. Aber bei dem, was Du von Teilen der Fanszene erwartest, überforderst Du einfach einige. Es gibt mittlerweile zu viele, die unreflektierten Hass für einen Ausdruck von Leidenschaft halten und fehlende gefühlsmäßige Distanzierungsfähigkeit nach einem Scheißspiel mit "echter Liebe" verwechseln. Denn "echt", "unbedingt" und sakrosankt sind natürlich nur sie. Und das legitimiert für sie auch alle Regelübertretungen. Also, natürlich nur die eigenen.

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Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Dienstag, 24.04.2018, 00:12 (vor 2799 Tagen) @ geronimo09

Ich stimme Dir in allen Punkten zu. Aber bei dem, was Du von Teilen der Fanszene erwartest, überforderst Du einfach einige. Es gibt mittlerweile zu viele, die unreflektierten Hass für einen Ausdruck von Leidenschaft halten und fehlende gefühlsmäßige Distanzierungsfähigkeit nach einem Scheißspiel mit "echter Liebe" verwechseln. Denn "echt", "unbedingt" und sakrosankt sind natürlich nur sie. Und das legitimiert für sie auch alle Regelübertretungen. Also, natürlich nur die eigenen.

Ich weiß nicht, ob man davon sprechen kann, dass ich etwas erwarte. Dass ich mir definitiv etwas wünsche, daraus mache ich keinen Hehl. Und das ist schlicht und ergreifend Respekt. Den hat a priori jeder Mensch verdient. Man kann auch seine Gefühle ausleben, ohne respektlos zu sein.

Echte Liebe ohne Respekt gibt es übrigens nicht. Denn dann wäre sie nicht echt. Klingt vielleicht ironisch, ist aber gar nicht so gemeint.

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Klopfer ⌂, Dortmund, Montag, 23.04.2018, 23:22 (vor 2800 Tagen) @ Will Kane

Danke...
Da wir in unseren Forum keinen Like-Button haben, sage ich einfach mal auf konventionellem Wege: Daumen hoch !
Ein sehr schöner Beitrag, der ausgewogen, aggressionsfrei und mit einer guten Portion Verständnis die augenblickliche Situation der Mannschaft beschreibt.
Ich würde mir wünschen, dass alle, die mit ihrer Enttäuschung über diverse Niderlagen in der kürzeren Vergangeneit zu kämpfen haben, mal in sich gehen und überlegen warum es so ist, wie es ist.
Aus dem Verständnis für's Negative ergibt sich dann vielleicht die Erkenntnis, dass nur dann besser werden kann, wenn man gemeinsam daran glaubt.

SGG
Klopfer

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Will Kane, Montag, 23.04.2018, 23:42 (vor 2800 Tagen) @ Klopfer

Danke...
Da wir in unseren Forum keinen Like-Button haben, sage ich einfach mal auf konventionellem Wege: Daumen hoch !
Ein sehr schöner Beitrag, der ausgewogen, aggressionsfrei und mit einer guten Portion Verständnis die augenblickliche Situation der Mannschaft beschreibt.
Ich würde mir wünschen, dass alle, die mit ihrer Enttäuschung über diverse Niderlagen in der kürzeren Vergangeneit zu kämpfen haben, mal in sich gehen und überlegen warum es so ist, wie es ist.
Aus dem Verständnis für's Negative ergibt sich dann vielleicht die Erkenntnis, dass nur dann besser werden kann, wenn man gemeinsam daran glaubt.

SGG
Klopfer

Das gilt dann aber für alle. Einige scheinen ihr Verhalten gerne zu vergessen wenn es um die da aus Block Drölf geht. Ravenga hat es ja unten gut zusammengefasst und auch gestern schon in einem anderen Beitrag.

Wenn ich lese was einige hier schon auf der Mannschaft und einzelne Spieler eingeprügelt haben und jetzt den Zeigefinger erheben und verlangen das die Ultras aus dem Stadion doch verschwinden mögen, dann schüttele ich nur mit dem Kopf. Würde man manche Maßstäbe ansetzen dann wäre das WS nicht mal Halb voll.

Oder haben wir übernacht plötzlich 60.000 andere Fans im Stadion die sich nicht mehr erinnern können wie sie Jahre zuvor reagiert haben auf solche Darbietungen wie in den Derbys oder anderen Spielen?

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Treponem, Auf‘m Berch, Montag, 23.04.2018, 21:25 (vor 2800 Tagen) @ Will Kane

+09. Danke!

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Schnippelbohne, Bauernland, Montag, 23.04.2018, 20:45 (vor 2800 Tagen) @ Will Kane

Danke, sehe ich genau so.

Mein erstes Heimspiel im WS war Ende der 80er Jahre. Evtl muss man die Geschichte unseres BVB entsprechend etwas länger kennen, um diese Saison als das einzuordnen, was sie ist: Eine Berg- und Talfahrt mit insgesamt überdurchschnittlichem Abschneiden. Kein Grund so zu jammern. Da gab es schon ganz andere Zeiten

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Schnippelbohne, Dienstag, 24.04.2018, 13:52 (vor 2799 Tagen) @ Schnippelbohne

Es geht nicht um das Abschneiden, es geht um die Art und Weise.

Trotz überdurschnittlichen Fähigkeiten absolute Hilflosigkeit gegen Nikosia und Salzburg, weil man die Spiele offenbar gar nicht wirklich angenommen hat. Pflichtveranstaltungen mit dem Wunsch "Bitte lass das Ende schnell kommen" bevor die Spiele angefangen hatten. Kein Wille im Spiel, kein Ruck.

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the mirrorblack, Hohenlimburg, Montag, 23.04.2018, 21:28 (vor 2800 Tagen) @ Schnippelbohne

Doch, das ist für mich die peinlichste Saison, die ich je erlebt habe mit dem BVB, und ich glaube allein das Derby zu Hause hätte für diesen Titel gereicht. Ein 4:0 gegen die Blauen noch verschenken, und das in 30 Minuten, nein Leute, das geht überhaupt nicht, da fehlen einem die Worte. Das war die größte Demütigung ,die ich je erlebt habe, die uns noch jahrelang verfolgen wird. Dazu kommt noch Nikosia, Bayern und haufenweise grauenvolle Spiele, also für mich reicht das.
Das Spruchband am Samstag fand ich gar nicht so schlimm, dass die Mannschaft nach dem Spiel zurückgewiesen wurde auch nicht, die "Kopf ab" Gesten gehen überhaupt nicht.

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Schnippelbohne, Bauernland, Montag, 23.04.2018, 21:57 (vor 2800 Tagen) @ the mirrorblack

Demütigung? Warst du nicht dabei in Liverpool vor zwei Jahren? Oder auswärts in Bremen 2014? Da sind wir mit Glanz und Gloria und einer unterirdischen Leistung vor Weihnachten auf den 17. Tabellenplatz gerauscht. Die zwei Spiele sind auf meiner Hitliste des Grauens mindestens gleich auf mit dem Derby-Hinspiel.

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Ravenga, In der Ruhr liegt die Kraft, Montag, 23.04.2018, 22:55 (vor 2800 Tagen) @ Schnippelbohne
bearbeitet von Ravenga, Montag, 23.04.2018, 23:03

Demütigung? Warst du nicht dabei in Liverpool vor zwei Jahren? Oder auswärts in Bremen 2014? Da sind wir mit Glanz und Gloria und einer unterirdischen Leistung vor Weihnachten auf den 17. Tabellenplatz gerauscht. Die zwei Spiele sind auf meiner Hitliste des Grauens mindestens gleich auf mit dem Derby-Hinspiel.

Klar war das 4-4 eine Demütigung. Was auch sonst? Ist ja auch logisch, weil man mit Bremen (die sich an dieses Spiel wahrscheinlich gar nicht mehr erinnern können, geschweige denn, dass sie es mir aufs Brot schmieren würden) und Liverpool weder tägliche Berührungs- noch Reibungspunkte hat. Blaue hat man im Freundes-, Bekannten-, Familien- und Arbeitskreis, zumindest wenn man aus dem Ruhrgebiet kommt, die halten es einem immer schön vor. Das ist natürlich ein Geben und Nehmen, aber gerade deshalb wiegt das Derby der Hinrunde für mich wesentlich schwerer als der Absturz auf den letzten Tabellenplatz. Damals standen ja größtenteils Spieler auf dem Platz, die das Double gewonnen und im CL-Finale gestanden haben, die hatten natürlich einen ganz anderen Kredit als die Mannschaft heute. Es war die erste schwere Phase unter Klopp, da wurde die Stimmung im Stadion noch von diesem "Double-Flow" getragen und Klopp hat sehr viel Kritik und Schatten absorbiert. Liverpool war halt sehr bitter, aber das bekomme ich nicht über Monate aufs Brot geschmiert, im Gegensatz zum 4-4 oder dem ganz aktuellen Spiel >:(
Deshalb schließe ich mich auch deinem Vorredner an: Diese Saison hatte schon einige hochnotpeinliche Momente, die sich zwar mit dem Anschlag zum Teil erklären lassen, die man aber trotzdem als Demütigung auffassen kann. Nikosia, Bergamo, Salzburg, Bayern, die Derbys... harter Tobak für eine Saison, da besteht Bedarf für eine Neujustierung der eigenen Frustrationstoleranz.

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Ravenga, Montag, 23.04.2018, 23:06 (vor 2800 Tagen) @ Ravenga

Klar war das 4-4 eine Demütigung. Was auch sonst? Ist ja auch logisch, weil man mit Bremen (die sich an dieses Spiel wahrscheinlich gar nicht mehr erinnern können, geschweige denn, dass sie es mir aufs Brot schmieren würden) und Liverpool weder tägliche Berührungs- noch Reibungspunkte hat. > Deshalb schließe ich mich auch deinem Vorredner an: Diese Saison hatte schon einige hochnotpeinliche Momente, die sich zwar mit dem Anschlag zum Teil erklären lassen, die man aber trotzdem als Demütigung auffassen kann. Nikosia, Bergamo, Salzburg, Bayern, die Derbys... harter Tobak für eine Saison, da besteht Bedarf für eine Neujustierung der eigenen Frustrationstoleranz.

Wer schmiert dir denn Nikosia, Bergamo oder Salzburg auf`s Brot?

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the mirrorblack, Hohenlimburg, Montag, 23.04.2018, 22:35 (vor 2800 Tagen) @ Schnippelbohne

Demütigung?

Was denn sonst?

Warst du nicht dabei in Liverpool vor zwei Jahren? Oder auswärts in Bremen 2014? Da sind wir mit Glanz und Gloria und einer unterirdischen Leistung vor Weihnachten auf den 17. Tabellenplatz gerauscht. Die zwei Spiele sind auf meiner Hitliste des Grauens mindestens gleich auf mit dem Derby-Hinspiel.

Sorry, für mich gar kein Vergleich. Nullkommanull. Wenn ich live dabei wäre, vielleicht, war ich aber nicht, hab vor der Glotze gesessen, und in Bremen haben wir totalen Schrott zusammengespielt. Liverpool ist halt Liverpool, haben wir gegen City gesehen, wie schnell es mit drei Toren da geht. War auch schlimm, aber nicht so.
Beim Derby war ich aber live dabei, habe mich wie ein Kind gefreut, geschrien, mit fremden Leuten umarmt, und die Blauen beschimpft und ausgelacht. Tja, und dann kam die zweite Halbzeit. Der Rest ist bekannt.

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Schnippelbohne, Bauernland, Montag, 23.04.2018, 22:45 (vor 2800 Tagen) @ the mirrorblack

Ich war in Liverpool und vielleicht macht das den Unterschied aus. Erst die peinliche Last-Minute-Niederlage, dann nach dem Spiel eine gefühlt ewige Blocksperre und die LFC-Fans mit einer YNWA-Endlosschleife in unsere Richtung brüllend, gekrönt von unserem Ex-Trainer, wie er jubelnd auf den Gästeblock zugestürmt kommt. Da war ich endgültig bedient.
Nach dem Spiel noch kilometerlang in die Innenstadt zurückgelatscht, weil Anfield mal so überhaupt nicht an den ÖPNV angebunden ist.
Grauenhaft. Und das meine ich nicht mit Augenzwinkern.

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mulcohol, Dienstag, 24.04.2018, 00:11 (vor 2800 Tagen) @ Schnippelbohne

Ich war in Liverpool und vielleicht macht das den Unterschied aus. Erst die peinliche Last-Minute-Niederlage, dann nach dem Spiel eine gefühlt ewige Blocksperre und die LFC-Fans mit einer YNWA-Endlosschleife in unsere Richtung brüllend, gekrönt von unserem Ex-Trainer, wie er jubelnd auf den Gästeblock zugestürmt kommt. Da war ich endgültig bedient.
Nach dem Spiel noch kilometerlang in die Innenstadt zurückgelatscht, weil Anfield mal so überhaupt nicht an den ÖPNV angebunden ist.
Grauenhaft. Und das meine ich nicht mit Augenzwinkern.

Mal unabhängig vom eigentlichen Thema. Wo war denn in Liverpool eine Blocksperre? Ich stand auch im Gästeblock, unten seitlich hinterm Tor. Wir konnten nach dem Spiel raus, wann wir wollten, es wurde doch sogar durchgesagt, dass es keine Blocksperre gibt, was völlig unüblich war. Der Bus parkte ganz in der Nähe und ne halbe Stunde nach Abpfiff waren wir schon komplett (alle hatten die Schnauze voll) und auf dem Rückweg. Von einer Blocksperre hab ich nichts mitgekriegt.

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uwelito, Wambel forever, Montag, 23.04.2018, 22:01 (vor 2800 Tagen) @ Schnippelbohne

Das Ding in Liverpool war vom Drama und von den Ursachen her in Teilen ähnlich. Ganz ganz schlimmer Abend.

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pine59, Heidelberg, Montag, 23.04.2018, 22:30 (vor 2800 Tagen) @ uwelito

Seit dem Spiel kann ich YNWA eigentlich nicht mehr hören ...

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Schnippelbohne, Bauernland, Montag, 23.04.2018, 22:57 (vor 2800 Tagen) @ pine59

Seit dem Spiel kann ich YNWA eigentlich nicht mehr hören ...

Danke!!! Ich habe mich bisher nicht getraut, das hier auszusprechen, aber mir geht es genau so! Bin von Liverpool YNWA-traumatisiert. Habe mich eine Weile danach mal mit einem BVB-Offiziellen unterhalten, der auch in Liverpool war. Sein O-Ton:'Ich kann dieses Scheißlied seitdem nicht mehr hören". Frage: "Warum spielt ihr dann nichts anderes?" Antwort: "Wir haben nichts Besseres und die Leute wollen es halt".
Du leidest also nicht allein ;-)

+1

Schnippelbohne, Montag, 23.04.2018, 21:10 (vor 2800 Tagen) @ Schnippelbohne

Gehe 15 Jahren ins Westfalenstadion.

Diese Szenen wie am Samstag finde ich erschreckend und peinlich für unseren Verein.

Ein Jahr unansehnlichen Fußball und ungünstige Entscheidungen und unser Kurvennachwuchs rastet aus?

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Poeta_Doctus, Lands Between, Montag, 23.04.2018, 19:39 (vor 2800 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Aaaaaalso dann:

Nicht wenige Fans hatten genau diesen leidenschaftlichen Auftritt erwartet, passte das Spiel doch hervorragend in das Muster der vergangenen Jahre, in dem die Mannschaft unverzeihliche Auftritte gegen verhasste Vereine durch Kantersiege gegen irrelevante Gegner wieder gut zu machen versuchte.

Wo fange ich an? Jetzt rückwirkend palavert hier jeder, dass Leverkusen ja auch geschwächt war und der Sieg ja auch deswegen nicht unerwartet kam. Aber vor dem Spiel? Mag sein, dass es im Block 12 die "Befürchtung" eines Sieges gab. Hier im Forum und in meinem Umfeld ist jedenfalls fast niemand von mehr als maximal 1P ausgegangen. Die Einteilung "verhasst" vs. "irrelevant" ist zudem ja mal sowas von subjektiv. Gibt es Vereine, die mir am Arsch vorbeigehen? Ja. Gibt es Siege, die irrelevant sind? Für mich nicht.

Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass die Saison 2017/18 als eine der peinlichsten Spielzeiten in die Geschichte des BVB eingehen wird.

Hmm, also ich fand die letzte Kloppsaison noch deutlich schlimmer im Kontext. Nur so als aus der Hüfte geschossenes Beispiel.

Das Soll ist erfüllt, die Saison trotz aller Widrigkeiten erfolgreich verlaufen – was will man denn eigentlich mehr?

Es ist genau dieses Denkmuster, das sich seit Jahren durch die spielerischen Leistungen zieht und die Stimmung vergiftet.
"Seit Jahren"? Wenn damit ausschließlich diese und letzte Saison gemeint sein sollte, ok, vielleicht, ansonsten aber Mumpitz.

Lassen unsere Helden in Strumpfhosen Punkte in Freiburg und Augsburg liegen, werden sie diese in Wolfsburg und Bremen schon holen. Oder eben andersherum. Und setzt man das Derby mit einer blutleeren Vorstellung in den Sand, wird man das über ein Spektakel gegen Leverkusen schon wieder glattziehen können. Who cares?

Dass man aber vielleicht auch einfach nicht die Qualität hat, jedes einzelne Ligaspiel zu gewinnen, kommt nicht in Frage?

Sinnbildlich für diese Wurschtigkeit stand am Samstag Julian Weigl. [...]„Ich war ein bisschen überrascht, weil ich so positiv gestimmt war und die Fans uns während des Spiels unterstützt hatten. Aber als wir hingegangen sind, hat man uns bedeutet, dass wir wieder gehen könnten. Da war der Zorn wohl doch noch da.“

Natürlich war der Zorn noch da!
Wenn ich mir die Reaktionen hier im Forum und auch bei vielen anderen Zuschauern anschaue, erscheint mir das ganze nicht mehr so "natürlich". Nicht falsch verstehen, um die Derbypleite wieder gut zu machen, muss auch in meinen Augen noch mehr kommen. In dem Augenblick hat die Mannschaft aber die bestmögliche Reaktion gezeigt. Mir (und offenbar vielen anderen) wäre es in dieser Situation völlig fremd, da ein auf beleidigte Kinderwurst zu machen.

Belegte das Spiel doch deutlich, [...] dass mit hoher Wahrscheinlichkeit eben nicht spielerisches Unvermögen oder die Nachwirkungen des Bombenanschlags zu einem lahmen Auftritt in der Turnhalle geführt hatten, sondern die Einstellung der Spieler, denen die Bedeutung eines Derbys für die Fans vollkommen egal war.

Argumentation nach dem Motto: "Wenn der Anschlag so dolle schlimm war, warum haben die dann noch den Pokal geholt?"
Sorry, einen Scheiß belegt der Auftritt in dieser Hinsicht. So babyeinfach ist Psychologie dann wohl doch nicht.

Die Form der Kritik, die bis zu Beschimpfungen und Kopf ab Gesten reichte, war dabei sicherlich nicht immer geschmackvoll. Sie war in ihrer inhaltlichen Schärfe aber weder überzogen

Doch, die Geste war inhaltlich überzogen. Und Wicherverhalten. Meine Meinung.

Irgendwie kommt mir der latente Verdacht, dass der Autor mit einer weiteren Niederlage sehr viel besser hätte leben können.
Und dafür fehlt mir dann jegliches Verständnis.

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the mirrorblack, Hohenlimburg, Montag, 23.04.2018, 21:36 (vor 2800 Tagen) @ Poeta_Doctus

Hmm, also ich fand die letzte Kloppsaison noch deutlich schlimmer im Kontext. Nur so als aus der Hüfte geschossenes Beispiel.

Ich bin oft bei Dir, diesmal aber nicht. Das war schlecht, aber nicht peinlich, man hat gesehen, daß die Mannschaft es wollte. In de CL sind wir doch Gruppensieger geworden oder verwechsle ich was? Später an Juve gescheitert, glaube ich zumindest.

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, Montag, 23.04.2018, 19:02 (vor 2800 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Also deine Forums-Beiträge die finde ich manchmal so .. na ja. Dieser Text hat mir aber gefallen u. ich habe sogar kurz nach den Flattr-Buttom gesucht.

PS. Text von Sascha auch klasse. Danke.

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Kalkzilla, Waltrop, Montag, 23.04.2018, 18:09 (vor 2800 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

So ein langer Text und in den Antworten wird nur auf der Wortwahl bzgl. der "Kopf-ab-Gesten" rumgehackt. Ich habe noch keinen einzigen Post hier gesehen, der diese Aktion für gut befunden hat. Ja, die Aktion war drüber und fertig. Es ist völlig unsinnig darüber zu diskutieren, wer es nun am schlimmsten fand und welche Steigerung der Wortwahl angebracht wäre.

Was die Spruchbänder und das "wegschicken" der Mannschaft nach dem Spiel betrifft, so bin ich mit der Vorgehensweise und Wortwahl komplett einverstanden. Diese Saison ist an Peinlichkeiten kaum zu überbieten und das Spiel am Samstag hat gezeigt, dass es mit entsprechendem Einsatz gar nicht so weit hätte kommen müssen. Der Mannschaft klar zu machen, dass ein Galaauftritt nicht reicht um für diese teils indiskutable Saison wieder versöhnt zu sein, war genau richtig. Auftritte wie Nikosia, München oder Gesindelkirchen sind nicht hinnehmbar - schon gar nicht in der Summe.

Es macht auch keinen Sinn ständig auf den Anschlag im vergangenen Jahr hinzuweisen. Es streitet niemand ab dass diese Tat Spuren bei den Spielern hinterlassen hat. Doch wenn wir jegliche Kritik dadurch im Keim ersticken genießen die Spieler Narrenfreiheit und wir als Fans sind mundtot gemacht. Man kann auch Kritik üben ohne ein unsensibles Arschloch zu sein. Die Plakate waren m.M.n. nicht drüber, sondern nur ein berechtigter Ausdruck von Unverständnis und Frustration

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Ravenga, In der Ruhr liegt die Kraft, Montag, 23.04.2018, 19:12 (vor 2800 Tagen) @ Kalkzilla

Kann man so stehen lassen! Zumal es auch keine neue Entwicklung ist, wie ich gestern schon mal angeschnitten habe.

In der Saison 2003/04 hing über 90 Minuten lang dieses Banner in Wolfsburg:
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In der Saison 2006/07 gab es nach einem sang- und klanglosen 1-3 in der Turnhalle das denkwürdige Heimspiel gegen Leverkusen, in welchem Tore der Leverkusener bejubelt, "Oh, wie ist das schön" vom ganzen Stadion intoniert und Bert van Marwijk von einer stinksauren Meute ein paar passende Takte erzählt bekam:
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Schießt der BVB die Blauen aus dem Stadion, werde sie auf Händen aus dem Bus getragen und gefeiert, als hätten sie eine Meisterschaft gewonnen. Kriegen wir sang- und klanglos auf den Sack, müssen sich die Spieler einer angepissten Südtribüne stellen und werden ein paar passende Takte zu hören bekommen. War immer so, wird immer so bleiben: Sofern ich das noch richtig in Erinnerung habe, verlief der Start in die Saison 2007/08 absolut grausam. Zuhause 1-3 gegen den Aufsteiger aus Duisburg, gefolgt von einem 1-4 im Vogelkäfig (war auch gleichzeitig mein letzter Besuch dort), wo man sich von Carlos Grossmüller und Ze Roberto II abkochen lies. Es folgte ein Heimspiel gegen Wolfsburg, welches man mit flottem Fußball souverän mit 3-0 (?) gewann, die Reaktionen waren damals ähnlich ungehalten wie jetzt gegen Leverkusen, weil sich die Fans halt absolut verarscht vorkommen, wenn die Mannschaft erst nach dem Derby aufwacht. So ähnlich beschreibt das der Knüppler ja in seinem Artikel, über den sich hier so echauffiert wird. Und ganz ehrlich, die Reaktionen von Samstag sind gemessen an der sportlichen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des BVBs, verglichen mit 2006/2007, noch sehr moderat ausgefallen. Gerade Kopf-ab-Gesten sind natürlich unterhalb jedes Diskussionsniveaus, aber neu ist das auch nicht. Jeder kennt die Szene, in der Sebastian Kehl mit den Fans redet, die die Abfahrt des Busses blockieren. Kehl: "Wollt ihr uns jetzt alle vermöbeln oder was?" - Menge: "Jaaaaa!" (Sagt er da "vermöbeln" oder "umbringen"? Weiß ich gerade nicht mehr, bin für eine Gedächtnisstütze dankbar)
Trotzdem: Besonders im Hinblick auf den Anschlag sind solche Gesten halt extrem kurzsichtig und dumm, muss man einfach mal so sagen. Dass aber eine Reaktion kommen würde, gerade auch in Plakatform, war absolut zu erwarten und hielt sich - abgesehen von diesen Gesten - voll im Rahmen, meiner Meinung nach.

Neu auf schwatzgelb.de: ?Zwischen Helden und Versagern

airjdcgf, Berlin, Montag, 23.04.2018, 18:33 (vor 2800 Tagen) @ Kalkzilla
bearbeitet von airjdcgf, Montag, 23.04.2018, 18:36

Für mich passt der Artikel und der Duktus mit Toleranz und Freiheit nicht zusammen. Die Gegner in verhasste Vereine und irrelevante xyz aufzuteilen, ist für mich ein Mittel, bei dem der Fußball als Ausleben einer fundamentalen Konkurrenz herhalten muss, das ich schlicht weg ablehne. Fußball ist eben nicht der Moderne Ersatz für Krieg nur mit Regeln. Hass hat für mich hier genau so wenig zu suchen wie das Marginalisieren von anderen Vereinen und damit Personen, die da auch mit Herzblut dahinter stehen. Ohne den Gegner kann ich meine Leidenschaft im Sport (Fußball) nicht ausüben. Insofern bringt uns dieser kleine gemeinsame Nenner zusammen. Respekt vor jedem Gegner steht dann in meinem Verständnis oben auf der Liste. Respekt vor der eigenen Mannschaft ist dann für mich der nächste logische Schritt. Das heißt explizit nicht, keine Kritik, es heißt respektvoll in der Auseinandersetzung intern und extern miteinander umgehen.

Auch ohne Anschlag, wäre die Form der Kritik vom Samstag mMn unangemessen. Die schärfste Form des Protests für den Verein ist dann doch das zu Hause bleiben. Sollen die Profis doch konsequent vor 50 Tausend spielen. Dann geht doch nicht auf die Süd sondern zur zweiten. Das ist genauso BVB und würde mir zeigen, dass es mir als Fan um den Verein und nicht die Darstellung auf der größt möglichen Bühne geht. Ich gehe dieses Jahr viel häufiger zu den AMAs und zur U19. Ich wohne wohlgemerkt in Berlin.

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DogSoldier, Gütersloh, Montag, 23.04.2018, 21:00 (vor 2800 Tagen) @ airjdcgf

> Für mich passt der Artikel und der Duktus mit Toleranz und Freiheit nicht zusammen. Die Gegner in verhasste Vereine und irrelevante xyz aufzuteilen, ist Hass hat für mich hier genau so wenig zu suchen wie das Marginalisieren von anderen Vereinen und damit Personen, die da auch mit Herzblut dahinter stehen. Ohne den Gegner kann ich meine Leidenschaft im Sport (Fußball) nicht ausüben. Insofern bringt uns dieser kleine gemeinsame Nenner zusammen. Respekt vor jedem Gegner steht dann in meinem Verständnis oben auf der Liste. Respekt vor der eigenen Mannschaft ist dann für mich der nächste logische Schritt. Das heißt explizit nicht, keine Kritik, es heißt respektvoll in der Auseinandersetzung intern und extern miteinander umgehen.

Das ist sicherlich eine Idealvorstellung, vielleicht umsetzbar in der bunten Liga beim Freizeitpöhlen.
Aber im Profifußball und insbesondere bei Duellen zwischen unserem glorreichen BVB und dem GEsindel hat es nie Respekt vor denen gegeben, wird es auch nicht und das ist auch.......... GUT SO!!

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Tremonius09, Dortmund, Montag, 23.04.2018, 21:12 (vor 2800 Tagen) @ DogSoldier

falsch!
die letzte Schalker Meistermannschft hat nach dem Endspiel (ist ja schon ein Weilchen her ;-)ihre Heimreise nach GE in Dortmund unterbrochen,um sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen! Respektvoller Umgang war neben sportlicher Rivalität durchaus möglich!

Aber du hast ja die Gnade der späten Geburt genossen und und schreibst dir deine Geschichte selbst!?

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Tremonius09, Montag, 23.04.2018, 22:31 (vor 2800 Tagen) @ Tremonius09

falsch!
die letzte Schalker Meistermannschft hat nach dem Endspiel (ist ja schon ein Weilchen her ;-)ihre Heimreise nach GE in Dortmund unterbrochen,um sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen! Respektvoller Umgang war neben sportlicher Rivalität durchaus möglich!

Aber du hast ja die Gnade der späten Geburt genossen und und schreibst dir deine Geschichte selbst!?

Die Gnade der späten Geburt? Der Eintrag ins goldene Buch war 1934, also vor 84 Jahren. Das war die Zeit, als auf den Meisterschaftsfotos der rechte Arm ausgestreckt wurde. Seitdem ist viel passiert und die später Geborenen haben die 70er, die 80er, die 90er ... erlebt.

Wie stellst du dir das vor? Hallo du Blauer, weißt du noch, 1934 als ihr euch ins goldene Buch eingetragen habt und unsere Eltern ...

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uwelito, Wambel forever, Montag, 23.04.2018, 21:18 (vor 2800 Tagen) @ Tremonius09

Ich kann dieses GEsindel nicht ertragen. FC Meineid. Hass? Natürlich nicht. Abscheu.

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Kalkzilla, Waltrop, Montag, 23.04.2018, 19:19 (vor 2800 Tagen) @ airjdcgf

Für mich passt der Artikel und der Duktus mit Toleranz und Freiheit nicht zusammen. Die Gegner in verhasste Vereine und irrelevante xyz aufzuteilen, ist für mich ein Mittel, bei dem der Fußball als Ausleben einer fundamentalen Konkurrenz herhalten muss, das ich schlicht weg ablehne. Fußball ist eben nicht der Moderne Ersatz für Krieg nur mit Regeln. Hass hat für mich hier genau so wenig zu suchen wie das Marginalisieren von anderen Vereinen und damit Personen, die da auch mit Herzblut dahinter stehen.

Ich will dir deine Einstellung zum Fußball und Fansein auch gar nicht nehmen. Dasselbe erwarte ich aber bitte auch von dir. Du musst nicht verstehen warum man den Gegner "hasst". Du musst auch nicht verstehen warum man niederlagen oder peinliche Auftritte persönlich nimmt. Für mich ist Fußball, und ganz speziell der BVB, nunmal mehr als eine nette Freizeitaktivität oder ein simples Hobby. Also lass mich und andere ihr Fansein so ausleben, wie wir es möchten. Ich sag ja schliesslich auch nicht zu dir "Du hasst jetzt gefälligst den Spieler oder den Verein."

Ohne den Gegner kann ich meine Leidenschaft im Sport (Fußball) nicht ausüben. Insofern bringt uns dieser kleine gemeinsame Nenner zusammen. Respekt vor jedem Gegner steht dann in meinem Verständnis oben auf der Liste. Respekt vor der eigenen Mannschaft ist dann für mich der nächste logische Schritt. Das heißt explizit nicht, keine Kritik, es heißt respektvoll in der Auseinandersetzung intern und extern miteinander umgehen.

Bei mir ganz oben auf der Liste steht das Wohl des BVB. Der Gegner ist mir prinzipiell erst mal scheißegal.

Auch ohne Anschlag, wäre die Form der Kritik vom Samstag mMn unangemessen.

Für dich vielleicht, für mich und viele andere nicht! Auch das muss man akzeptieren können.

Die schärfste Form des Protests für den Verein ist dann doch das zu Hause bleiben. Sollen die Profis doch konsequent vor 50 Tausend spielen. Dann geht doch nicht auf die Süd sondern zur zweiten.

Klar, weil auch einfach alle zu Hause bleiben. Zum einen rutschen genug Leute nach, die die freien Plätze bestücken, was einen "Protest" komplett unwirksam machen würde. Zum anderen ist der BVB auch MEIN Verein und wenn mir etwas nicht passt dann sage ich das auch. Da können noch so viele Leute irgendwas von "respektvollem Umgang" quatschen. Ich lebe meine Art der Kritik auf meine Weise aus und lasse mir da auch nicht reinreden.

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airjdcgf, Berlin, Montag, 23.04.2018, 21:06 (vor 2800 Tagen) @ Kalkzilla

Ich will niemandem seine Kritik nehmen. Jeder darf frei äußern, was er will, so lange es in rechtlich stabilen Gefilden abläuft. Anders als manche Mitforisten sehe ich die Grenzen hier gerade so noch gewahrt. Meine Form von Kritik und mein Stil ist es trotzdem nicht.

Unverückbar bleibt für mich der Umgang mit Hass. Hass macht blind für einen menschenwürdigen Umgang miteinander. Menschen, die hassen, lassen sich instrumentalisieren. Hass lässt Menschen bei Handlungen Maß und Mitte verlieren. Hass hat im sportlichen Wettkampf nichts verloren.

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airjdcgf, Dienstag, 24.04.2018, 09:25 (vor 2799 Tagen) @ airjdcgf

Hass in seiner ureigenen Bedeutung ist grundsätzlich ein Relikt unterentwickelter Kulturen/Gesellschaften/Menschen und hat seinen Ursprung im fehlenden Selbstbewusstsein (wie z.B. auch der Neid)...

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 09:33 (vor 2799 Tagen) @ Djerun

Mir ist das im Zusammenhang mit Fußball aber auch so dogmatisch und Schwarz-Weiß. Ich kann beim Derby schon "Tod und Hass dem S04" brüllen als Ausdruck einer großen Rivalität während der 90 Minuten des Spiels, ohne außerhalb des Stadions dem erstbesten Blauen gleich umzunieten.

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airjdcgf, Dienstag, 24.04.2018, 09:55 (vor 2799 Tagen) @ Sascha

Mir ist das im Zusammenhang mit Fußball aber auch so dogmatisch und Schwarz-Weiß. Ich kann beim Derby schon "Tod und Hass dem S04" brüllen als Ausdruck einer großen Rivalität während der 90 Minuten des Spiels, ohne außerhalb des Stadions dem erstbesten Blauen gleich umzunieten.

Würdest Du denn auch voller Überzeugung sagen, dass Du (ich schreibs einfach mal aus...) Schalker "hasst" und den "Tod" wünschst? Eher nicht, oder? D.h. in dieser abstrakten Redewendung richtet sich der Hass gegen den Verein "S04", aber nicht wirklich gegen Spieler oder Fans an sich!? Das hat für mich schonmal ein anderes Niveau als wenn mir jemand erklären will, dass den Gegner (und da verbinde ich das nicht lediglich mit dem abstrakten Verein) zu hassen oder Niederlagen des BVB persönlich zu nehmen die normalsten Dinge der Welt seien. Ich finde, es kann manchmal wirklich nicht schaden, sich den eigentlichen Sinn bestimmter Begriffe/Emotionen mal bewusst zu machen. Hass hat was mit Ohnmacht zu tun, mit Hilflosigkeit, mit dem eigenen mickrigen Dasein. Dagegen kann man leicht etwas tun und damit meine ich nicht, diesen in Form von Aggressionen abzubauen...

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 10:04 (vor 2799 Tagen) @ Djerun

Während des Derbys finde ich zumindest alles blau-weisse eklig und abstoßend.

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airjdcgf, Dienstag, 24.04.2018, 10:15 (vor 2799 Tagen) @ Sascha

Während des Derbys finde ich zumindest alles blau-weisse eklig und abstoßend.

Da bin ich bei dir - insbesondere weil ich mir einbilde, bei dir zwischen den Zeilen und hinter der Wahl der Begriffe auch eine gewisse Selbstironie zu erkennen, was mir zeigt, dass deine Emotionen in dem Moment echt sind, Du am nächsten Tag aber durchaus darüber stehen kannst...;-)

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 10:19 (vor 2799 Tagen) @ Djerun

Es gibt einfach vieles zwischen "Ich wünsche jedem Blauen den Tod" und "Derbyfrotzeln ist nett, aber ansonsten nur ein Spiel wie jedes andere". Und für mich liegt da die Grenze nicht bei solchen Gesängen und der mit Abstand größte Teil im Stadion steht da für mich auch immer auf der richtigen Seite.

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Kalkzilla, Montag, 23.04.2018, 18:14 (vor 2800 Tagen) @ Kalkzilla

Die Gesten von der restlichen Kritik der gleichen Leute abzukoppeln ist dann aber genauso wie zu sagen: So schlecht war die Saison gar nicht, wir sind dritter....

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Kalkzilla, Waltrop, Montag, 23.04.2018, 18:19 (vor 2800 Tagen) @ RE_LordVader

Die Gesten von der restlichen Kritik der gleichen Leute abzukoppeln ist dann aber genauso wie zu sagen: So schlecht war die Saison gar nicht, wir sind dritter....

Sie darf aber auch nicht das bestimmende Thema der Diskussion sein.

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Klopfer ⌂, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 09:42 (vor 2799 Tagen) @ Kalkzilla

Sie darf aber auch nicht das bestimmende Thema der Diskussion sein.

Das kommt ja auf das Diskussionsthema an. Wenn das Überschreiten von Grenzen diskutiert wird, dann ist das natürlich das bestimmende Thema.

SGG
Klopfer

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Kalkzilla, Montag, 23.04.2018, 18:12 (vor 2800 Tagen) @ Kalkzilla

So ein langer Text und in den Antworten wird nur auf der Wortwahl bzgl. der "Kopf-ab-Gesten" rumgehackt. Ich habe noch keinen einzigen Post hier gesehen, der diese Aktion für gut befunden hat. Ja, die Aktion war drüber und fertig. Es ist völlig unsinnig darüber zu diskutieren, wer es nun am schlimmsten fand und welche Steigerung der Wortwahl angebracht wäre.

Was die Spruchbänder und das "wegschicken" der Mannschaft nach dem Spiel betrifft, so bin ich mit der Vorgehensweise und Wortwahl komplett einverstanden. Diese Saison ist an Peinlichkeiten kaum zu überbieten und das Spiel am Samstag hat gezeigt, dass es mit entsprechendem Einsatz gar nicht so weit hätte kommen müssen. Der Mannschaft klar zu machen, dass ein Galaauftritt nicht reicht um für diese teils indiskutable Saison wieder versöhnt zu sein, war genau richtig. Auftritte wie Nikosia, München oder Gesindelkirchen sind nicht hinnehmbar - schon gar nicht in der Summe.

Es macht auch keinen Sinn ständig auf den Anschlag im vergangenen Jahr hinzuweisen. Es streitet niemand ab dass diese Tat Spuren bei den Spielern hinterlassen hat. Doch wenn wir jegliche Kritik dadurch im Keim ersticken genießen die Spieler Narrenfreiheit und wir als Fans sind mundtot gemacht. Man kann auch Kritik üben ohne ein unsensibles Arschloch zu sein. Die Plakate waren m.M.n. nicht drüber, sondern nur ein berechtigter Ausdruck von Unverständnis und Frustration

Übertreibt doch mal bitte nicht alle maßlos. In 30 Jahren BVB habe ich da schon ganz andere Dinge erlebt.

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Gargamel09, Montag, 23.04.2018, 18:23 (vor 2800 Tagen) @ beygo

Übertreibt doch mal bitte nicht alle maßlos. In 30 Jahren BVB habe ich da schon ganz andere Dinge erlebt.

So unrecht hat er nicht. Man hat in der CL 2 mickrige Punkte aufm Konto, gegen eine Mannschaft wie Warschau, wo wir letzte Saison noch über 14 Tore in 2 Spielen geschossen hatten.
Schafft es gegen die Blauen einen 4:0 Vorsprung zu vergeigen, bekommt ne Klatsche gegen die Bayern, in beiden Spielen eine Nullleistung, gegen Salzburg mal so gar keine Chance gehabt, irgendwie die nächste Runde zu erreichen und gewinnt von Oktober bis November nur gegen Magdeburg. Und das ist nur ein Auszug der Kuriositäten.
Gab schon schlimmeres in den letzten 30 Jahren, aber von den Ansprüchen, die der BVB hat, und bei dem Geld, was reingebuttert wurde, schon außergewöhnlich.

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Gargamel09, Montag, 23.04.2018, 19:57 (vor 2800 Tagen) @ Gargamel09

Übertreibt doch mal bitte nicht alle maßlos. In 30 Jahren BVB habe ich da schon ganz andere Dinge erlebt.


So unrecht hat er nicht. Man hat in der CL 2 mickrige Punkte aufm Konto, gegen eine Mannschaft wie Warschau, wo wir letzte Saison noch über 14 Tore in 2 Spielen geschossen hatten.
Schafft es gegen die Blauen einen 4:0 Vorsprung zu vergeigen, bekommt ne Klatsche gegen die Bayern, in beiden Spielen eine Nullleistung, gegen Salzburg mal so gar keine Chance gehabt, irgendwie die nächste Runde zu erreichen und gewinnt von Oktober bis November nur gegen Magdeburg. Und das ist nur ein Auszug der Kuriositäten.
Gab schon schlimmeres in den letzten 30 Jahren, aber von den Ansprüchen, die der BVB hat, und bei dem Geld, was reingebuttert wurde, schon außergewöhnlich.

In der Relation war das früher nicht weniger Geld, das investiert wurde. Wie oft ist man eigentlich in der ersten Runde im Pokal ausgeschieden, wer erinnert sich noch an den letzten Spieltag 2002/03 - und die unmittelbaren Folgen?

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Kalkzilla, Waltrop, Montag, 23.04.2018, 18:26 (vor 2800 Tagen) @ Gargamel09

Übertreibt doch mal bitte nicht alle maßlos. In 30 Jahren BVB habe ich da schon ganz andere Dinge erlebt.


So unrecht hat er nicht. Man hat in der CL 2 mickrige Punkte aufm Konto, gegen eine Mannschaft wie Warschau, wo wir letzte Saison noch über 14 Tore in 2 Spielen geschossen hatten.
Schafft es gegen die Blauen einen 4:0 Vorsprung zu vergeigen, bekommt ne Klatsche gegen die Bayern, in beiden Spielen eine Nullleistung, gegen Salzburg mal so gar keine Chance gehabt, irgendwie die nächste Runde zu erreichen und gewinnt von Oktober bis November nur gegen Magdeburg. Und das ist nur ein Auszug der Kuriositäten.
Gab schon schlimmeres in den letzten 30 Jahren, aber von den Ansprüchen, die der BVB hat, und bei dem Geld, was reingebuttert wurde, schon außergewöhnlich.

Korrekt! Die ein oder andere Peinlichkeit gab es immer mal, aber derart geballt wie in dieser Saison gab es das nicht. Zumindest nicht in den letzten 30 Jahren in denen ich aktiv dabei war.

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Sauerländer92, Montag, 23.04.2018, 19:45 (vor 2800 Tagen) @ Kalkzilla

Zumindest nicht in den letzten 30 Jahren in denen ich aktiv dabei war.

Was ist mit der Saison 1999/2000?

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Kalkzilla, Waltrop, Montag, 23.04.2018, 19:48 (vor 2800 Tagen) @ Sauerländer92

Zumindest nicht in den letzten 30 Jahren in denen ich aktiv dabei war.


Was ist mit der Saison 1999/2000?

Die war auf jeden Fall nah dran. Obwohl ein 4:0 im Derby verspielen auch in dieser Saison nicht auf dem Plan stand.

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todesbrei, Copitz, Montag, 23.04.2018, 19:50 (vor 2800 Tagen) @ Kalkzilla

Also ich hatte in den letzten 30 Jahren schon paar richtige Abstiegsangst, davon sind wir ja weit weg ...

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Kalkzilla, Montag, 23.04.2018, 18:29 (vor 2800 Tagen) @ Kalkzilla

Übertreibt doch mal bitte nicht alle maßlos. In 30 Jahren BVB habe ich da schon ganz andere Dinge erlebt.


So unrecht hat er nicht. Man hat in der CL 2 mickrige Punkte aufm Konto, gegen eine Mannschaft wie Warschau, wo wir letzte Saison noch über 14 Tore in 2 Spielen geschossen hatten.
Schafft es gegen die Blauen einen 4:0 Vorsprung zu vergeigen, bekommt ne Klatsche gegen die Bayern, in beiden Spielen eine Nullleistung, gegen Salzburg mal so gar keine Chance gehabt, irgendwie die nächste Runde zu erreichen und gewinnt von Oktober bis November nur gegen Magdeburg. Und das ist nur ein Auszug der Kuriositäten.
Gab schon schlimmeres in den letzten 30 Jahren, aber von den Ansprüchen, die der BVB hat, und bei dem Geld, was reingebuttert wurde, schon außergewöhnlich.


Korrekt! Die ein oder andere Peinlichkeit gab es immer mal, aber derart geballt wie in dieser Saison gab es das nicht. Zumindest nicht in den letzten 30 Jahren in denen ich aktiv dabei war.

Nun denn, ich sehe das einfach anders.

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, Montag, 23.04.2018, 17:58 (vor 2800 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Das ist so unfassbar selbstgerecht, da wird einem ganz anders.

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Gargamel09, Montag, 23.04.2018, 17:44 (vor 2800 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de
bearbeitet von Gargamel09, Montag, 23.04.2018, 17:48

Die gesamte Wut, die sich auf diese lustlose Einstellung in den vergangenen Monaten aufgestaut hatte, bekamen die Spieler nun am Samstagabend zu spüren. Die Form der Kritik, die bis zu Beschimpfungen und Kopf ab Gesten reichte, war dabei sicherlich nicht immer geschmackvoll. Sie war in ihrer inhaltlichen Schärfe aber weder überzogen, noch war es überraschend, dass ausgerechnet ein Kantersieg diese Wut zum Vorschein brachte.

Wenn man so einen Humbug schreibt und dafür eine "Kopf-Ab-Geste" bekommt, ist das dann auch nicht unbedingt geschmackvoll, oder doch nicht überzogen?

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Donngal, Montag, 23.04.2018, 17:52 (vor 2800 Tagen) @ Gargamel09

Die gesamte Wut, die sich auf diese lustlose Einstellung in den vergangenen Monaten aufgestaut hatte, bekamen die Spieler nun am Samstagabend zu spüren. Die Form der Kritik, die bis zu Beschimpfungen und Kopf ab Gesten reichte, war dabei sicherlich nicht immer geschmackvoll. Sie war in ihrer inhaltlichen Schärfe aber weder überzogen, noch war es überraschend, dass ausgerechnet ein Kantersieg diese Wut zum Vorschein brachte.


Wenn man so einen Humbug schreibt und dafür eine "Kopf-Ab-Geste" bekommt, ist das dann auch nicht unbedingt geschmackvoll, oder doch nicht überzogen?

Wie kann man sich daran jetzt so aufgeilen? Das auch nur einer der Leute die so eine Geste bringen, die Spieler wirklich köpfen glauben wollen glaubt ihr doch wohl selbst nicht oder? Das ist wie ein Mittelfinger. Man hätte ihnen auch den nackten Arsch entgegenstrecken können.

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Gargamel09, Montag, 23.04.2018, 17:59 (vor 2800 Tagen) @ Donngal

Die gesamte Wut, die sich auf diese lustlose Einstellung in den vergangenen Monaten aufgestaut hatte, bekamen die Spieler nun am Samstagabend zu spüren. Die Form der Kritik, die bis zu Beschimpfungen und Kopf ab Gesten reichte, war dabei sicherlich nicht immer geschmackvoll. Sie war in ihrer inhaltlichen Schärfe aber weder überzogen, noch war es überraschend, dass ausgerechnet ein Kantersieg diese Wut zum Vorschein brachte.


Wenn man so einen Humbug schreibt und dafür eine "Kopf-Ab-Geste" bekommt, ist das dann auch nicht unbedingt geschmackvoll, oder doch nicht überzogen?


Wie kann man sich daran jetzt so aufgeilen? Das auch nur einer der Leute die so eine Geste bringen, die Spieler wirklich köpfen glauben wollen glaubt ihr doch wohl selbst nicht oder? Das ist wie ein Mittelfinger. Man hätte ihnen auch den nackten Arsch entgegenstrecken können.

Mittelfinger mit Kopf-ab-Geste zu vergleichen hinkt hinten und vorne. Dass bei diesen Leuten, die so etwas machen, etwas im Oberstübchen fehlt, ist augenscheinlich, wenig Empathie vorhanden, wenn überhaupt. Hätte nicht gedacht, dass es bei uns solche Typen gibt, die solche Gesten zu den eigenen Spielern machen (beim BVB noch besonders heikel).
Sich über Medien aufregen, die wieder zur Tagesordnung übergehen, ob bei Enke, oder uns, aber, wie man sieht, es sind nicht nur die Medien.

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Donngal, Montag, 23.04.2018, 17:55 (vor 2800 Tagen) @ Donngal

Nein, das ist nicht dasselbe. Und die Relativierung macht es auch nicht dazu.

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Donngal, Montag, 23.04.2018, 19:46 (vor 2800 Tagen) @ RE_LordVader

Mir ist das alles zu weinerlich. Früher wäre man nicht so dünnhäutig gewesen.

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Elmar, Montag, 23.04.2018, 20:34 (vor 2800 Tagen) @ Donngal

So eine Modeerscheinung. Nennt sich Zivilisation.

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HH-Tim, Lüneburger Heide, Montag, 23.04.2018, 19:53 (vor 2800 Tagen) @ Donngal

Früher wurden schwarze auch noch als neger beschimpft, Frauen mussten den Mann um Erlaubnis fragen um arbeiten gehen zu dürfen und Atomenergie wurde als Energieform der Zukunft gefördert. Und jetzt?

Ich kann ja verstehen, dass man im Fußball auch eine Rohheit konservieren will, das sollte bis zu einer Grenze auch möglich sein, aber einer Mannschaft, die vor einem Jahr bei einem Mordanschlag teilweise traumatisierte würde, was man in den letzten Wochen wieder sehen konnte, mit Handzeichen die Kehle durchzuschneiden ist da einfach weit, weit drüber...

Ich kann Klopfers grundaussage ja nachvollziehen und in gewissem Maße auch teilen. Aber diese Geschichte ist in dem Text mal zumindest etwas Unglücklich formuliert...

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Klopfer ⌂, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 09:58 (vor 2799 Tagen) @ HH-Tim

Ich kann Klopfers grundaussage ja nachvollziehen und in gewissem Maße auch teilen. Aber diese Geschichte ist in dem Text mal zumindest etwas Unglücklich formuliert...

Da liegt aber hoffentlich eine Verwechslung vor ;-)

SGG
Klopfer

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HH-Tim, Lüneburger Heide, Dienstag, 24.04.2018, 15:12 (vor 2799 Tagen) @ Klopfer

Ich kann Klopfers grundaussage ja nachvollziehen und in gewissem Maße auch teilen. Aber diese Geschichte ist in dem Text mal zumindest etwas Unglücklich formuliert...


Da liegt aber hoffentlich eine Verwechslung vor ;-)

SGG
Klopfer

Ach, klopfer oder knüppler, hauptsache schwatzgelb ;)

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Poeta_Doctus, Lands Between, Montag, 23.04.2018, 19:52 (vor 2800 Tagen) @ Donngal

Mir ist das alles zu weinerlich. Früher wäre man nicht so dünnhäutig gewesen.

Wie viele Bombenanschläge gabs da denn so pro Saison?

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Donngal, Montag, 23.04.2018, 19:56 (vor 2800 Tagen) @ Poeta_Doctus

Was ausser dem Resultat hat eine Enthauptung mit nem Bombenanschlag zu tun?

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Poeta_Doctus, Lands Between, Montag, 23.04.2018, 20:03 (vor 2800 Tagen) @ Donngal

Was ausser dem Resultat hat eine Enthauptung mit nem Bombenanschlag zu tun?

Schnittmenge: Tod, Drohnung, Einschüchterung.

Aber sicher, jemand, auf den ein Mordversuch verübt worden ist, nimmt "spaßig" gemeinte Todesdrohungen sicher ganz locker auf.

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Donngal, Montag, 23.04.2018, 20:06 (vor 2800 Tagen) @ Poeta_Doctus

Ja, das was du schreibst ist das Resultat.

Bist du Psychologe oder warum kannst du das beurteilen? Hab bisher noch keinen Spieler gehört der sich drüber beschwert weil es ihn so hart trifft. Kommt das noch kann ich meine Meinung ja noch ändern.

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Poeta_Doctus, Lands Between, Montag, 23.04.2018, 23:10 (vor 2800 Tagen) @ Donngal

Ja, das was du schreibst ist das Resultat.

Bist du Psychologe oder warum kannst du das beurteilen? Hab bisher noch keinen Spieler gehört der sich drüber beschwert weil es ihn so hart trifft. Kommt das noch kann ich meine Meinung ja noch ändern.

Deine Meinung sei dir unbenommen und nein, ich bin kein Psychologe und "fische hier ebenso im Trüben". Das die Mannschaft solche Gesten und Anfeindungen aber nicht erwartet hat, hat man offenbar gesehen. Hätte ich auch nicht erwartet und finde es auch ätzend. Ausdrücklich die Sache nach dem Spiel, nicht die Unmutsäußerungen im Vorfeld via Plakat.

gelöscht

Donngal, Montag, 23.04.2018, 20:08 (vor 2800 Tagen) @ Donngal

ach, ist mir meine Zeit dann doch nicht wert. Du hast

Klasse Beispiel für die Kälte der modernen Gesellschaft.

, Montag, 23.04.2018, 17:39 (vor 2800 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Aha, es ist nicht überraschend, dass Siege Wut hervorrufen. Und Kopf ab Gesten sind nicht überzogen gegenüber Spielern die gerade durch den laufenden Prozess aktuell daran erinnert werden, dass sie vor kurzem tatsächlich jemand töten wollte.

Keine Fragen mehr...

Wenn das die vorherrschende Meinung der BVB Fans sein sollte, werde ich wohl doch besser ganz verschwinden.

Klasse Beispiel für die Kälte der modernen Gesellschaft.

Yiruma, Montag, 23.04.2018, 20:09 (vor 2800 Tagen) @ RE_LordVader

Wenn ich mich nicht verzählt habe, waren von den 14 Spielern, die am Samstag für den BVB auf dem Platz standen ganze 5 damals gegen Monaco im Kader und dementsprechend wohl am Tag vorher im Bus.

Wenn man jetzt zum wiederholten Male den Anschlag als Argument für etwas anführt, sollte man nicht vergessen, dass mittlerweile ein überwiegender Teil der Spieler sowie das Trainerteam den Anschlag gar nicht persönlich mitbekommen hat.

Klasse Beispiel für die Kälte der modernen Gesellschaft.

Schnippelbohne, Bauernland, Montag, 23.04.2018, 21:05 (vor 2800 Tagen) @ Yiruma

Der Anschlag dürfte aber auch die Spieler, die nicht dabei waren, nicht völlig kaltlassen. Sie übernachten im selben Hotel, fahren die selbe Strecke mit demselben Bus. Sitzen dabei ggf neben betroffenen Kollegen. Ich hätte da auch ein flaues Gefühl im Magen.

Klasse Beispiel für die Kälte der modernen Gesellschaft.

Lutz09, Tor zum Sauerland, Montag, 23.04.2018, 21:12 (vor 2800 Tagen) @ Schnippelbohne

Der Anschlag dürfte aber auch die Spieler, die nicht dabei waren, nicht völlig kaltlassen. Sie übernachten im selben Hotel, fahren die selbe Strecke mit demselben Bus. Sitzen dabei ggf neben betroffenen Kollegen. Ich hätte da auch ein flaues Gefühl im Magen.


Zwischen "nicht kalt lassen" und einem Trauma erleiden, weil selbst im Bus gesessen zu haben, besteht dann aber auch noch ein Unterschied.

Klasse Beispiel für die Kälte der modernen Gesellschaft.

Willy62, Teltow, Montag, 23.04.2018, 19:39 (vor 2800 Tagen) @ RE_LordVader

Sehe ich genauso. Der Beitrag zeigt grundsätzlich sehr wenig Verständnis für die Spieler. Ich wage zu bezweifeln, ob es dem Verein insgesamt hilft, wenn die Fans den Spielern eine lustlose Einstellung unterstellen. Vielleicht hat sogar genau das Gegenteil zu den schlechten Leistungen bei wichtigen Spielen geführt. Ein zu hoher Druck, eine übersteigerte Motivation und Versagensängste können auch zu Verkrampfung und Minderleistung führen.

Klasse Beispiel für die Kälte der modernen Gesellschaft.

Donngal, Montag, 23.04.2018, 19:44 (vor 2800 Tagen) @ Willy62

Sehe ich genauso. Der Beitrag zeigt grundsätzlich sehr wenig Verständnis für die Spieler. Ich wage zu bezweifeln, ob es dem Verein insgesamt hilft, wenn die Fans den Spielern eine lustlose Einstellung unterstellen. Vielleicht hat sogar genau das Gegenteil zu den schlechten Leistungen bei wichtigen Spielen geführt. Ein zu hoher Druck, eine übersteigerte Motivation und Versagensängste können auch zu Verkrampfung und Minderleistung führen.

Aber selbst wenn ich unter Druck stehe und beim Derby schlecht spiele dann zeige ich doch durch Aggressivität wie wichtig mir das Derby ist. Aber so ein Spiel ohne rote Karte verlieren? Das ist doch mangelndes Verständnis für die Bedeutung des Spiels. Die Spieler sind wie viele Fans und wollen sich den Hass auf die blauen nicht mehr diktieren lassen. Und das kotzt mich an.

Klasse Beispiel für die Kälte der modernen Gesellschaft.

Donngal, Montag, 23.04.2018, 20:07 (vor 2800 Tagen) @ Donngal

Die Spieler sind wie viele Fans und wollen sich den Hass auf die blauen nicht mehr diktieren lassen. Und das kotzt mich an.

Ja schon schlimm, dass Menschen selbst denken und sich von Leuten die ihren Hass über alles andere stellen nichts mehr diktieren lassen wollen.

Klasse Beispiel für die Kälte der modernen Gesellschaft.

Donngal, Montag, 23.04.2018, 20:10 (vor 2800 Tagen) @ RE_LordVader

Ja schon schlimm, dass Menschen selbst denken und sich von Leuten die ihren Hass über alles andere stellen nichts mehr diktieren lassen wollen.

Macht eben die Kultur kaputt alles ändern zu wollen. Für mich stirbt der Fussball den ich liebte. Das wird mich ja noch nerven dürfen. Aber offensichtlich sind Menschen wie ich anachronistisch.

Klasse Beispiel für die Kälte der modernen Gesellschaft.

Donngal, Montag, 23.04.2018, 21:58 (vor 2800 Tagen) @ Donngal

Ich weiß schon was Du meinst. Für mich hat diese angenommene aus dem Süden importierte Ultra "Kultur" damals auch vieles kaputt gemacht, weil sie halt 0,0 mit Borussia zu tun hat.

Klasse Beispiel für die Kälte der modernen Gesellschaft.

Donngal, Montag, 23.04.2018, 22:04 (vor 2800 Tagen) @ RE_LordVader

Ich weiß schon was Du meinst. Für mich hat diese angenommene aus dem Süden importierte Ultra "Kultur" damals auch vieles kaputt gemacht, weil sie halt 0,0 mit Borussia zu tun hat.

Ja, find ich auch nur zum Teil cool, hab mich immer eher als Kutte gefühlt. Aber besser ultra als die Leute die voll auf den Leistungssport abfahren. Und denen Vollsuff und Proletenhaftigkeit egal sind. Die keine Verbindung mehr zur Arbeiterklasse fühlen.

Klasse Beispiel für die Kälte der modernen Gesellschaft.

Foreveralone, Dortmund, Montag, 23.04.2018, 20:38 (vor 2800 Tagen) @ Donngal

Ja schon schlimm, dass Menschen selbst denken und sich von Leuten die ihren Hass über alles andere stellen nichts mehr diktieren lassen wollen.


Macht eben die Kultur kaputt alles ändern zu wollen. Für mich stirbt der Fussball den ich liebte. Das wird mich ja noch nerven dürfen. Aber offensichtlich sind Menschen wie ich anachronistisch.

Naja, ich finde es aber auch reichlich naiv und relatitätsfremd von wirklich jedem Spieler in schwarz-gelb die selbe Abneigung gegenüber den Viecher wie bei uns Fans zu erwarten, gerade dann, wenn sie noch ganz frisch bei uns sind.

Diesbezüglich ist imo auch mehr die Vereinsführung gefragt, hier etwas mehr zu pushen bzw die Jungs heiß zu machen, wie das bei manch anderem Verein (vor allem international) auch der Fall ist. Von mir aus auch mit Prämien.

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Spätberufen, Düsseldorf, Montag, 23.04.2018, 17:35 (vor 2800 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Machen wir es mal kurz. Diese gesten waren nicht nur Bockmist. Sie wären sogar juristisch relevant.
Und sowas wird hier relativiert. Geil.

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Knüppler17 ⌂, Montag, 23.04.2018, 17:53 (vor 2800 Tagen) @ Spätberufen
bearbeitet von Knüppler17, Montag, 23.04.2018, 17:57

Machen wir es mal kurz. Diese gesten waren nicht nur Bockmist. Sie wären sogar juristisch relevant.
Und sowas wird hier relativiert. Geil.

An welcher Stelle werden diese Gesten denn genau relativiert? Ich lese da vor allem das, was auch da steht:

"Die Form der Kritik, die bis zu Beschimpfungen und Kopf ab Gesten reichte, war dabei sicherlich nicht immer geschmackvoll."

-> Die auf den Spruchbändern geäußerte Kritik war unproblematisch. Das Wegschicken der Mannschaft bzw. Verweigern des gemeinsamen Feierns war auch kein Problem. Beschimpfungen und Kopf ab Gesten sind nicht ok und geschmacklos, sie waren aber längst nicht die einzigen Kritikformen. Ergo: Die Form war sicherlich nicht immer geschmackvoll.

"Sie (= Die Kritik) war in ihrer inhaltlichen Schärfe aber weder überzogen, noch war es überraschend, dass ausgerechnet ein Kantersieg diese Wut zum Vorschein brachte."

-> Inhaltlich war die Kritik zutreffend: Die Mannschaft ließ sich im Derby zum x-ten Mal leidenschaftslos auseinanderpflücken, ebenso wie zuletzt beim 0:6 in München, in Salzburg oder bei einer der anderen Peinlichkeiten dieser Saison. Und weil sie den Wert des Derbys nicht versteht, meinte sie über ein großes Spiel gegen Leverkusen alles wieder glattziehen zu können. Die geäußerte Kritik halte ich vor diesem Hintergrund für inhaltlich zutreffend, der Kommentar "Stellenwert des Derbys nicht verstanden/Versager" fällt in einem Fußballkontext sicherlich nicht aus dem Rahmen.

Und natürlich speiste sich die Wut aus der Erfahrung dieser Derbyklatsche: Hätte die Mannschaft das Derby mit einem rauschenden 4:0 gewonnen, anschließend aber leidenschaftslos gegen Leverkusen verkackt, wären trotz Niederlage zehn Minuten zum Feiern der Derbyhelden fest eingeplant gewesen. Immer Verständnis für miese Leistungen in wichtigen Spielen haben zu müssen, um nur wenige Tage später zu sehen, dass es mit einer anderen Einstellung auch ganz anders hätte laufen können, führt irgendwann zu Unverständnis und Wut. Und all das, was sich in den vergangenen Monaten so aufgestaut hatte, entlud sich eben nun nach der Klatsche im bislang wichtigsten Spiel des Jahres mit anschließender Gala gegen einen deutlich uninteressanteren Gegner.

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Lutz09, Tor zum Sauerland, Montag, 23.04.2018, 21:34 (vor 2800 Tagen) @ Knüppler17

Ich würde es so formulieren:

Die gesamte Wut, die sich auf diese lustlose Einstellung in den vergangenen Monaten aufgestaut hatte, bekamen die Spieler nun am Samstagabend zu spüren. Die Form der Kritik – zwischen Beschimpfungen bis Kopf ab Gesten - reichte in ihrer Bandbreite von nicht immer geschmackvoll bis zu komplett daneben. Sie war in ihrer inhaltlichen Schärfe nachvollziehbar, in der Form jedoch überzogen.

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Knüppler17 ⌂, Dienstag, 24.04.2018, 12:16 (vor 2799 Tagen) @ Lutz09

Ich würde es so formulieren:

Die gesamte Wut, die sich auf diese lustlose Einstellung in den vergangenen Monaten aufgestaut hatte, bekamen die Spieler nun am Samstagabend zu spüren. Die Form der Kritik – zwischen Beschimpfungen bis Kopf ab Gesten - reichte in ihrer Bandbreite von nicht immer geschmackvoll bis zu komplett daneben. Sie war in ihrer inhaltlichen Schärfe nachvollziehbar, in der Form jedoch überzogen.

Kannst du so machen. Ich fand die Form der Kritik, die - siehe unten - Spruchbänder und das Verweigern einer Siegesfeier beinhaltete, in weiten Teilen vollkommen ok und im Rahmen des Akzeptablen. Hier die Bandbreite mit "nicht immer geschmackvoll" beginnen zu lassen und mit "in der Form überzogen" zu enden, hielte ich für falsch. Die Gesten, die wirklich daneben und überzogen waren, gingen letztlich auf eine überschaubare Zahl Fans zurück und sind/waren für mich im Gesamtvorgang ein eher kleiner Faktor. Vor diesem kleinen Aspekt alles andere an legitimer Kritik abzubügeln, wäre nicht meine Intention gewesen.

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Thomas, Dortmund, Montag, 23.04.2018, 17:56 (vor 2800 Tagen) @ Knüppler17

"Die Form der Kritik, die bis zu Beschimpfungen und Kopf ab Gesten reichte, war dabei sicherlich nicht immer geschmackvoll."

"Sie (= Die Kritik) war in ihrer inhaltlichen Schärfe aber weder überzogen, noch war es überraschend, dass ausgerechnet ein Kantersieg diese Wut zum Vorschein brachte."

Lies es mal so ...

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Knüppler17 ⌂, Montag, 23.04.2018, 17:58 (vor 2800 Tagen) @ Thomas

Lies es mal so ...

Steht so aber halt nicht da.

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Thomas, Dortmund, Montag, 23.04.2018, 17:59 (vor 2800 Tagen) @ Knüppler17

Lies es mal so ...


Steht so aber halt nicht da.

exakt das steht da! Du bist doch sonst so ein kluger Kopf. Die Aneinandereihung der Wörter lässt einfach kein anderes Ergebnis zu.

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Knüppler17 ⌂, Montag, 23.04.2018, 18:02 (vor 2800 Tagen) @ Thomas

exakt das steht da!

Wenn man die nicht ganz unwesentlichen Worte "in ihrer inhaltlichen Schärfe" weglässt, steht das da. Diese Worte bewusst wegzulassen, die Aussage aus dem Zusammenhang zu reißen und in einen völlig anderen Kontext zu setzen, ist ansonsten die wirklich bösartige Form der Unterstellung und fehlgeleiteter Kritik.

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Schnippelbohne, Bauernland, Montag, 23.04.2018, 20:39 (vor 2800 Tagen) @ Knüppler17

Ich gebe den Vorpostern recht. Da steht klar und deutlich, dass die Gesten "nicht überzogen" waren. Das mit der inhaltlichen Schärfe ist dabei für mich Haarspalterei. Welche Geste soll denn dann die "gleiche inhaltliche Schärfe" haben, aber dabei "geschmackvoll" bleiben? Nenn mir mal ein Beispiel.

Für mich ist der Passus völlig daneben. Die Spieler sind keine Maschinen, sondern Mitmenschen. So geht man mit Mitmenschen nicht um. Das gilt auch für die, die da rumgestikuliert haben. Was für Defizite muss man im Leben haben, um sich im Stadion so zu produzieren? Eine Entschuldigung der Täter den Spielern gegenüber beim nächsten Heimspiel wäre das einzig Angemessene.

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Thomas, Montag, 23.04.2018, 18:08 (vor 2800 Tagen) @ Knüppler17

Der Inhalt der Kopf-ab Geste ist eine Tötungsandrohung. Das ist nicht überzogen?

Dass die Geste höchstwahrscheinlich nicht ernstgemeint war ist eben nicht der Inhalt der Geste, sondern maximal der Zusammenhang oder Subteyt.

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uwelito, Wambel forever, Montag, 23.04.2018, 18:39 (vor 2800 Tagen) @ RE_LordVader

Der Inhalt der Kopf-ab Geste ist eine Tötungsandrohung. Das ist nicht überzogen?

Dass die Geste höchstwahrscheinlich nicht ernstgemeint war ist eben nicht der Inhalt der Geste, sondern maximal der Zusammenhang oder Subteyt.

Also ich hatte ja gestern schon mal darauf hingewiesen, dass diese Geste in verschiedenen soziokulturellen und situativen Kontexten eine ganz unterschiedliche Bedeutung haben kann. Das war dann aber noch auf andere Länder bezogen und ich wollte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, ob mit dieser Geste im heutigen deutschen Kulturraum nixht doch zwingend eine eindeutig klare Aussage kommuniziert wird.

Ich habe da jetzt mal kurz gegoogeled und selbst bei Wikipedia findet man für diese Geste in etwa folgendes: Drohung, eventuell Todesdrohung oder die Anweisung das etwas sofort zu beenden ist.

Die Geste ist für mich ein No-Go. Eben auch weil sie auch eine Todesdrohung sein kann. Sie aber darauf zu reduzieren ist falsch.

Weiter oben wird geschrieben die Geste wäre strafrechtlich relevant. Das ist natürlich Quatsch.

Zudem ist es absolut ungerechtfertigt die kompletten Ultragruppen für das Zeigen dieser Gesten verantwortlich zu machen.

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Thomas, Dortmund, Montag, 23.04.2018, 18:07 (vor 2800 Tagen) @ Knüppler17

Wenn man die nicht ganz unwesentlichen Worte "in ihrer inhaltlichen Schärfe" weglässt, steht das da. Diese Worte bewusst wegzulassen, die Aussage aus dem Zusammenhang zu reißen und in einen völlig anderen Kontext zu setzen, ist ansonsten die wirklich bösartige Form der Unterstellung und fehlgeleiteter Kritik.

Die Form der Kritik, die bis zu Beschimpfungen und Kopf ab Gesten reichte, war dabei sicherlich nicht immer geschmackvoll. Sie war in ihrer inhaltlichen Schärfe aber weder überzogen

wie man es dreht und wendet.

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Knüppler17 ⌂, Dienstag, 24.04.2018, 11:41 (vor 2799 Tagen) @ Thomas

Die Form der Kritik, die bis zu Beschimpfungen und Kopf ab Gesten reichte, war dabei sicherlich nicht immer geschmackvoll. Sie war in ihrer inhaltlichen Schärfe aber weder überzogen

wie man es dreht und wendet.

Und zum wiederholten Mal, selbst nach expliziter Erläuterung der Aussage, lässt du mit "bis zu" und "sicherlich nicht immer geschmackvoll" wichtige Satzteile in deiner Hervorhebung weg, was zu einer Sinnentstellung des Satzes führt. Siehe oben: Das ist die wirklich bösartige Form der Unterstellung und fehlgeleiteter Kritik, die dich in Verbindung mit den Vorwürfen unmenschlicher Kritik für mich zum Pharisäer macht.

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Thomas, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 11:55 (vor 2799 Tagen) @ Knüppler17

Das ist die wirklich bösartige Form der Unterstellung und fehlgeleiteter Kritik, die dich in Verbindung mit den Vorwürfen unmenschlicher Kritik für mich zum Pharisäer macht.

Du könntest auch einfach sagen, dass das grammatikalisch vielleicht nicht ganz sauber war und man dies missverstehen könnte. Dann kannst Du noch sagen, dass Du das bedauerst wenn es jemand so auffasst und es korrigieren. Aber das scheint Dir nicht so zu liegen. Schade.

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Knüppler17 ⌂, Dienstag, 24.04.2018, 12:07 (vor 2799 Tagen) @ Thomas

Du könntest auch einfach sagen, dass das grammatikalisch vielleicht nicht ganz sauber war und man dies missverstehen könnte. Dann kannst Du noch sagen, dass Du das bedauerst wenn es jemand so auffasst und es korrigieren. Aber das scheint Dir nicht so zu liegen. Schade.

Für mich ist der Satz völlig verständlich. Und nur dann falsch zu verstehen, wenn man wichtige Satzbausteine herauslässt und damit den Sinn verdreht. Habe ich hier für all diejenigen, die es noch einmal wissen möchten, auch erläutert. Scheint dich aber nicht zu interessieren, stattdessen hast du die Verdrehung und Auslassung immer weiter getrieben. Der Wesenszug eines Trolls, den ich - wie in den vergangenen x Jahren - auch nicht mehr füttern werde.

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Thomas, Dortmund, Dienstag, 24.04.2018, 13:53 (vor 2799 Tagen) @ Knüppler17

Scheint dich aber nicht zu interessieren, stattdessen hast du die Verdrehung und Auslassung immer weiter getrieben. Der Wesenszug eines Trolls, den ich - wie in den vergangenen x Jahren - auch nicht mehr füttern werde.

Was ich lustig finde (um mal CHS-Sprache anzuwenden), dass Klopfer exakt die gleiche Auffassung bezüglich des Passus hat und Du wirst mir beipflichten, dass er sicher kein Troll ist. Ich übrigens auch nicht, das kann er Dir vielleicht bestätigen. Ich pflichte Dir aber bei, ich werde Dir jetzt auch kein weiteres Futter bieten.

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Schnippelbohne, Bauernland, Dienstag, 24.04.2018, 11:47 (vor 2799 Tagen) @ Knüppler17

Die Form der Kritik, die bis zu Beschimpfungen und Kopf ab Gesten reichte, war dabei sicherlich nicht immer geschmackvoll. Sie war in ihrer inhaltlichen Schärfe aber weder überzogen

wie man es dreht und wendet.


Und zum wiederholten Mal, selbst nach expliziter Erläuterung der Aussage, lässt du mit "bis zu" und "sicherlich nicht immer geschmackvoll" wichtige Satzteile in deiner Hervorhebung weg, was zu einer Sinnentstellung des Satzes führt. Siehe oben: Das ist die wirklich bösartige Form der Unterstellung und fehlgeleiteter Kritik, die dich in Verbindung mit den Vorwürfen unmenschlicher Kritik für mich zum Pharisäer macht.

Mal umgekehrt gefragt: Woraus ergibt sich beim Originalwortlaut des Passus, s.u., dass die Kopf-ab-Gesten inakzeptabel waren (was wohl hoffentlich der Konsens ist, da sie wie hier auch richtigerweise erwähnt wurde, den Straftatbestand der Bedrohung erfüllen)? Ich lese das da nicht heraus:
"Die Form der Kritik, die bis zu Beschimpfungen und Kopf ab Gesten reichte, war dabei sicherlich nicht immer geschmackvoll. Sie war in ihrer inhaltlichen Schärfe aber weder überzogen, noch war es überraschend, dass ausgerechnet ein Kantersieg diese Wut zum Vorschein brachte."

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Knüppler17 ⌂, Dienstag, 24.04.2018, 12:03 (vor 2799 Tagen) @ Schnippelbohne

Mal umgekehrt gefragt: Woraus ergibt sich beim Originalwortlaut des Passus, s.u., dass die Kopf-ab-Gesten inakzeptabel waren (was wohl hoffentlich der Konsens ist, da sie wie hier auch richtigerweise erwähnt wurde, den Straftatbestand der Bedrohung erfüllen)? Ich lese das da nicht heraus:

Abgesehen davon, dass die Beurteilung von Straftatbeständen Gerichten überlassen werden sollten, ist das hier erläutert: Klick

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Schnippelbohne, Bauernland, Dienstag, 24.04.2018, 12:29 (vor 2799 Tagen) @ Knüppler17

Mal umgekehrt gefragt: Woraus ergibt sich beim Originalwortlaut des Passus, s.u., dass die Kopf-ab-Gesten inakzeptabel waren (was wohl hoffentlich der Konsens ist, da sie wie hier auch richtigerweise erwähnt wurde, den Straftatbestand der Bedrohung erfüllen)? Ich lese das da nicht heraus:


Abgesehen davon, dass die Beurteilung von Straftatbeständen Gerichten überlassen werden sollten, ist das hier erläutert: Klick

Als Juristin hat man aber meist eine vage Ahnung von der Materie ;-). Ob die Gesten am Ende unter Würdigung der Gesamtumstände zu einer Verurteilung führen würden, sei auch mal dahingestellt. Insbes. wäre die Ernsthaftigkeit der Drohung zu prüfen (aus Empfänger-, d.h. aus Spielersicht übrigens!). Ein strafrechtlich relevantes Verhalten stellen sie aber zunächst mal dar.

Vielleicht können wir uns darauf einigen: Der Passus ist einfach unglücklich formuliert und könnte durchaus wie eine Verharmlosung der Gesten verstanden werden. An der allgemeinen Reaktion hier und z.B. auch auf Twitter kann man ja erkennen, dass dies die überwiegende Interpretation der Leser ist. Wenn es nicht so gemeint war - was ich mal annehme - brichst du dir keinen Zacken aus der Krone, die Mißverständlichkeit zuzugeben. Mehr nicht.

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Knüppler17 ⌂, Dienstag, 24.04.2018, 13:20 (vor 2799 Tagen) @ Schnippelbohne

Vielleicht können wir uns darauf einigen: Der Passus ist einfach unglücklich formuliert und könnte durchaus wie eine Verharmlosung der Gesten verstanden werden. An der allgemeinen Reaktion hier und z.B. auch auf Twitter kann man ja erkennen, dass dies die überwiegende Interpretation der Leser ist. Wenn es nicht so gemeint war - was ich mal annehme - brichst du dir keinen Zacken aus der Krone, die Mißverständlichkeit zuzugeben. Mehr nicht.

Ich hätte ja grundsätzlich kein Problem einen Fehler einzugestehen, wenn ich die Formulierung für falsch hielte. Für mich ist in der Gesamtbetrachtung aller Kritikformen inkl. Spruchbändern (legitim) und Verweigern der Feier (legitim) das Zeigen der besagten Gesten (geschmacklos und daneben) aber tatsächlich nur eine Randerscheinung verhältnismäßig weniger Fans gewesen. Deshalb war es meine Absicht, diesem Thema keinen besonderen Raum zu geben und damit nicht von den berechtigten Kritikformen abzulenken, besagte Gesten aber auch nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Und auch nicht den Eindruck zu erwecken, diese Gesten seien die dominierende Form der Kritik gewesen, was sie mit Sicherheit nicht waren.

Wäre ich also gar nicht auf diese Gesten eingegangen und hätte sie verschwiegen, wäre das ein Fehler gewesen. Hätte ich zwei Absätze als Disclaimer hineingenommen, in der ich die Gesten gegeißelt und von nie dagewesenen Auswüchsen fabuliert hätte, wäre das für mich auch ein falsches Signal gewesen, weil es erstens nicht zutreffend gewesen wäre (diese Gesten gibt es seit Jahren immer wieder), ich zweitens das pflichtschuldige "wir müssen uns jetzt alle von xy distanzieren..." komplett daneben finde und drittens aus einer Mücke lieber keinen Elefanten mache. Für mich ist die Formulierung daher klar und ich finde - wie ich es drehe und wende - keine andere Formulierung, die meine Aussage wesentlich besser auf den Punkt gebracht hätte. Wird sie falsch verstanden, ist das ärgerlich, liegt aber vielleicht auch daran, was alles in sie hinein interpretiert wird.

Unabhängig davon muss ich im Übrigen sagen, dass ich für recht wenige Texte vergleichbar viel positives Feedback erhalten habe - übrigens auch von Leuten, mit denen ich sonst eher selten einer Meinung bin. Weniger hier und bei Twitter, dort interessanterweise aber auch, besonders aber auf anderen Kanälen. Eine solche Polarisierung habe ich tatsächlich nicht oft erlebt, wobei mich vor allem überrascht, wie stark es hier um Formulierungsfragen und andernorts um Inhalte geht. Üblicherweise hätte ich das genau andersherum erwartet.

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Spätberufen, Montag, 23.04.2018, 17:56 (vor 2800 Tagen) @ Knüppler17

Nicht geschmackvoll ist eine deutliche Verharmlosung.

Nicht geschmackvoll?

Basti Van Basten, Romania, Montag, 23.04.2018, 17:24 (vor 2800 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Spielern, die ihre Köpfe vor einem Jahr durch eine Explosion tatsächlich fast verloren hätten, nun solche Gesten entgegenzubringen ist an Geschmacklosigkeit kaum zu unterbieten. Dass dies auch noch in einem BVB Fanzine als nicht überzogen bezeichnet werden darf, lässt tief blicken wie desensibilisiert manche Fans sind und wie falsch sie ihre Prioritäten zu setzen scheinen.

Schrecklicher Mumpitz

Thomas, Dortmund, Montag, 23.04.2018, 17:14 (vor 2800 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Die Wut war also so groß, weil das Spiel so gut war. Und "Kopf ab-Gesten" sind nicht geschmackvoll, aber auch nicht überzogen. Danke fürs Gespräch.

Schrecklicher Mumpitz

thedrummer, Dienstag, 24.04.2018, 19:48 (vor 2799 Tagen) @ Thomas

Die Wut war also so groß, weil das Spiel so gut war. Und "Kopf ab-Gesten" sind nicht geschmackvoll, aber auch nicht überzogen. Danke fürs Gespräch.

Jeder, der in der Situation die "Kopf-ab"-Geste gezeigt hat, ist in meinen Augen einfach nur asozial.

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wilfredo ⌂ @, Dortmund, Montag, 23.04.2018, 17:08 (vor 2800 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Danke.
Genauso habe ich das empfunden - und das als "66jähriger Sitzplatzkanacke"!

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uwelito, Wambel forever, Montag, 23.04.2018, 19:58 (vor 2800 Tagen) @ wilfredo

Danke.
Genauso habe ich das empfunden - und das als "66jähriger Sitzplatzkanacke"!

Frage, da ich den Begriff jetzt hier zum zweiten mal lese: was genau soll der ausdrücken?

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Donngal, Montag, 23.04.2018, 20:00 (vor 2800 Tagen) @ uwelito

Danke.
Genauso habe ich das empfunden - und das als "66jähriger Sitzplatzkanacke"!


Frage, da ich den Begriff jetzt hier zum zweiten mal lese: was genau soll der ausdrücken?

Gängige Bezeichnung für alle die keinen Stehplatz haben seit kurz nach 1909.

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uwelito, Wambel forever, Montag, 23.04.2018, 20:35 (vor 2800 Tagen) @ Donngal

Danke.
Genauso habe ich das empfunden - und das als "66jähriger Sitzplatzkanacke"!


Frage, da ich den Begriff jetzt hier zum zweiten mal lese: was genau soll der ausdrücken?


Gängige Bezeichnung für alle die keinen Stehplatz haben seit kurz nach 1909.

Aus Polynesien?

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Donngal, Montag, 23.04.2018, 20:56 (vor 2800 Tagen) @ uwelito

Ne. In den meisten Fällen aus Dortmund. Unsere Feinde witzelten immer schon gerne "gelbe Zähne, schwarzer Nacken..." wir sind seit Jahren die Ruhrpottkanacken. Der Begriff ist selbstironisch gewählt.

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uwelito, Wambel forever, Montag, 23.04.2018, 21:09 (vor 2800 Tagen) @ Donngal

Der Begriff ist rassistisch besetzt, sicherlich früher mehr in Mode als heute, für südländisch aussehende Ausländer und Zugewanderte.

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Foreveralone, Dortmund, Montag, 23.04.2018, 21:18 (vor 2800 Tagen) @ uwelito

Der Begriff ist rassistisch besetzt, sicherlich früher mehr in Mode als heute, für südländisch aussehende Ausländer und Zugewanderte.


Ja, wenn du als Deutscher einen Türke als Kanake diffamierst, ist das sicherlich fremdendfeindlich. Wobei wir in der Schule und auffe Arberit auch mal gute türkische Freunde/kollegen mit einem Augenzwinkern "Hömma, du Kanake" als solche bezeichnet haben und die wussten wie das gemeint war, dann hieß es "du "Scheiß Kartoffel", klopfte sich auffe Schulter und man ging eine rauchen oder in die Pause. Zumal sich Migranten auch mit Selbstironie gerne mal als solche benennen, ähnlich wie sich Afro-Amerikaner in der Rapszene gegenseitig als "Nigger" bezeichnen.


Kritisch und inakzeptabel wird es halt, wenn da wirklich eine rassistische Intention hinter steckt. Die ist aber imo meistens ersichtlich. Kontext eben.

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uwelito, Wambel forever, Montag, 23.04.2018, 21:34 (vor 2800 Tagen) @ Foreveralone

Interessant, dass du eine rauchen oder in die Pause gehst. Aber gut, wir haben den Strukturwandel ja schon geschafft. Als ich zur Schule gegangen bin war Kanake oder Kanacke das fieseste Schimpfwort für einen Ausländer. Deswegen würde ich das nie benutzen.

Wenn das jetzt Ausländer in einer Art Trotzreaktion für sich selbst beanspruchen, sich zudem auch so nennen lassen, OK. Ist aber dann eben überhaupt nicht mit dem Einsatz von Nigga zu vergleichen, innerhalb der schwarzen Subkulturen in den USA. Da wird ganz strengen Wert darauf gelegt, dass dieses Wort nicht von Weißen benutzt wird. "This is our word now". Frag mal Bill Maher und Ice Cube.

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Foreveralone, Dortmund, Montag, 23.04.2018, 22:08 (vor 2800 Tagen) @ uwelito

Interessant, dass du eine rauchen oder in die Pause gehst. Aber gut, wir haben den Strukturwandel ja schon geschafft.

Das wird hin und wieder vom Chef außerhalb der regulären Pausenzeiten sogar genehmigt. ;-)

> Als ich zur Schule gegangen bin war Kanake oder Kanacke das fieseste Schimpfwort für einen Ausländer.

Hier ebbenso. Bis sich dann auch in meiner Schulzeit heraus stellte, dass Kanake übersetzt lediglich Mensch heißt. Zwar steckte da oft immer noch eine andere Absicht, aber so mancher Dumm-Fascho glotze schon nicht schlecht, als er davon erfuhr.


Wenn das jetzt Ausländer in einer Art Trotzreaktion für sich selbst beanspruchen, sich zudem auch so nennen lassen, OK. Ist aber dann eben überhaupt nicht mit dem Einsatz von Nigga zu vergleichen, innerhalb der schwarzen Subkulturen in den USA. Da wird ganz strengen Wert darauf gelegt, dass dieses Wort nicht von Weißen benutzt wird. "This is our word now". Frag mal Bill Maher und Ice Cube.


Ich wollte das auch nicht total damit gleichsetzen, dass war jetzt nur als kleine Analogie zu verstehen.

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CB, Dienstag, 24.04.2018, 12:44 (vor 2799 Tagen) @ Foreveralone

Hier ebbenso. Bis sich dann auch in meiner Schulzeit heraus stellte, dass Kanake übersetzt lediglich Mensch heißt. Zwar steckte da oft immer noch eine andere Absicht, aber so mancher Dumm-Fascho glotze schon nicht schlecht, als er davon erfuhr.

Es war sogar mal alles andere als ein Schimpfwort:

Kannakermann war im späten 19. Jahrhundert unter deutschen Seeleuten eine verbreitete Bezeichnung für Kameraden aus Polynesien oder Ozeanien. Da diese im Ruf standen, besonders fähige und treue Kameraden zu sein, wurde dieser Begriff sowohl für diese Gruppe meist im positiven Sinne und oft auch als „Ehrentitel“ für besonders gute Kameraden europäischer Herkunft gebraucht.

Quelle: wikipedia

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Donngal, Montag, 23.04.2018, 21:17 (vor 2800 Tagen) @ uwelito
bearbeitet von Donngal, Montag, 23.04.2018, 21:21

Der Begriff ist rassistisch besetzt, sicherlich früher mehr in Mode als heute, für südländisch aussehende Ausländer und Zugewanderte.

Ist mir vollkommen bewusst. Und als Solidarität mit den südländischen gastarbeitern die auch Fans bei uns sind und waren, wurde es zur entwaffnenden Selbstbezeichnung für alle im bunten Ruhrpott. Etwas das wir zurecht genauso wie die blauen gemacht haben.

Es gibt sogar eine Punkband mit dem Namen Ruhrpottkanaken. Mit eindeutig antifaschistischen Texten.

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uwelito, Wambel forever, Montag, 23.04.2018, 21:22 (vor 2800 Tagen) @ Donngal

OK. Kann man so lassen dann.

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Foreveralone, Dortmund, Montag, 23.04.2018, 21:05 (vor 2800 Tagen) @ Donngal

Ne. In den meisten Fällen aus Dortmund. Unsere Feinde witzelten immer schon gerne "gelbe Zähne, schwarzer Nacken..." wir sind seit Jahren die Ruhrpottkanacken.

Also die Blauen sehen das aber offensichtlich ebenso:

[image]

Bei aller Abneigung finde ich diese Etikette bzw das Banner wirklich gelungen. Genauso wie die Rostocker mit ihrem "Arbeitslos, wo andere Uraub machen" Ich persönlich mag diesen Asi-Charme.

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uwelito, Wambel forever, Montag, 23.04.2018, 21:41 (vor 2800 Tagen) @ Foreveralone

Beeindruckend. Und die haben Kanaken sogar richtig geschrieben.

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