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Schiedsrichter Ittrich rettet Mainzer Guilavogui das Leben (Fußball allgemein)

Habakuk, OWL, Dienstag, 12.03.2024, 10:50 (vor 47 Tagen) @ Scherben
bearbeitet von Habakuk, Dienstag, 12.03.2024, 10:54

Ich weiß nicht, wie die aktuellen Empfehlungen für Laien-Ersthelfer genau lauten, nehme aber an, dass nach einer Defibrillation (z.B. mit einem am Arbeitsplatz vorhandenen Gerät) einfach weiter manuell reanimiert werden soll bis der Rettungsdienst eintrifft, da ja für den Laien nicht klar ist, ob bzw. wann wieder ein ausreichender Kreislauf besteht. Insofern wäre diese Empfehlung ja richtig.


Wir haben das mit einem Gerät geübt, das alle zwei Minuten (oder so) aufs Neue analysiert und Empfehlungen ausspricht. Und die Ausbilderin hat es sinngemäß so erklärt, dass der Defibrillator bei Kammerflimmern o.ä. Sinn ergibt, weil er das Herz "resettet", ohne eine Herz-Lungen-Wiederbelebung aber i.d.R. auch nichts bringt.

So ist es. Defibrillatoren für Laien sind inzwischen weitestgehend automatisiert und haben meist eine detaillierte Menüführung für den Ersthelfer. Wie ich an anderer Stelle geschrieben hatte, ist die nach erfolgreicher Reanimation wieder einsetzende Pumptätigkeit des Herzens oft ineffektiv, so dass die Herz-Lungen-Wiederbelebung fortgesetzt werden soll. Das Gerät wird einen dann etwa alle zwei Minuten auffordern, eine kurze Pause zur erneuten Rhythmusanalyse einzulegen und ggf. auch erneut zu defibrillieren. (Ich musste mich da jetzt auch erstmal auf den aktuellen Stand der Technik bringen.)

Grundsätzlich muss man sich auch klar machen, dass die mechanischen Wiederbelebungsmaßnahmen Vorrang vor der Defibrillation haben, man also auch keine längere Zeit mit dem Herbeischaffen des Gerätes verlieren sollte. In Betrieben und öffentlichen Gebäuden mit Defibrillatoren sollte deshalb jeder dort Tätige wissen, wo diese sich befinden. Das Herbeischaffen erfordert ja keine besondere Qualifikation, ist aber ebenso lebensrettend wie die Anwendung selbst. Die gesamten Laienmaßnahmen diesen letztlich dazu, den potentiellen Hirnschaden bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu minimieren.

Ziel der Defibrillation ist aber (um inhaltlich auch zum Ausgangspunkt zurückzukommen) das Herz wieder zur Eigenaktion zu bringen.

Ähnlich wie beim Herzstillstand von Christian Eriksen bei der EM finde ich es gut, hier über solche Themen zu diskutieren. Vielleicht regt es ja den ein oder anderen an, sich mal wieder zu einem Erste-Hilfe-Kurs anzumelden oder sogar an einer Schulung zur Anwendung von automatisierten Defibrillatoren teilzunehmen. Oder zumindest mal zu erkunden, wo im Betrieb möglicherweise ein Gerät vorhanden ist.


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