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Tuchel-Taktik (Spieltage)

Fluegelflitzer, Göttingen, Sonntag, 06.11.2016, 17:59 (vor 2774 Tagen) @ Klopfer
bearbeitet von Fluegelflitzer, Sonntag, 06.11.2016, 18:06

Auch ohne die verletzten haben wir noch einen richtig starken Kader. Unsere Misere hat Tuchel doch unerzwungen selbst gestartet, in dem er gegen Leverkusen völlig grundlos seine Dreierkette rausgeholt hat und seit dem nicht mehr aufhört, alles immer wieder umzustellen. Dass so wenig Stabilität und wenige Punkte reinkommen, ist kein großes Mysterium.


Ich glaube, das ist etwas oberflächlich betrachtet.
Folgt man der Guardiola-Philisophie (und das macht Tuchel wohl), dann muss die Mannschaft in der Lage sein, jederzeit während des Spiels die Taktik zu ändern.
Nur das macht sie letztlich wirklich überlegen, denn sonst braucht ja ein Gegner nur die einstudierte Standardtaktik zu entschlüsseln und schon geht nicht mehr viel - trotz Stabilität.

Will man aber taktisch variable sein, dann muss man allerdings die verscheidenen Varianten auch alle mal auf den Platz bringen. Dass es dabei auch herbe Rückschläge in Sachen "learning by doing" gibt, liegt in der Natur der Sache.

Langfristig wird sich das taktische Variieren von Tuchel auszahlen, da bin ich mir sicher.

Im Gegensatz dazu wird Leipzig genau das Problem bekommen, dass sich zumindest die spielstarken Mannschaften nicht ewig so überrennen lassen. Es wird schon ordentlich an Dechiffrierung des Codes gearbeitet.


SGG
Klopfer

Ich denke nicht, dass das zu oberflächlich betrachtet ist. Taktisch flexibel zu sein, ist natürlich etwas positives und auch charakteristisch für Tuchels Stil. Aber erstens hat taktische Flexibilität auch ihre Grenzen (alleine schon wegen der kognitiven Fähigkeiten der Spieler) und zweitens braucht man für einen hohen Grad taktischer Flexibilität, die notwendigerweise die gesamte Mannschaft durchziehen muss, sehr viel Zeit. Drittens sollte die Steigerung der Flexibilität und das Erlernen neuer Inhalte ideal so verlaufen, dass man Etappenweise vorgeht und nur dann noch komplexer wird, wenn eine Etappe gemeistert ist. All das ignoriert Tuchel bisher diese Saison und das Ergebnis ist dann die total Konfusion wie gegen Lissabon (oder auch die ersten 20min in Leverkusen). Du kannst nicht von einer dezimierten Mannschaft, die ohnehin schon etliche neue Spieler hat und dazu noch Doppelbelastung ausgesetzt ist, erwarten, dass sie binnen weniger Wochen 3-4 neue Systeme erlernt und auch noch flüssig zwischen diesen hin und her wechseln kann. Letzte Saison haben wir unter wesentlich günstigeren Bedinungen auch die komplette erste Phase der Saison ein System mit kleineren Variationen gespielt und waren damit extrem erfolgreich. Außerdem bin ich der Meinung, dass auch im modernen Fussball nicht die Mannschaften die besten sind/waren, die übermäßig flexibel waren, sondern ihre Art Fussball perfektioniert haben. In ihren besten Phasen waren die Bayern unter Heynckes, der BVB unter Klopp, oder Barca unter Pep zwar auch einigermaßen flexibel, haben sich aber vor allem dadurch abgehoben, dass sie ihre Art Fussball perfektioniert hatten. Da war es nicht nötig, innerhalb eines Spiel 3-4 Systeme perfekt zu spielen. Natürlich zeigt gerade das Klopp Beispiel das fehlende Flexibilität irgendwann problematisch wird, man muss aber auch nicht in das andere Extrem verfallen.


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