Berlin: Clans blockieren Abschiebung mit Protz-Autos (Politik)

Ulrich, Mittwoch, 29.05.2024, 12:05 (vor 573 Tagen) @ TerraP

Hier wird nicht zuerst über Abschiebung diskutiert, sondern über Clankriminalität. Die Abschiebung ist der Anlass dafür.

Ein Clan ist meinem Verständnis nach ein Synonym für eine sehr große Familie, bei der auch Verwandte mit entfernteren Verwandtschaftsgraden noch enge Bindungen zueinander pflegen.

Und ja, der Begriff kann sicher etwas Ausgrenzendes haben. Aber Clankriminalität hat sich nun mal eingebürgert als Begriff für eine Form der organisierten Kriminalität, die durch diese Art von Verwandtschaftsverhältnis geprägt ist.

Und das würde ich erst mal unabhängig von den Motiven der an dieser Diskussion Beteiligten so beschreiben. Ist ja klar, dass es Motive gibt, aber wir tun erst mal alle gut daran uns auf das zu beschränken, was hier schwarz auf weiß steht, statt mit Unterstellungen zu arbeiten.

Schon im letzten und vorletzten Jahrhundert gab es im Bereich der Organisierten Kriminalität Gruppen, die sich durch ihre einheitliche ethnische Zusammensetzung oder gar über Verwandtschaftsverhältnisse auszeichneten. Die Mafia hatte ursprünglich nur Mitglieder aus Sizilien, die Camorra nur aus der Region Neapel. Und auch die Führungsebenen der jeweiligen "Familien" waren vielfach miteinander verwandt. Heute kennt man so etwas noch von der ’Ndrangheta. Die einzelnen Gruppen stammen jeweils aus kleinen Dörfern in Kalabrien, und auch hier findet man teils miteinander verwandte Menschen.

In Deutschland hat sich für die Taten krimineller Großfamilien mit kurdischem oder arabischen Hintergrund der Begriff "Clankriminalität" eingebürgert. Falls mir jemand eine andere, genau so griffige Bezeichnung nennt, dann werde ich den verwenden. Aber aktuell kenne ich keine.

Wichtig ist allerdings dass man sich klar macht, dass nicht jeder, der den gleichen Namen wie die berüchtigten Gruppen trägt oder sogar tatsächlich mit ihnen verwandt ist, auch in die kriminellen Aktivitäten verstrickt ist.