Leverkusen ist das stärkste ohne die 50+1-Regel (Fußball allgemein)

Tremonius III, Ort, Freitag, 05.04.2024, 02:12 (vor 32 Tagen) @ Will Kane

Leverkusen gehört doch zur Bundesligageschichte seit langem und ist mMn mittlerweile auch ein Traditionsverein...

Das werden heute noch junge Menschen, 2060 auch über RB sagen, denn sie kennen nur eine BL mit RB.

Kann sein. Muss einem nicht gefallen, aber kann durchaus Realität werden. Ich finde trotzdem, daß da ein deutlicher Unterschied ist zwischen Leverkusen und Leipzig. Wurde hier ja auch schon in anderen Threads mehrfach verwurstet. Leverkusen die Tradition absprechen und stattdessen auf Vereine wie bspw Hamburg oder sonstwen verweisen, die verdientermaßen da stehen, wo sie stehen, finde ich persönlich peinlich.

Es geht bei Wolfsburg und Leverkusen nicht um die Tradition, sondern um die Ausnahmeregelung, die diese Vereine von der 50+1 Regel befreit u. erst ermöglicht hat, dass es jetzt eine Tradition gibt.

Soweit ich mich erinnere, war Bayer Leverkusen der erste Bundesligaverein, der über eine Million Ablöse für einen Spieler (Herbert Waas) bezahlt hat. Das war 1982. Bayer Leverkusen hatte zu der Zeit einen Zuschauerdurchschnitt von unter 10.000 pro Spiel. Die jetzt vorhandene Tradition hat sich Bayer Leverkusen bis heute mit dem Geld der Bayer AG erkauft.

Der erste ‚Millionentransfer‘ in der Bundesliga war Roger van Gool, der 1976 für über eine Mio DM von Brügge zum EffZeh wechselte.

Okay, aber trotzdem hätte sich Leverkusen sechs Jahre später ohne die AG keinen Waas leisten können.

Wahrscheinlich ist das so.

Allerdings hat seinerzeit nie jemand danach gefragt. Genausowenig wie bei anderen Clubs danach gefragt wurde woher das Geld für Transfers stammte. Dass z.B. Herr Mast irgendetwas mit der Verpflichtung von Paul Breitner zu tun haben musste war jedem klar, irgendwie musste dem Paul ja bei seiner Rückkehr von Real ausgerechnete Braunschweig schmackhaft gemacht worden sein. Aber so richtig gejuckt hat das niemanden.

Genauso wie Bayer 04 Leverkusen irgendjemanden gejuckt hätte. Die waren halt immer da seit den Gründerzeiten. In der Oberliga West haben die sogar Nationalspieler hervorgebracht. Und in der Regionalliga West gehörten die zum Inventar. Die Spieler waren in der großen Mehrzahl zu der Zeit auch bei Bayer beschäftigt. Inwieweit die auch tatsächlich gearbeitet haben, weiß man natürlich nicht, das war seinerzeit überall üblich, so auch beim BVB. Und Bayer Uerdingen gab es da ja auch noch.

Bayer war halt im gesamten Sport ein angesehener Sponsor.

Der VfL Wolfsburg ist ein ähnlicher Fall. Der war auch immer irgendwie da. Gegen die habe ich sogar mal gespielt bei einer Benefizveranstaltung. Regiona lliga Nord ohne den VfL Wolfsburg war eigentlich nicht denkbar. Gut, der VfL war ein eigenständiger Verein und das Sponsoring von VW hielt sich in engen Grenzen, obwohl der Konzern gerne einmal mit dem VfL international Public Relations betrieb. Vor allem in Süd- und Mittelamerika, wo VW eine der größten Hausnummern überhaupt war. So bin ich auch in den Genuss gekommen Pelé spielen gesehen zu haben.

Das hat sich mit den Ausgliederungen alles geändert, klar. Aber ich sehe da nach wie vor hinsichtlich ‚Tradition‘ einen großen Unterschied vor allem zu RB Leipzig.

Lothar "Emma" Emmerich und Dieter "Hoppy" Kurrat standen seinerzeit auf der Payroll bei der Hansa-Brauerei. Die hat man im Betrieb selten gesehen. Was hätten die auch machen sollen? Pille hochhalten eine Schicht lang?
Die waren bei der Marketing Abteilung angedockt und wurden vorgeschickt wenn irgendwo ein Getränkemarkt eröffnet wurde. Dann haben die ne Autogrammstunde gegeben oder ein Torwandschießen mit den Kids organisiert.

Ich erinnere mich an einen Auftritt von Emma anlässlich einer Weihnachts-/Nikolausfeier für die Mitarbeiter Kinder. Die bekamen ihre Weihnachtstüten von Emma überreicht und hatten viel Spaß!
Ebenso wie Lothar E. aus Dorstfeld, der sonst in der Registratur Lieferscheine abheften musste.

https://www.waz.de/kultur/article233696411/generationenwechsel-in-dortmunds-brauereimuseum.html