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Bundes-SPD (Sonstiges)

Ulrich, Donnerstag, 08.09.2016, 10:35 (vor 2799 Tagen) @ FourrierTrans

Also bei Gabriel kann ich mir mittlerweile alles vorstellen. So richtig nachvollziehen kann ich das nicht. Man findet eigentlich niemanden mehr an der Basis, der irgendwie noch Verständnis für das Rumgeiere aus dem Willy-Brandt-Haus heraus aufbringen kann. Ich persönlich kenne einige Leute, die sogar aus der SPD ausgetreten sind.

Meiner Meinung nach hat man vor allem deshalb so lange an Gabriel festgehalten weil man mit seinen Vorgängern so schlechte Erfahrungen gemacht hat. Matthias Platzeck schmiss vor gut zehn Jahren nach weniger als einem halben Jahr das Handtuch, und auch sein Nachfolger Kurt Beck der ich etwa zwei Jahre im Amt hielt konnte nie die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen. Franz Müntefering war schon wegen seines Alters nur ein Übergangsvorsitzender, und als er nach der Bundestagswahl 2009 zurück trat war Sigmar Gabriel im Grunde ein Verlegenheitskandidat.

Für mich wird die SPD der Verlierer der kommenden Zeit sein. Ich sehe nicht, wie sich die AfD so leicht wieder bändigen ließe. Man sammelt dort aus allen Becken. Ehemalige Nazis, Unzufriedene, dumme und ungebildete Bundesbürger und Bürger aus den Regionen der "neuen Bundesländer", die anscheinend in großer Zahl Parteien wie der AfD zuhören.

Das sehe ich nicht so. Die SPD ist gerade in den Bundesländern deutlich besser aufgestellt als die CDU. Im Bund hingegen ist meiner Meinung nach das größte Problem die Vormachtstellung der sogenannten Netzwerker. Während sich die SPD-Linke und die im Seeheimer Kreis organisierten SPD-Rechten im wesentlichen durch langfristige Grundüberzeugungen definieren verstehen die Netzwerker ihren Zusammenschluss einzig und alleine als Karrierenetzwerk. Politische Überzeugungen zählen dort deutlich weniger als das eigene Vorankommen. Dabei agiert man sehr geschickt, obwohl man in der Minderheit ist stellt man mit Gabriel und Oppermann den Partei- und Fraktionsvorsitz und besetzt zudem die Mehrzahl der Schlüsselpositionen beispielsweise in der Bundestagsfraktion.


Das Personal der "zweiten Reihe" halte ich bei der Union (bzw. der CDU) für deutlich stärker und für die Menschen seriöser wirkend als das, was sich mittlerweile auf der Bundesebene bei der SPD so rumtummelt. Ich erinnere mich daran, wie ich kürzlich in Bochum am Buddenbergplatz ein Gespräch unter zwei Stadtstreichern mitbekommen habe. Tenor "Ach watt, de SPD kannse doch streichen, da kannse auch gleich die CDU wählen, ist doch fast wie der kleine doofe dicke Bruder, der eh nix kapiert und alles nachplappert". Joa, kann man mal so stehen lassen. Der nächste Tiefschlag für die SPD wird im kommenden Jahr anrauschen, wenn in NRW Landtagswahlen sind. Ich kenne in der Tat nur noch sehr wenige, die die SPD nach Jahren des "Jäger-Kraft-Kartells" nochmals wählen würde.

Irgend welche Stadtsteicher würde ich nicht gerade als zuverlässige Indikatoren werten. Meiner Meinung nach hat die Union was die "zweite Reihe" angeht weitaus größere Probleme als die SPD. Frag beispielsweise mal jemanden der sich in der Berliner Landespolitik auskennt nach dem dortigen CDU-Landesvorsitzenden und (Noch-)Innensenator Frank Henkel. Gegen den Mann ist selbst ein Jäger Gold.


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