Muss er auch nicht (BVB)

Knüppler17 , Samstag, 09.12.2017, 22:23 (vor 2938 Tagen) @ pappnase
bearbeitet von Knüppler17, Samstag, 09.12.2017, 22:26

Die Mannschaft braucht keinen Trainer, weil das Problem in den Köpfen liegt. So wird Bosz mit dieser Mannschaft nichts mehr reißen können, egal wie sehr er sich anstrengt, ändert oder neue Dinge ausprobiert. Auch Klopp oder Mourinho würden da keinen großen Unterschied machen, ebenso wenig wie Hitzfeld, Stöger, Nagelsmann oder irgendein anderer Trainer, egal wie begabt oder erfahren er auch sein mag.

Glaubt man der Vereinsführung, stimmen die Fitnesswerte. Dennoch bricht die Mannschaft nach 60 Minuten zuverlässig ein und läuft deutlich weniger als der Gegner, heute satte 15km weniger als unter Klopp. Dass selbst eine 4:0 Führung gegen völlig desorientierte Gegner keine Sicherheit gibt, bestätigt dann auch eher den Eindruck, dass die Probleme nicht über einen Trainer zu lösen sind.

Wesentlich wichtiger scheint mir jemand, der Einfühlungsvermögen hat, den genau richtigen Ton trifft und den Spielern, die derzeit zuverlässig versagen, zentnerweise Steine von den Schultern nimmt. Das mag ein Psychiater sein (die Spieler werden seit dem Anschlag ja durchgehend betreut), vielleicht aber noch besser ein alter Weggefährte und Kumpel, der sich genau in die Situation hineinversetzen kann, die Mannschaft wieder an ihre Leistungsfähigkeit erinnert und in den Glauben versetzt, durch Zusammenhalt wieder nach oben kommen zu können.

Für diese Rolle ist Kehl der richtige Mann, weil er den Verein wie die Mannschaft aus dem Effeff kennt, vollkommen integer ist und höchstes Vertrauen genießt. Und um diese Aufgabe zu erfüllen, muss er weder lange bleiben, noch besonderes Geschick als Trainer mitbringen - es reicht, wenn er einfach er selbst ist und die Mundwinkel wieder etwas nach oben zieht. Damit wird die Rückrunde dann zumindest einen Platz unter den Top 4 bringen und es kann ein Schnitt erfolgen, in dem Spreu vom Weizen getrennt wird. Im Sommer kann dann ein richtiger Trainer übernehmen und mit einer runderneuerten Mannschaft, in deren Aufbau er idealerweise schon recht bald einbezogen werden kann, einen Neustart wagen.