Burkhard Uzun Doan hätten in einem anderen Universum bei uns gespielt- (Spieltage)

CF, Freitag, 19.09.2025, 10:15 (vor 78 Tagen) @ koom

Da gebe ich dir insgesamt Recht. Auf der anderen Seite ist das Erreichte der Eintracht auch noch nicht mit der Stabilisierung auf Top-Niveau, die wir in den letzten fünfzehn Jahren vollzogen haben, zu vergleichen.

Geht auch kaum. Sie schließen durchaus auf, ohne "externe" Geldquellen wie einen Investor, das ist schon sehr beachtlich. Ihr Ding, Stürmer aufzumotzen und teuer zu verkaufen, funktionierte jetzt sehr oft schon und hat ihnen eine kleine Fettschicht geschenkt. Von der Gehaltsstruktur sind sie vermutlich auch noch nicht abhängig, solche Transfers zu machen oder zwingend die CL zu erreichen. Dazu transferieren sie relativ schnell ihre jeweiligen Topstars, die das sprengen würden. Ein gewagtes Spiel, aber das spielen sie so jetzt auch schon ein paar Jahre.

Hier klingt es bei einigen so, als würde es bei der Eintracht linear bergauf gehen und es wäre nur eine Frage der Zeit, bis sie auf Dauer an uns vorbeiziehen. Davon sind sie meiner Meinung nach aber noch einige (schwierige) Schritte entfernt.

Am BVB vorbeiziehen werden sie erstmal nicht so schnell können. Aber fairerweise stagnierte der BVB zuletzt sehr und Frankfurt holte auf. Trotzdem kann der BVB quasi "mehr" bewegen, wenn er Spieler verpflichtet, weil da eben auch die passenden Gehälter bereits eingeplant sind. Frankfurt ist _noch_ darauf angewiesen, "beschädigte" Ware zu verpflichten oder zumindest Spieler, die sich auf diese Weiterverkaufsbühne anpassen und für 1-2 Saisons groß aufspielen - um dann zum großen Geldtopf zu wechseln.

Frankfurt hat durchaus schon einen linearen Aufstieg, der eindrucksvoll ist. Aber wie gesagt: Um dann stabil bspw. den BVB hinter sich zu lassen, wird ihre Mannschaft mutmaßlich teurer werden müssen im jährlichen Unterhalt. Und der ein oder andere Topspieler wird mal nicht bei einem krassen Angebot gehen dürfen. In der Phase sind sie noch nicht.

Kann aber auch sein, dass sie strukturell genau die aktuelle Situation auch erhalten wollen: Quasi das Challenger-Brand. Immer in Schlagreichweite der Großen, ohne selbst groß sein zu müssen. Und die Gefahr in Kauf nehmen, dass mal von den Transfers keiner groß einschlägt und man "nur" Mittelfeld macht. Auf die Art wird man recht sicher keinen CL-Titel oder Meister holen, aber man mischt mit und ist entspannter dabei - sowohl als Fan als auch als Verein - weil man das auch nicht muss. Man ist quasi wirklich die TSG-Hoffenheim der CL (und nicht die Bayern, wie Hoeneß schwachsinnig verkündete).

Um sich in den Top 4 zu etablieren, muss Frankfurt ja nicht zwingend am BVB vorbeiziehen. Ich gehe ja schon noch davon aus, dass auch beim BVB kurz- bis mittelfristig mal wieder eine kleine sportliche Weiterentwicklung passieren wird und man nicht mit letzter Kraft irgendwie noch in die CL-Ränge reinrutschen muss, weil die Konkurrenz gleichzeitig glücklicherweise entscheidend nachlässt. Der wirtschaftliche Abstand zwischen dem BVB und dem Rest (außer Bayern) ist ja durchaus enorm, konnte aber zuletzt nicht entsprechend in die sportliche Qualität übertragen werden. Da ist Frankfurt natürlich noch nicht aber bis zu den Top 4 ist es wirtschaftlich und sportlich nicht so weit.