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Stürmer (BVB)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Freitag, 05.09.2025, 17:00 (vor 102 Tagen) @ captain_gut

Ich kann logischerweise nur für mich sprechen, aber für mich ist "Stürmer" ohne weiteren Kontext immer synonym zu Mittelstürmer/9er.

Eigentlich ist „Stürmer“ der Oberbegriff für die verschiedenen Positionen der Angriffsreihe.

Ich bin fußballerisch mit dem in den 60ern entstandenen 4-3-3 sozialisiert worden, das im Prinzip bis in die 80er hinein in verschiedenen Ausprägungen bestimmend war. In dieser Formation/ diesem System wurde die Angriffsreihe durch den Linksaußen (11), den Mittelstürmer (9) und den Rechtsaußen (7) gebildet. Diese drei Positionen wurden als Sturmpositionen bezeichnet und jeder Spieler auf diesen drei Positionen wurde als „Stürmer“ geführt. Wobei es auch immer Positionen wie z.B. die „hängende Spitze“ oder den „Halbstürmer“ gab, die auch unter den Begriff „Stürmer“ gefasst wurden. Die Rückennummern hat man übrigens aus dem „WM-System“ übernommen, das bis in die frühen 60er hinein in Europa gespielt wurde.

Mit der zunehmenden Ablösung des 4-3-3 durch Systeme mit zwei Stürmern, wie das z.B. sich in England etablierende 4-4-2 oder die auf dem europäischen Festland oder in Südamerika praktizierten 3er-Kettensysteme wie das 3-5-2, verschwanden die Positionen „Linksaußen“ und „Rechtsaußen“ immer mehr (außer in den Ländern in denen nach wie vor das 4-3-3 praktiziert wurde wie in den Niederlanden) und somit durchlief auch der Begriff „Stürmer“ eine Wandlung. Als „Stürmer“ wurden nun beide Sturmspitzen bezeichnet, wobei auch der Begriff „Mittelstürmer“ weniger benutzt wurde.


Mitte der 00er-Jahre begann dann das 4-2-3-1 das etablierte 4-4-2 immer mehr abzulösen. Eigentlich war dies auch eine Renaissance des „Linksaußen“ und des „Rechtsaußen“, aber durch die etwas tiefere Positionierung nannte man (und nennt man bis heute) diese Positionen „offensive Mittelfeldspieler“. Wobei es durch die inversive Besetzung dieser Positionen im Prinzip Sturmpositionen sind.

Dieses 4-2-3-1 mit den etwas zurückgezogenen offensiven Außenspielern beließ dann in der vordersten Sturmreihe nur noch einen Stürmer. wobei sich hier im Prinzip wieder der klassische Mittelstürmertyp aus dem 4-3-3 durchgesetzt hat.

Beier oder Adeyemi als „Stürmer“ zu bezeichnen ist demnach nicht falsch, eher sogar richtig. „Klassische“ Mittelstürmer vom Typus her sind sie aber nicht und sie wurden und werden auch nicht so eingesetzt.


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