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Burkhard Uzun Doan hätten in einem anderen Universum bei uns gespielt- (Spieltage)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Freitag, 19.09.2025, 21:39 (vor 78 Tagen) @ Fonzie

Beides ist nicht annähernd mit der SGE zu vergleichen. Die Frankfurter hatten ihre Highlights in den letzten Jahren in den Pokalwettbewerben. Das sollte aber nicht den Blick dafür verstellen, dass man sich über Jahre hinweg in der Bundesliga ganz allmählich vom Abstiegskandidaten nach oben entwickelt hat.


Da gebe ich dir insgesamt Recht. Auf der anderen Seite ist das Erreichte der Eintracht auch noch nicht mit der Stabilisierung auf Top-Niveau, die wir in den letzten fünfzehn Jahren vollzogen haben, zu vergleichen.

Mit solchen Vergleichen bin ich persönlich etwas zurückhaltend, weil die Ausgangsvoraussetzungen und die Rahmenbedingungen meistens doch sehr unterschiedlich sind.

Als Kloppo den BVB wieder an die Spitze geführt hat, kamen wir aus dem Mittelfeld und nicht aus der Abstiegszone. Mit einer jungen Truppe und einem innovativen Ansatz ging es in kurzer Zeit steil nach oben. Erst ins obere Tabellendrittel, dann an die Spitze. In der anschließenden Konsolidierungsphase haben Watzke, Zorc und Kloppo den BVB als Nr. 2 im deutschen Profifußball etabliert. Und zwar derart stabil, dass eine Saison mit einem starken leistungsmäßigen Einbruch nur eine Episode blieb. Seitdem hat sich der BVB jede Saison für die CL qualifiziert, was außer Bayern kein anderer Bundesligist geschafft hat. Sehr geholfen haben uns dabei sicherlich die Einnahmen aus der CL.

Etwas geholfen hat uns dabei sicherlich, dass der Weg an die Spitze auch dadurch begünstigt wurde, dass Bayern in einer Phase der Neuorientierung war, Werder sich auf dem absteigenden Ast befand und Clubs wie Wolfsburg mit ihren überdurchschnittlichen Saisonleistungen Eintagsfliegen blieben. Auch war es zur damaligen Zeit Ende der 00er-Jahre noch etwas einfacher, durch engagierte Kollektivleistungen bei deutlich geringeren finanziellen Ressourcen überlegene individuelle Qualität und finanzielle Stärke zu übertrumpfen. Sonst wäre der VfB Stuttgart seinerzeit auch kein Meister geworden.

Knapp 10 Jahre später hat der wesentlich langsamere, über viel mehr Jahre gestreckte allmählich Aufstieg der Eintracht begonnen. Wobei dort zu Beginn der Klassenerhalt und dann die Etablierung im Tabellenmittelfeld im Fokus stand. Eine umsichtige Clubführung, gutes Management und eine überlegte Transferpolitik, vor allem aber eine kluge Trainerwahl (von Kovač bis Toppmöller) haben dann den Weg geebnet für den weiteren sukzessiven Aufstieg bis aktuell hinein in die CL-Ränge.

Und das ohne große Investoren im Rücken. Die hatten wir seinerzeit auch nicht, aber es war auch eine andere Fußballzeit (s.o.). Mittlerweile ist Platz 1 für Bayern quasi zementiert, ist neben dem BVB mit den Dosen ein neuer Player mit Ambitionen und vor allem Geld auf den Plan getreten, haben die Pillen nach wie vor finanziell andere Möglichkeiten, haben die CL-Millionen die Kluft zwischen Spitze und Mittelfeld noch weiter wachsen lassen. Hinzu kommt, dass ein Club wie Freiburg sich auch stetig und kontinuierlich an das obere Teüabellendrittel herangearbeitet hat.


Hier klingt es bei einigen so, als würde es bei der Eintracht linear bergauf gehen und es wäre nur eine Frage der Zeit, bis sie auf Dauer an uns vorbeiziehen. Davon sind sie meiner Meinung nach aber noch einige (schwierige) Schritte entfernt.

Man hat bei der SGE nun vorsichtig damit begonnen die Etablierungsphase einzuleiten. Verpflichtungen von Spielern wie Doān oder Burkardt, die offensichtlich auf einen längeren Verbleib angelegt sind, sprechen zumindest dafür. Ein Club wie die SGE wird auf sehr lange Sicht, wahrscheinlich sogar immer, auf hohe Transfererlöse angewiesen sein. Nur wird es darauf ankommen, nun peu à peu die Zahl der ‚Verbleibspieler‘ mit Qualität zu erhöhen und die Zahl der ‚Verkaufsspieler‘ aus dem Toptalentbereich etwas zurückzufahren. Ein sensibler Prozess, der nicht einfach zu gestalten ist.

Vor ungefähr zwei Jahren hatte mir in einem interessanten Gespräch jemand aus dem ‚Inner Circle‘ der SGE gesagt, dass man in ungefähr zehn Jahren dort sein möchte, wo der BVB heute ist. Also ein stabiler Top 4 - Club und permanenter CL-Teilnehmer, der bei besonders günstiger Konstellation auch einmal ganz vorne landen könne. Dabei sei man sich bewusst, dass andere Clubs wie der BVB halt einen fast uneinholbaren Vorsprung hätten und die Erreichung eines solchen Zieles kein Automatismus sei und man durchaus auch Rückschläge werde hinnehmen müssen oder damit gar ganz scheitern könne. Vieles hänge davon ab, ob man die richtigen Entscheidungen hinsichtlich zukünftiger Führungskräfte treffen könne.


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