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Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23 (Politik)

Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 13:12 (vor 777 Tagen)

Gestern tagten ja die MPs der Länder mit Kanzler Scholz. Im Vorfeld wurde wohl eine Schätzung der Kosten für Flucht und Migration angefordert. Mit folgendem Ergebnis:

"In diesem Jahr addieren sich die erwarteten Ausgaben in Zusammenhang mit Flucht und Migration auf 48,2 Milliarden Euro – nach knapp 42 Milliarden Euro im Jahr 2022. Das zeigen Zahlen des Bundesfinanzministeriums, sowie eine Aufstellung einer Arbeitsgruppe der 16 Länderfinanzminister. Beide liegen WELT vor."

Welt

Für die letzten 2 Jahre also insgesamt 90,2 Milliarden Euro. Ich hatte bislang noch nirgendwo die aggregierte Summe der Kosten gelesen. Zur Einordnung:

Die o.g. Kosten für 2023 iHv 48,2 Milliarden Euro bestehen zu 28,6 Milliarden Euro aus Bundesmitteln und zu 19,6 Milliarden Euro aus Landesmitteln. Bei der Bundessumme wirken auch 10,7 Milliarden für die Bekämpfung der Fluchtursachen außerhalb von Deutschland mit ein.

Laut dem Bundesministerium der Finanzen ist der deutsche Staatshaushalt jährlich bei 446 Milliarden Euro. Wenn man es etwas vereinfacht darstellen möchte, dann gibt Deutschland aktuell etwa 10% seines Bundesstaatshaushaltes ressortübergreifend für das Thema Migration aus.

Wären alle Migrationskosten in einem Ressort gebündelt, wäre es das drittgrößte Ressort nach Arbeit und Soziales (172 Milliarden Euro) und der Bundeswehr (52 Milliarden Euro).

Die Kosten wären genau so hoch wie z.B. für das Bundesministerium der Gesundheit (16 Milliarden Euro), Bundesministerium des Innern (13 Milliarden), Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (11 Milliarden Euro) oder Bundesministerium für Wohnen & Bauwesen (7 Mrd.) zusammen.

Die Aufschlüsselung des Bundeshaushalt gibt es hier beim Finanzministerium.

Das Thema der Kostenhöhe - und Kostenverteilung war ja auch Thema beim Migrationsgipfel im Kanzleramt, bei dem Scholz von einem historischen Durchbruch sprach. Allerdings scheinen sich die A-Länder (SPD) und B-Länder (CDU) uneins über die Ausgestaltung der Maßnahmen zur Begrenzung der Migration sein. Offenbar hat man bei den Kosten jedenfalls einen Kompromiss gefunden. Das von den MPs geforderte atmende System von 7.500 Euro pro Flüchtling wird eingeführt.

Wie seht ihr das? Sind die Kosten der Höhe nach angemessen? Zu viel, noch zu wenig? Können die Kommunen damit gut arbeiten? Welche Kosten pro Jahr wären für die Zukunft im Bundeshaushalt für Migration eurer Meinung nach denkbar und angemessen? Fehlt das Geld an anderer Stelle oder kann Deutschland sich das auf Dauer gut leisten? Investitionsbedarf gibt es ja an vielen Stellen? Wie bewertet ihr zudem die neuen Beschlüsse des Migrationsgipfels gestern Abend?

Migrationskosten volkswirtschaftlicher höher als gedacht?

Timo_89, Sonntag, 14.01.2024, 14:14 (vor 709 Tagen) @ Timo_89

In der u.s. Diskussion über die Kosten der Migration kam ja von vielen der richtige Hinweis, dass man nicht nur die Kosten von Migration sehen muss, sondern auch den Nutzen über längere Zeit in volkswirtschaftlicher Hinsicht. Deutschland hat ein demografisches Problem, einen sich verschärfenden Fachkräftemangel und auch einen Arbeitskräftemangel in einfachsten Berufen. Daher wird Migration von vielen auch mit Hoffnungen verbunden. Kann Migration hier wirklich die erhoffte Abhilfe schaffen?

Eine Studie von Prof. Raffelhüschen (Professor für Finanzwissenschaft / Generationenverträge an der Universität Freiburg) führt nun aus, dass die aktuell existierende Migration die Probleme Deutschlands hinsichtlich der Aufrechterhaltung des Sozialstaats nicht nur nicht löst, sondern in finanzieller Hinsicht sogar weiter verschärft.

Die Zuwanderung nach Deutschland stellt unter den gegenwärtigen Bedingungen eine finanzielle Belastung dar. Der Barwert der fiskalischen Bilanz der zukünftigen Migration ist negativ und beträgt 149,7 Prozent des BIP. Obwohl die Altersstruktur der Migrantinnen und Migranten potentiell eine demografische Verjüngungsdividende birgt, führt dies in keinem der betrachteten Szenarien zu einer positiven fiskalischen Bilanz der Migration.

In der Studie wird deutlich, was für einen Unterschied es macht, ob Einwanderer qualifiziert sind oder nicht. In einer Gegenüberstellung Deutschlands mit den USA, Australien und Kanada wird der hohe Anteil "humanitärer Migration" nach Deutschland deutlich (47% in DE vs. 20% in KAN, 11% USA) und andersherum haben Australien und Kanada einen wesentlich höheren Anteil an "Erwerbsmigration" (AUS 49%, KAN 45% vs. DE 20%) was natürlich positiv auf die finanziellen Salden wirkt. Dies sieht Raffelhüschen auch als Ansatz, wenn schon Migration, dann vermehrt auf "Erwerbsmigration" zu setzen:

Eine Änderung der deutschen Migrationspolitik, die sicherstellt, dass die Hälfte der künftigen Migrantinnen und Migranten aus hochqualifizierten Arbeitskräften besteht, die dem inländischen Nettozahlungsprofil entsprechen, würde zu einer Senkung der Nachhaltigkeitslücke um 64,0 Prozentpunkte führen. Die Anwerbung von durchschnittlich über 100.000 solcher Arbeitskräfte hätte ebenfalls einen positiven fiskalischen Effekt von 39,5 Prozent des BIP. Trotzdem bleibt die fiskalische Bilanz der Migration in beiden Fällen negativ und beläuft sich auf 85,7 bzw. 110,3 Prozent des BIP.

Raffelhüschen sagt weiter, dass Migration eine wesentliche Rolle auf zukünftige Staatsfinanzen hat, aber dass die Nachhaltigkeitslücke, die aus zukünftigen Verpflichtungen des Staates resultiert, weiterhin klafft, ob mit oder ohne Migration und dass die Probleme, wie die Rente, z.B. nicht entschieden angegangen werden.

Den betrachteten Migrationsszenarien ist neben der negativen fiskalischen Bilanz trotz des positiven fiskalischen Effekts gemeinsam, dass der fiskalische Effekt bei weitem nicht ausreicht, um die Nachhaltigkeitslücke zu schließen. Es verbleiben Nachhaltigkeitslücken zwischen 369,4 Prozent und 457,6 Prozent des BIP. Die Migrationspolitik ist zwar von großer Bedeutung für die fiskalische Nachhaltigkeit in Deutschland, spielt hinter den reformbedürftigen Sozialversicherungen jedoch nur die zweite Geige. Dementsprechend stellt auch eine gelungene Migrationspolitik keinen Ersatz für eine Anpassung der staatlichen Leistungen insbesondere in Hinblick auf die altersspezifischen Sozialausgaben dar.

Migration im Fokus

Die derzeitige Migration bringt eben Menschen zu uns, die häufig nicht schnell in den Arbeitsmarkt kommen und selbst wenn, deutlich weniger im Schnitt verdienen als die einheimische Bevölkerung. Unabhängig von der Unterstützung in den ersten Jahren, kommt laut Raffelhüschen eben eine längerfristige Unterstützung dazu, wie z.B. durch Grundrente etc.

Diese Rechnung dürfte schon näher an der Realität sein, als sich nur die Ausgaben im Bundeshaushalt anzusehen. Die Staatsschulden, die Deutschland ausweist, umfassen ja auch in den meisten Darstellungen nicht die gesamten Zahlungsverpflichtungen der Zukunft aus Beamtenpensionen, Rentenzuschüssen, usw. Also es ist volkswirtschaftlich nicht so rosarot, wie alles immer gemalt wird, aber das ist jetzt mal rein die volkswirtschaftliche Perspektive. Natürlich kann man die derzeitige Migration auch aus humanistischen Gründen begründen und weitere Kriterien einbeziehen.

Wollte dies nur mal nachreichen, weil das ja eine häufige Replik in der vergangenen Diskussion war. Vielleicht ja auch eine interessante Studie, für den einen oder anderen hier.

Migrationskosten volkswirtschaftlicher höher als gedacht?

markus, Sonntag, 14.01.2024, 14:25 (vor 709 Tagen) @ Timo_89

Schon etwas älter, aber ab Minute 2.40 Gregor Gysi zu diesem Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=bM0AIh3buig

Migrationskosten volkswirtschaftlicher höher als gedacht?

Ulrich, Sonntag, 14.01.2024, 14:34 (vor 709 Tagen) @ markus

Schon etwas älter, aber ab Minute 2.40 Gregor Gysi zu diesem Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=bM0AIh3buig

Zu der Rechnung gab es gestern oder vorgestern bei der ZEIT einen Artikel, leider mittlerweile hinter der Paywall. Die Berechnung ist keineswegs unproblematisch. Wendet man das gleiche Verfahren auch auf Deutsche ohne Migrationshintergrund an, dann kommt z.B. ebenfalls ein hohes Minus heraus. Sollen wir jetzt alle "Biodeutschen", wie Rentner oder nicht arbeitsfähige Personen, die nicht mehr aktiv zur Wertschöpfung beitragen, abschieben? Und falls ja, wohin?

Migrationskosten volkswirtschaftlicher höher als gedacht?

Timo_89, Sonntag, 14.01.2024, 14:41 (vor 709 Tagen) @ Ulrich

Schon etwas älter, aber ab Minute 2.40 Gregor Gysi zu diesem Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=bM0AIh3buig


Zu der Rechnung gab es gestern oder vorgestern bei der ZEIT einen Artikel, leider mittlerweile hinter der Paywall. Die Berechnung ist keineswegs unproblematisch. Wendet man das gleiche Verfahren auch auf Deutsche ohne Migrationshintergrund an, dann kommt z.B. ebenfalls ein hohes Minus heraus. Sollen wir jetzt alle "Biodeutschen", wie Rentner oder nicht arbeitsfähige Personen, die nicht mehr aktiv zur Wertschöpfung beitragen, abschieben? Und falls ja, wohin?

Die Methodiken solcher Studien sind ja nie frei von Alternativmeinungen und das ist ja auch okay so. Drei andere Professoren hätten sicher drei andere Rechnungen im Detail angewandt. Aber an sich zeigt es dennoch eine erweiterte Sicht auf die Kosten für Migration, die ich aufschlussreich fand.

Und natürlich sollte man nicht den Mensch nur nach Nutzen kategorisieren und das passiert in Deutschland gott sei dank auch nicht.

Ich finde unabhängig von der Migration auch die Aussage viel frappierender, dass der Staat insgesamt so dramatisch über seine Verhältnisse lebt. Das inkludiert alle Menschen, die hier leben. Und das haben wir ja auch zuletzt durch die Haushaltsdebatten vor Augen geführt bekommen.

Und dann finde ich es schon logisch, dass es einfach Sinn macht, wenn zumindest das Verhältnis aus Menschen, die sich ab Tag eins sofort einbringen und mit anpacken können, zu denjenigen, die erst noch Unterstützung brauchen, auch nicht allzu weit auseinander klafft.

Migrationskosten volkswirtschaftlicher höher als gedacht?

jniklast, Langenhagen, Sonntag, 14.01.2024, 16:27 (vor 709 Tagen) @ Timo_89

Also wenn ich die Definition der Nachhaltigkeitlücke richtig verstehe, dann bezieht sich das ganze stets auf das aktuelle BIP? Das Prinzip unseres Wohlstandserhalts basiert aber ja auf wachsendem BIP, entsprechend ist die Erwartung auch, dass die Anfangskosten relativ sinken zu den Einnahmen während der Erwerbszeit. Entsprechend steigen natürlich auch die Kosten im Alter, aber da nimmt der Anteil Jahr für Jahr ja deutlich ab.
So oder so ist aber schon klar, dass wir auch unser Sozialsystem teilweise so finanzieren sollten, also auch dort vom Wachstum zu profitieren.

Insgesamt ist die Studie aber tatsächlich in Bezug auf Migration nach meiner Meinung relativ unspektakulär im Kern: im Wesentlichen kosten nach der Methodik Ausländer halt genauso viel wie Inländer, wobei sich die Kosten durch die Qualifikation natürlich steuern lassen. Das ist nix überraschendes.

Davon ab finde ich die Vergleiche (wie auch von dir) mit Ländern wie Kanada, USA und erst Recht Australien relativ sinnlos. Diese Länder haben durch ihre geografische Lage doch völlig andere Voraussetzungen.

Migrationskosten volkswirtschaftlicher höher als gedacht?

Timo_89, Sonntag, 14.01.2024, 14:34 (vor 709 Tagen) @ markus

An der von dir benannten Stelle sagt Gregor Gysi:

"Wenn wir uns nicht verantwortlich fühlen für die dritte Welt, kommt sie zu uns. Wollen sie die alle erschießen?"

Das ist natürlich eine sehr passende Antwort auf meinen Beitrag. Lies ihn nochmal. Da geht es nämlich nicht darum, dass es z.B. gar keine Migration mehr geben sollte. Ich plädiere nur für eine ehrliche Debatte. Als Ergänzung zur vorangegangenen Diskussion, bei der eine volkswirtschaftliche Gesamtbetrachtung gefehlt hat. Auch schrieb ich, dass man z.B. aus humanistischen Gesichtspunkten diese Form der Migration ja befürworten kann.

Dann bitte aber auch mit ehrlichen Zahlen, Daten, Fakten was das bedeutet und keine falschen Erzählungen darüber, dass die in den letzten Jahren erfolgte Migration hier jetzt massiv den Sozialstaat stärkt und die Rente für uns alle absichert, sondern dass es eben auch weitere signifikante Kosten mit sich bringt, die über heutige z.B. Unterbringungskosten hinausgeht.

Will hier gar keine Pro / Kontra Diskussion Migration eröffnen, hatten wir schon genug, nur die Studie teilen, vielleicht als inhaltliche Ergänzung für einige.

Migrationskosten volkswirtschaftlicher höher als gedacht?

Nike79, Sonntag, 14.01.2024, 15:20 (vor 709 Tagen) @ Timo_89

An der von dir benannten Stelle sagt Gregor Gysi:

"Wenn wir uns nicht verantwortlich fühlen für die dritte Welt, kommt sie zu uns. Wollen sie die alle erschießen?"

Das ist natürlich eine sehr passende Antwort auf meinen Beitrag. Lies ihn nochmal. Da geht es nämlich nicht darum, dass es z.B. gar keine Migration mehr geben sollte. Ich plädiere nur für eine ehrliche Debatte. Als Ergänzung zur vorangegangenen Diskussion, bei der eine volkswirtschaftliche Gesamtbetrachtung gefehlt hat. Auch schrieb ich, dass man z.B. aus humanistischen Gesichtspunkten diese Form der Migration ja befürworten kann.

Dann bitte aber auch mit ehrlichen Zahlen, Daten, Fakten was das bedeutet und keine falschen Erzählungen darüber, dass die in den letzten Jahren erfolgte Migration hier jetzt massiv den Sozialstaat stärkt und die Rente für uns alle absichert, sondern dass es eben auch weitere signifikante Kosten mit sich bringt, die über heutige z.B. Unterbringungskosten hinausgeht.

Will hier gar keine Pro / Kontra Diskussion Migration eröffnen, hatten wir schon genug, nur die Studie teilen, vielleicht als inhaltliche Ergänzung für einige.

Deutschland muss sich dann aber auch entsprechend attraktiv für qualifizierte Einwanderer machen. Der Staat schreibt ja nicht vor, dass Migranten mit niedrigen Bildungs-/Ausbildungsstand bevorzugt werden.

Aber sonderlich attraktiv ist unser Land nicht für Menschen, die die freie Auswahl haben für die Erwerbsmigration.

Seien es hohe Steuerabgaben, Lebenskosten oder die Wohnungssituation in Metropolen. Hier müssen wir den Menschen mehr bieten, wenn wir sie bei uns haben wollen. Der Auftrieb der AfD ist ebenfalls kein Willkommenssignal.

Migrationskosten volkswirtschaftlicher höher als gedacht?

Timo_89, Sonntag, 14.01.2024, 17:53 (vor 709 Tagen) @ Nike79

Deutschland muss sich dann aber auch entsprechend attraktiv für qualifizierte Einwanderer machen. Der Staat schreibt ja nicht vor, dass Migranten mit niedrigen Bildungs-/Ausbildungsstand bevorzugt werden.

Aber sonderlich attraktiv ist unser Land nicht für Menschen, die die freie Auswahl haben für die Erwerbsmigration.

Seien es hohe Steuerabgaben, Lebenskosten oder die Wohnungssituation in Metropolen. Hier müssen wir den Menschen mehr bieten, wenn wir sie bei uns haben wollen. Der Auftrieb der AfD ist ebenfalls kein Willkommenssignal.

Absolut. Die hochqualifizierten Menschen kommen, neben deinen genannten Gründen, auch häufig nicht nach Deutschland, weil die Sprache schwer zu erlernen ist, weil die Bürokratie abschreckt, weil die Digitalisierung nicht gut ist und so weiter. Da kann man z.T. was gegen tun und sollten wir unbedingt machen.

Ist aber auch ein wenig Henne / Ei Problematik. Der Auftrieb der AfD könnte ja in Teilen auch damit zu tun haben, dass Migration in Deutschland eben häufig zunächst in die Sozialsysteme und eben nicht oder leider erst recht spät in den Arbeitsmarkt erfolgt?

Meine Vermutung ist, dass es einen sehr viel breiteren Konsens für Einwanderung gäbe, wenn es einfach besser gesteuert wäre und es anteilig auch mehr Erwerbsmigration gäbe. Das würde mehr Gemeinschaftsgefühl, Begegnungsmöglichkeiten (am Arbeitsplatz) schaffen, Vorurteile reduzieren, Integration massiv voran bringen und so weiter. Ich glaube wirklich nicht, dass viele Menschen einfach nur per se was gegen Ausländer haben, das ist viel zu einfach, die Keule da drüber zu hauen, Deutschland war lange und ist auch weiterhin eigentlich recht tolerant in der Breite. Wir sind alle Menschen und leben und arbeiten hier, gemeinsam. Hätte man von Anfang an mehr verhältnismäßig mehr Erwerbsmigration gehabt, siehe Australien / Neuseeland / Kanada, wäre vielleicht ein viel positiveres Bild von einem Einwanderungsland entstanden und dann könnte man immer noch eine gewisse Menge an humanitärer Migration, aus einer stärkeren Position, ermöglichen, die ja auch wichtig ist. Und das muss auch weiterhin das Ziel sein, das hinzubekommen. Und natürlich auch allen Menschen, die jetzt hier sind, auch gute Unterstützung zu bieten, dass sie ein Teil davon werden.

Aber perspektivisch und das zeigen ja die Zahlen, muss man sich das schon ansehen, welches Verhältnis der verschiedenen Migrationsformen sinnvoll ist, denke ich.

Migrationskosten volkswirtschaftlicher höher als gedacht?

markus, Sonntag, 14.01.2024, 15:05 (vor 709 Tagen) @ Timo_89

Schau dir das Gysi Video zu Ende an. Er sagt auch was zum Abwerben von qualifizierten Fachkräften. Die fehlen dann in den Ländern, von denen wir sie abwerben. Ist das wirklich richtig?

Migrationskosten volkswirtschaftlicher höher als gedacht?

Timo_89, Sonntag, 14.01.2024, 18:01 (vor 709 Tagen) @ markus

Schau dir das Gysi Video zu Ende an. Er sagt auch was zum Abwerben von qualifizierten Fachkräften. Die fehlen dann in den Ländern, von denen wir sie abwerben. Ist das wirklich richtig?

Die Länder Mittelamerikas haben immense %-Anteile von Auslandsüberweisungen als Teil ihres BIPs. Das ist die Nabelschnur für die heimischen Familien und auch z.T. für die heimische Wirtschaft, diese Kapitalströme. Menschen, die gut qualifiziert sind und im Zielland sofort ein gutes Gehalt erhalten würden und nicht nur im Niedriglohnbereich arbeiten, können natürlich massiv weiterhin ihre Familie Zuhause unterstützen, was auch wieder dem Land hilft. Das sind wirklich Fakten, am Beispiel Mittelamerika absolut belegt.

Natürlich ist es schade für die Länder, die Brain Drain erleben, aber wenn man so argumentiert, müsste man doch z.B. auch den Menschen aus der Ukraine nahelegen, dass sie sobald es irgendwie möglich ist, sich wieder in die Heimat begeben und dazu beitragen, ihr Land wieder aufzubauen? Nach neueren Studien planen dies 50% der Menschen aber genau nicht, sie wollen in DE bleiben, Tendenz steigend, das wissen wir auch, je länger sie hier bereits leben und sich integrieren.

Menschen suchen natürlich für sich selbst immer die besten Optionen, insbesondere gut qualifizierte Menschen. Ich kenne auch Fälle von ehemaligen Arbeitskollegen mit Migrationshintergrund, die das Wissen und das Kapital, was sie in Europa erworben haben, z.T. in ihrer Heimat (Afrika) wieder investiert haben. Die Bände zum Heimatland bleiben ja bestehen, das heißt persönlich glaube ich schon, dass das den Ländern durchaus auch hilft. Wenn die Fachkraft in ihrem Heimatland dieses Gehalt, dieses Wissen, diese Kontakte gar nicht erst erworben hätte, hätte sie es nicht zurückgeben können.

Migrationskosten volkswirtschaftlicher höher als gedacht?

Matze_82, Rheinhessen, Sonntag, 14.01.2024, 14:43 (vor 709 Tagen) @ Timo_89

Danke für Deinen informativen Beitrag...wirklich sehr lesenswert...

Migrationskosten volkswirtschaftlicher höher als gedacht?

Timo_89, Sonntag, 14.01.2024, 17:53 (vor 709 Tagen) @ Matze_82

Gern.

Erhöhung der Steuerfreibeträge / Inflation

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 21:13 (vor 755 Tagen) @ Timo_89

Es gibt übrigens auch positive Nachrichten. Die Freibeträge bei der Einkommenssteuer werden zum 1. Januar stärker ansteigen als gedacht.

Nach einem Bericht des "Handelsblatts" hatte Finanzminister Christian Lindner (FDP) die höheren Freibeträge bereits vor einigen Wochen innerhalb der Ampel-Koalition vorgeschlagen. Seine Begründung: Wenn das Bürgergeld, wie von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) geplant, wegen der Inflation stark angehoben wird, müsse man dieses Prinzip auch auf die Einkommenssteuer übertragen.

https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/wirtschaft/id_100291416/hoehere-grundfreibetraege-ampel-plant-extra-steuerentlastung.html

Die Inflation ist im November auf 3,2% gesunken.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/inflation-teuerung-statisches-bundesamt-schaetzung-100.html

Außerdem sind die Löhne in Q3 2023 stärker angestiegen als die Inflation. Es gibt somit wieder Reallohnzuwächse in Deutschland.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/realloehne-inflation-einfuhrpreise-100.html

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

Fonzie, Münster, Mittwoch, 29.11.2023, 10:38 (vor 755 Tagen) @ Timo_89

Mehr als die Hälfte der Geflüchteten, die in den vergangenen Jahren nach Deutschland kamen, haben inzwischen einen Job. Eine Studie zeigt: Sie arbeiten zunehmend als Fachkräfte.

Der Untersuchung zufolge arbeiteten insbesondere geflüchtete Männer häufiger als noch vier Jahre zuvor: 2020 hatten 55 Prozent von ihnen einen Job, verglichen mit 16 Prozent im Jahr 2016. Bei den Frauen stieg die Erwerbstätigkeit von 6 auf 17 Prozent in diesem Zeitraum. Der Studie, die dem SPIEGEL exklusiv vorab vorliegt, liegen Daten des SOEP (Sozio-oekonomischen Panels) zugrunde, für das jährlich Tausende Personen befragt werden. Berücksichtigt wurden in der Studie Menschen, die zwischen 2013 und 2020 zugezogen waren, die meisten von ihnen in den Jahren 2015 und 2016. Die Befragten hatten mindestens dreimal an den jährlichen Umfragen des SOEP teilgenommen. [...]
Von allen arbeitenden Geflüchteten waren im Jahr 2020 demnach 60 Prozent als Fachkräfte tätig. Das bedeutet, dass sie eine zwei- bis dreijährige Berufsausbildung oder eine vergleichbare Qualifikation vorweisen können.

Hatten wir hier ja öfter als Thema und zeigt auch, dass man hier mehr Potential hat, den Fachkräftemangel zu verringern, als von vielen angenommen. Mit mehr Geld für Qualifikationsmaßnahmen und eventuell leichterer Anerkennung von Abschlüssen ist da vermutlich sogar noch mehr drin.

Spiegel-Artikel ist Augenwischerei

Fred789, Ort, Mittwoch, 29.11.2023, 19:54 (vor 755 Tagen) @ Fonzie

Der Spiegel-Artikel ist mMn Augenwischerei.

Geflüchtete in Vollzeit hatten nach sieben Jahren ein Brutto-Gehalt von 1.873 Euro !!!

https://faire-arbeit.net/gefluechtete-beziehen-niedriglohn/


Das sagt doch schon alles. Weiter heißt es:

Vor dem Zuzug nach Deutschland haben nur 13 Prozent der Geflüchteten als Helfer:innen gearbeitet. Nach dem Zuzug sind es dann bis zu 45 Prozent.

Der Artikel bezieht sich auf einen Kurzbericht Nr. 13/2023 des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

https://doku.iab.de/kurzber/2023/kb2023-13.pdf

Die Zahlen stammen aus einer Längsschnittbefragung des Sozio-oekonomischen Panel (SOEP). Betrachtet wurden 8.799 Geflüchtete im erwerbsfähigen Alter (18 bis 64 Jahre), die seit 2013 zugezogen sind (gut 22.000 Personen-Jahr-Beobachtungen). Die Analysen zur Befragungswelle 2021 beziehen 2.193 Personen ein.

Die Bruttomonatsentgelte wurden deflationiert auf das Basisjahr 2020. Angegeben ist jeweils das Mediangehalt.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

Weeman, Hinterm Knauber, Mittwoch, 29.11.2023, 11:00 (vor 755 Tagen) @ Fonzie

Der Studie, die dem SPIEGEL exklusiv vorab vorliegt, liegen Daten des SOEP (Sozio-oekonomischen Panels) zugrunde, für das jährlich Tausende Personen befragt werden. Berücksichtigt wurden in der Studie Menschen, die zwischen 2013 und 2020 zugezogen waren, die meisten von ihnen in den Jahren 2015 und 2016. Die Befragten hatten mindestens dreimal an den jährlichen Umfragen des SOEP teilgenommen. [...]

Wieso muss man bei sowas denn die Leute befragen?
Gibt es dazu keine staatlichen Zahlen? Das muss doch bekannt sein. Und wieso bezieht sich das nur auf 2020 und nicht auf letztes Jahr?
Oder sind die Zahlen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt?

Hatten wir hier ja öfter als Thema und zeigt auch, dass man hier mehr Potential hat, den Fachkräftemangel zu verringern, als von vielen angenommen. Mit mehr Geld für Qualifikationsmaßnahmen und eventuell leichterer Anerkennung von Abschlüssen ist da vermutlich sogar noch mehr drin.

Da muss natürlich mehr drin sein. Ist jetzt die Frage ob wir uns in der Zeit verbessert haben oder ob die Quote der natürliche Verlauf ist wenn Leute nunmal länger im Land sind.
Der Staat sollte auf jeden Fall dafür sorgen, dass möglichst viele einen Job bekommen und die Sprache lernen.
Sollte sich irgendwas am Aufenthaltsstatus ändern wären das auch die besten Voraussetzungen für einen dauerhaften Aufenthalt.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

Fonzie, Münster, Mittwoch, 29.11.2023, 11:09 (vor 755 Tagen) @ Weeman

Wieso muss man bei sowas denn die Leute befragen?
Gibt es dazu keine staatlichen Zahlen? Das muss doch bekannt sein. Und wieso bezieht sich das nur auf 2020 und nicht auf letztes Jahr?

Die Studie befragt die Leute, weil sie langfristig personenbezogene Daten zu einzelnen Bildungs- und Erwerbsbiographien sammelt, d.h. man kann konkret nachvollziehen, was sich bei Person X zwischen zwei Studien verändert hat. Die untersuchen da auch nicht nur Flüchtlinge o.ä. sondern befragen alle möglichen Leute und werten das dann ggf. gruppenspezifisch aus.

Die Zahlen des Staats geben vermutlich nur an "aktuell arbeiten x Personen mit Status y".

Da muss natürlich mehr drin sein. Ist jetzt die Frage ob wir uns in der Zeit verbessert haben oder ob die Quote der natürliche Verlauf ist wenn Leute nunmal länger im Land sind.

Ich denke es ist irgendwo der natürliche Verlauf, tendenziell macht D in dem Bereich es den Leuten eher schwerer, als leichter. Zeigt aber halt auch, dass zum natürlichen Verlauf auch die Jobsuche gehört. In der politischen Debatte klingt es aber immer nach "Flucht = Einwanderung in Sozialsysteme", deswegen fand ich die Studie so interessant. Die meisten Menschen möchten sich ja was aufbauen und dazu gehört normalerweise auch der Wunsch nach Erwerb.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

Davja89, Mittwoch, 29.11.2023, 12:39 (vor 755 Tagen) @ Fonzie

Naja nach 5-8 Jahren in Zeiten von Fachkräftemangel etwa 50% überhaupt in Arbeit.
Davon dann etwa 60% mit Fachausbildung finde ich jetzt eher ziemlich erschütternd.

Natürlich hast du immer eine Gruppe von Menschen die nix können oder wollen. Die haben wir hier im Land natürlich auch. Das sind 10% die musst du eigentlich rausnehmen aus der Rechnung.
Aber 70 oder 80% dürften es dann doch sein nach ca. 7 Jahren im Land.

Weil 50% bedeutet das auch jeder Flüchtling in Arbeit einen mitbringt den er "mitfinanzieren" muss. Das heißt er muss erstmal so einen hohen Mehrwert generieren das er den anderen Quersubventioniert. Ansonsten war das ein Minusgeschäft für die Gesellschaft.

Wo da jetzt genau der Hund begraben ist?

-Faulheit?
-Falsche Anreize?
-Kultur?
-Fehlende Offenheit der Mehrheitsgesellschaft?
-Dumme Gesetze vom Staat?

Ich vermute eine bunte Mischung aus allem. Jeder Fall ist Individuell.
Daher heißt es staatlich die Hürden möglichst gering zumachen für die Menschen damit sie in den Arbeitsmarkt finden und im Gegenzug auch den "Unwilligen" die Tür zu zeigen.
Und natürlich Anreize zu schaffen das es sich lohnt zu arbeiten und nicht auf Bürgergeld rumzuhängen.
Daher haben vermutliche alle ein wenig Recht.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 17:58 (vor 755 Tagen) @ Davja89

Weil 50% bedeutet das auch jeder Flüchtling in Arbeit einen mitbringt den er "mitfinanzieren" muss. Das heißt er muss erstmal so einen hohen Mehrwert generieren das er den anderen Quersubventioniert. Ansonsten war das ein Minusgeschäft für die Gesellschaft.

Ist denn die Gesamtquote so viel besser? In Deutschland gibt es rund 45,5 Millionen Erwerbstätige.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1376/umfrage/anzahl-der-erwerbstaetigen-mit-wohnort-in-deutschland/

Einwohner haben wir rund 84,5 Millionen Menschen.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/aktuell-quartale.html

Ich konnte jetzt nirgendwo herauslesen, ob es um den Anteil aller Flüchtlinge geht, oder nur um eine bestimmte Altersgruppe (16 oder 18 bis 67?).

Aber selbst dann ist die Quote gut. Denn es gibt einige Hindernisse, die es zu überwinden gilt. Es wird nicht einfach sein in einem neuen Land ganz neu zu beginnen. Einige werden auch traumatisiert und nicht arbeitsfähig sein. Wir beide haben gut Reden, denn wir kennen Krieg höchstens aus Call of Duty. Flüchtlinge haben das alles in echt miterleben müssen. Es gibt Sprachbarrieren (deutsch ist vergleichsweise sehr komplex und nicht so einfach wie englisch) und wir sind jetzt auch nicht grad die Integrationsweltmeister. Kontakte knüpfen ist gar nicht so einfach. Neben purer Abneigung gegenüber Ausländern ist es häufig aber auch der alltägliche Stress. Frag die Menschen mal. Die sagen dir oft, dass viele Deutsche mies gelaunt und unhöflich rüberkommen.

Zudem ist statistisch erwiesen, dass es Menschen mit einen ausländisch klingenden Namen deutlich schwieriger haben einen Job zu finden. Das passiert oft nicht einmal mit böser Absicht. Das ist eher im Unterbewusstsein drin. Es wird mit diesen Menschen gefremdelt und dann bekommen sie eher eine Absage als deutsche Bewerber.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

Davja89, Mittwoch, 29.11.2023, 19:46 (vor 755 Tagen) @ markus

Naja die Zahlen beziehen sich anscheinend auf die Menschen im Erwerbsfähigen Alter.
Alles andere wäre ja auch komplett Unfair zur Bewertung.

Wir haben bei der Gesamtbevölkerung eine Beschäftigungsquote von etwa 75 bis 80%.
Bei den Flüchtlingen nach 8 Jahren etwa 40 bis 55%.
Jeweils natürlich auf die Menschen von 16 bis Ende 60 bezogen.

Beide Zahlen schwanken etwas je nachdem welche Quelle man liest oder wie der Rahmen gefasst wird.

Das ist schon noch eine große Lücke. Da müssen wir besser werden als Land. Wir können es uns nicht erlauben das die Flüchtlinge von 2023 im Jahr 2026 immer noch zu 70% in den Sozialsystemen hängen und 2030 noch zu ca. 50%.
Dann fliegt uns der Laden auseinander.

Da gibt es viele Stellschrauben. Die muss man sich völlig unideologisch ansehen.

Machen wir es Menschen zu schwer/kompliziert?
Verbieten wir es Menschen?
Setzen wir falsche Anreize auf Bürgergeld zubleiben?
Gibt es Gruppen die überproportional auffällig sind?
Warum ist das dort so?
Haben wir hier Menschen die unser System ausnutzen?
Wie werden wir diese Menschen wieder los oder schaffen eine Mentalitätsänderung?

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 20:19 (vor 755 Tagen) @ Davja89

Das ist schon noch eine große Lücke. Da müssen wir besser werden als Land. Wir können es uns nicht erlauben das die Flüchtlinge von 2023 im Jahr 2026 immer noch zu 70% in den Sozialsystemen hängen und 2030 noch zu ca. 50%.
Dann fliegt uns der Laden auseinander.

Warum fliegt uns der Laden dann auseinander? Im Bundeshaushalt für 2024 gehen 3/4 des Budgets im Bereich Arbeit und Soziales an Zuschüssen für Renten und Grundsicherung im Alter drauf. Nur 1/4 kosten uns die Leistungen nach dem 2. und 3. SGB und im Vergleich zu 2018 ist der Posten um überschaubare 6,6 Milliarden gestiegen. https://www.bundeshaushalt.de/DE/Bundeshaushalt-digital/bundeshaushalt-digital.html

Ich sehe hier eher das Problem bei den Zuschüssen zur Rente. Das sind mal eben 127 Milliarden Euro an Zuschüssen (2018 waren es nur 100 Milliarden) und die Tendenz steigt, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Das ist doch objektiv betrachtet die deutlich größere Baustelle, die wir haben und da verstehe ich nicht, wieso man ungebremst auf die Wand zu fährt. Also entweder müssen die Renten gekürzt werden, oder aber die Beiträge massiv steigen. Oder aber das System kapitalbasiert reformieren, aber das möchte Sparbuch-Olaf nicht. Wenn gar nichts passiert, könnte uns das um die Ohren fliegen. Dagegen sind die paar Milliarden Bürgergeld Peanuts gegen.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

tim86, Hamburg, Donnerstag, 30.11.2023, 00:36 (vor 755 Tagen) @ markus

Die Bundeszuschüsse wären übrigens nicht nötig, wenn der Bund nicht der Rentenversicherung Leistungen aufgebürgt hätte, für die diese nie gedacht war.

Je nachdem was man alles als Versicherungsfremde Leistung bezeichnet, reichen die Bundeszuschüsse gerade so aus diese zu Decken oder diese sind viel zu niedrig. Die bekannteste Tablle um dies zu Vergleichen dürfte die Teufel-Tablle sein.

Laut dieser wären die Bundeszuschüsse seit Bestehen niedriger als die Versicherungsfremden Leistungen(Ost Rente, Mutterrente, Grundrente, Rente ab 63,...) sowie sonstige Transferleistungen wie z.B. die Anpassung der Ost-Rente an die West-Rente.

Nimmt man diese Ausgaben und Rechnet sie gegen die Bundeszuschüsse gegen hat der Bund der Rentenversicherung laut Teufel-Tablle 988 Millarden mehr aufgebürgt als er an Bundeszuschüssen gegeben hat. Inflationsbereinigt sind es sogar 1.597 Millarden, die durch die Rentenversicherung an Versicherungsfremden und sonstigen Transferleistungen geleistet wurden, die nicht durch Bundeszuschüssen gedeckt waren.

Angesichts der Tatsache, dass auch heute noch die Meinungen zwischen Bundeszuschüsse decken gerade so die Versicherungsfremden Leistungen und es gibt eine Millardendifferenz zulasten der Rentenversicherung, würde ich mich eher daran machen die Versicherungsfremden Leistungen zu kürzen, als die reguläre Versicherungsleistung. Wenn man die Bundeszuschüsse reduzieren oder zumindest nicht weiter steigen lassen will.

Was ein Umbau des Systems weg von ein Umlagefinanzierten, hin zu ein Kapitalmarktfinanzierten angeht, würde ich dir allerdings zustimmen. Das hätte man schon bei der Einführung der Rente machen sollen, leider hat sich hier Erhard nicht gegen Adenauer durchgesetzt.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Donnerstag, 30.11.2023, 18:19 (vor 754 Tagen) @ tim86

Die Bundeszuschüsse wären übrigens nicht nötig, wenn der Bund nicht der Rentenversicherung Leistungen aufgebürgt hätte, für die diese nie gedacht war.

Je nachdem was man alles als Versicherungsfremde Leistung bezeichnet, reichen die Bundeszuschüsse gerade so aus diese zu Decken oder diese sind viel zu niedrig. Die bekannteste Tablle um dies zu Vergleichen dürfte die Teufel-Tablle sein.

Laut dieser wären die Bundeszuschüsse seit Bestehen niedriger als die Versicherungsfremden Leistungen(Ost Rente, Mutterrente, Grundrente, Rente ab 63,...) sowie sonstige Transferleistungen wie z.B. die Anpassung der Ost-Rente an die West-Rente.

Nimmt man diese Ausgaben und Rechnet sie gegen die Bundeszuschüsse gegen hat der Bund der Rentenversicherung laut Teufel-Tablle 988 Millarden mehr aufgebürgt als er an Bundeszuschüssen gegeben hat. Inflationsbereinigt sind es sogar 1.597 Millarden, die durch die Rentenversicherung an Versicherungsfremden und sonstigen Transferleistungen geleistet wurden, die nicht durch Bundeszuschüssen gedeckt waren.

Angesichts der Tatsache, dass auch heute noch die Meinungen zwischen Bundeszuschüsse decken gerade so die Versicherungsfremden Leistungen und es gibt eine Millardendifferenz zulasten der Rentenversicherung, würde ich mich eher daran machen die Versicherungsfremden Leistungen zu kürzen, als die reguläre Versicherungsleistung. Wenn man die Bundeszuschüsse reduzieren oder zumindest nicht weiter steigen lassen will.

Ist das denn allgemein anerkannt, dass es sich um versicherungsfremde Leistungen handelt? Letztendlich ist es Aufgabe der Regierung die Leistungen und auch die Beitragshöhe festzulegen. Je mehr Leistung drin steckt, desto höher müssen eigentlich die Beiträge sein. Bei Versicherungen im privaten Bereich ist es ja auch so.


Was ein Umbau des Systems weg von ein Umlagefinanzierten, hin zu ein Kapitalmarktfinanzierten angeht, würde ich dir allerdings zustimmen. Das hätte man schon bei der Einführung der Rente machen sollen, leider hat sich hier Erhard nicht gegen Adenauer durchgesetzt.

Man müsste es zumindest um einen Kapitalbaustein ergänzen. Je länger man wartet, desto heftiger wird es die nächste Generation treffen.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

tim86, Hamburg, Donnerstag, 30.11.2023, 18:39 (vor 754 Tagen) @ markus

Ist das denn allgemein anerkannt, dass es sich um versicherungsfremde Leistungen handelt? Letztendlich ist es Aufgabe der Regierung die Leistungen und auch die Beitragshöhe festzulegen. Je mehr Leistung drin steckt, desto höher müssen eigentlich die Beiträge sein. Bei Versicherungen im privaten Bereich ist es ja auch so.

Was genau versicherungsfremde Leistungen sind, ist umstritten. Aber selbst die strikteste Auslegung der versicherungsfremden Leistungen geht davon aus, dass die Bundesmittel geradeso ausreichen um diese auszugleichen. Es gibt keine Expertenmeinung, die der Meinung ist, das durch Bundeszuschüsse die reguläre Rente bezahlt wird. Die Experten streiten sich also nur darüber ob die Bundeszuschüsse ausreichen die versicherungsfremden Leistungen auszugleichen oder zu gering sind.

Und bei einer Versicherung im privaten Bereich ist es auch nie so, dass man Ansprüche erhält für Zeiten in denen man nicht eingezahlt hat. In der gesetzlichen Rentenversicherung ist es aber teilweise der Fall, genauso wie es der Fall ist, dass man mehr Ansprüche erhält als man eingezahlt hat. Das kann politisch so gewollt sein wie z.B. bei der Mütterrente oder der Grundrente, muss dann aber aus Steuergeldern finanziert werden und kann nicht zu lasten der regulär Versicherten gehen.

Ich bin auch nicht grundsätzlich gegen Rentenkürzungen, aber nicht wegen der höhe der Bundeszuschüsse, die nur versicherungsfremde Leistungen ausgleichen, sondern um evtl. die Rentenbeiträge reduzieren zu können oder zumindest eine erhöhung zu verhindern.

Will man die Bundeszuschüsse kürzen oder nicht weiter erhöhen lassen, ist der saubere Weg die versicherungsfremden Leistungen, die diese ausgleichen sollen zu kürzen.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Donnerstag, 30.11.2023, 19:33 (vor 754 Tagen) @ tim86

Ist das denn allgemein anerkannt, dass es sich um versicherungsfremde Leistungen handelt? Letztendlich ist es Aufgabe der Regierung die Leistungen und auch die Beitragshöhe festzulegen. Je mehr Leistung drin steckt, desto höher müssen eigentlich die Beiträge sein. Bei Versicherungen im privaten Bereich ist es ja auch so.


Was genau versicherungsfremde Leistungen sind, ist umstritten. Aber selbst die strikteste Auslegung der versicherungsfremden Leistungen geht davon aus, dass die Bundesmittel geradeso ausreichen um diese auszugleichen. Es gibt keine Expertenmeinung, die der Meinung ist, das durch Bundeszuschüsse die reguläre Rente bezahlt wird. Die Experten streiten sich also nur darüber ob die Bundeszuschüsse ausreichen die versicherungsfremden Leistungen auszugleichen oder zu gering sind.

Und bei einer Versicherung im privaten Bereich ist es auch nie so, dass man Ansprüche erhält für Zeiten in denen man nicht eingezahlt hat. In der gesetzlichen Rentenversicherung ist es aber teilweise der Fall, genauso wie es der Fall ist, dass man mehr Ansprüche erhält als man eingezahlt hat. Das kann politisch so gewollt sein wie z.B. bei der Mütterrente oder der Grundrente, muss dann aber aus Steuergeldern finanziert werden und kann nicht zu lasten der regulär Versicherten gehen.

Ich bin auch nicht grundsätzlich gegen Rentenkürzungen, aber nicht wegen der höhe der Bundeszuschüsse, die nur versicherungsfremde Leistungen ausgleichen, sondern um evtl. die Rentenbeiträge reduzieren zu können oder zumindest eine erhöhung zu verhindern.

Will man die Bundeszuschüsse kürzen oder nicht weiter erhöhen lassen, ist der saubere Weg die versicherungsfremden Leistungen, die diese ausgleichen sollen zu kürzen.

Ja, das wäre dann wohl der saubere Weg. Eigentlich wollte ich auch gar nicht so sehr ins Detail gehen, sondern nur einmal aufzeigen, dass die Sozialleistungen aus dem SGB II und III trotz Flüchtlingskrise nur geringfügig im Vergleich zu 2018 gestiegen sind und der Anteil der Gesamtkosten gerade mal 1/4 beträgt. 3/4 des Kuchens geben wir für die oben genannten versicherungsfremden Leistungen aus. Somit kann ich die These weiter oben, dass uns der Laden wegen den Flüchtlingen um die Ohren fliegen wird, nicht teilen. Das sieht sehr moderat aus. Das Problem sind eher die anderen 3/4.

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majae, Muc, Mittwoch, 29.11.2023, 21:34 (vor 755 Tagen) @ markus

Also entweder müssen die Renten gekürzt werden, oder aber die Beiträge massiv steigen. Oder aber das System kapitalbasiert reformieren, aber das möchte Sparbuch-Olaf nicht. Wenn gar nichts passiert, könnte uns das um die Ohren fliegen. Dagegen sind die paar Milliarden Bürgergeld Peanuts gegen.

Du willst die Renten noch weiter kürzen? Dann können wir die gesetzliche Rente auch bald komplett abschaffen und stecken jeden ins Bürgergeld (oder wie auch immer der Bums dann heißt). Schau mal in unsere deutschsprachigen Nachbarländer, da ist ein deutlich höheres Rentenniveau gegeben bei gleichzeitig (prozentual) geringeren Abgaben. Nun lässt sich die Situation nicht 1-zu-1 auf Deutschland übertragen, dafür ist unsere Bevölkerung zu alt, aber ein erster guter und wichtiger Schritt wäre die Einheitsrente für alle, also inkl. Beamte und Selbstständige. Ob kapitalbasiert oder nicht, kann ich nicht wirklich beurteilen. Ein kleiner Teil macht imho auf jeden Fall Sinn, aber ist dann am Ende auch nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Die schlechte Rente ist für mich übrigens auch ein Grund mittelfristig eine Auswanderung in Betracht zu ziehen.

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markus, Donnerstag, 30.11.2023, 18:25 (vor 754 Tagen) @ majae

Also entweder müssen die Renten gekürzt werden, oder aber die Beiträge massiv steigen. Oder aber das System kapitalbasiert reformieren, aber das möchte Sparbuch-Olaf nicht. Wenn gar nichts passiert, könnte uns das um die Ohren fliegen. Dagegen sind die paar Milliarden Bürgergeld Peanuts gegen.


Du willst die Renten noch weiter kürzen? Dann können wir die gesetzliche Rente auch bald komplett abschaffen und stecken jeden ins Bürgergeld (oder wie auch immer der Bums dann heißt). Schau mal in unsere deutschsprachigen Nachbarländer, da ist ein deutlich höheres Rentenniveau gegeben bei gleichzeitig (prozentual) geringeren Abgaben. Nun lässt sich die Situation nicht 1-zu-1 auf Deutschland übertragen, dafür ist unsere Bevölkerung zu alt, aber ein erster guter und wichtiger Schritt wäre die Einheitsrente für alle, also inkl. Beamte und Selbstständige. Ob kapitalbasiert oder nicht, kann ich nicht wirklich beurteilen. Ein kleiner Teil macht imho auf jeden Fall Sinn, aber ist dann am Ende auch nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Die schlechte Rente ist für mich übrigens auch ein Grund mittelfristig eine Auswanderung in Betracht zu ziehen.

Die Einheitsrente ist utopisch, denn die würde für viele Menschen eine massive Kürzung bedeuten. Das wäre ja okay, wenn man das direkt mit Beginn in das Berufsleben weiß und die eigene Vorsorge dementsprechend planen kann. Eine später verkündete Kürzung würde dazu führen, dass die Differenz kaum noch ausgeglichen werden kann.

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simie, Krefeld, Donnerstag, 30.11.2023, 19:22 (vor 754 Tagen) @ markus

Wobei es ziemlich klar ist, dass es schwierig wird die Rente in dem jetzigen Modell auch in Zukunft zu finanzieren.

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markus, Donnerstag, 30.11.2023, 19:42 (vor 754 Tagen) @ simie

Wobei es ziemlich klar ist, dass es schwierig wird die Rente in dem jetzigen Modell auch in Zukunft zu finanzieren.

Deshalb ist es wichtig das angedachte Generationenkapital aufzubauen. Eine der wenigen guten Ideen der FDP. Aber leider wird auch hier wieder nach hinten verschoben.

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/altersvorsorge-mit-aktienrente-fdp-lieblingsprojekt-wird-verschoben-19345884.html

Währenddessen läuft auch die private Vorsorge ungehindert mit den schlechten Produkten weiter. Alles wissen, dass das so nicht auf Dauer funktionieren kann. Und trotzdem tut man sich schwer, die notwendigen Änderungen anzustoßen.

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bigfoot49, Leipzig, Donnerstag, 30.11.2023, 20:19 (vor 754 Tagen) @ markus

Also wenn ich dich die Tage recht verstanden habe, müsstest du diese Rente ja auch ungerecht finden. Zahlt ja auch jeder Steuerzahler von ohne was zu haben?

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markus, Donnerstag, 30.11.2023, 20:29 (vor 754 Tagen) @ bigfoot49

Also wenn ich dich die Tage recht verstanden habe, müsstest du diese Rente ja auch ungerecht finden. Zahlt ja auch jeder Steuerzahler von ohne was zu haben?

Ja, nur mit dem Unterschied, dass die Erträge dann einen Teil der Zuschüsse ersetzen werden. Letztendlich entlastet das die Staatskasse. Eine zusätzliche Rente wird es nicht geben.

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Fire Kid, Ort, Donnerstag, 30.11.2023, 19:49 (vor 754 Tagen) @ markus

Für die lächerlichen 199 Euro, die es nun beim Sparerfreibetrag mehr gibt hat sich Lindner noch feiern lassen.

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markus, Donnerstag, 30.11.2023, 20:24 (vor 754 Tagen) @ Fire Kid

Für die lächerlichen 199 Euro, die es nun beim Sparerfreibetrag mehr gibt hat sich Lindner noch feiern lassen.

Ja, das ist ein Witz, dass man als Kleinanleger zur Kasse gebeten wird. Es müsste ein Modell geben wie in den USA (401k-Plan). Da wird der ganze Kram erst im Alter steuerpflichtig. Im Durchschnitt haben in den USA die 60-69 Jährigen ca. 200.000$ Guthaben. Das ist dann als zusätzliche Absicherung schon nicht schlecht.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 18:08 (vor 755 Tagen) @ markus

Hinweis: Die 55 Prozent bezogen sich nur auf die Altersgruppe 15-64.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

Fonzie, Münster, Mittwoch, 29.11.2023, 17:12 (vor 755 Tagen) @ Davja89

Taifun hat unten noch einen ganz interessanten Artikel verlinkt, die ganzen Zitate in meiner Antwort sind daraus.

Natürlich hast du immer eine Gruppe von Menschen die nix können oder wollen. Die haben wir hier im Land natürlich auch. Das sind 10% die musst du eigentlich rausnehmen aus der Rechnung.

Die Gruppe der Inaktiven beträgt laut dem 20%:
Manche Geflüchtete seien in Sprach- oder Integrationskursen, ein anderer Teil in Weiterbildungsmaßnahmen, Ausbildung oder Elternzeit und Mutterschutz, erklärt Brücker. Aber: “Wir gehen davon aus, dass etwa 20 Prozent inaktiv sind, also keiner aktiven Tätigkeit nachgehen, dass aber etwa 80 Prozent aktiv sind.” Neben Bildung und Sprachkenntnissen würden etwa auch Erkrankungen die Arbeitsmarktchancen beeinflussen, so Brücker. Zudem dürfe man sich die 20 Prozent nicht als feste Gruppe vorstellen. “Sehr viele Personen nehmen jedes Jahr eine Beschäftigung auf, aber auch sehr viele verlassen sie wieder.”

Aber 70 oder 80% dürften es dann doch sein nach ca. 7 Jahren im Land.

80% erreicht selbst die einheimische Bevölkerung nicht:

Aufgrund von Ausbildung, Elternzeit oder Arbeitslosigkeit liegt die Erwerbstätigenquote auch in der einheimischen Bevölkerung niemals bei 100 Prozent. Im Jahr 2021 betrug sie unter Bundesbürgern 75,8 Prozent, war also rund 20 Prozentpunkte höher.

Unter den Bedingungen (teils unklare Bleibeperspektive, Sprachbarriere, teils Traumatisierung, schlechtere Chancen auf Einstellung, Corona-Krise) ist das wohl schon gut. Interessant fand ich in Taifuns Artikel den Vergleich mit dem Flüchtlingen vom Balkan, weil das ja eine Bevölkerungsgruppe ist, die ich hier insgesamt als sehr gut angekommen empfinde:

Generell sei die Integration in den Arbeitsmarkt positiv zu bewerten, so Brücker - vor allem im Vergleich mit früheren Integrationsprozessen Deutschlands. So kamen Anfang der 1990er Jahre infolge der Krise auf dem Balkan und des Jugoslawienkriegs schon einmal viele Geflüchtete nach Deutschland. Allein 1992 wurden 438.191 Asylerstanträge gestellt.
Unter den seit den frühen 1990er Jahren bis zum Jahr 2013 zugezogenen Geflüchteten hatten fünf Jahre nach dem Zuzug 44 Prozent eine erste Arbeit gefunden - rund neun Prozentpunkte weniger als bei den Geflüchteten von 2015. Zu diesem Schluss kommt eine weitere Analyse von Herbert Brücker am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

Es geht ja hier um volkswirtschaftliche Prozesse. Und da sehen für mich diese ganzen Zahlen ehrlich gesagt positiv aus. Es geht ja nicht nur um die Geflüchteten im Erwerbsalter, sondern auch deren Kinder und künftige Kinder. Dass die Integration aktuell schneller und besser läuft als mit den Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien stimmt mich ganz positiv, weil ich das gefühlt nicht so erwartet hätte.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

Fonzie, Mittwoch, 29.11.2023, 18:02 (vor 755 Tagen) @ Fonzie

Im Gegensatz zu dir bin ich da sehr ernüchtert. Ja, den Zahlen nach war es damals noch schlechter. Und das ist gut?

Ich lese aus dem Artikel "geringe Verdienste, Leiharbeit, Niedriglohnbereich". Für reine Kriegsflüchtlinge mag das okay sein, schließlich wollen die irgendwann vielleicht mal zurück. Bei den Syrern bezweifle ich das in der Zwischenzeit, weil das Land wohl weiterhin gespalten ist, dank Assad. Die Ukrainer werden hoffentlich irgendwann den Weg nehmen können und ihr Land wieder aufbauen.

Für dauerhafte Migration, mit Aufbau eines Lebens hier ist mir das deutlich zu dünn. Das sind 8 Jahre und ich lese daraus, dass jeder Flüchtling aus 2015 weiterhin Unterstützung braucht, weil Niedriglohnbereich reicht einfach nicht.

Das riecht für mich danach, dass die aktuelle Generation der Migranten von 2015 sich nie werden selbst komplett versorgen können. Ich erwarte nämlich keine Qualifizierungswunder nach jetzt 8 Jahren für die Zukunft.

Wieviel davon in Verantwortung der Migranten und wieviel unser Staat aufgrund von Verboten an Verantwortung trägt lasse ich dabei bewusst offen, weil ich da keine Ahnung habe.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

Kruemelmonster09, Mittwoch, 29.11.2023, 21:04 (vor 755 Tagen) @ Taifun

Ohne mich jetzt tief in das Gespräch eingraben zu wollen, nur eins:
Die Ausbildung ist in Deutschland ein wahnsinnig wichtiges Instrument.

In dieser Ausbildung hat man einen sehr niedrigen Lohn.
Das wird auch seinen Teil in so einer Statistik beitragen.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

Fonzie, Münster, Mittwoch, 29.11.2023, 18:29 (vor 755 Tagen) @ Taifun

Ich lese aus dem Artikel "geringe Verdienste, Leiharbeit, Niedriglohnbereich".

Magst du alles so heraus lesen. Ich denke das sagt mehr über deine Voreingenommenheit als den Inhalt des Artikels. Aber es kann sich ja jeder selbst den von dir verlinkten Artikel durchlesen und schauen, wieso der Faktencheck eben nicht zu dem gleichen Urteil kommt, wie du, der sich exklusiv die drei negativen Aspekte selektiv rausgepickt hat.

Eine Diskussionsgrundlage mit dir sehe ich da weiterhin nicht.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

Fonzie, Mittwoch, 29.11.2023, 18:31 (vor 755 Tagen) @ Fonzie

Genau die drei Begriffe werden explizit genannt.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 18:59 (vor 755 Tagen) @ Taifun

Genau die drei Begriffe werden explizit genannt.

Aber nicht nur die. Das Gesamtbild ist dann schon etwas anders. Und was Leiharbeit betrifft: Das ist eine super Chance um einen Fuß in die Tür zu bekommen. Wer sich da bemüht, landet in vielen Firmen schnell in die Festeinstellung. Zudem startet man inzwischen direkt mit einer Bezahlung über Mindestlohn. Die unterste Lohngruppe (einfache Tätigkeiten ohne Ausbildung und ohne Anlernzeit) wird jetzt zum 1. Januar auf 13,50 Euro angehoben. Die Laufzeit dieser Erhöhung gilt auch nur für drei Monate. Zum 1. April gibt es eine weitere Erhöhung, die noch in Verhandlung ist (IG Metall geht mit einer Forderung von 8,5% in die Verhandlungen).

Natürlich ist das dann noch immer wenig. Aber als Einstieg und ohne jegliche Voraussetzungen ist das bei weitem nicht mehr so gruselig, wie es früher einmal war (Hinweis: vor zehn Jahren gab es 7,01 Euro pro Stunde).

Zeitarbeit als Chance?

Fred789, Ort, Donnerstag, 30.11.2023, 14:09 (vor 754 Tagen) @ markus

Genau die drei Begriffe werden explizit genannt.


Aber nicht nur die. Das Gesamtbild ist dann schon etwas anders. Und was Leiharbeit betrifft: Das ist eine super Chance um einen Fuß in die Tür zu bekommen. Wer sich da bemüht, landet in vielen Firmen schnell in die Festeinstellung.

Sorry, aber das stimmt absolut nicht!

Da solltest du die Studie mal nennen, die sowas methodisch korrekt festgestellt hat. Dass du als Bera-Mitglied Fake-News der Arbeitgeber verbreitest, finde ich schade.

Zeitarbeit als Chance?

istar, Donnerstag, 30.11.2023, 14:48 (vor 754 Tagen) @ Fred789

Genau die drei Begriffe werden explizit genannt.


Aber nicht nur die. Das Gesamtbild ist dann schon etwas anders. Und was Leiharbeit betrifft: Das ist eine super Chance um einen Fuß in die Tür zu bekommen. Wer sich da bemüht, landet in vielen Firmen schnell in die Festeinstellung.


Sorry, aber das stimmt absolut nicht!

Da solltest du die Studie mal nennen, die sowas methodisch korrekt festgestellt hat. Dass du als Bera-Mitglied Fake-News der Arbeitgeber verbreitest, finde ich schade.

Nenn doch die Studie, die das Gegenteil methodisch korrekt feststellt. In Zeiten des Fachkräftemangels halte ich das jedenfalls für nicht ausgeschlossen.

Dann gibt es noch die, die gar nicht wechseln wollen, in der Pflege z. B. entscheiden sich viele für Zeitarbeit, weil man sogar mehr verdienen kann.

Zeitarbeit als Chance?

markus, Donnerstag, 30.11.2023, 17:21 (vor 754 Tagen) @ istar

Genau die drei Begriffe werden explizit genannt.


Aber nicht nur die. Das Gesamtbild ist dann schon etwas anders. Und was Leiharbeit betrifft: Das ist eine super Chance um einen Fuß in die Tür zu bekommen. Wer sich da bemüht, landet in vielen Firmen schnell in die Festeinstellung.


Sorry, aber das stimmt absolut nicht!

Da solltest du die Studie mal nennen, die sowas methodisch korrekt festgestellt hat. Dass du als Bera-Mitglied Fake-News der Arbeitgeber verbreitest, finde ich schade.


Nenn doch die Studie, die das Gegenteil methodisch korrekt feststellt. In Zeiten des Fachkräftemangels halte ich das jedenfalls für nicht ausgeschlossen.

Exakt. Wir haben mittlerweile einen Arbeitnehmermarkt. Es werden händeringend Leute gesucht und das nicht nur bei den Fachkräften, auch bei den ungelernten Tätigkeiten. Zudem ist Leiharbeit nur noch maximal 18 Monate erlaubt. Wer es schafft, sich selbstständig morgens die Schuhe zuzubinden, pünktlich ist und sich ein wenig bemüht, der kann den Sprung durchaus schaffen. Es war jedenfalls noch nie so einfach wie heute. Heute stehen einem doch wirklich alle Türen offen.

In unserem Konzern ist das jedenfalls an allen Standorten so. Du kannst auch gar nicht mehr so leicht die Leute austauschen. Oft können die Verleiher auch gar nicht mehr liefern. Oder es kommen Leute, die eigentlich gar nicht arbeiten wollen, aber vom Amt gezwungen werden. Es ist wirklich nicht mehr so wie vor 10-20 Jahren als es massenhaft Leute gab, die für 7 Euro die Stunde die Stammarbeitsplätze ersetzt haben.

Zeitarbeit als Chance?

Grigori, Ort, Donnerstag, 30.11.2023, 15:03 (vor 754 Tagen) @ istar

Dann gibt es noch die, die gar nicht wechseln wollen, in der Pflege z. B. entscheiden sich viele für Zeitarbeit, weil man sogar mehr verdienen kann.

Das geht aber nur, solange sich nicht alle Pflegekräfte dazu entscheiden. Das Beispiel taugt also nicht, um eine allgemeine Aussage über Leiharbeit zu treffen.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Mittwoch, 29.11.2023, 19:09 (vor 755 Tagen) @ markus

Genau die drei Begriffe werden explizit genannt.


Aber nicht nur die. Das Gesamtbild ist dann schon etwas anders. Und was Leiharbeit betrifft: Das ist eine super Chance um einen Fuß in die Tür zu bekommen. Wer sich da bemüht, landet in vielen Firmen schnell in die Festeinstellung. Zudem startet man inzwischen direkt mit einer Bezahlung über Mindestlohn. Die unterste Lohngruppe (einfache Tätigkeiten ohne Ausbildung und ohne Anlernzeit) wird jetzt zum 1. Januar auf 13,50 Euro angehoben. Die Laufzeit dieser Erhöhung gilt auch nur für drei Monate. Zum 1. April gibt es eine weitere Erhöhung, die noch in Verhandlung ist (IG Metall geht mit einer Forderung von 8,5% in die Verhandlungen).

Natürlich ist das dann noch immer wenig. Aber als Einstieg und ohne jegliche Voraussetzungen ist das bei weitem nicht mehr so gruselig, wie es früher einmal war (Hinweis: vor zehn Jahren gab es 7,01 Euro pro Stunde).

Markus, ist das ein allgemeingültiger Tarifvertrag? Frage für ein Unterhaltsverfahren und demnächst ein OLG. Das ist dann ja noch ein bisschen mehr als der Bauhelfer ;-)

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 19:28 (vor 755 Tagen) @ MarcBVB
bearbeitet von markus, Mittwoch, 29.11.2023, 19:40

Genau die drei Begriffe werden explizit genannt.


Aber nicht nur die. Das Gesamtbild ist dann schon etwas anders. Und was Leiharbeit betrifft: Das ist eine super Chance um einen Fuß in die Tür zu bekommen. Wer sich da bemüht, landet in vielen Firmen schnell in die Festeinstellung. Zudem startet man inzwischen direkt mit einer Bezahlung über Mindestlohn. Die unterste Lohngruppe (einfache Tätigkeiten ohne Ausbildung und ohne Anlernzeit) wird jetzt zum 1. Januar auf 13,50 Euro angehoben. Die Laufzeit dieser Erhöhung gilt auch nur für drei Monate. Zum 1. April gibt es eine weitere Erhöhung, die noch in Verhandlung ist (IG Metall geht mit einer Forderung von 8,5% in die Verhandlungen).

Natürlich ist das dann noch immer wenig. Aber als Einstieg und ohne jegliche Voraussetzungen ist das bei weitem nicht mehr so gruselig, wie es früher einmal war (Hinweis: vor zehn Jahren gab es 7,01 Euro pro Stunde).


Markus, ist das ein allgemeingültiger Tarifvertrag? Frage für ein Unterhaltsverfahren und demnächst ein OLG. Das ist dann ja noch ein bisschen mehr als der Bauhelfer ;-)

Leider nein. Allerdings wird der Tarifvertrag von den allermeisten Verleihern angewandt, da ansonsten ab Tag 1 Equal Pay gilt. Mit dem Tarifvertrag gilt Equal Pay erst nach neun Monaten. Wenn der Entleiher allerdings niedrigere Löhne zahlt, könnte ich mir vorstellen, dass der Verleiher sagt „dann zahle ich halt ab Tag 1 (das niedrigere) Equal Pay“.

Hier findest du den Tarifvertrag: https://ig-zeitarbeit.de/download/NkN2eXFnbWdYNCtPcXkySkVSVUs5RHp5QWNRVy9wVG1KZnF1K1BNTitNVjhOREpDSkl5VGtXUVZFWi9kT2FiY3AyYz0=

Falls in deinem OLG-Fall der Tarifvertrag gilt, könnte bei einem Bauhelfer übrigens auch eine höhere Entgeltgruppe in Betracht kommen.

Und hier findest du Infos zu den Tarifverhandlungen. Die 13,50 gelten nur für drei Monate. Für die Zeit ab dem 1. April 24 starten die Verhandlungen am 15.12. Ich glaube zwar nicht, dass da 8,5% bei rumkommen, aber selbst mit 5% ist man dann über 14€/Stunde in der untersten Lohngruppe.

https://www.igmetall.de/tarif/tarifrunden/leiharbeit/forderung-tarifrunde-leiharbeit-2023-2024

Vielleicht auch noch wichtig: Die meisten Verleiher arbeiten nur mit 35 Stunden/Woche. Und wenn es um Unterhalt geht, wird ja das Monatseinkommen relevant sein.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Mittwoch, 29.11.2023, 21:56 (vor 755 Tagen) @ markus

Schade, dann hilft es mir nicht. Ich nehme bisher nämlich immer den Bauhelfer aus dem Manteltarifvertrag für das Baugewerbe NRW. Der ist allgemeingültig. Und wenn dann Fridolin nicht arbeiten gehen möchte, dann bekommt er 22 Tage zu jeweils 8 Stunden angerechnet. Das habe ich dann auch vor dem OLG gehalten bekommen:)

Korrektur

markus, Donnerstag, 30.11.2023, 10:51 (vor 754 Tagen) @ MarcBVB

Schade, dann hilft es mir nicht. Ich nehme bisher nämlich immer den Bauhelfer aus dem Manteltarifvertrag für das Baugewerbe NRW. Der ist allgemeingültig. Und wenn dann Fridolin nicht arbeiten gehen möchte, dann bekommt er 22 Tage zu jeweils 8 Stunden angerechnet. Das habe ich dann auch vor dem OLG gehalten bekommen:)

Eine kleine Korrektur zu weiter oben. Zwar sind wohl nicht die Tarifverträge in der Leiharbeit insgesamt allgemeinverbindlich erklärt worden, allerdings ist im Jahr 2017 die unterste Lohngruppe allgemeinverbindlich erklärt worden.

https://ig-zeitarbeit.de/zeitarbeitsmindestlohn-wird-allgemeinverbindlich/#:~:text=Der%20Weg%20für%20einen%20flächendeckenden,Juni%20allgemeinverbindlich%20e...

Ich weiß nicht, ob das für die danach folgenden Erhöhungen auch gilt, ich vermute aber ja. Hattest du nicht eine Arbeitsrechtskollegin in der Kanzlei? Am besten die mal fragen.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 19:03 (vor 755 Tagen) @ markus

Leiharbeit an sich ist auch okay, bin selbst über ANÜ am arbeiten.

Ich glaube nur nicht an Übernahmen in relevanter Anzahl.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 19:35 (vor 755 Tagen) @ Taifun

Leiharbeit an sich ist auch okay, bin selbst über ANÜ am arbeiten.

Ist okay geworden dank AÜG Reformen.


Ich glaube nur nicht an Übernahmen in relevanter Anzahl.

Bei uns finden inzwischen viele Übernahmen statt, da Arbeitnehmerüberlassung nur für 18 Monate zugelassen ist und man die guten Leute nicht verlieren möchte. Und das sind oft Leute, die durch dem normalen Bewerbungsverfahren durchfallen würden, weil sie sich nicht gut verkaufen können und vielleicht auch keine ausreichende Qualifikation mitbringen. Das ist dann ja alles egal, da man ja bereits weiß, dass sie gut sind.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 19:38 (vor 755 Tagen) @ markus

Für mich interessiert mich das überhaupt nicht. Ich will gar nicht übernommen werden, das wäre ein Rückschritt.

Lassen wir uns überraschen, wie die 2015er-Migranten in 5 Jahren gesehen werden.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 20:41 (vor 755 Tagen) @ Taifun

Für mich interessiert mich das überhaupt nicht. Ich will gar nicht übernommen werden, das wäre ein Rückschritt.

Lassen wir uns überraschen, wie die 2015er-Migranten in 5 Jahren gesehen werden.

Ja, das kann durchaus auch ein Rückschritt sein. Aber vielleicht für dich noch eine relevante Info (und für alle anderen, die vielleicht ebenfalls über Arbeitnehmerüberlassung tätig sind): Falls der Tarifvertrag gilt (was meistens der Fall ist), gibt es einen Gewerkschaftsbonus. Eine Mitgliedschaft könnte sich somit finanziell lohnen. Und je mehr Leute Mitglied sind, desto mehr Verhandlungsmacht haben die DGB Gewerkschaften in den Verhandlungen.

Hier auf Seite 32 zu finden (§ 8 des Manteltarifvertrages)

https://ig-zeitarbeit.de/download/NkN2eXFnbWdYNCtPcXkySkVSVUs5RHp5QWNRVy9wVG1KZnF1K1BNTitNVjhOREpDSkl5VGtXUVZFWi9kT2FiY3AyYz0=

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 20:47 (vor 755 Tagen) @ markus

Glaube mir, dass ich da ganz sicher keine Probleme habe. Im IT-Bereich ist ANÜ für mich eher lustig.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

Weeman, Hinterm Knauber, Mittwoch, 29.11.2023, 12:01 (vor 755 Tagen) @ Fonzie
bearbeitet von Weeman, Mittwoch, 29.11.2023, 12:05

Die Studie befragt die Leute, weil sie langfristig personenbezogene Daten zu einzelnen Bildungs- und Erwerbsbiographien sammelt, d.h. man kann konkret nachvollziehen, was sich bei Person X zwischen zwei Studien verändert hat. Die untersuchen da auch nicht nur Flüchtlinge o.ä. sondern befragen alle möglichen Leute und werten das dann ggf. gruppenspezifisch aus.

Die Zahlen des Staats geben vermutlich nur an "aktuell arbeiten x Personen mit Status y".

Alles klar. Danke für die Info.

Zeigt aber halt auch, dass zum natürlichen Verlauf auch die Jobsuche gehört. In der politischen Debatte klingt es aber immer nach "Flucht = Einwanderung in Sozialsysteme", deswegen fand ich die Studie so interessant. Die meisten Menschen möchten sich ja was aufbauen und dazu gehört normalerweise auch der Wunsch nach Erwerb.

Das stimmt natürlich. Das da nicht jeder die perfekte Einstellung an den Tag legt ist klar. Ist bei uns ja nicht anders. Aber ich hab auch auf Baustellen teilweise Leute gesehen die zu einem Zeitpunkt, wo man sich noch mit Händen und Füßen mit ihnen verständigen musste, schon auf der Baustelle von morgens bis abends den Hintern aufgerissen haben.
Und diese Hürde gibt es für viele deutsche einfach nicht. Das ist schon extrem respektabel.
Und für mich auch außer Frage, dass der Staat am besten 2 Hände reichen muss um über diese Hürde hinweg zu helfen.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

Weeman, Mittwoch, 29.11.2023, 12:18 (vor 755 Tagen) @ Weeman

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/faktenfuchs-gut-die-haelfte-der-gefluechteten-von-2015-arbeitet

Für mich kein gutes Zeichen. Nach 8 Jahren hätte ich dann doch mehr erwartet. Und überwiegend im Niedriglohnbereich ist imho ein Desaster.


Die Befragung beim Spiegel ist nett, aber ich denke dabei dann auch noch drüber nach, wer solche Befragungen wohl eher nicht mitmacht.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 18:10 (vor 755 Tagen) @ Taifun

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/faktenfuchs-gut-die-haelfte-der-gefluechteten-von-2015-arbeitet

Für mich kein gutes Zeichen. Nach 8 Jahren hätte ich dann doch mehr erwartet. Und überwiegend im Niedriglohnbereich ist imho ein Desaster.

Da steht nicht überwiegend, sondern „oft“. Außerdem steht da ja auch folgendes:

Die Verdienste der Geflüchteten seien bislang vergleichsweise gering, oft im Niedriglohnbereich. Das sei aber normal zu Beginn des Integrationsprozesses. Die Verdienste würden dann im Zeitverlauf ansteigen, so Brücker. “Zum Teil hängt das auch am Alter, weil die Geflüchteten noch sehr jung sind. Auch junge Menschen bei uns verdienen sehr viel schlechter als ältere Menschen.” Zum Teil liege es aber auch an den ausgeübten Tätigkeiten und an Arbeitsverhältnissen wie Leih- und Zeitarbeit.

Und wenn mich jemand fragt, ob das Glas halbvoll oder halbleer ist, würde ich die positivere Bezeichnung nehmen. Dieses ewige madig reden hilft uns ja auch nicht weiter.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 18:20 (vor 755 Tagen) @ markus

Was genau soll da nach 8 Jahren noch passieren? Die Jobs, welche dort stehen sind auch keine, welche irgendwie eine tolle Karriere vermuten lassen. Selbst das Niveau "Elektriker" sehe ich da nicht und da haben wir echten Fachkräftemangel.

Ich bin sehr skeptisch, dass wir in dieser Art Migration eine Lösung für den Fachkräftemangel finden werden. Der Nachfolgegeneration traue ich da mehr zu, wenn die Integration auf beiden Seiten gewünscht wäre und funktionieren würde.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

herrNick, Mittwoch, 29.11.2023, 19:36 (vor 755 Tagen) @ Taifun

Was genau soll da nach 8 Jahren noch passieren? Die Jobs, welche dort stehen sind auch keine, welche irgendwie eine tolle Karriere vermuten lassen. Selbst das Niveau "Elektriker" sehe ich da nicht und da haben wir echten Fachkräftemangel.

Ich bin sehr skeptisch, dass wir in dieser Art Migration eine Lösung für den Fachkräftemangel finden werden. Der Nachfolgegeneration traue ich da mehr zu, wenn die Integration auf beiden Seiten gewünscht wäre und funktionieren würde.

Der Artikel spricht von den Flüchtlingen in den letzten Jahren, nicht von denen von vor acht Jahren. Und nach 2, 3, 4 Jahren kann noch eine Menge passieren.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

herrNick, Mittwoch, 29.11.2023, 19:39 (vor 755 Tagen) @ herrNick

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/faktenfuchs-gut-die-haelfte-der-gefluechteten-von-2015-arbeitet

Ist der Artikel. Da steht im Namen des Artikel 2015. Und der Artikel handelt gar nicht von 2015?

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

herrNick, Mittwoch, 29.11.2023, 19:44 (vor 755 Tagen) @ Taifun

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/faktenfuchs-gut-die-haelfte-der-gefluechteten-von-2015-arbeitet

Ist der Artikel. Da steht im Namen des Artikel 2015. Und der Artikel handelt gar nicht von 2015?

Ich bezog mich auf den Spiegel-Artikel in diesem Strang.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

herrNick, Mittwoch, 29.11.2023, 19:45 (vor 755 Tagen) @ herrNick

Entschuldige, dass zwischendurch noch ein weiterer Artikel gepostet wurde.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

herrNick, Mittwoch, 29.11.2023, 19:49 (vor 755 Tagen) @ Taifun

Entschuldige, dass zwischendurch noch ein weiterer Artikel gepostet wurde.

War ich nicht präzise, sorry.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 18:28 (vor 755 Tagen) @ Taifun

Was genau soll da nach 8 Jahren noch passieren? Die Jobs, welche dort stehen sind auch keine, welche irgendwie eine tolle Karriere vermuten lassen. Selbst das Niveau "Elektriker" sehe ich da nicht und da haben wir echten Fachkräftemangel.

Ich bin sehr skeptisch, dass wir in dieser Art Migration eine Lösung für den Fachkräftemangel finden werden. Der Nachfolgegeneration traue ich da mehr zu, wenn die Integration auf beiden Seiten gewünscht wäre und funktionieren würde.

Naja, es sind in Summe trotzdem mehrere hunderttausend Menschen, die heute arbeiten und die wir ohne Migration nicht gewonnen hätten. Ich glaube das es ein ganz großes Problem für den Arbeitsmarkt wäre, wenn wir sie ab morgen nicht mehr hätten. Die werden uns gerade in Jobs, für die wir viel zu bequem wären, gerade den Hintern retten.

Natürlich wäre es wünschenswert die Quote weiter zu erhöhen. Aber 50% ist besser als überhaupt niemanden zu haben. Und das wäre ja die Alternative ohne Migration. Dann wären heute mehrere hunderttausend Stellen zusätzlich unbesetzt.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 18:41 (vor 755 Tagen) @ markus

Kann ich nicht beurteilen. Aber soll das wirklich die Grundlage sein für die These, dass diese Art Migration den Fachkräftemangel bekämpft und wir deswegen froh sein müssen über die aktuellen Flüchtlinge? Zukünftige Basis für Rentenzahlungen und Wohlstand? Das liest sich bei euch immer genau so und sehr einfach.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

herrNick, Mittwoch, 29.11.2023, 19:38 (vor 755 Tagen) @ Taifun

Kann ich nicht beurteilen. Aber soll das wirklich die Grundlage sein für die These, dass diese Art Migration den Fachkräftemangel bekämpft und wir deswegen froh sein müssen über die aktuellen Flüchtlinge? Zukünftige Basis für Rentenzahlungen und Wohlstand? Das liest sich bei euch immer genau so und sehr einfach.

Es gibt keine einfache Lösung. Es ist ein Baustein und der ist vermutlich noch nicht voll ausgereizt.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

markus, Mittwoch, 29.11.2023, 18:50 (vor 755 Tagen) @ Taifun

Kann ich nicht beurteilen. Aber soll das wirklich die Grundlage sein für die These, dass diese Art Migration den Fachkräftemangel bekämpft und wir deswegen froh sein müssen über die aktuellen Flüchtlinge? Zukünftige Basis für Rentenzahlungen und Wohlstand? Das liest sich bei euch immer genau so und sehr einfach.

Wie, wenn nicht über Migration, soll denn sonst der Fachkräftemangel angegangen werden? Es gibt nur diese eine Möglichkeit, da die geburtenstarken Jahrgänge in den kommenden Jahren in Rente gehen und unten weniger nachrücken. Diese Lücke muss ja irgendwie geschlossen werden. Oder wollen wir die Wirtschaft nach und nach herunterfahren? Dann müssen zwingend die Renten gekürzt werden, ansonsten kollabiert die gesamte Finanzierung.

Spiegel: Immer mehr Geflüchtete arbeiten

Fire Kid, Ort, Mittwoch, 29.11.2023, 17:38 (vor 755 Tagen) @ Taifun

Hört sich halt toll an wenn da von Facharbeiter die Rede ist. Natürlich sind davon auch welche dabei (Kein Wunder bei der siebenstelligen Anzahl an Menschen, die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen ist), aber die Mehrheit?

Von den Ukrainern hier, welche teilweise schon fast zwei Jahre hier sind arbeiten übrigens 20 Prozent. Das ist schon absurd. In anderen Ländern (Polen, Tschechien oder Dänemark) ist die Zahl bei über 60 Prozent. Da gibt es aber eben auch deutlich weniger Kohle vom Staat und dort wird nicht lange gefackelt was Sanktionen angeht.

Spiegel-Podcast zum Thema Flüchtlinge

Ulrich, Donnerstag, 16.11.2023, 10:38 (vor 768 Tagen) @ Timo_89

Scholz unter Druck - Die Illusion von Abschiebungen »im großen Stil« (Spiegel)

Das meiste dürfte für diejenigen, die sich mit dem Thema ein wenig befasst hatten, nicht neu sein. Abschiebungen sind aus unterschiedlichen Gründen schwierig durchzusetzen, u.a. auch, weil Herkunftsstaaten nicht "mitspielen" oder aber die Abschiebungen nicht möglich sind, weil den Abgeschobenen im Herkunftsland Gefahr für Leib und Leben droht und/oder Deutschland nicht einmal diplomatische Beziehungen zum Herkunftsstaat pflegt. Beispiele sind Syrien oder Afghanistan.

Das nächste Problem könnte sein, dass man die, die man eigentlich abschieben will und muss, gar nicht erwischt. Statt dessen nimmt man die, die sich integrieren wollen, die einen festen Wohnsitz, einen Arbeitsplatz haben oder regulär zur Schule gehen.

Hier wird das C in CDU/CSU mal wieder großgeschrieben!

Finchen, Dienstag, 21.11.2023, 19:50 (vor 763 Tagen) @ Ulrich

https://www.fr.de/politik/abschiebung-jesiden-frankfurt-irak-voelkermord-deutschland-kritik-eltern-toechter-zr-92685378.html

Töchter dürfen bleiben, weil sie eine Ausbildung in der Altenpflege machen, der Rest wird in den "sicheren" Irak abgeschoben.

Das humanistischste Deutschland aller Zeiten!

Spiegel-Podcast zum Thema Flüchtlinge

Weeman, Hinterm Knauber, Donnerstag, 16.11.2023, 11:19 (vor 768 Tagen) @ Ulrich

Das es so wie es zur Zeit ist schwer zu händeln ist sollte ja mittlerweile allen klar sein.
In manchen Bereichen kann man da aber mit Sicherheit schon etwas ändern. In den meisten wohl leider nicht.

Es muss aber einfach auch was gegen die Zahl der ankommenden getan werden.
Kann ja nicht sein, dass wir jährlich zehntausende Menschen aus dem Nahen Osten aufnehmen und Saudi Arabien an der Grenze einfach Flüchtlinge abknallt.
Aber die wird man wohl erst in die Pflicht nehmen können, wenn man sie nicht mehr braucht.

Spiegel-Podcast zum Thema Flüchtlinge

Fisheye, Donnerstag, 16.11.2023, 12:24 (vor 768 Tagen) @ Weeman

Das es so wie es zur Zeit ist schwer zu händeln ist sollte ja mittlerweile allen klar sein.
In manchen Bereichen kann man da aber mit Sicherheit schon etwas ändern. In den meisten wohl leider nicht.

Es muss aber einfach auch was gegen die Zahl der ankommenden getan werden.
Kann ja nicht sein, dass wir jährlich zehntausende Menschen aus dem Nahen Osten aufnehmen und Saudi Arabien an der Grenze einfach Flüchtlinge abknallt.
Aber die wird man wohl erst in die Pflicht nehmen können, wenn man sie nicht mehr braucht.

Die EU unterhält die Agentur Frontex um möglichst viele Menschen bei dem Versuch nach Europa zu gelangen auf dem Mittelmeer zu ermorden oder in Folterknäste in Lybien zu treiben.

Die Leute sterben bei der Überfahrt, erfrieren in Niemandsland zwischen Belarus und Polen oder werden von kroatischen Grenzpolizisten und Frontex Beamten bei völkerrechtswiedrigen Pushbacks brutal verprügelt.

Spiegel-Podcast zum Thema Flüchtlinge

Weeman, Hinterm Knauber, Donnerstag, 16.11.2023, 12:46 (vor 768 Tagen) @ Fisheye
bearbeitet von Weeman, Donnerstag, 16.11.2023, 12:57

Die EU unterhält die Agentur Frontex um möglichst viele Menschen bei dem Versuch nach Europa zu gelangen auf dem Mittelmeer zu ermorden oder in Folterknäste in Lybien zu treiben.

Die Leute sterben bei der Überfahrt, erfrieren in Niemandsland zwischen Belarus und Polen oder werden von kroatischen Grenzpolizisten und Frontex Beamten bei völkerrechtswiedrigen Pushbacks brutal verprügelt.

Frontex hat schon auch den klaren Auftrag Menschenleben zu retten. Die Probleme entstehen ja meist nur, wenn dieser Auftrag mit den Handlungen der Länder an den Außengrenzen kollidiert.
Aber diese lässt man in Europa ja zum großen Teil auch komplett auf sich gestellt.
Alles mit Sicherheit scheiße aber dann doch eher nicht damit zu vergleichen, dass Saudi Arabien an der Grenze offen auf Menschen schießt.

Spiegel-Podcast zum Thema Flüchtlinge

Ulrich, Donnerstag, 16.11.2023, 12:18 (vor 768 Tagen) @ Weeman

Das es so wie es zur Zeit ist schwer zu händeln ist sollte ja mittlerweile allen klar sein.
In manchen Bereichen kann man da aber mit Sicherheit schon etwas ändern. In den meisten wohl leider nicht.

Es muss aber einfach auch was gegen die Zahl der ankommenden getan werden.
Kann ja nicht sein, dass wir jährlich zehntausende Menschen aus dem Nahen Osten aufnehmen und Saudi Arabien an der Grenze einfach Flüchtlinge abknallt.
Aber die wird man wohl erst in die Pflicht nehmen können, wenn man sie nicht mehr braucht.

Saudi-Arabien ist eine menschenverachtende absolutistische Monarchie, die auf Menschenleben nichts gibt. Die EU hingegen basiert auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Sollen wir jetzt auch auf Flüchtlinge schießen lassen, so wie es die Saudis tun? "Mauerschützen 2.0", nur dieses Mal auf Menschen die herein wollen? Das würde die europäische Justiz zweifellos stoppen, die Verantwortlichen müssten mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Es gibt beim Thema Flüchtlinge keine einfachen Lösungen. Man kann z.B. versuchen, bereits direkt nach dem Grenzübertritt Asylverfahren durchführen zu lassen. Aber das hat auch in den letzten Jahrzehnten nicht funktioniert. Und wenn dann heraus kommt, dass Menschen kein Anrecht auf Schutz haben, was macht man dann? Dann hat man erneut das Problem, dass die Transitstaaten wie die Türkei, Tunesien, Marokko, etc. sie nicht aufnehmen oder dass man sie nicht in Staaten wie Libyen abschieben kann, weil dort Bürgerkrieg herrscht. Und die Herkunftsstaaten werden genau so offen bocken oder hinhaltenden Widerstand leisten wie bisher bei Abschiebungen direkt aus Deutschland.

Man wird sicherlich die Verfahren effizienter gestalten und auch in einigen Fällen die Abläufe deutlich beschleunigen können. Es ist z.B. ein Unding, dass jedes Jahr gut 10.000 Menschen aus dem Westbalkan im Herbst in Deutschland Asyl beantragen und dann im Frühjahr wieder ausreisen. Im nächsten Herbst stehen dann die gleichen Menschen wieder da. Das belastet die Behörden und kostet auch Geld. Aber gemessen an der Gesamtzahl der Flüchtlinge ist die prozentuale Anzahl gering.

Ein großes Problem ist aktuell in Deutschland die Wohnungsnot. Ein Großteil der Kosten für Flüchtlinge fallen für Unterkünfte an. Auf dem freien Markt finden die Behörden kaum etwas, also greift man zu teuren Containerlösungen. Hier muss dringend etwas passieren, nicht nur für Flüchtlinge. Hamburg beispielsweise hat nach 2015 feste Gebäude als Flüchtlingsunterkünfte errichten lassen, die man später auch als regulären Wohnraum nutzen konnte. So etwas sieht man heute leider nicht mehr.

Und es geht keineswegs nur um Flüchtlinge. Uns fehlen ganz allgemein Wohnungen für Menschen mit eher niedrigem Einkommen. Her versagt die Politik eklatant, auf Bundesebene vor allem die Bauministerin. Wir bräuchten eine massive Wohnungsbauförderung für solche Wohnungen, zudem müssten die Kosten deutlich herunter. Das könnte durch eine Entschlackung der Landesbauordnungen und der geltenden Normen sowie durch serielles Bauen, etc. geschehen. Aber leider passiert hier bisher kaum etwas.

Spiegel-Podcast zum Thema Flüchtlinge

Weeman, Hinterm Knauber, Donnerstag, 16.11.2023, 12:35 (vor 768 Tagen) @ Ulrich

Saudi-Arabien ist eine menschenverachtende absolutistische Monarchie, die auf Menschenleben nichts gibt. Die EU hingegen basiert auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Sollen wir jetzt auch auf Flüchtlinge schießen lassen, so wie es die Saudis tun? "Mauerschützen 2.0", nur dieses Mal auf Menschen die herein wollen? Das würde die europäische Justiz zweifellos stoppen, die Verantwortlichen müssten mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Ne ich meine eher in die Richtung, dass Saudi Arabien und Konsorten aufhören müssen massiv Flüchtlinge zu erzeugen wenn sie selbst keine aufnehmen. Wir können schlicht nicht alle Flüchtlinge aus aus unserer Sicht menschenverachtenden Staaten aufnehmen.
Sei es weil der Wille fehlt oder weil wir die innerenKonsequenzen nicht tragen wollen.

Es gibt beim Thema Flüchtlinge keine einfachen Lösungen. Man kann z.B. versuchen, bereits direkt nach dem Grenzübertritt Asylverfahren durchführen zu lassen. Aber das hat auch in den letzten Jahrzehnten nicht funktioniert. Und wenn dann heraus kommt, dass Menschen kein Anrecht auf Schutz haben, was macht man dann? Dann hat man erneut das Problem, dass die Transitstaaten wie die Türkei, Tunesien, Marokko, etc. sie nicht aufnehmen oder dass man sie nicht in Staaten wie Libyen abschieben kann, weil dort Bürgerkrieg herrscht. Und die Herkunftsstaaten werden genau so offen bocken oder hinhaltenden Widerstand leisten wie bisher bei Abschiebungen direkt aus Deutschland.

Dann hat Asyl keine Zukunft mehr. Asyl funktioniert nur wenn es in beide Richtungen funktioniert. Wenn man aber auf Dauer ne viertel Millionen ausreisepflichtige Flüchtlinge für mehrere Jahre im Land hat, dann muss die Regierung etwas dagegen tun. Oder es wird eine Partei gewählt werden, die daran etwas ändert. Zur Zeit geht es ja genau in diese Richtung. Und wenn man mich vor die Wahl stellt schwere Entscheidungen treffen zu müssen oder mir diese auf von der AfD abnehmen zu lassen, dann ist die Wahl recht einfach.

Ein großes Problem ist aktuell in Deutschland die Wohnungsnot. Ein Großteil der Kosten für Flüchtlinge fallen für Unterkünfte an. Auf dem freien Markt finden die Behörden kaum etwas, also greift man zu teuren Containerlösungen. Hier muss dringend etwas passieren, nicht nur für Flüchtlinge. Hamburg beispielsweise hat nach 2015 feste Gebäude als Flüchtlingsunterkünfte errichten lassen, die man später auch als regulären Wohnraum nutzen konnte. So etwas sieht man heute leider nicht mehr.

Und es geht keineswegs nur um Flüchtlinge. Uns fehlen ganz allgemein Wohnungen für Menschen mit eher niedrigem Einkommen. Her versagt die Politik eklatant, auf Bundesebene vor allem die Bauministerin. Wir bräuchten eine massive Wohnungsbauförderung für solche Wohnungen, zudem müssten die Kosten deutlich herunter. Das könnte durch eine Entschlackung der Landesbauordnungen und der geltenden Normen sowie durch serielles Bauen, etc. geschehen. Aber leider passiert hier bisher kaum etwas.

Da bin ich voll bei dir. Das ist aber ein gesamtgesellschaftliches Problem welches wir so in etwas abgespeckter Version wahrscheinlich auch ohne einen einzigen Flüchtling hätten.
Aber ja. Was Frau Geywitz macht und welche Unterstützung sie bekommt ist ein unglaublich schlechter Witz.

Siemens Energy bekommt 15 Mrd Bürgschaft und Kredit

Rupo, Ruhrpott, Montag, 13.11.2023, 17:14 (vor 771 Tagen) @ Timo_89

12 Mrd von Banken, wobei der Staat (also wir) für 7.5 MRD bürgen
3 Mrd vom Staat direkt

Quelle ARD Tagesschau

Ähmm...war da nicht was mit Markt und so? und wieso bürgt der zentrale Siemens Konzern nicht, ach ja die investieren ja in China...

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 16.11.2023, 12:31 (vor 768 Tagen) @ Rupo

12 Mrd von Banken, wobei der Staat (also wir) für 7.5 MRD bürgen
3 Mrd vom Staat direkt

Quelle ARD Tagesschau

Ähmm...war da nicht was mit Markt und so? und wieso bürgt der zentrale Siemens Konzern nicht, ach ja die investieren ja in China...

die kürzlich den Chinesen "Marktmanipulation" beim Automobilgeschäft vorgeworfen hat, weil die ihren E-Markt aktuell massiv subventionieren, bis runter zum Tier-Geschäft (ist ja nicht so, als hätten wir vor Jahren auch mal eine "Abwrackprämie" genutzt).
Köstlich, diese Doppelstandards, über die wir zunehmend stolpern in der Welt.

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

FourrierTrans, Donnerstag, 16.11.2023, 12:52 (vor 768 Tagen) @ FourrierTrans

So schön, wenn man Subventionen und Bürgschaften gleichsetzt.

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 16.11.2023, 13:07 (vor 768 Tagen) @ Taifun

So schön, wenn man Subventionen und Bürgschaften gleichsetzt.

Ist es denn ein Unterschied zum Vorwurf "Marktmanipulation", den von der Leyen den Chinesen macht und das, was gerade beim o.g. Beispiel läuft, auch wenn das Werkzeug ein anderes ist?

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

FourrierTrans, Donnerstag, 16.11.2023, 13:41 (vor 768 Tagen) @ FourrierTrans

Natürlich ist das ein Unterschied. Im Fall von China werden die Produkte unter dem Herstellungspreis verkauft, rein aufgrund der Subvention. Gleiche Spiel wie bei der Solarwirtschaft in den 0er-Jahren des Jahrhunderts.

Bei der Bürgschaft geht es darum, den Banken die Sicherheit zu geben, dass sie ihr Geld wiederbekommen. Und Siemens Energy hat reichlich Aufträge, werden daher in vielen Bereich für lange Zeit in Vorkasse gehen müssen. Das wird von der Bürgschaft betroffen sein.

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 16.11.2023, 13:43 (vor 768 Tagen) @ Taifun

Natürlich ist das ein Unterschied. Im Fall von China werden die Produkte unter dem Herstellungspreis verkauft, rein aufgrund der Subvention. Gleiche Spiel wie bei der Solarwirtschaft in den 0er-Jahren des Jahrhunderts.

Bei der Bürgschaft geht es darum, den Banken die Sicherheit zu geben, dass sie ihr Geld wiederbekommen. Und Siemens Energy hat reichlich Aufträge, werden daher in vielen Bereich für lange Zeit in Vorkasse gehen müssen. Das wird von der Bürgschaft betroffen sein.

Aber beide haben im Grunde für den Moment kein tragfähiges Konzept, welches sie davor bewahren würde, nicht vom Markt gefegt zu werden, wenn man da nicht von staatlicher Seite "manipuliert / eingreift", oder?

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

Weeman, Hinterm Knauber, Donnerstag, 16.11.2023, 13:54 (vor 768 Tagen) @ FourrierTrans

Eine Bürgschaft gibt es ja nicht umsonst und ist zum Beispiel im Baugewerbe bei extrem vielen Aufträgen komplett normal.
Das ist kein Anzeichen für ein ungesundes Unternehmen.
Unter Herstellungspreis zu verkaufen ist wirtschaftlich für Unternehmen über einen gewissen Zeitraum gar nicht möglich und dient in der Regel ja nur dazu die Konkurrenz kaputt zu machen.
Dafür muss in China echtes Geld an die Unternehmen fließen.
Bei einer Bürgschaft fließt in der Regel nur Geld an den Bürgen.

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

Sascha, Dortmund, Donnerstag, 16.11.2023, 13:48 (vor 768 Tagen) @ FourrierTrans

Der Unterschied ist massiv. Die Bürgschaft sorgt dafür, dass man ein Produkt überhaupt im Markt anbieten und sich dem Wettbewerb stellen kann.

Subventionen sorgen dafür, dass China zu unter marktüblichen Preisen anbieten und den Wettbewerb aushebeln kann.

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 16.11.2023, 13:53 (vor 768 Tagen) @ Sascha

Der Unterschied ist massiv. Die Bürgschaft sorgt dafür, dass man ein Produkt überhaupt im Markt anbieten und sich dem Wettbewerb stellen kann.

Subventionen sorgen dafür, dass China zu unter marktüblichen Preisen anbieten und den Wettbewerb aushebeln kann.

Wie machen andere Energiekonzerne das in dem Fall?

Wieso bürgt die Siemens AG nicht? Kenne ich aus dem Automotive-Geschäft beispielsweise auch, da haben wir teilweise massiv Preise der Konkurrenz unterboten, um bei bestimmten Produktsegmenten ins Geschäft zu kommen, mussten dann andere BUs "finanziell auffangen" für den Moment.

Kenne mich in dem Geschäft einfach nicht gut aus, aber die Fragen kämen mir da in den Kopf.

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

Weeman, Hinterm Knauber, Donnerstag, 16.11.2023, 14:04 (vor 768 Tagen) @ FourrierTrans

Kenne ich aus dem Automotive-Geschäft beispielsweise auch, da haben wir teilweise massiv Preise der Konkurrenz unterboten, um bei bestimmten Produktsegmenten ins Geschäft zu kommen, mussten dann andere BUs "finanziell auffangen" für den Moment.

Das habt ihr gemacht, weil sich das Gesamtunternehmen das leisten konnte und sich davon etwas versprochen wurde.
Würde ich aber nicht zu laut sagen weil mWn Preisdumping unlauterer Wettbewerb ist und somit verboten.

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 16.11.2023, 14:06 (vor 768 Tagen) @ Weeman
bearbeitet von FourrierTrans, Donnerstag, 16.11.2023, 14:10

Kenne ich aus dem Automotive-Geschäft beispielsweise auch, da haben wir teilweise massiv Preise der Konkurrenz unterboten, um bei bestimmten Produktsegmenten ins Geschäft zu kommen, mussten dann andere BUs "finanziell auffangen" für den Moment.


Das habt ihr gemacht, weil sich das Gesamtunternehmen das leisten konnte und sich davon etwas versprochen wurde.
Würde ich aber nicht zu laut sagen weil mWn Preisdumping unlauterer Wettbewerb ist und somit verboten.

Ich weiß nicht, ob man das so nennen kann, es wurde einfach günstiger verkauft als man den Marktpreis einschätzte und dafür wurden Kosten an anderer Stelle im Konzern enger geschnallt. Ist das nicht einfach eine unternehmerische Entscheidung?

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

FourrierTrans, Donnerstag, 16.11.2023, 14:48 (vor 768 Tagen) @ FourrierTrans

Nein. Unter Herstellungskosten kann tatsächlich zu einem rechtlichen Problem werden. Ansonsten könnten große Unternehmen kleine Unternehmen immer platt machen. Und wenn ihr die Konkurrenz massiv unterboten habt, dann ist die Vermutung für derartiges durch vorhanden.

Natürlich kann man eine eigene ineffiziente Herstellung kompensieren. Oder alte Produkte abverkaufen.

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

Rupo, Ruhrpott, Montag, 27.11.2023, 15:51 (vor 757 Tagen) @ Taifun

*Unter Herstellungskosten kann tatsächlich zu einem rechtlichen Problem werden*

Quark

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

Rupo, Montag, 27.11.2023, 16:15 (vor 757 Tagen) @ Rupo

Dumpingpreise sind nur in Ausnahmefällen erlaubt, ansonsten fällt es unter "Unlauteren Wettbewerb".

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

Sascha, Dortmund, Montag, 27.11.2023, 15:55 (vor 757 Tagen) @ Rupo

*Unter Herstellungskosten kann tatsächlich zu einem rechtlichen Problem werden*

Quark

Ist es nicht mehr so, dass das Kartellamt bei "Dumpingpreisen" einschreitet?

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

Rupo, Ruhrpott, Montag, 27.11.2023, 16:01 (vor 757 Tagen) @ Sascha

Hab ich wirklich noch nie erlebt. Du definierst in der Produktkalkulation Deine HK und wenn Du darunter verkaufst, warum auch immer - dann ist das deine unternehmerische Entscheidung. Kannst Du ja auch nicht auf Dauer machen, weil dann biste pleite irgendwann ;-)...ansonsten:

https://www.ihk.de/schleswig-holstein/recht/wettbewerbsrecht/kartellrecht-1359690

*Schon der Gesetzestext selbst zeigt, dass von einem generellen Verbot nicht gesprochen werden kann.*

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

Sascha, Dortmund, Montag, 27.11.2023, 16:04 (vor 757 Tagen) @ Rupo

Gab es sogar schon bei Discountern

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

Rupo, Ruhrpott, Montag, 27.11.2023, 16:15 (vor 757 Tagen) @ Sascha

wir reden über HERSTELLKOSTEN bei produzierenden Unternehmen

https://studyflix.de/wirtschaft/kalkulationsschema-1494

wir reden nicht über den Sonderfall Lebensmittelbranche

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

Sascha, Dortmund, Montag, 27.11.2023, 16:22 (vor 757 Tagen) @ Rupo

Hat mit Lebensmittelbranche nichts speziell zu tun. Auch z.B. Wilo dürfte Probleme mit dem Kartellamt bekommen, wenn sie ihre Pumpen zu Materialpreisen, oder darunter verkaufen, um eine marktbeherrschende Stellung zu bekommen.

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 16.11.2023, 17:34 (vor 768 Tagen) @ Taifun
bearbeitet von FourrierTrans, Donnerstag, 16.11.2023, 17:42

Nein. Unter Herstellungskosten kann tatsächlich zu einem rechtlichen Problem werden. Ansonsten könnten große Unternehmen kleine Unternehmen immer platt machen. Und wenn ihr die Konkurrenz massiv unterboten habt, dann ist die Vermutung für derartiges durch vorhanden.

Natürlich kann man eine eigene ineffiziente Herstellung kompensieren. Oder alte Produkte abverkaufen.

Unter HK nicht, ich weiß gar nicht, ob das überhaupt ginge in dieser Branche, die so ausgepresst ist. Aber mit einer mutmaßlich deutlich geringeren EBIT Marge, im Detail weiß man das ja nie, der Zielkorridor vom Kunden konnte jedenfalls ordentlich unterboten werden. Auch wenn mit dem Produkt dann nicht mehr viel Geld verdient wurde.

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

Rupo, Ruhrpott, Montag, 27.11.2023, 15:53 (vor 757 Tagen) @ FourrierTrans

*EBIT Marge*

Die Deckungsbeiträge werden auf den Stufen I bis X (meistens III) selbst gewählt, also im Prinzip was man 'erwartet', insofern kann man da schon was drehen...

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

Weeman, Hinterm Knauber, Donnerstag, 16.11.2023, 14:09 (vor 768 Tagen) @ FourrierTrans

Ich weiß nicht, ob man das so nennen kann, es wurde einfach günstiger verkauft als man den Marktpreis einschätzte und dafür wurden Kosten an anderer Stelle im Konzern enger geschnallt.

Achso ja das ist dann kein Problem.
Solange die Selbstkosten nicht unterschritten wurden sollte es passen.

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

FourrierTrans, Donnerstag, 16.11.2023, 13:59 (vor 768 Tagen) @ FourrierTrans

Siemens Energy verkauft im Gegensatz zu euch nicht unter Herstellungskosten. Ihr subventioniert intern. Das hat auch nix mit einer Bürgschaft zu tun. Ihr spielt da nur einfach China und kegelt die Konkurrenz mit Dumpingpreisen raus.

Siemens Energy gehört Siemens einfach nicht zu 100% und damit sind die für eine Bürgschaft die falschen. Es würde auch den eigenen Aktienkurs massiv senken und darüber würde Siemens zu einem Übernahmekandidaten, u.a. für chinesische Unternehmen. Have fun.

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 16.11.2023, 14:05 (vor 768 Tagen) @ Taifun
bearbeitet von FourrierTrans, Donnerstag, 16.11.2023, 14:20

Siemens Energy verkauft im Gegensatz zu euch nicht unter Herstellungskosten. Ihr subventioniert intern. Das hat auch nix mit einer Bürgschaft zu tun. Ihr spielt da nur einfach China und kegelt die Konkurrenz mit Dumpingpreisen raus.

Genau, das ist meine Frage, warum Siemens das nicht auch tun könnte, theoretisch, ohne eine Bürgschaft oder anderweitiger Unterstützung von staatlicher Seite.
Bedeutet aber, das aktuelle Geschäft von Siemens Energy wird unter HK1 vertrieben? Was ist da der Hintergrund? Oder ist das im Energiegeschäft letztlich "common standard" und andere Energiekonzerne im Ausland machen das auch so?

Siemens Energy gehört Siemens einfach nicht zu 100% und damit sind die für eine Bürgschaft die falschen. Es würde auch den eigenen Aktienkurs massiv senken und darüber würde Siemens zu einem Übernahmekandidaten, u.a. für chinesische Unternehmen. Have fun.

Das ist aber doch immer so, wenn beispielsweise eine Geschäfseinheit die andere quersubenvtioniert, um beispielsweise ein zukunfträchtiges Produktsegment mit "guter Preisstruktur" zu gewinnen, dann haut das in die Bilanz. Das ist doch auch in anderen AGs eine unternehmerische Entscheidung dann oder nicht, wie auch in dem obigen Beispiel.

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

Weeman, Hinterm Knauber, Donnerstag, 16.11.2023, 14:32 (vor 768 Tagen) @ FourrierTrans
bearbeitet von Weeman, Donnerstag, 16.11.2023, 14:42

Siemens Energy verkauft im Gegensatz zu euch nicht unter Herstellungskosten. Ihr subventioniert intern. Das hat auch nix mit einer Bürgschaft zu tun. Ihr spielt da nur einfach China und kegelt die Konkurrenz mit Dumpingpreisen raus.


Genau, das ist meine Frage, warum Siemens das nicht auch tun könnte, theoretisch, ohne eine Bürgschaft oder anderweitiger Unterstützung von staatlicher Seite.

Steht in der Mitteilung vom BMWK.
"Aufgrund des starken Wachstums des Auftragsvolumens haben Unternehmen wie Siemens Energy – neben deren spezifischen Herausforderungen mit ihrer Tochter Siemens Gamesa – gegenwärtig Schwierigkeiten, die benötigten Garantien vollständig am Finanzmarkt zu erhalten. Denn bei den Garantiestellern könnten Klumpenrisiken auf einem technologisch herausfordernden Markt entstehen."

Sprich die bekommen die Sicherheiten nicht von Banken o.Ä., da die benötigten Garantien ein Volumen haben das im Ausfallszenario die Garantiegeber killen würde.
Und das wird dann wahrscheinlich auch ein Grund sein, warum die das nicht intern regeln können.

Aber nochmal. Bürgschaften sind etwas ganz normales und sind in der Regel an Bedingungen geknüpft.
Hier gibts zum Beispiel ein Dividendenverbot und ein Boniverbot für den Vorstand.

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 16.11.2023, 17:40 (vor 768 Tagen) @ Weeman

Siemens Energy verkauft im Gegensatz zu euch nicht unter Herstellungskosten. Ihr subventioniert intern. Das hat auch nix mit einer Bürgschaft zu tun. Ihr spielt da nur einfach China und kegelt die Konkurrenz mit Dumpingpreisen raus.


Genau, das ist meine Frage, warum Siemens das nicht auch tun könnte, theoretisch, ohne eine Bürgschaft oder anderweitiger Unterstützung von staatlicher Seite.


Steht in der Mitteilung vom BMWK.
"Aufgrund des starken Wachstums des Auftragsvolumens haben Unternehmen wie Siemens Energy – neben deren spezifischen Herausforderungen mit ihrer Tochter Siemens Gamesa – gegenwärtig Schwierigkeiten, die benötigten Garantien vollständig am Finanzmarkt zu erhalten. Denn bei den Garantiestellern könnten Klumpenrisiken auf einem technologisch herausfordernden Markt entstehen."

Sprich die bekommen die Sicherheiten nicht von Banken o.Ä., da die benötigten Garantien ein Volumen haben das im Ausfallszenario die Garantiegeber killen würde.
Und das wird dann wahrscheinlich auch ein Grund sein, warum die das nicht intern regeln können.

Aber nochmal. Bürgschaften sind etwas ganz normales und sind in der Regel an Bedingungen geknüpft.
Hier gibts zum Beispiel ein Dividendenverbot und ein Boniverbot für den Vorstand.

Das finde ich interessant. Ich versetze mich da gerade in so einen Vorstand hinein. Er oder sie weiß dann im Vorfeld, dass es keine Boni gibt und auch keine Dividende, was ja beides oft viel ausmacht in den Vorstandskontrakten, obwohl dies ja letztlich nicht sein oder ihr Bier ist, ob das Unternehmen eine staatliche Bürgschaft benötigt oder nicht. Oder wird das dann einfach mit einem vorab abgestimmten, höheren Fixgehalt "wettgemacht"?

Im Kontext dazu Frau von der Leyen

FourrierTrans, Donnerstag, 16.11.2023, 13:45 (vor 768 Tagen) @ FourrierTrans

Der Unterschied ist derart eklatant, dass man schon von purer Boshaftigkeit sprechen muss, wenn man den Unterschied ignoriert, wie du es machst.

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Rupo, Ruhrpott, Donnerstag, 16.11.2023, 12:39 (vor 768 Tagen) @ FourrierTrans

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Siemens Energy bekommt 15 Mrd Bürgschaft und Kredit

Ulrich, Donnerstag, 16.11.2023, 10:50 (vor 768 Tagen) @ Rupo

12 Mrd von Banken, wobei der Staat (also wir) für 7.5 MRD bürgen
3 Mrd vom Staat direkt

Quelle ARD Tagesschau

Ähmm...war da nicht was mit Markt und so? und wieso bürgt der zentrale Siemens Konzern nicht, ach ja die investieren ja in China...

Siemens Energy ist mittlerweile ein selbständiges, börsennotiertes Unternehmen.

Problematisch ist vor allem die Tochter Siemens Gamesa Renewable Energy. Man hatte vor einigen Jahren die Windenergiesparte von Siemens mit dem spanischen Windenergiekonzern Gamesa Corporación Tecnológica fusioniert. Auf der einen Seite hat Siemens Gamesa hausgemachte Probleme, die noch aus der Zeit vor der Fusion herrühren. U.a. sind das technische Mängel bei bereits errichteten in Spanien gefertigten Anlagen, die noch in der Garantie sind. Zum anderen steckt der Konzern in der Zwickmühle, weil es bei Projekten nach Vertragsabschluss durch Corona bzw. Ukrainekrieg zu massiven Kostensteigerungen (Preissteigerungen Material, Lieferverzögerungen, etc.) gekommen ist. Mittlerweile sichern sich die Anbieter durch Preisgleitklauseln ab. Aber gerade bei großen Offshore-Windparks vergehen einige Jahre vom Vertragsabschluss bis zur Inbetriebnahme der letzten Anlagen, deshalb hat man Projekte, bei denen man wohl bares Geld zusetzt.

Grundsätzlich sind die Geschäftsaussichten positiv, es besteht keine relevante Insolvenzgefahr. Aber gerade in der aktuellen Situation sind die Banken vorsichtig. Ohne Bürgschaft hätte man es schwer, an die benötigten Mittel zu kommen bzw. müsste deutliche Zinsaufschläge in Kauf nehmen.

Im Kontext dazu der DAX

Rupo, Ruhrpott, Donnerstag, 16.11.2023, 12:41 (vor 768 Tagen) @ Ulrich

SE gestern +10% Begründung u.a. die Bürgschaften vom Staat...

Im Kontext dazu der DAX

Fire Kid, Ort, Donnerstag, 16.11.2023, 12:59 (vor 768 Tagen) @ Rupo

Und daran ist jetzt was genau überraschend?

Siemens Energy bekommt 15 Mrd Bürgschaft und Kredit

Guido, Donnerstag, 16.11.2023, 11:50 (vor 768 Tagen) @ Ulrich

Siemens Energy ist mittlerweile ein selbständiges, börsennotiertes Unternehmen.

Sorry, aber das lass ich nicht gelten, Ulrich. Siemens hat seine Energie-Sparte an die Börse gebracht, um danach mit weiteren Kapitalmaßnahmen Gamesa übernehmen zu können. Die Reduktion der eigenen Anteile auf derzeit 25% ist dabei Augenwischerei, weil man (wie vorher zB auch bei Atos) Teile der Aktien in den eigenen Pensionsfond übertragen hat. Natürlich ist Siemens Energy selbständig, aber Siemens' Einfluss ist so groß, dass sie sich hier nicht rausziehen können.

Die Garantien wären nie notwendig geworden, würde der Siemens-Konzern in Gänze haften. Die Unterstützung durch den Staat in Form von Garantien finde ich trotzdem richtig. Dafür ist das Thema zu kritisch und das Unternehmen wird hierfür ja auch bezahlen.

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps"

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Mittwoch, 08.11.2023, 17:21 (vor 776 Tagen) @ Timo_89
bearbeitet von FourrierTrans, Mittwoch, 08.11.2023, 17:24

So titelt T-Online auf Basis des Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen.
"Die mittelfristigen Wachstumsaussichten sind dadurch auf einem historischen Tiefstand.", aufgrund "sinkendem Arbeitsvolumen, veraltetem Kapitalstock und fehlenden innovativen Unternehmen".

Hab's mal hier mit reingepackt, soziale Finanzierungsmodelle bzw. Kosten für zukünftige Herausforderungen sind ja letztlich davon abhängig.


https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/wirtschaft/id_100276042/deutschlands-wirtschaft-droht-kollaps-krieg-inflation-steigende-zinsen.html

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps"

Sascha, Dortmund, Donnerstag, 16.11.2023, 10:50 (vor 768 Tagen) @ FourrierTrans

Man sollte aber sowas nicht direkt immer als unumstößliche Tatsachen ansehen. Gerade die Wirtschaftsweisen korrigieren ihre Prognosen permanent und das oft sogar im beträchtlichen Umfang. Das heißt nicht, dass sie schlecht arbeiten, sondern dass es viele Unwägbarkeiten und Änderungen gibt.

Es ist gerade mal zwei Jahre her, dass überall hervorgehoben wurde, wie robust die deutsche Wirtschaft doch ist und wie vorbildlich man im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften doch die Pandemie überstanden habe.

Und jetzt ist das auf einmal alles nicht mehr zukunftsfähig und dem Untergang geweiht.

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps"

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 16.11.2023, 12:03 (vor 768 Tagen) @ Sascha

Man sollte aber sowas nicht direkt immer als unumstößliche Tatsachen ansehen. Gerade die Wirtschaftsweisen korrigieren ihre Prognosen permanent und das oft sogar im beträchtlichen Umfang. Das heißt nicht, dass sie schlecht arbeiten, sondern dass es viele Unwägbarkeiten und Änderungen gibt.

Es ist gerade mal zwei Jahre her, dass überall hervorgehoben wurde, wie robust die deutsche Wirtschaft doch ist und wie vorbildlich man im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften doch die Pandemie überstanden habe.

Und jetzt ist das auf einmal alles nicht mehr zukunftsfähig und dem Untergang geweiht.

Das ist so, es ist auch immer schwer, wirklich verlässlich die Zukunft zu modellieren.

Zwei Punkte, die mich andererseits schon umtreiben, die keine Kurzzeitaspekte sind.

1) Energie: Ich bin da kein Experte, wie bei jedem großen Thema wabern auch hier verschiedenste Informationen und "Denkschulen" umher. Wenn ich aber mit Menschen spreche, die hier wirklich "tief drinstecken", sei es, weil sie selbst Unternehmer sind (vom Bäcker bis zum Oberflächentechnikunternehmen) oder im Großunternehmen mit dieser Thematik in Verantwortung sind (Sustainability Menschen, Produktions-/Sales-Leitung usw.) dann sagen die mir alle in verschiedenen Facetten: Wir haben ein Problem, wir sind energieseitig viel zu teuer im Vergleich zum Ausland. Nicht nur im Vergleich zu Indien oder den USA, sondern auch im Vergleich zu unseren direkten Nachbarn. Erste Effekte scheinen das zu untermauern, wie in anderen Beiträgen erwähnt, ist die Differenz zwischen Zu- und Abflüssen an Investitionen in der BRD seit 2022 die negativ größte weltweit.

2) Zusammensetzung der deutschen Wirtschaft: Ein Blick in den DAX und MDAX geworfen (schlicht als grobe Referenz) und verglichen mit den Megatrends, die in unserer Zeit sowohl den Alltag der Gesellschaft aktiv verändern und mit denen Geld verdient wird, sieht das Stand heute eher überholt aus. Sowas kann sich natürlich ändern, aber diese tendenzielle Entwicklung zeigt sich ja schon länger. Illustre Statistiken wie "Wertvollste Unternehmen der Welt"-Liste bilden das ähnlich ab. Großer Motor der deutschen Indstrie war und ist immer der Mittelstand gewesen, zur Wahrheit gehört aber auch, dass der enorm an den deutschen Großkonzernen hängt.
Bisher sehe ich da keinen echten Wandel bzw. ein "Aufholen" im globalen Kontext.

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps"

Fonzie, Münster, Mittwoch, 08.11.2023, 17:57 (vor 776 Tagen) @ FourrierTrans

So titelt T-Online auf Basis des Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen.
"Die mittelfristigen Wachstumsaussichten sind dadurch auf einem historischen Tiefstand.", aufgrund "sinkendem Arbeitsvolumen, veraltetem Kapitalstock und fehlenden innovativen Unternehmen".

Hab's mal hier mit reingepackt, soziale Finanzierungsmodelle bzw. Kosten für zukünftige Herausforderungen sind ja letztlich davon abhängig.


https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/wirtschaft/id_100276042/deutschlands-wirtschaft-droht-kollaps-krieg-inflation-steigende-zinsen.html

Das klingt bei dir zwischen den Zeilen nach einem Argument dafür, dass wir uns Migration nicht leisten können. Ich zitiere deshalb mal aus dem Artikel

Veronika Grimm, ebenfalls eine der Wirtschaftsweisen: "Dies wäre ein historischer Tiefstand, der insbesondere auf das sinkende Arbeitsvolumen zurückzuführen ist." Anders ausgedrückt, Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus. Ohne mehr Menschen, die arbeiten, rutscht das Land ab.

Diese Vorhersage ist mMn eher ein Argument für mehr Migration bzw. schnellere Integration der vorhandenen Migranten ins Alltags- und Berufsleben.

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps" - "Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus"

Ulrich, Donnerstag, 16.11.2023, 12:02 (vor 768 Tagen) @ Fonzie

Veronika Grimm, ebenfalls eine der Wirtschaftsweisen: "Dies wäre ein historischer Tiefstand, der insbesondere auf das sinkende Arbeitsvolumen zurückzuführen ist." Anders ausgedrückt, Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus. Ohne mehr Menschen, die arbeiten, rutscht das Land ab.

Diese Vorhersage ist mMn eher ein Argument für mehr Migration bzw. schnellere Integration der vorhandenen Migranten ins Alltags- und Berufsleben.

Genau das ist ein wichtiger Punkt. Habe es deshalb auch im Betreff ergänzt. Bei uns fehlen überall Arbeitskräfte. Von angelernten Hilfskräften über Menschen in Berufen mit einer normalen Ausbildung bis hin zu hoch qualifizierten Fachkräften.

Bei der Eingliederung von Migranten sind wir gleichzeitig noch immer weit vom Optimum entfernt. Und das betrifft Menschen, die sich integrieren wollen. Da gibt es Personen, die sind seit Jahrzehnten in Deutschland, die sich noch immer von Duldung zu Duldung hangeln. Die haben mittlerweile volljährige Kinder, die zwar legal arbeiten dürfen und das auch tun, aber noch immer z.B. staatenlos sind.

Hier hat die aktuelle Regierung viel positives auf den Weg gebracht. Aber Union und auch Teile der FDP wollen die aktuelle Stimmung nutzen, um vieles sinnvolle wieder zu kippen.

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps"

Weeman, Hinterm Knauber, Donnerstag, 16.11.2023, 11:04 (vor 768 Tagen) @ Fonzie

Veronika Grimm, ebenfalls eine der Wirtschaftsweisen: "Dies wäre ein historischer Tiefstand, der insbesondere auf das sinkende Arbeitsvolumen zurückzuführen ist." Anders ausgedrückt, Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus. Ohne mehr Menschen, die arbeiten, rutscht das Land ab.

Diese Vorhersage ist mMn eher ein Argument für mehr Migration bzw. schnellere Integration der vorhandenen Migranten ins Alltags- und Berufsleben.

Migration ist ja nicht gleich Migration.
Aber klar. Für Leute die eine fertige Ausbildung haben und schon auf nem guten Weg sind die deutsche Sprache zu lernen (ist in vielen Berufen einfach notwendig) sollte man die Tür sperrangelweit auf machen.
Selbstverständlich sollte man die Integration für Leute die auf anderen Wegen gekommen sind auch vorantreiben. Aber hier dürfte es eine andere Kosten-Nutzen-Analyse geben.

Die anderen Stellschrauben wurden ja schon genannt. Frauen arbeiten ca. 20% weniger als Männer. Da ist mit Sicherheit noch Potential aus Sicht der Wirtschaft. Dafür bräuchte man natürlich massiv verbesserte Kinderbetreuung. Und es wäre natürlich auch irgendwie schön wenn das nicht aus der Not der Familien heraus sich ändert, sondern einfach weil es den Leuten mehr bringt.
Ähnliches gilt für das Renteneinstiegsalter. Bei steigender Lebenserwartung muss dieses zwangsläufig steigen.
Aber so oder so wird die Übergangszeit mit den Babyboomern hart.
Das sind aber denke ich eher Probleme, die fast jedes Land in auf unserem Niveau hat.

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps"

Fonzie, Münster, Donnerstag, 16.11.2023, 17:36 (vor 768 Tagen) @ Weeman

Migration ist ja nicht gleich Migration.
Aber klar. Für Leute die eine fertige Ausbildung haben und schon auf nem guten Weg sind die deutsche Sprache zu lernen (ist in vielen Berufen einfach notwendig) sollte man die Tür sperrangelweit auf machen.
Selbstverständlich sollte man die Integration für Leute die auf anderen Wegen gekommen sind auch vorantreiben. Aber hier dürfte es eine andere Kosten-Nutzen-Analyse geben.

Natürlich ist der Idealfall, dass eine Einwandererfamilie mit einem IT-ler und einer Pflegekraft nach D kommt, die beide fließend Deutsch und Englisch sprechen. Die gibt es aber eben nicht annähernd in der Zahl, in der wir Zuwanderung brauchen. Wenn man sich mal vom Narrativ "unkontrollierte Migration" löst und nur auf die nackten Zahlen guckt, ist es auch offensichtlich.

Und beim Punkt fertige Ausbildung geht es ja schon los - die wird in der Regel nicht anerkannt. Und dann zieht sich da eine ganze Kette von Problemen durch. Ich habe es hier schon mal geschrieben, aber bei uns an der Schule sind aktuell immer 30-40 Kinder (und ein paar Jugendliche) in der Erstförderung. Als die erste Fluchtwelle aus der Ukraine kam, hat eine Kollegin bei uns über die Gemeinde Kontakt zu einer jungen ukrainischen Deutschlehrerin geknüpft. Germanistikstudium abgeschlossen, sogar mit ein bisschen Berufserfahrung. Wie viel Druck dann unsere Schulleitung, die Kollegin über die Gemeinde und eine Person vom KI bei allen möglichen Stellen machen mussten, dass wir die überhaupt (auf Honorarbasis und quasi als AG-Kraft eingestellt...) bei uns für die zusätzlichen Deutschstunden der ukrainischen Schüler einsetzen durften, kann sich keiner vorstellen.

Generell möchte ein großer Teil der Menschen, die hierherkommen, arbeiten. Viele tun das auch für wenig Geld und in Berufen, wo tatsächlich Mangel herrscht, wenn man ihnen eine entsprechende Chance ermöglicht. Dazu bringen diese Familien eben auch oft Kinder mit - gemessen am Bundesdurchschnitt häufig in größerer Anzahl. Diese werden ebenfalls hier ausgebildet und dann auch qualifizierte Berufe übernehmen. Und auch da werden den Familien tausend Steine in den Weg gelegt. Wir haben Kinder, die nach zwei, drei Jahren schon ordentliche Noten haben und trotzdem in dauerhafter Angst leben, dass sie theoretisch jeden Tag abgeschoben werden könnten.

Es geht hier darum, dem demographischen Wandel zu begegnen. Wir reden da über die nächsten Jahrzehnte und über ziemlich klare Zahlen und Daten. Der einzig gangbare Weg, ist die Menschen, die hier ankommen und voraussichtlich bleiben, so gut es geht zu integrieren. Und das kostet dann vielleicht fünf oder zehn Jahre netto, rechnet sich aber volkswirtschaftlich noch und nöcher. Aber stattdessen wird halt immer nur gerechnet, wie viel die Unterbringung der gerade hier angekommenen Migranten und Flüchtlinge in diesem Moment kostet, so als müssten wir morgen den Bundeshaushalt abrechnen und dann ist hier Ladenschluss. Ich finde das wahnsinnig frustrierend.

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps"

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 16.11.2023, 12:42 (vor 768 Tagen) @ Weeman

Veronika Grimm, ebenfalls eine der Wirtschaftsweisen: "Dies wäre ein historischer Tiefstand, der insbesondere auf das sinkende Arbeitsvolumen zurückzuführen ist." Anders ausgedrückt, Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus. Ohne mehr Menschen, die arbeiten, rutscht das Land ab.

Diese Vorhersage ist mMn eher ein Argument für mehr Migration bzw. schnellere Integration der vorhandenen Migranten ins Alltags- und Berufsleben.


Migration ist ja nicht gleich Migration.
Aber klar. Für Leute die eine fertige Ausbildung haben und schon auf nem guten Weg sind die deutsche Sprache zu lernen (ist in vielen Berufen einfach notwendig) sollte man die Tür sperrangelweit auf machen.
Selbstverständlich sollte man die Integration für Leute die auf anderen Wegen gekommen sind auch vorantreiben. Aber hier dürfte es eine andere Kosten-Nutzen-Analyse geben.

Die anderen Stellschrauben wurden ja schon genannt. Frauen arbeiten ca. 20% weniger als Männer. Da ist mit Sicherheit noch Potential aus Sicht der Wirtschaft. Dafür bräuchte man natürlich massiv verbesserte Kinderbetreuung. Und es wäre natürlich auch irgendwie schön wenn das nicht aus der Not der Familien heraus sich ändert, sondern einfach weil es den Leuten mehr bringt.
Ähnliches gilt für das Renteneinstiegsalter. Bei steigender Lebenserwartung muss dieses zwangsläufig steigen.
Aber so oder so wird die Übergangszeit mit den Babyboomern hart.
Das sind aber denke ich eher Probleme, die fast jedes Land in auf unserem Niveau hat.

Ich habe keine Daten zur Hand, ob es eine Korrelation gibt im Zuge von "Frauen arbeiten äquivalent viel wie die Männer heutzutage" und "Die Deutschen gebären immer weniger Kinder, die Zahl der langfristigen Singlehaushalte steigt stetig an", bzw. ob sich das überhaupt seriös auswerten lässt. Es gibt gute Gründe dafür, warum erstgenanntes so ist wie es ist, Thema Gleichberechtigung aber auch finanzielle Notwendigkeit in vielen Familien, allerdings blicke ich als "mittendrin-Millenial" da teilweise schon "wehmütig" auf meine Kindheit zurück. Ich bin wirklich dankbar, dass meine Mutter trotz Ausbildung damals 7 Jahre "hauptberuflich" Mutter war (was aber finanziell bedingt heute womöglich auch anders ausgesehen hätte) und blicke teils ernüchtert in meinen Freundes- oder Kollegenkreis, wieviel Zeit dort Kinder im 1.-2. Lebensjahr in Betreuung verbringen und wie sich beide Elternteile abstimmen, wer wann wie wo wen abholt, mit dem dazugehörigen Stresslevel dann.

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps"

Weeman, Hinterm Knauber, Donnerstag, 16.11.2023, 12:57 (vor 768 Tagen) @ FourrierTrans

Joa ist leider so. Die meisten Frauen wollen/müssen verständlicherweise früher einsteigen um den Anschluss nicht zu verlieren.
IDR muss dann trotzdem eine kürzer treten und im Zweifel macht 100% / 50% mehr Sinn als 75% / 75%. Und da wählen die Paaren dann meist die Frau für die 50%.
So oder so braucht man aber spätestens nach 18-24 Monaten mehr oder weniger Ganztagsbetreuung wenn man keine familiäre Hilfe bekommt.

Und wenn man vom Geld her drauf angewiesen ist ist man sowieso in den Arsch gekniffen.

Die Kinder selbst zu Hause zu betreuen muss man sich in allererster Linie leisten können.
Ich würde mal vermuten, dass die "Lücke" im Lebenslauf eher weniger schlimm wird bei dem Fachkräftemangel.
Das bezieht sich natürlich alles nur auf gesunde Beziehungen.

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps"

Ulrich, Donnerstag, 16.11.2023, 11:46 (vor 768 Tagen) @ Weeman

Veronika Grimm, ebenfalls eine der Wirtschaftsweisen: "Dies wäre ein historischer Tiefstand, der insbesondere auf das sinkende Arbeitsvolumen zurückzuführen ist." Anders ausgedrückt, Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus. Ohne mehr Menschen, die arbeiten, rutscht das Land ab.

Diese Vorhersage ist mMn eher ein Argument für mehr Migration bzw. schnellere Integration der vorhandenen Migranten ins Alltags- und Berufsleben.


Migration ist ja nicht gleich Migration.
Aber klar. Für Leute die eine fertige Ausbildung haben und schon auf nem guten Weg sind die deutsche Sprache zu lernen (ist in vielen Berufen einfach notwendig) sollte man die Tür sperrangelweit auf machen.

Aktuell ist es so, dass Deutschland bei Expats unter allen westlichen Staaten mit den schlechtesten Ruf hat. Gut qualifizierte Leute, die sich den Staat in dem sie arbeiten wollen, aussuchen können, kommen eher nicht zu uns. Das hat einerseits damit zu tun, dass Deutsch als Fremdsprache international wenig verbreitet ist, andererseits aber auch mit einer auf Migration noch immer nicht wirklich eingestellten deutschen Gesellschaft sowie einer gegenüber Migranten eher feindlichen Stimmung in weiten Teilen des Landes. Und diese Stimmung eskaliert aktuell.

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps"

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 16.11.2023, 12:10 (vor 768 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von FourrierTrans, Donnerstag, 16.11.2023, 12:18

Veronika Grimm, ebenfalls eine der Wirtschaftsweisen: "Dies wäre ein historischer Tiefstand, der insbesondere auf das sinkende Arbeitsvolumen zurückzuführen ist." Anders ausgedrückt, Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus. Ohne mehr Menschen, die arbeiten, rutscht das Land ab.

Diese Vorhersage ist mMn eher ein Argument für mehr Migration bzw. schnellere Integration der vorhandenen Migranten ins Alltags- und Berufsleben.


Migration ist ja nicht gleich Migration.
Aber klar. Für Leute die eine fertige Ausbildung haben und schon auf nem guten Weg sind die deutsche Sprache zu lernen (ist in vielen Berufen einfach notwendig) sollte man die Tür sperrangelweit auf machen.


Aktuell ist es so, dass Deutschland bei Expats unter allen westlichen Staaten mit den schlechtesten Ruf hat. Gut qualifizierte Leute, die sich den Staat in dem sie arbeiten wollen, aussuchen können, kommen eher nicht zu uns. Das hat einerseits damit zu tun, dass Deutsch als Fremdsprache international wenig verbreitet ist, andererseits aber auch mit einer auf Migration noch immer nicht wirklich eingestellten deutschen Gesellschaft sowie einer gegenüber Migranten eher feindlichen Stimmung in weiten Teilen des Landes. Und diese Stimmung eskaliert aktuell.

Zur Sprache: Muss man vermutlich unterscheiden, welcher Sektor und welche Größe. Ich arbeite seit Jahren in und für Konzerne, da laufen überall durch die Flure Menschen aus aller Herrenländer und man spricht Englisch. Standard. Selbst die 62jährigen Board-Leute ohne Haare tun das auf sehr gutem Level. Im privaten Alltag natürlich deutlich schwieriger, wenn man in der schwäbischen oder westfälischen Provinz versucht, mit Englisch durchzukommen.

Zur Integration: Einzig und allein Schuld daran ist die über Parteigrenzen hinweg verheerende Regulierung und Kontrolle von Einwanderung sowie die nachgelagerte Betreuung. Was das politische Berlin seit einem Jahrzehnt macht, ist die Hände in den Schoß zu legen mit dem Argument "kann man ja eh nicht kontrollieren" und dann die Menschen auf die Kommunen zu drücken. In stumpfen Bauarbeiterboxen untergebracht oder in irgendwelchen nicht genutzten Gebäuden. Der Rest wird dann den ehrenamtlichen Helfern überlassen. Eine sich sozial-gesellschafltich hochschaukelnde Lage war so absehbar wie Sonne im kanarischen Sommer.

Viel mehr ist für Expats die ich kenne und die Deutschland wieder verlassen wollen das Gap aus Löhnen und Lebenshaltungskosten der Hauptbeweggrund. Sie können woanders auf der Welt einfach viel mehr reißen mit ihrem akademischen Abschluss.

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps"

Weeman, Hinterm Knauber, Donnerstag, 16.11.2023, 11:54 (vor 768 Tagen) @ Ulrich

Und diese Stimmung eskaliert aktuell.

Wie gesagt, Migration ist nicht gleich Migration.
Das Deutschland so viele Pflegekräfte aus dem Ausland wieder verlassen hat wahrscheinlich eher weniger mit der eskalierenden Stimmung zu tun.
Da muss auf jeden Fall etwas dran getan werden.
Das mit der deutschen Sprache ist ein Punkt den nur die Zeit lösen wird.
Meiner Oma kannste zumindest keinen Pfleger vorsetzen der kein Deutsch kann.
Meinen Eltern vielleicht. Mir auf jeden Fall.

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps"

Ulrich, Donnerstag, 16.11.2023, 13:13 (vor 768 Tagen) @ Weeman

Und diese Stimmung eskaliert aktuell.


Wie gesagt, Migration ist nicht gleich Migration.
Das Deutschland so viele Pflegekräfte aus dem Ausland wieder verlassen hat wahrscheinlich eher weniger mit der eskalierenden Stimmung zu tun.

Da liest man vielfach anderes.

Z.B. https://www.spiegel.de/karriere/pflege-in-deutschland-pflegekraefte-von-den-philippinen-berichten-von-diskriminierung-im-job-a-d4582d99-c066-4578-83eb-bd0c36... (leider hinter der Paywall)

"Sechs von zehn Befragten geben an, bei der Arbeit Rassismus erlebt zu haben oder diskriminiert worden zu sein."

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps"

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 16.11.2023, 13:17 (vor 768 Tagen) @ Ulrich

Und diese Stimmung eskaliert aktuell.


Wie gesagt, Migration ist nicht gleich Migration.
Das Deutschland so viele Pflegekräfte aus dem Ausland wieder verlassen hat wahrscheinlich eher weniger mit der eskalierenden Stimmung zu tun.


Da liest man vielfach anderes.

Z.B. https://www.spiegel.de/karriere/pflege-in-deutschland-pflegekraefte-von-den-philippinen-berichten-von-diskriminierung-im-job-a-d4582d99-c066-4578-83eb-bd0c36... (leider hinter der Paywall)

"Sechs von zehn Befragten geben an, bei der Arbeit Rassismus erlebt zu haben oder diskriminiert worden zu sein."

Das ist schlimm, aber ob das anders wäre, in den USA, GB, Australien oder welche Länder noch so ganz oben auf der Expat-Liste stehen? Also ich habe einiges gesehen und mitbekommen von Expats in den Staaten, die eben nicht nach US oder European Guy aussahen...puh.

Mal mit dem Wachstum aufhören

Rupo, Ruhrpott, Mittwoch, 08.11.2023, 19:04 (vor 776 Tagen) @ Fonzie

wir müssen nicht immer ständig wachsen. Wir könnten auch mal mit dem Status Quo oder mit schrumpfen klar kommen. Es wird eh kein grünes Wachstum geben.

Mal mit dem Wachstum aufhören

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Mittwoch, 08.11.2023, 19:21 (vor 776 Tagen) @ Rupo
bearbeitet von FourrierTrans, Mittwoch, 08.11.2023, 19:33

wir müssen nicht immer ständig wachsen. Wir könnten auch mal mit dem Status Quo oder mit schrumpfen klar kommen. Es wird eh kein grünes Wachstum geben.

Wenn der globale Kuchen nicht wächst oder man dieses System generell anders denkt / entschleunigt, dann ist das denkbar. Aber so ist das ja nicht. Selbst deutsche Traditionsfirmen investieren massiv, nur eben im Ausland, selbst in Hight-Cost-Countries wie in den USA oder China und das sogar in Produktion. Ich erlebe das in erster Hand mit, in einem deutschen Traditionskonzern. Selbst Engineering und R&D wird zunehmend für den Standort Europa aus Deutschland rausgezogen (the place to be ist aktuell Rumänien), die restlichen Kontinente bedient man "local to local". Defacto heißt das, die Rahmenbedingungen für das Großkapital werden besser, man hat jetzt gute Argumente um zu sagen "Sorry, wir mussten unseren Heimatstandort halt verlassen, aufgrund einer grotesken Kostenstruktur beim Thema Energie und Personal", neben den drölf superreichen Familien in Germany guckt der Rest dann aber in die Röhre. Es kann, wenn das so weiterläuft, nur ein spürbarer, brutaler Wohlstandsverlust die Folge sein. Gilt natürlich nicht für Familie Quandt und co.
Es findet woanders weiterhin "neue" Wertschöpfung statt, sogar wie gesagt in Produktion auf High-Cost-Ebene, nur aus Deutschland entschwindet sie gerade. VW bastelt aktuell an einer überwältigenden Plattform-Strategie für China, die so in der Öffentlichkeit noch gar nicht in der Gänze und Tragweite sichtbar ist. Die NAFTA-Pläne sind ja ohnehin bekannt. Wenn das aufgeht, ist klar, was das für die hiesigen MEB-, SSP-Nachfolger und co. bedeutet. Um nur mal einen Vorgang der großen Jungs zu benennen. Das gleiche gilt für die nachgelagerten Zulieferstrukturen. Deutsche Firmen sind aufgrund der o.g. Situation schlicht nicht mehr wettbewerbsfähig, zu langsam, zu teuer, zu bürokratisch. Auch ein Grund für die o.g. VW-Strategie.

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps"

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Mittwoch, 08.11.2023, 18:05 (vor 776 Tagen) @ Fonzie

So titelt T-Online auf Basis des Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen.
"Die mittelfristigen Wachstumsaussichten sind dadurch auf einem historischen Tiefstand.", aufgrund "sinkendem Arbeitsvolumen, veraltetem Kapitalstock und fehlenden innovativen Unternehmen".

Hab's mal hier mit reingepackt, soziale Finanzierungsmodelle bzw. Kosten für zukünftige Herausforderungen sind ja letztlich davon abhängig.


https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/wirtschaft/id_100276042/deutschlands-wirtschaft-droht-kollaps-krieg-inflation-steigende-zinsen.html


Das klingt bei dir zwischen den Zeilen nach einem Argument dafür, dass wir uns Migration nicht leisten können. Ich zitiere deshalb mal aus dem Artikel

Veronika Grimm, ebenfalls eine der Wirtschaftsweisen: "Dies wäre ein historischer Tiefstand, der insbesondere auf das sinkende Arbeitsvolumen zurückzuführen ist." Anders ausgedrückt, Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus. Ohne mehr Menschen, die arbeiten, rutscht das Land ab.

Diese Vorhersage ist mMn eher ein Argument für mehr Migration bzw. schnellere Integration der vorhandenen Migranten ins Alltags- und Berufsleben.

Ist ja erst einmal nur ein Jahresgutachten, also quasi eine Einschätzung. Fehlende Arbeitskräfte können mit Migration wettgemacht werden, wenn man Migration nicht so lebt, wie man es bisher gemacht hat, aber das Ganze ist ja nur ein Aspekt der aus dem Gutachten hervorgeht. Ich wollte viel mehr damit deutlich machen, dass die Zahlenspiele, was wie viel kostet und was nicht, alle brotlose Kunst sind, wenn man diese nochmals verschärften Inhalte der Wirtschaftsweisen ernstnimmt bzw. ihnen glaubt, statt einem feucht-fröhlichen "Wir sollten uns nicht immer so schlechtreden!" in die Runde zu schmettern. Die BRD lebt exklusiv von ihrer Wirtschaftsleistung, militärisch ist man ein Drittweltland, rohstofftechnisch im Grunde mit leeren Händen gesegnet.

"Dem Geschäftsmodell Deutschland droht der Kollaps"

Fonzie, Münster, Mittwoch, 08.11.2023, 18:32 (vor 776 Tagen) @ FourrierTrans

Ist ja erst einmal nur ein Jahresgutachten, also quasi eine Einschätzung. Fehlende Arbeitskräfte können mit Migration wettgemacht werden, wenn man Migration nicht so lebt, wie man es bisher gemacht hat, aber das Ganze ist ja nur ein Aspekt der aus dem Gutachten hervorgeht.

Das haben wir hier ja auch schon diskutiert, man müsste mMn mehr Geld investieren und teils auch Regeln verändern (Anerkennung von Qualifikationen, Möglichkeit auf Weiterbildung und Umschulung z.B.), um ältere Migranten schnell ins Arbeitsleben zu bekommen und jüngere Migranten zu möglichst guten Abschlüssen zu bringen.

Die BRD lebt exklusiv von ihrer Wirtschaftsleistung, militärisch ist man ein Drittweltland, rohstofftechnisch im Grunde mit leeren Händen gesegnet.

Das sehe ich auch so und da laufen wir eben demographisch eher auf größeren Probleme zu, als auf kleinere.

Steuerhinterziehung

majae, Muc, Mittwoch, 08.11.2023, 08:12 (vor 776 Tagen) @ Timo_89

Kostet uns pro Jahr geschätzt 100 Mrd Euro. Aber ja, natürlich, die Flüchtlinge nehmen uns das Geld weg, direkt nach den Arbeitslosen. Die Debatten sind so vorhersehbar wie ernüchternd.

What about

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Mittwoch, 08.11.2023, 11:22 (vor 776 Tagen) @ majae

ist natürlich auch eine grandiose Sache, um vom Thema abzulenken. Woher hast du eigentlich die Zahl?

What about

majae, Muc, Mittwoch, 08.11.2023, 19:50 (vor 776 Tagen) @ MarcBVB

ist natürlich auch eine grandiose Sache, um vom Thema abzulenken. Woher hast du eigentlich die Zahl?

Hans-Böckler-Stiftung. Die Finanzverwaltung NRW gibt sogar 160 Mrd an, ja beides p.A.

Es ging auch weniger ums ablenken, als zu zeigen, dass die oben gemachte Rechnung (Flüchtlinge kosten uns 50 Mrd pro Jahr) irgendwie unvollständig ist. Es wurde hier ja bereits erwähnt, dass man sowohl die Ausgaben nicht einfach auf 0 runterschrauben kann, als auch dass die Gegenseite (Einnahmen durch diese Personen) fehlt.
Beispiel: Wenn ich im Monat 50 Euro für Essenbestellungen ausgebe, kann ich zwar vornehmen, das sein zu lassen, aber dafür muss ich auch entsprechend öfter kochen (= Kosten für Lebensmittel und Energie) und vergesse persönliche Lebensumstände, wonach ich einfach 1-2x pro Monat bestellen muss. Wenn mir diese 50 Euro im Monat so weh tun, dann ist es völlig bescheuert, auf mir zustehende zusätzliche Einnahmen von 100 Euro Fahrtkostenzuschuss (oder was auch immer) zu verzichten. Nur mein AG, der den Zuschuss bezahlen müsste, würde mich darauf hinweisen, dass ich doch einfach weniger Essen bestellen soll.
In der Debatte geht es nämlich gar nicht darum, dass wir uns das nicht leisten können, sondern dass wir (einige) uns das nicht leisten wollen. Da wird dann eingeworfen, dass man so und so viele neue Schulen davon bauen könnte - wie schäbig, das beides gegeneinander aufzurechnen und zu suggerieren, dass die Flüchtenden die Bildung unserer Kinder wegnehmen. Das sind oft die gleichen Leute, die bei muslimischen Einwanderen Probleme mit deren Frauenbild haben, aber die übrigen 364 Tage im Jahr sich einen Dreck im Frauenrechte kümmern. Und so wichtig ist die Bildung dann auch nicht, dass man irgendwie ein Problem mit Steuerhinterziehung hätte (von denen man doppelt so viele Schulen bauen könnte: also, ihr Schwarzarbeiter, Schwarzanstellende, bei der Steuererklärung Betrügende, ihr nehmt unseren Kindern die Schulen weg).
Natürlich darf und sollte man über die Höhe der Kosten nachdenken. Wer aber nur die Ausgaben betrachtet und dabei die Einnahmen ignoriert, kann dazu gar keine Aussage treffen. Ich sehe hier also nur einen weiteren Mosaikstein in der aktuellen Stimmungsmache gegen Geflüchtete.

Steuerhinterziehung

Schnippelbohne, Bauernland, Mittwoch, 08.11.2023, 10:49 (vor 776 Tagen) @ majae

Kostet uns pro Jahr geschätzt 100 Mrd Euro. Aber ja, natürlich, die Flüchtlinge nehmen uns das Geld weg, direkt nach den Arbeitslosen. Die Debatten sind so vorhersehbar wie ernüchternd.

Richtig. Lustigerweise wurde einem befreundeten ukrainischen Flüchtling jüngst Schwarzarbeit angeboten. "Aber die Ukraine ist ja so korrupt!"

Korruption Ukraine

Timo_89, Mittwoch, 08.11.2023, 11:41 (vor 776 Tagen) @ Schnippelbohne

"Aber die Ukraine ist ja so korrupt!"


Natürlich gibt es überall Korruption. Aber es gibt teilweise erhebliche Unterschiede in der Ausprägung und das weißt du vermutlich auch.

Wenn man nur 5 Minuten recherchiert, findet man, dass die Ukraine im Bericht von Transparency International ("The global coaltion against corruption") sehr schlecht abschneidet.

PLACES WHERE GOVERNMENTS ARE PERCEIVED TO BE DOING THE WORST %

Yemen – 91%
Madagascar – 90%
Ukraine – 87%
Gabon – 86%
Bosnia and Herz. – 84%
Moldova – 84%

Deutschland hingegen taucht in dem Bericht wie folgt auf:

PLACES WHERE THE PUBLIC SECTOR IS PERCEIVED TO BE LEAST CORRUPT

Germany – 6%
Switzerland – 8%
Sweden – 8%
Australia – 10%
Netherlands – 11%

Dann geht es weiter mit dem wahrgenommen Impact den Menschen im Kampf gegen Korruption haben können, da fällt wieder die Ukraine in die Flop 5:

PLACES WHERE PEOPLE FEEL LEAST ENGAGED % AGREEING

Belarus – 10%
Czech Republic – 12%
Ukraine – 14%
Hungary – 14%
Slovak Republic – 18%


In der Gesamtsicht erhält Ukraine 33 Punkte von 100 im Global Corruption Perception Index (Rang 116 von 180 Ländern) und Deutschland 79 von 100. Deutschland liegt damit auf Rang 9.

Regierung, Militär, Oligarchen und weite Teile der Verwaltung hingen und hängen in einem Sumpf aus deutlich stärkerer Korruption, als wir es uns hier in Deutschland nur vorstellen können. Aber klar, ein bisschen Schwarzarbeit und Steuervermeidung in Deutschland, was ich nicht schönreden oder gut heißen will, kann man damit natürlich super vergleichen.

Wieso fällt es einigen Leuten hier so schwer mal bei den Fakten zu bleiben?

Korruption Ukraine

Schnippelbohne, Bauernland, Mittwoch, 08.11.2023, 17:38 (vor 776 Tagen) @ Timo_89

Ok, Fakten: Der geschätzte Einnahmenverlust des deutschen Staates durch Steuerhinterziehung bewegt sich zwischen 50 und 160 Mrd. EUR p.a..

https://www.finanzverwaltung.nrw.de/uebersicht-rubrik-aktuelles-und-presse/pressemitteilungen/deutschland-verliert-mehr-als-160

Natürlich fällt das nicht in die gesetzlich gebräuchliche Definition von Korruption (Schmiergeld, Beschleunigungsgeld etc.), aber steht für mich moralisch auf derselben Stufe. Sehe keinen moralischen Unterschied, wenn ein Zahnarzt dem vermögenden Patienten aus den Emiraten gegen Dollarscheine die neue Krone einsetzt und darauf keine Steuern abführt (welcome to Munich) oder wenn ein Beamter in einem anderen Land 20 Dollar in bar annimmt und den Bauantrag dafür oben auf den Stapel legt.

Korruption Ukraine

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Mittwoch, 08.11.2023, 17:50 (vor 776 Tagen) @ Schnippelbohne

Ok, Fakten: Der geschätzte Einnahmenverlust des deutschen Staates durch Steuerhinterziehung bewegt sich zwischen 50 und 160 Mrd. EUR p.a..

https://www.finanzverwaltung.nrw.de/uebersicht-rubrik-aktuelles-und-presse/pressemitteilungen/deutschland-verliert-mehr-als-160

Natürlich fällt das nicht in die gesetzlich gebräuchliche Definition von Korruption (Schmiergeld, Beschleunigungsgeld etc.), aber steht für mich moralisch auf derselben Stufe. Sehe keinen moralischen Unterschied, wenn ein Zahnarzt dem vermögenden Patienten aus den Emiraten gegen Dollarscheine die neue Krone einsetzt und darauf keine Steuern abführt (welcome to Munich) oder wenn ein Beamter in einem anderen Land 20 Dollar in bar annimmt und den Bauantrag dafür oben auf den Stapel legt.

Steuerhinterziehung ist aber in dem Ranking/Benchmark nur ein Faktor von Korruption. Es gibt mannigfaltige Aspekte von Korruption die Transparency International berücksichtigt für das o.g. Ranking, z.B. Wahlbetrug, mafiöse innere Strukturen, Vetternwirtschaft, Kleptokratie, Bestechung, Pressefreiheit usw.

Korruption Ukraine

Blarry, Essen, Mittwoch, 08.11.2023, 17:49 (vor 776 Tagen) @ Schnippelbohne

Sehe keinen moralischen Unterschied, wenn ein Zahnarzt dem vermögenden Patienten aus den Emiraten gegen Dollarscheine die neue Krone einsetzt und darauf keine Steuern abführt (welcome to Munich) oder wenn ein Beamter in einem anderen Land 20 Dollar in bar annimmt und den Bauantrag dafür oben auf den Stapel legt.

Der Unterschied ist: der deutsche Zahnarzt ist privatwirtschaftlich tätig und beweist mit seiner steuerneutralen Behandlung von Premiumpatienten Innovation und Entrepreneurtum. Der Mitarbeiter im Bauamt hingegen ist ein niederträchtiger Lakaie des Schurkenstaates, der edel und ehrlich arbeitende Zahnärzte nur ausbeutet und um den dritten speziellen Thailandurlaub im Jahr bringt. Ideologisch liegen da Welten zwischen.

Korruption Ukraine

Rekordeigentorschütze, Dortmund-Hafen, Mittwoch, 08.11.2023, 17:27 (vor 776 Tagen) @ Timo_89

In Deutschland gibt es keine Korruption, in Deutschland heißt das Lobbyismus :-D

Steuerhinterziehung

Garum, Bornum am Harz, Mittwoch, 08.11.2023, 11:15 (vor 776 Tagen) @ Schnippelbohne

Kostet uns pro Jahr geschätzt 100 Mrd Euro. Aber ja, natürlich, die Flüchtlinge nehmen uns das Geld weg, direkt nach den Arbeitslosen. Die Debatten sind so vorhersehbar wie ernüchternd.


Richtig. Lustigerweise wurde einem befreundeten ukrainischen Flüchtling jüngst Schwarzarbeit angeboten. "Aber die Ukraine ist ja so korrupt!"

Das ist ja immer das wunderliche das die "Schwarzarbeiter" angeprangert werden aber die Auftraggeber kaum erwähnt werden. Die kommen eher aus der gehobenen Mittelschicht, von Ausnahmen abgesehen.

Steuerhinterziehung

herrNick, Mittwoch, 08.11.2023, 10:34 (vor 776 Tagen) @ majae

Kostet uns pro Jahr geschätzt 100 Mrd Euro. Aber ja, natürlich, die Flüchtlinge nehmen uns das Geld weg, direkt nach den Arbeitslosen. Die Debatten sind so vorhersehbar wie ernüchternd.

Dass bei dem Thema die Stimmen nach härteren Maßnahmen nicht so laut sind, dürfte daran liegen, das mit der schwarz beschädigten Putzhilfe und anderen ungenauen Angaben vermutlich > 50% Bedenken haben, sie könnten dann auffallen. Aber ja, das Problem ist riesig. Aber ein anderes.

Steuerhinterziehung

Blarry, Essen, Mittwoch, 08.11.2023, 10:27 (vor 776 Tagen) @ majae

Glückwunsch, Du hast mit diesem Thread den einen oder anderen aus seiner Erdhöhle gelockt, bei dem das Finanzamt besser nochmal draufschauen sollte. ;)

Steuerhinterziehung

Timo_89, Mittwoch, 08.11.2023, 10:22 (vor 776 Tagen) @ majae

Der einzige, der die Debatte auf ein so kümmerliche Niveau runtergezogen hast, bist du. Vielen anderen hier im Strang ging es um den Austausch von Argumenten. Glückwunsch zu diesem Post.

Steuerhinterziehung

Gargamel09, Mittwoch, 08.11.2023, 09:33 (vor 776 Tagen) @ majae

Kostet uns pro Jahr geschätzt 100 Mrd Euro. Aber ja, natürlich, die Flüchtlinge nehmen uns das Geld weg, direkt nach den Arbeitslosen. Die Debatten sind so vorhersehbar wie ernüchternd.

Wenn man das so abtut, sind wir auf dem Besten weg, dass wir uns über die Kosten die Flüchtlinge irgendwann wirklich keine Gedanken mehr machen müssen.

Steuerhinterziehung

majae, Mittwoch, 08.11.2023, 08:53 (vor 776 Tagen) @ majae

Populismus ist doch eine schöne Sache.

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

herrNick, Dienstag, 07.11.2023, 15:35 (vor 777 Tagen) @ Timo_89

Gestern tagten ja die MPs der Länder mit Kanzler Scholz. Im Vorfeld wurde wohl eine Schätzung der Kosten für Flucht und Migration angefordert. Mit folgendem Ergebnis:

"In diesem Jahr addieren sich die erwarteten Ausgaben in Zusammenhang mit Flucht und Migration auf 48,2 Milliarden Euro – nach knapp 42 Milliarden Euro im Jahr 2022. Das zeigen Zahlen des Bundesfinanzministeriums, sowie eine Aufstellung einer Arbeitsgruppe der 16 Länderfinanzminister. Beide liegen WELT vor."

Welt

Für die letzten 2 Jahre also insgesamt 90,2 Milliarden Euro. Ich hatte bislang noch nirgendwo die aggregierte Summe der Kosten gelesen. Zur Einordnung:

Die o.g. Kosten für 2023 iHv 48,2 Milliarden Euro bestehen zu 28,6 Milliarden Euro aus Bundesmitteln und zu 19,6 Milliarden Euro aus Landesmitteln. Bei der Bundessumme wirken auch 10,7 Milliarden für die Bekämpfung der Fluchtursachen außerhalb von Deutschland mit ein.

Laut dem Bundesministerium der Finanzen ist der deutsche Staatshaushalt jährlich bei 446 Milliarden Euro. Wenn man es etwas vereinfacht darstellen möchte, dann gibt Deutschland aktuell etwa 10% seines Bundesstaatshaushaltes ressortübergreifend für das Thema Migration aus.

Wären alle Migrationskosten in einem Ressort gebündelt, wäre es das drittgrößte Ressort nach Arbeit und Soziales (172 Milliarden Euro) und der Bundeswehr (52 Milliarden Euro).

Die Kosten wären genau so hoch wie z.B. für das Bundesministerium der Gesundheit (16 Milliarden Euro), Bundesministerium des Innern (13 Milliarden), Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (11 Milliarden Euro) oder Bundesministerium für Wohnen & Bauwesen (7 Mrd.) zusammen.

Die Aufschlüsselung des Bundeshaushalt gibt es hier beim Finanzministerium.

Das Thema der Kostenhöhe - und Kostenverteilung war ja auch Thema beim Migrationsgipfel im Kanzleramt, bei dem Scholz von einem historischen Durchbruch sprach. Allerdings scheinen sich die A-Länder (SPD) und B-Länder (CDU) uneins über die Ausgestaltung der Maßnahmen zur Begrenzung der Migration sein. Offenbar hat man bei den Kosten jedenfalls einen Kompromiss gefunden. Das von den MPs geforderte atmende System von 7.500 Euro pro Flüchtling wird eingeführt.

Wie seht ihr das? Sind die Kosten der Höhe nach angemessen? Zu viel, noch zu wenig? Können die Kommunen damit gut arbeiten? Welche Kosten pro Jahr wären für die Zukunft im Bundeshaushalt für Migration eurer Meinung nach denkbar und angemessen? Fehlt das Geld an anderer Stelle oder kann Deutschland sich das auf Dauer gut leisten? Investitionsbedarf gibt es ja an vielen Stellen? Wie bewertet ihr zudem die neuen Beschlüsse des Migrationsgipfels gestern Abend?

Die Kosten entstehen vor allem, wenn die Flüchtlinge in D nicht arbeiten können. Mit einem Einkommen bräuchten sie keine oder weniger Unterstützung: Also wäre der vielversprechendste Ansatz: die Leute so schnell wie möglich in Lohn und Brot bringen. Überprüfen, ob die heutigen Hürden (Sprachkurse, Anerkennung von Qualifikation) alle so sinnvoll sind und wo nötig / möglich Qualifikationsprogramme für Flüchtlinge umgestalten, so dass zügig eine Beschäftigung möglich ist.

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

rudi58, Saarland, Dienstag, 07.11.2023, 17:00 (vor 777 Tagen) @ herrNick

Bei uns in einem Mehrfamilienhaus ist ein junges Paar aus der Ukraine eingezogen. Beide sind vorher bei IT
Unternehmen in der Ukraine angestellt gewesen. Weil solche Menschen in Deutschland auf dem Arbeitsmarkt gesucht werden, dachten die Beiden sie könnten schnell einen Job in Deutschland finden. Doch sie kannten den deutschen Bürokratismus noch nicht.
Die Abschlüsse werden nicht 1:1 anerkannt. Die Termine für den Sprachkurs wurden x-mal abgesagt und verschobenen. Das Jobcenter verlangt aber ein Mindestmaß an Deutschkenntnissen um die Leute zu vermitteln. Dabei gibt es sehr gute Übersetzungsprogramm und die IT Unternehmen arbeiten teilweise grenzüberschreitend. Die Leute sind mittlerweile einfach geschlaucht und enttäuscht.

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

bigfoot49, Leipzig, Mittwoch, 08.11.2023, 20:18 (vor 776 Tagen) @ rudi58

Mail aus Neugierde gefragt:
Bürger der Ukraine bekommen doch vereinfachten um Zugang zum deutschen bzw europäischen Arbeitsmarkt.
Gerade im Bereich IT sind es doch eigentlich keine geschützten Berufe, für die eine Anerkennung notwendig sein sollte? Oder hat man da wieder eine Hürde eingebaut, so nach dem Motto “wenn das Unternehmen eine Position X mit Person Y besetzen will, dann muss der Abschluss von Y sich anerkannt werden”?

Wobei ich mal in einer IT-Firma gearbeitet habe, in der man aus aller Welt Softwareentwickler rekrutiert hat und die auch recht schnell (maximal 3 Monate) mit Arbeitsvisum nach Deutschland bekommen hat.

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

Schoeneschooh, CDMX, Dienstag, 07.11.2023, 18:50 (vor 777 Tagen) @ rudi58

Meine Frau ist gemeinsam mit mir im Jahr 2013 nach Deutschland gekommen. Sie hatte ein Jobangebot einer Firma und ist in einem sogenannten „Mangelberuf“ tätig. Darüber hinaus sprach sie schon auf B2 Level Deutdch (Goethe Zertifikat). Man würde ja erwarten, dass man dann mit offenen Armen als neuer Steuerzahler enpfangen wird.

Was wir da monatelang auf der Ausländerbehörde mitgemacht haben ist an „institutionalisiertem Unwillen“ nicht zu überbieten. Ich kann absolut nachvollziehen, warum gut ausgebildete Fachkräfte sich das nicht antun und lieber woanders arbeiten. Habeck hat die Tage irgendwo nochmal richtig gesagt. Da sitzen Beamte in diesen Behörden, denen jahrzehntelang eingeimpft wurde, die bösen Ausländer bloß nicht reinzulassen. Da wird auch prozessual als auch im Kopf dieser Leute kein Unterschied gemacht zwischen platt gesagt (sorry hört dich blöd an in der Form) a.) Ingenieur mit drei Sprachen fließend von Top Uni und b.) Flüchtling ohne Ausbildung und Ausweisdokumente.

Die stehen alle gemeinsam ab 4 Uhr morgens bei -5 Grad vor der Behörde an um einen Termin zu bekommen. Verdient hat es keiner von denen, aber der eine hat halt Alternativen und der andere ggf. nicht. Muss man sich als Land entscheiden, wie man damit umgehen möchte.

Der größte Witz ist dass Amtssprache (zumindest damals) in der Ausländerbehörde ausschließlich DEUTSCH ist. Wir reden von „Willkommenskultur“ und leisten und sowas. Könnte noch stundenlang weitermachen, es ist absurd!

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

DerInDerInderin, Dienstag, 07.11.2023, 18:14 (vor 777 Tagen) @ rudi58

Ich kann das zu 100% nachvollziehen. Bei uns im Unternehmen arbeiten auch viele Osteuropäer und darunter auch ein paar Ukrainer. Als der Krieg los ging, wurden diese anstandslos bei vollem Gehalt freigestellt, um sich erstmal zu sortieren, schauen wie es in der Heimat geht oder Angehörige zu empfangen.

Mittlerweile würden wir gerne Angehörige und Freunde, die ihm gleichen oder ähnlichen IT-Umfeld gearbeitet haben, einstellen, aber die Bürokratie ist, was ich so mitbekommen habe, echt der Hammer.

Dabei gibt es sehr gute Übersetzungsprogramm und die IT Unternehmen arbeiten teilweise grenzüberschreitend.

Zumal vieles doch ohnehin auf Englisch abläuft und man für Programmiersprachen gar kein Deutsch benötigt. Trotzdem hat mein Arbeitgeber von sich aus Sprachkurse etc. organisiert. Noch arbeitet aber immer kein ukrainischer Flüchtling bei uns. Auch wenn sie zum Teil schon auf firmeninternen Veranstaltungen dabei sind.

Lustigerweise hat uns das Sprachinstitut Hinweise zu anderen EU-weiten Programmen gegeben. Testweise haben wir letztes Jahr 2 junge Griechen nach Deutschland geholt. Das hat so gut geklappt, dass im September die nächsten Griechen bei uns angefangen haben.

Das wäre vor 15 Jahren noch undenkbar gewesen. Wer nicht fußläufig zum Rhein gewohnt hat, wäre nicht einmal zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden :-) Aber durch den Fachkräftemangel ändert sich einiges. Klar, das ist erstmal ein Invest, Personen aus anderen Ländern rüber zu holen, Sprachkurse etc. zu finanzieren, aber so wie man es uns kommuniziert hat, hat man das nach einem Jahr wieder raus.

Von daher verstehe ich dieses Bürokratie-Monster überhaupt nicht. Eigentlich müsste es genau anders herum sein und man müsste ein wahnsinniges Interesse haben, die Leute in die Arbeit zu bringen. Natürlich ist nicht jeder eine hochqualifizierte Fachkraft und auch bei uns wird sicherlich vorab ausgesiebt, aber wir haben in so vielen Bereichen einen Mangel an Arbeitskräften...und dann ist da natürlich der menschliche Aspekt. Wie du schon sagtest, irgendwann geben sie quasi auf, weil man es denen auch nicht mehr erklären kann.

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

Schleicheisen, Anner Rur ohne "h", Dienstag, 07.11.2023, 16:08 (vor 777 Tagen) @ herrNick

Die Kosten entstehen vor allem, wenn die Flüchtlinge in D nicht arbeiten können. Mit einem Einkommen bräuchten sie keine oder weniger Unterstützung: Also wäre der vielversprechendste Ansatz: die Leute so schnell wie möglich in Lohn und Brot bringen.

DAS ist auch für mich der entscheidende Punkt.

Man hat mir dazu mal erklärt dass man das früher deshalb so restriktiv gehandhabt hat weil man zum Einen den "Rechten" keine Handhabe geben wollte die Flüchtlinge gegen Arbeitslose auszuspielen und
Zum Zweiten offensichtlich ernsthaft davon ausgegangen ist dass sich diese Leute nur temporär hier aufhalten und wieder "nach Hause" gehen wenn zB der Bürgerkrieg vorbei ist.

Ist aber nicht passiert. Dafür haben wir zB in unserer Gemeinde ne Wg mit 8 Eriträern die seit Ende der 80er (...) Jahre da sind. Und da wurde mehrfach versucht die in irgendeiner Form sinnstiftend zu beschäftigen, die katholischen Landfrauen haben denen (ziemlich gut) deutsch beigebracht ebenso wie die Grundlagen der Gartenpflege und dann haben sich die Herren zT "Ehrenamtlich" und dann später auch öffentlich in den Parks und Gärten der Umgebung beschäftigt.

Hat Ihnen offensichtlich auch Freude gemacht. Aber nicht lang, kam dann zuerst ein Schlaumichel wieder mit dem "würdelos" Argument in die Zeitung was dann wieder irgendwelche Verwaltungsjuristen auf den Plan gerufen hat der sie wieder in ihre Abbruckreife Hütte zurück verwiesen hat. Realsatire.

Und bei uns haben sich nun zwei Restaurants zusammen getan wo die eine von Montag bis Mittwoch und die Andere von Freitag bis Sonntag aufmacht weil sie kein Personal finden und sich deshalb eine "Besatzung" teilen.

Finde ich albern.

Bei den Ukrainern geht man ja nun einen etwas anderen Weg.

Ich fände es für alle besser wenn man nun ENDLICH anfängt mal etwas pragmatischer mit der Situation umzugehen und zu versuchen, das Beste draus zu machen.

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

Fonzie, Münster, Dienstag, 07.11.2023, 15:43 (vor 777 Tagen) @ herrNick

Die Kosten entstehen vor allem, wenn die Flüchtlinge in D nicht arbeiten können. Mit einem Einkommen bräuchten sie keine oder weniger Unterstützung: Also wäre der vielversprechendste Ansatz: die Leute so schnell wie möglich in Lohn und Brot bringen. Überprüfen, ob die heutigen Hürden (Sprachkurse, Anerkennung von Qualifikation) alle so sinnvoll sind und wo nötig / möglich Qualifikationsprogramme für Flüchtlinge umgestalten, so dass zügig eine Beschäftigung möglich ist.

Das ist wirklich der klassische Fall von "man muss Geld ausgeben, um Geld zu verdienen". Aber ein Problem der Politik ist sicherlich, dass keiner in solchen Fällen eine langfristige Rechnung über 5 - 20 Jahre aufmachen will, sondern viel auf die aktuellen Debatten geschaut wird.

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

jniklast, Langenhagen, Dienstag, 07.11.2023, 15:15 (vor 777 Tagen) @ Timo_89

Deine 10% berechnest du aus den gesamten Ausgaben aber nur in der Relation zum Bundeshaushalt. Das ist dann sehr irreführend. Der Gesamthaushalt, der ja zu den Gesamtausgaben passen würde, liegt eher in Bereich von 1,8 Billionen. Dementsprechend wären da die rund 45 Mrd. nur 2,5% der Gesamtausgaben. Das klingt dann schon gleich ganz anders.

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 15:30 (vor 777 Tagen) @ jniklast

Deine 10% berechnest du aus den gesamten Ausgaben aber nur in der Relation zum Bundeshaushalt. Das ist dann sehr irreführend. Der Gesamthaushalt, der ja zu den Gesamtausgaben passen würde, liegt eher in Bereich von 1,8 Billionen. Dementsprechend wären da die rund 45 Mrd. nur 2,5% der Gesamtausgaben. Das klingt dann schon gleich ganz anders.


Danke für den Hinweis. Hatte vorhin nicht die Zeit noch tiefer einzusteigen an der Stelle, hatte ich ja auch geschrieben "vereinfacht" dargestellt. Hinweis nehme ich auf jeden Fall zur Kenntnis und gut, dass du es noch präzisiert hast.

Beim Bundeshaushalt wären es dann 28,6 Milliarden Euro von 446 Milliarden Euro, was dann auch nicht mehr deine 2,5% sondern immerhin auch noch 6,4% wären. Klingt in der Tat auch wieder anders. Wobei auch die absoluten 28,6 Milliarden im Verhältnis zu anderen Ministerien meiner Ansicht nach noch viel sind.

Bei dem wichtigen Thema sollten wir aber präzise in den Fakten bleiben, daher danke für die Anmerkung an der Stelle.

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

jniklast, Langenhagen, Dienstag, 07.11.2023, 15:36 (vor 777 Tagen) @ Timo_89

Ja der Anteil am Bundeshaushalt ist übermäßig groß, aber das wird natürlich auch durch die 10,7 Mrd. an Hilfe im Ausland etwas "verzerrt", da das ein Posten ist, den Länder und Kommunen wohl eher nicht haben. So oder so sind aber eben die 10% nicht erreicht.

Aber ich gebe dir Recht, dass die Ausgaben des Bundes da relativ gesehen wirklich hoch sind und auch höher als gedacht von mir.

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

bigfoot49, Leipzig, Dienstag, 07.11.2023, 14:30 (vor 777 Tagen) @ Timo_89

Interessant finde ich, dass sich CDUler und heut morgen auch FDP Dürr hinstellen und vom Pull-Effekt des Bargeldes reden, während selbst die konservativ eingestellte FAZ nun bereits zweimal in den letzten Wochen berichtet hat, dass dieses nicht nachgewiesen ist (und Politiker/Parteien, die das vorbringen selbst keine Nachweise erbringen konnten) und der Pull-Effekt im Endeffekt durch anderen Faktoren kommt.

So wie da gewisse Fraktionen die Lösung in den Bezahlkarten sehen, bin ich mal gespannt, ob da nicht irgendwann rauskommt, dass dort massiv Lobbyarbeit gemacht wurde bzw. Geld geflossen ist.
Denn Geld verdienen wollen die Anbieter ja auch…

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Dienstag, 07.11.2023, 16:30 (vor 777 Tagen) @ bigfoot49

Der Pull-Effekt, sein Land zu verlassen? Sicherlich nicht. Aber derjenige, das Zielland auszusuchen? Ganz bestimmt

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

Guido, Dienstag, 07.11.2023, 17:01 (vor 777 Tagen) @ MarcBVB

Der Pull-Effekt, sein Land zu verlassen? Sicherlich nicht. Aber derjenige, das Zielland auszusuchen? Ganz bestimmt

Hinzu kommt, dass die Bargeldtransfers in Heimatländer ein wichtiger Faktor für die Stabilität des Sozialsystems dort sind. Den Faktor darf man für etwaige Verhandlungen zu Rücknahmeabkommen nicht unterschätzen. Länder wie Georgien interessiert das nicht - bei afrikanischen Ländern sieht es anders aus.

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

Windmill-Agogo, Pattaya, Dienstag, 07.11.2023, 14:39 (vor 777 Tagen) @ bigfoot49

So wie da gewisse Fraktionen die Lösung in den Bezahlkarten sehen, bin ich mal gespannt, ob da nicht irgendwann rauskommt, dass dort massiv Lobbyarbeit gemacht wurde bzw. Geld geflossen ist.
Denn Geld verdienen wollen die Anbieter ja auch…

Wie soll das überhaupt funktionieren? Es muss ja auf den gängigen System, sei es die Girocard oder Visa/MasterCard, basieren damit Alltagsgegenstände regelmäßig und zuverlässig bezahlt werden können. Selbst wenn man die Abhebung an Geldautomaten unterbinden könnte, lässt sich das doch bei vielen Einzelhandelsläden umgeben. Egal ob bei Aldi Süd, DM, Action, Toom oder vielen weiteren Geschäften.

MMn wird da viel Zeit und Geld in einen Rohrkrepier investiert. Das muss doch auch den zuständigen Ministern auffallen.

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

TeePee, NRW, Dienstag, 07.11.2023, 14:54 (vor 777 Tagen) @ Windmill-Agogo

Wie soll das überhaupt funktionieren? Es muss ja auf den gängigen System, sei es die Girocard oder Visa/MasterCard, basieren damit Alltagsgegenstände regelmäßig und zuverlässig bezahlt werden können.

Das gab es doch vor etlichen Jahren schon mal. Karten, mit denen man nur bestimmte Dinge kaufen konnte. Was man damals analog mit Karten hinbekommen hat, sollte heutzutage digital doch kein unlösbares Problem darstellen.

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 07.11.2023, 15:01 (vor 777 Tagen) @ TeePee

Das gab es doch vor etlichen Jahren schon mal. Karten, mit denen man nur bestimmte Dinge kaufen konnte. Was man damals analog mit Karten hinbekommen hat, sollte heutzutage digital doch kein unlösbares Problem darstellen.

Ändert aber nichts daran, dass es dadurch keinen Nutzen gibt. Im schlimmsten fall gibts dann noch irgendeinen factoring Markt um dies zu umgehen.

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

TeePee, NRW, Dienstag, 07.11.2023, 15:05 (vor 777 Tagen) @ Weeman

Ändert aber nichts daran, dass es dadurch keinen Nutzen gibt. Im schlimmsten fall gibts dann noch irgendeinen factoring Markt um dies zu umgehen.

Doch, es gibt den Nutzen, dass die Kohle im Land bleibt und nicht in die Heimatländer geschickt wird. Was ja Sinn und Zweck dieser ganzen Idee ist.

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

bigfoot49, Leipzig, Dienstag, 07.11.2023, 16:14 (vor 777 Tagen) @ TeePee

Gibt’s dazu denn Belege, außer dass es immer wieder erzählt wird?
Habe ja diesen Strang genau damit begonnen: die FAZ hat sich auf die Suche nach diesen Belegen begeben und konnte keine finden (hatte vor ein paar Tagen auch den ersten langen Bericht zusammengefasst hier eingestellt).

Migrationsgipfel/Kosten: €90Mrd 2022/23

Guido, Dienstag, 07.11.2023, 17:06 (vor 777 Tagen) @ bigfoot49

Gibt’s dazu denn Belege, außer dass es immer wieder erzählt wird?

Die Zahl wird schwierig zu ermitteln sein. Die Weltbank geht weltweit von 600 Mrd aus, die Migranten regelmäßig in ihre Heimat transferieren. Darunter sind aber natürlich auch reichlich "legal" verdiente Euros. Die Zahlungsströme nach richtigem Einkommen und Sozialtransfers für Flüchtlinge zu unterscheiden ist quasi unmöglich. Dass extrem viel Geld diese Wege nimmt, ist aber klar belegt.

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Schoeneschooh, CDMX, Dienstag, 07.11.2023, 19:43 (vor 777 Tagen) @ Guido
bearbeitet von Schoeneschooh, Dienstag, 07.11.2023, 19:51

Ich habe, genau wie du, keine detaillierten Zahlen dazu. Aber ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass umfangreiche Anteile von Grundsicherung für Flüchtlinge in Deutschland über WesternUnion in Herkunftsländern landen.

Diese globalen Summen die du hier nennst dürften sich zur überwiegenden Mehrheit aus dem Transfer von normalen Einkommen in Heimatländer zusammensetzen. Hier in Mexiko ist das ja der absolute Standard, dass Familienmitglieder legal, illegal, geduldet in den USA arbeiten und die Kohle rüberschicken. Da gibt es ganze Landstriche wo wenig junge Männer aufzufinden sind, dafür ne Menge „im Bau befindlicher“ Immobilien, die hiermit nach und nach finanziert werden. In Mexiko ist das einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren, der insbesondere den lokalem Konsum befeuert bzw. erst ermöglicht. Grad mal geschaut: USD 62 Mrd. solcher Transferzahlungen nach Mexiko in den letzten 12 Monaten.


Ich hoffe, dass unsere Politiker dazu umfangreiches Datenmaterial haben, bevor sie solche Entscheidungen tätigen. Sonst ist es in meinen Augen reinster Populismus!

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Nike79, Dienstag, 07.11.2023, 17:50 (vor 777 Tagen) @ Guido

Gibt’s dazu denn Belege, außer dass es immer wieder erzählt wird?


Die Zahl wird schwierig zu ermitteln sein. Die Weltbank geht weltweit von 600 Mrd aus, die Migranten regelmäßig in ihre Heimat transferieren. Darunter sind aber natürlich auch reichlich "legal" verdiente Euros. Die Zahlungsströme nach richtigem Einkommen und Sozialtransfers für Flüchtlinge zu unterscheiden ist quasi unmöglich. Dass extrem viel Geld diese Wege nimmt, ist aber klar belegt.

Und irgendwo dazwischen noch eine Menge Schwarzgeld und Gelder aus sonstigen illegalen Aktivitäten

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Schleicheisen, Anner Rur ohne "h", Dienstag, 07.11.2023, 15:58 (vor 777 Tagen) @ TeePee

Doch, es gibt den Nutzen, dass die Kohle im Land bleibt und nicht in die Heimatländer geschickt wird. Was ja Sinn und Zweck dieser ganzen Idee ist.

Ich habe nun schon mehr als einmal gehört dass diese Überweisungen durchaus an die Stelle der (zu geringen oder nicht vorhandenen) Entwicklungshilfe treten und so im Optimalfall als Beitrag zur Vermeidung von weiteren Fluchten gesehen werden kann ;-)

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herrNick, Dienstag, 07.11.2023, 15:39 (vor 777 Tagen) @ TeePee

Ändert aber nichts daran, dass es dadurch keinen Nutzen gibt. Im schlimmsten fall gibts dann noch irgendeinen factoring Markt um dies zu umgehen.


Doch, es gibt den Nutzen, dass die Kohle im Land bleibt und nicht in die Heimatländer geschickt wird. Was ja Sinn und Zweck dieser ganzen Idee ist.

Puh, den Business Case, dass die Kosten, die diese Umstellung verursacht nicht den Betrag übersteigt, der heute in Heimatlänger geschickt wird, würde ich gerne sehen. Ist ja nicht so, dass da riesige Beträge an Flüchtlinge gezahlt werden.

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Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 07.11.2023, 15:06 (vor 777 Tagen) @ TeePee

Doch, es gibt den Nutzen, dass die Kohle im Land bleibt und nicht in die Heimatländer geschickt wird. Was ja Sinn und Zweck dieser ganzen Idee ist.

Das ist doch ultraleicht zu umgehen.

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TeePee, NRW, Dienstag, 07.11.2023, 15:10 (vor 777 Tagen) @ Weeman

Das ist doch ultraleicht zu umgehen.

Jede Lösung, die nicht kasernieren oder aussperren heißt, ist leicht zu umgehen.

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Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 07.11.2023, 15:14 (vor 777 Tagen) @ TeePee

Ändert aber nichts daran, dass eine Umstellung auf Geldkarte den Staat Geld kostet und überhaupt nichts bringt. Oder glaubst du es kommt auch nur einer weniger weil er beim eintauschen der Geldkarte 10% Verlust macht? Und nein. Die 10% gehen auch nicht zurück in den Haushalt.

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TeePee, NRW, Dienstag, 07.11.2023, 15:20 (vor 777 Tagen) @ Weeman

Ändert aber nichts daran, dass eine Umstellung auf Geldkarte den Staat Geld kostet und überhaupt nichts bringt.

Nochmal, ich rede nicht von Geldkarten. Ich rede von "Gutscheinen". Für die man Brot kaufen kann. Oder Socken. Die kann man nicht einfach so zu Geld machen. Und nicht nach Afghanistan schicken.

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Schaumkrone, Celle, Mittwoch, 08.11.2023, 06:29 (vor 777 Tagen) @ TeePee

Bei uns im Landkreis gibt es sowas schon länger. Ist so eine Art City- Gutschein. Die können damit lokal überall einkaufen. Die Händler rechnen mit der Behörde für die Asylsuchenden direkt ab. Dort wird dafür 1 Person beschäftigt.

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Fonzie, Münster, Dienstag, 07.11.2023, 15:28 (vor 777 Tagen) @ TeePee

Ändert aber nichts daran, dass eine Umstellung auf Geldkarte den Staat Geld kostet und überhaupt nichts bringt.


Nochmal, ich rede nicht von Geldkarten. Ich rede von "Gutscheinen". Für die man Brot kaufen kann. Oder Socken. Die kann man nicht einfach so zu Geld machen. Und nicht nach Afghanistan schicken.

Abgesehen davon, dass dieses "Geld in die Heimat schicken" eher eine Sache ist, die erst hier berufstätige Menschen machen können.

Es geht um folgenden Vorgang:

X erhält Karte mit Guthaben 100 Euro für Lebensmittel.

X verkauft Karte für 90 Euro weiter an Y.

Y hat gespart. X hat Bargeld. Das Bundesland, wo X lebt hat deutlich höhere Verwaltungskosten, weil sie ein Bezahlsystem etablieren und kontrollieren müssen, das überall akzeptiert wird, aber fälschungssicher ist.

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Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 07.11.2023, 15:23 (vor 777 Tagen) @ TeePee

Nochmal, ich rede nicht von Geldkarten. Ich rede von "Gutscheinen".

Und? Same same. Kostet den Staat Geld, ist easy zu umgehen und löst somit nicht eins unserer Probleme.

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Windmill-Agogo, Pattaya, Dienstag, 07.11.2023, 14:59 (vor 777 Tagen) @ TeePee

Wie soll das überhaupt funktionieren? Es muss ja auf den gängigen System, sei es die Girocard oder Visa/MasterCard, basieren damit Alltagsgegenstände regelmäßig und zuverlässig bezahlt werden können.


Das gab es doch vor etlichen Jahren schon mal. Karten, mit denen man nur bestimmte Dinge kaufen konnte. Was man damals analog mit Karten hinbekommen hat, sollte heutzutage digital doch kein unlösbares Problem darstellen.

Hast du dazu Mal einen Link? Das überfordert meine Vorstellungskraft zur Gangbarkeit im Einhelhandel, wenn dann auch Kleinigkeiten im Hygiene- oder Freizeitbereich möglich machen will. Und das sollte man.

Essensmarken wären natürlich eine Möglichkeit, halte ich aber für unmenschlich und führt dann zu Auswüchsen, wie Wasser kaufen, verschütten und mit dem Pfandfeld anschließend einkaufen.

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TeePee, NRW, Dienstag, 07.11.2023, 15:04 (vor 777 Tagen) @ Windmill-Agogo

Hast du dazu Mal einen Link? Das überfordert meine Vorstellungskraft zur Gangbarkeit im Einhelhandel, wenn dann auch Kleinigkeiten im Hygiene- oder Freizeitbereich möglich machen will.

Auf Anhieb nicht, das muss in den 80ern gewesen sein. Da war ich 14, 15, 16, keine Ahnung. Da standen die Sozialhilfeempfänger mit verschiedenfarbigen Karten bei Woolworth in der Schlange an der Kasse und konnten damit jeweils nur bestimmte Dinge kaufen und bezahlen. Wie das im Detail funktioniert hat? Wie gesagt, keine Ahnung.

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bigfoot49, Leipzig, Dienstag, 07.11.2023, 16:05 (vor 777 Tagen) @ TeePee

Gibt’s heut zB von Sodexo noch. Nutzen zB einige Firmen, um ihren Arbeitnehmern steuerfreie geldwerte Vorteile zukommen zu lassen.

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Windmill-Agogo, Pattaya, Dienstag, 07.11.2023, 16:47 (vor 777 Tagen) @ bigfoot49

Gutscheine finde ich schwierig, auch gegenüber einigen Einzelhändlern wie Bäckereien. Trotzdem danke für den Hinweis.

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Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 07.11.2023, 14:36 (vor 777 Tagen) @ bigfoot49
bearbeitet von Weeman, Dienstag, 07.11.2023, 14:42

Zur Zeit überschlagen sie sich einfach mit alten und neuen Vorschlägen um die Probleme zu bekämpfen.

Geldkarten oder ähnliches sind dann eben Vorschläge, die wirklich kein einziges Problem an irgendeiner Stelle auch nur ansatzweise beheben dürften.
Dadurch kommen nicht weniger, es bleiben nicht weniger, es integrieren sich nicht mehr Leute besser und es wird definitiv auch nicht weniger kosten.

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Fonzie, Münster, Dienstag, 07.11.2023, 14:52 (vor 777 Tagen) @ Weeman

Dadurch kommen nicht weniger, es bleiben nicht weniger, es integrieren sich nicht mehr Leute besser und es wird definitiv auch nicht weniger kosten.

Das ist halt Symbolpolitik, dass man etwas gegen Migration tut. Das lässt man sich im aktuellen Klima dann auch gerne was kosten.

Und die Einnahmen?

d0g1am., Bochum, Dienstag, 07.11.2023, 13:33 (vor 777 Tagen) @ Timo_89

Spannend fände ich auch mal, wie es auf der Gegenseit mit Einnahmen aussieht. Also bspw. gezahlte Steuern von Migranten, Steuern von Unternehmen, die an Migration Geld verdienen (sei es durch Unterkünfte, Verpflegung, Mitarbeiter, etc.). Ist vermutlich noch viel schwieriger zu berechnen, fände ich aber durchaus spannend.

Was natürlich nicht heißen soll, dass ich das als reines Geld-Thema sehe. Ich bin der Meinung, dass wir als reiches Land eine gewisse Verpflichtung haben, denen zu helfen, die weniger Glück beim Geburtsort hatten. Wenn das am Ende ein finanzielles "Minusgeschäft" ist, finde ich das völlig in Ordnung.

Viel wichtiger als das finanzielle Thema finde ich allerdings die Frage, wie man hier ein langfristiges, friedliches Zusammenleben sicherstellen will. Da bin ich aktuell sehr negativ gestimmt, insbesondere nach meinen letzten Gesprächen mit Muslimen in meinem Umfeld. Und ich glaube auch nicht, dass das ein Thema ist, was man mit Geld lösen kann...

Und die Einnahmen?

Knolli, Dienstag, 07.11.2023, 14:05 (vor 777 Tagen) @ d0g1am.

Da bin ich aktuell sehr negativ gestimmt, insbesondere nach meinen letzten Gesprächen mit Muslimen in meinem Umfeld.

Erklär mal.

Und die Einnahmen?

Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 13:40 (vor 777 Tagen) @ d0g1am.

Spannend fände ich auch mal, wie es auf der Gegenseit mit Einnahmen aussieht. Also bspw. gezahlte Steuern von Migranten, Steuern von Unternehmen, die an Migration Geld verdienen (sei es durch Unterkünfte, Verpflegung, Mitarbeiter, etc.). Ist vermutlich noch viel schwieriger zu berechnen, fände ich aber durchaus spannend.

Was natürlich nicht heißen soll, dass ich das als reines Geld-Thema sehe. Ich bin der Meinung, dass wir als reiches Land eine gewisse Verpflichtung haben, denen zu helfen, die weniger Glück beim Geburtsort hatten. Wenn das am Ende ein finanzielles "Minusgeschäft" ist, finde ich das völlig in Ordnung.

Viel wichtiger als das finanzielle Thema finde ich allerdings die Frage, wie man hier ein langfristiges, friedliches Zusammenleben sicherstellen will. Da bin ich aktuell sehr negativ gestimmt, insbesondere nach meinen letzten Gesprächen mit Muslimen in meinem Umfeld. Und ich glaube auch nicht, dass das ein Thema ist, was man mit Geld lösen kann...


Sascha hat den Punkt ja auch schon aufgemacht, das mit den Einnahmen gehört zur Betrachtung dazu. Hier wäre man eher im Bereich der volkswirtschaftlichen Analysen, da muss ich leider passen :)

DASS man hilft steht ja völlig außer Frage. Und das tut Deutschland in Besonderem Maße seit 2015 und viel mehr als die allergrößte Mehrheit der Länder auf diesem Planeten. Nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ. Und das kostet natürlich. Mich hat eher mal interessiert, ob man diese 50 Milliarden nun dauerhaft einplant? Will man mittelfristig runter Richtung z.B. 20 Milliarden? Bleibt das ein dauerhaftes Budget, was dann zur Verfügung stehen soll? Es ist ja ohne Frage eine deutliche Verschiebung im Staatshaushalt.

Was war der Tenor in den von dir genannten Gesprächen? Thema Gaza / Israel vermutlich? Das hat in der Tat die ganze Geschichte nicht einfacher gemacht leider.

Und die Einnahmen?

badehaubendealer, Langenfeld, Dienstag, 07.11.2023, 13:52 (vor 777 Tagen) @ Timo_89

DASS man hilft steht ja völlig außer Frage. Und das tut Deutschland in Besonderem Maße seit 2015 und viel mehr als die allergrößte Mehrheit der Länder auf diesem Planeten. Nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ. Und das kostet natürlich. Mich hat eher mal interessiert, ob man diese 50 Milliarden nun dauerhaft einplant? Will man mittelfristig runter Richtung z.B. 20 Milliarden? Bleibt das ein dauerhaftes Budget, was dann zur Verfügung stehen soll? Es ist ja ohne Frage eine deutliche Verschiebung im Staatshaushalt.


Wenn wir davon ausgehen, dass durch den Klimawandel größere Teile der Erde schwer bewohnbar werden (wegen Hitze, Wassermangel, Stürmen etc.), müssen wir uns darauf einstellen, dass noch deutlich mehr Menschen Sicherheit suchen werden. Dementsprechend gehe ich davon aus, dass diese Ausgaben mittelfristig massiv steigen werden - oder man tut halt jetzt etwas gegen den Klimawandel. Das wäre mal ein Thema für die AfD - Klimawandel verhindern, damit keine Flüchtlinge mehr zu uns kommen.

Und die Einnahmen?

Fire Kid, Ort, Dienstag, 07.11.2023, 14:53 (vor 777 Tagen) @ badehaubendealer

Dann braucht sich auch keiner zu wundern wenn die AfD bald bei 40 Prozent steht. Viele Leute haben schon jetzt den Kaffee auf. Für mich sind die Änderungen ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Und die Einnahmen?

Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 07.11.2023, 14:16 (vor 777 Tagen) @ badehaubendealer

Wobei wir weder den Klimawandel aufhalten oder zurückdrehen können, noch können wir alle aufnehmen die kommen wollen. Das wird so oder so Geld kosten.
Auf welchem Weg das gehandhabt wird wird sich dann in den nächsten Jahren zeigen.

Und die Einnahmen?

TeePee, NRW, Dienstag, 07.11.2023, 14:58 (vor 777 Tagen) @ Weeman

Wobei wir weder den Klimawandel aufhalten oder zurückdrehen können, noch können wir alle aufnehmen die kommen wollen. Das wird so oder so Geld kosten.
Auf welchem Weg das gehandhabt wird wird sich dann in den nächsten Jahren zeigen.

Da sollten wir uns nichts vormachen. Das werden schlimme Zustände werden, die da auf uns zukommen. Auch wenn das im Moment noch keiner wahrhaben will.

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 07.11.2023, 13:23 (vor 777 Tagen) @ Timo_89

Ich finde das offen gesagt zu platt in der Darstellung. Die Ausgaben sind ja nicht komplett weg, beziehungsweise ein vermutlich nicht unerheblicher Teil fließt davon wieder zurück. Jede gebaute Flüchtlingsunterkuft bedeutet für ein Unternehmen eine zu versteuernde Einnahme und Löhne die gezahlt und dann wieder investiert werden.

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Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 13:45 (vor 777 Tagen) @ Sascha

Das Geld würde auch reinvestiert, wenn davon Schulen o.ä. gebaut würden.

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Earl Chekov, Köln, Dienstag, 07.11.2023, 23:40 (vor 777 Tagen) @ Taifun

Das Geld würde auch reinvestiert, wenn davon Schulen o.ä. gebaut würden.

Na ja, es macht immer Sinn den Business Case ganzheitlich zu betrachten. Und die von Dir suggerierte Entscheidungsfähigkeit “Migration oder Schule” existiert de facto nicht, noch habe ich einen Politiker vernommen, der diese Auffassung vertritt.
Selbst wenn man sich entschiede die Migration komplett zu verhindern, wäre das nicht ohne Kosten. Also hat Sascha doch Recht, dass man das System ganzheitlich zu bewerten hat. Er hat ja nicht gesagt, dass es so weiterlaufen sollte.

Mein persönlicher Respekt geht an Dich für Deine klare Positionierung gegen Faschisten. Daher hoffe ich, dass Du meine Kritik sportlich nehmen kannst: die Suggerierung, dass Migration Schulfinanzierung blockiert, erinnert mich strukturell an die Botschaften der Brexiteers zur Finanzierung des britischen Gesundheitssystems durch die “ersparten” Einzahlungen in die EU. Auch hier: kein Business Case und willkürlich herausgepickte Töpfe.

Ob man will oder nicht: beide Themenbereiche müssen versorgt werden

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Earl Chekov, Mittwoch, 08.11.2023, 00:07 (vor 777 Tagen) @ Earl Chekov

Schulen sind ein Beispiel. Zu glauben, dass einfach nix liegen bleibt und für alles Geld vorhanden ist, ist ein Irrglaube. Die Kommunen würden ganz sicher ohne Migranten nicht plötzlich in Geld schwimmen.

Die Behauptung stellt ihr allerdings auf. Du schreibst explizit, dass beides gemacht werden muss. Wird aber garantiert nicht. Die 48 Milliarden Euro, welche jetzt vorgesehen sind, werden nicht einfach als Schulden obendrauf gepackt.

Wer mich mit Respekt behandelt und mich nicht beleidigt, kann jederzeit sagen, dass ich falsch liege. Es gibt für keine Sichtweise einen mathematischen Beweis.

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herrNick, Dienstag, 07.11.2023, 15:30 (vor 777 Tagen) @ Taifun

Das Geld würde auch reinvestiert, wenn davon Schulen o.ä. gebaut würden.

Wenn wir lediglich mehr Schulen (Gebäude) aber nicht mehr Lehrer haben, ist das denkbar schlecht investiertes Geld.

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Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 07.11.2023, 15:35 (vor 777 Tagen) @ herrNick

Wobei sich der Investitionsstau von 10 Mrd € an Schulen in NRW bei weitem nicht nur auf Neubauten bezieht.

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Fonzie, Münster, Dienstag, 07.11.2023, 15:40 (vor 777 Tagen) @ Weeman

Wobei sich der Investitionsstau von 10 Mrd € an Schulen in NRW bei weitem nicht nur auf Neubauten bezieht.

Das ist absolut richtig, aber in den nächsten Jahren wird definitiv das fehlende Personal das größte Problem bleiben, wenn sich nichts ändert.

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 07.11.2023, 13:57 (vor 777 Tagen) @ Taifun

Das Geld würde auch reinvestiert, wenn davon Schulen o.ä. gebaut würden.

Ja. Trotzdem finde ich es ziemlich "effekthaschend", wenn dort ein hoher Kostenbetrag in den Raum gestellt wird, als ob das Geld damit weg wäre.

Und gerade in der Frage von Migration und Flucht ist das doch wichtig, weil ja auch Modelle in der Diskussion sind, dass man andere Staaten dafür zahlt, dort Zentren zu errichten, in denen Flüchtlinge und Asylbewerber "abgefangen" werden.

Dieses Geld wäre dann aber weg. Insofern kann man die Maßnahmen von der Kostenseite her auch nur dann seriös diskutieren, wenn man mit einbezieht, was davon wieder zurück fließt.

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Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 14:05 (vor 777 Tagen) @ Sascha

Das Geld ist für Schulen oder Kindergärten oder höhere Gehälter im öffentlichen Dienst dann weg. Das ist doch ein Fakt.

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Talentförderer, Dortmund, Dienstag, 07.11.2023, 14:22 (vor 777 Tagen) @ Taifun

Ja und? Das Geld für die Bundeswehr und sämtliche Auto/Straße/Fossile Brennstoff Subventionen ist auch weg für andere Investitionen.

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Gargamel09, Dienstag, 07.11.2023, 14:31 (vor 777 Tagen) @ Talentförderer

Ja und? Das Geld für die Bundeswehr und sämtliche Auto/Straße/Fossile Brennstoff Subventionen ist auch weg für andere Investitionen.

Die Bundeswehr ist für unsere Sicherheit elementar, da wird noch viel zu wenig reingesteckt.
Die passt somit in die Aufzählung 0,0 rein.

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Talentförderer, Dienstag, 07.11.2023, 14:25 (vor 777 Tagen) @ Talentförderer

Stimmt. Blöde Bundeswehr. Weg damit.

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Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 07.11.2023, 14:24 (vor 777 Tagen) @ Talentförderer

Ja und? Das Geld für die Bundeswehr und sämtliche Auto/Straße/Fossile Brennstoff Subventionen ist auch weg für andere Investitionen.

Du weißt aber doch ganz genau mit welcher Rechnung sich hier mehr Stimmung machen lässt. Der Tankrabatt hat der AfD eher weniger zu 22% verholfen. Ist zwar scheiße aber offenbar nicht zu ändern.

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 07.11.2023, 14:10 (vor 777 Tagen) @ Taifun

Das Geld ist für Schulen oder Kindergärten oder höhere Gehälter im öffentlichen Dienst dann weg. Das ist doch ein Fakt.

Das ist doch Unsinn. Migration ist als Thema und Problem auf jeden Fall da. Ein "wir geben gar nichts aus und bauen dafür Schulen" ist doch gar keine Option.

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Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 14:16 (vor 777 Tagen) @ Sascha

Das Geld ist für Schulen oder Kindergärten oder höhere Gehälter im öffentlichen Dienst dann weg. Das ist doch ein Fakt.


Das ist doch Unsinn. Migration ist als Thema und Problem auf jeden Fall da. Ein "wir geben gar nichts aus und bauen dafür Schulen" ist doch gar keine Option.

Wo hat er denn gesagt, dass gar nichts mehr ausgegeben werden soll? Das steht in keinem Wort in seinem Beitrag. Das ist eine unsachliche Überspitzung und hilft doch einer sachlichen Debatte nicht?

Im Kern hat er gesagt, dass Gelder, die nun für Flucht und Migration aufgewendet werden, woanders im selben Zeitraum nicht mehr eingesetzt werden können. Das ist einfach so, auch wenn beide / alle Ausgaben volkswirtschaftliche Vorteile hätten.

Die Debatte ob 50 Milliarden pro Jahr eine Gesellschaft tragen kann und möchte oder sogar 75 Milliarden oder nur 25 Milliarden kann man doch führen. Man muss nicht sofort jemandem unterstellen, dass man gar keine Hilfe mehr leisten möchte.

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 07.11.2023, 14:19 (vor 777 Tagen) @ Timo_89

Das Geld ist für Schulen oder Kindergärten oder höhere Gehälter im öffentlichen Dienst dann weg. Das ist doch ein Fakt.


Das ist doch Unsinn. Migration ist als Thema und Problem auf jeden Fall da. Ein "wir geben gar nichts aus und bauen dafür Schulen" ist doch gar keine Option.


Wo hat er denn gesagt, dass gar nichts mehr ausgegeben werden soll? Das steht in keinem Wort in seinem Beitrag. Das ist eine unsachliche Überspitzung und hilft doch einer sachlichen Debatte nicht?

Im Kern hat er gesagt, dass Gelder, die nun für Flucht und Migration aufgewendet werden, woanders im selben Zeitraum nicht mehr eingesetzt werden können. Das ist einfach so, auch wenn beide / alle Ausgaben volkswirtschaftliche Vorteile hätten.

Die Debatte ob 50 Milliarden pro Jahr eine Gesellschaft tragen kann und möchte oder sogar 75 Milliarden oder nur 25 Milliarden kann man doch führen. Man muss nicht sofort jemandem unterstellen, dass man gar keine Hilfe mehr leisten möchte.

Aber wir können den "Kostenfaktor" doch gar nicht derart steuern. Im Gegenteil. Der Klimawandel wird Migration noch forcieren.

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Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 14:24 (vor 777 Tagen) @ Sascha

Dann kannst du die Kanzlerschaft schon an die AfD übertragen. Viel Spaß mit den Faschisten.

Wenn man jegliche Kontrolle über die Ausgaben für Migration aufgibt und es einfach nicht mehr interessiert, dann hat man es am Ende wohl auch verdient.

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Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 14:37 (vor 777 Tagen) @ Taifun

Also ich bin über das o.g. Argument auch mehr als überrascht. Einfach alles weiter laufen lassen? Das soll irgendwas bringen? Die Kommunen können faktisch nicht mehr und die Bürger wollen erkennbar auch nicht mehr in diesem Umfang. Muss man das nicht mal zur Kenntnis nehmen?

Die Politiker bewegen sich doch gerade auch überhaupt nur, weil sie langsam verstehen, was hier ins Rutschen gerät aktuell. Die letzten Wahlen in Bayern und Hessen haben noch nicht gereicht? Man kann das alles doch nicht einfach ignorieren und sich dann über noch beschissenere Wahlergebnisse wundern?

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Lattenknaller, Madrid, Dienstag, 07.11.2023, 15:10 (vor 777 Tagen) @ Timo_89

Also ich bin über das o.g. Argument auch mehr als überrascht. Einfach alles weiter laufen lassen? Das soll irgendwas bringen? Die Kommunen können faktisch nicht mehr und die Bürger wollen erkennbar auch nicht mehr in diesem Umfang. Muss man das nicht mal zur Kenntnis nehmen?

Die Politiker bewegen sich doch gerade auch überhaupt nur, weil sie langsam verstehen, was hier ins Rutschen gerät aktuell. Die letzten Wahlen in Bayern und Hessen haben noch nicht gereicht? Man kann das alles doch nicht einfach ignorieren und sich dann über noch beschissenere Wahlergebnisse wundern?

Dir scheint entgangen zu sein, dass das Thema das dominante auf EU-Ebene seit Anfang des Jahres ist.
Auf den letzten beiden Gipfeln war das das Hauptthema. Man hat schon einige Beschlüsse erzielt, weitere sollen bis Ende des Jahres erfolgen. SPD und Grüne sind da sehr weit von ihren bisherigen Positionen abgerückt. Das Ganze war in den Medien Hauptschlagzeile. Dann zu schreiben, dass die Politiker sich nicht bewegen oder irgendwas nicht zur Kenntnis nehmen ist schon eine sehr interessante Form der Kritik.

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Timo_89, Mittwoch, 08.11.2023, 10:24 (vor 776 Tagen) @ Lattenknaller

Ich bezog mich auf Saschas Post, nicht auf die gesellschaftliche Debatte. Sollte das falsch rübergekommen sein, hier die Klarstellung, bezog sich nur auf diesen einen Post ;) Die gesamtgesellschaftliche Debatte ist natürlich da.

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 07.11.2023, 14:48 (vor 777 Tagen) @ Timo_89

Also ich bin über das o.g. Argument auch mehr als überrascht. Einfach alles weiter laufen lassen? Das soll irgendwas bringen? Die Kommunen können faktisch nicht mehr und die Bürger wollen erkennbar auch nicht mehr in diesem Umfang. Muss man das nicht mal zur Kenntnis nehmen?

Die Politiker bewegen sich doch gerade auch überhaupt nur, weil sie langsam verstehen, was hier ins Rutschen gerät aktuell. Die letzten Wahlen in Bayern und Hessen haben noch nicht gereicht? Man kann das alles doch nicht einfach ignorieren und sich dann über noch beschissenere Wahlergebnisse wundern?

Wir haben doch jahrelang auch die Entstehung der Fluchtursachen ignoriert. Das ist jetzt eben zu einem ordentlichen Teil auch die Rendite unseres Wohlstands.

Oder anders gesagt: Fluchtursachen wirklich sinnvoll bekämpfen, würde für uns ebenfalls deutlichen Wohlstandsverlust bedeuten.

Es ist ein absoluter Irrglaube, dass es da irgendeinen Knopf gibt, den man finden und betätigen muss und schon wird dieses Problem für uns verschwinden und wir können weitermachen wie bisher.

Im Endeffekt ist nämlich das das eigentliche "laufen lassen". Oder zumindest die Suche nach einer Möglichkeit zum Laufen lassen.

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Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 15:11 (vor 777 Tagen) @ Sascha

Es gibt nicht den einen Knopf. Aber es gibt vielleicht mehrere kleine Knöpfe. Und auch ein Gerald Knaus, als Migrationsforscher, sagte zuletzt, dass es ein Recht auf Asyl, aber kein Recht auf Migration gibt.

Es geht auch einfach faktisch nicht, weil die Anzahl der Menschen, die weltweit individuell und subjektiv nachvollziehbarerweise möglicherweise migrieren möchten, wesentlich höher ist, als das Angebot was Deutschland diesen Menschen machen kann und will, nicht zuletzt weil es eben auch häufig keine echten Asylgründe gibt. Dabei geht es nicht nur um Geld, sondern auch um Infrastruktur und gesellschaftliche Akzeptanz. Und um Deutschland herum will niemand mehr wirklich helfen, also beschränkt es sich fast nur auf Deutschland.

Diesen großen Konflikt kann man ja schwelen lassen, aber es wird dann früher oder später wirklich zu noch sehr viel unschöneren Wahlergebnissen kommen, das kann man nun aus dem Aufstieg der AfD seit 2015 erkennbar ableiten. Und dann sorry, haben die Politiker der Mitte ihren Job nicht gemacht.

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Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 14:53 (vor 777 Tagen) @ Sascha

Die Fluchtursachen sind in erster Linie die islamistischen Diktaturen und die Gewalt im Nahen Osten und in (Nord-) Afrika. Gerade aus diesen Ländern kommen die Menschen hierhin.

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Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 15:05 (vor 777 Tagen) @ Taifun

Die Fluchtursachen sind in erster Linie die islamistischen Diktaturen und die Gewalt im Nahen Osten und in (Nord-) Afrika. Gerade aus diesen Ländern kommen die Menschen hierhin.

Also ist die Lösung: weg von fossilen Brennstoffen, um die Diktaturen nicht weiter zu finanzieren.

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Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 15:06 (vor 777 Tagen) @ CrimsonGhost

Syrien und Afghanistan?

Flüchtlinge aus Saudi-Arabien sind eher selten.

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Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 07.11.2023, 15:07 (vor 777 Tagen) @ Taifun

Syrien und Afghanistan?

Flüchtlinge aus Saudi-Arabien sind eher selten.

Och komm. Die Hamas hat ihr Geld auch nicht aus eigenen Ölfeldern gewonnen.
Der Zusammenhang ist schon ganz offensichtlich.

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jniklast, Langenhagen, Dienstag, 07.11.2023, 15:01 (vor 777 Tagen) @ Taifun

Das ist sicherlich nicht falsch. Aber wie sollen die Politiker hier das denn lösen?

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jniklast, Dienstag, 07.11.2023, 15:06 (vor 777 Tagen) @ jniklast

Nochmal aus einem anderen Post: Ich bin nicht für Lösungen zuständig.

Und: Einfach zu sagen, dass wir früher die Fluchtursachen hätten bekämpfen sollen ignoriert nur die tatsächlichen Ursachen. Die Flüchtlinge kommen aus der Türkei, Syrien, Afghanistan. Und natürlich der Ukraine, welche ich aber aus der Betrachtung immer raus lasse, weil ich immer noch hoffe, dass die ihre Heimat zurückbekommen. Bei den anderen Länder hat es halt nix mit Dürren oder Klimawandel zu tun.

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Fonzie, Münster, Dienstag, 07.11.2023, 14:46 (vor 777 Tagen) @ Timo_89

Also ich bin über das o.g. Argument auch mehr als überrascht. Einfach alles weiter laufen lassen? Das soll irgendwas bringen? Die Kommunen können faktisch nicht mehr und die Bürger wollen erkennbar auch nicht mehr in diesem Umfang. Muss man das nicht mal zur Kenntnis nehmen?

Findest du das nicht selber albern? Es wird seit Wochen gefühlt nur über dieses Thema geredet, obwohl es zahlreichere weitere wichtige Themen gäbe. Es wird zur Kenntnis genommen und das mMn in einem Maße, dass inzwischen eher schädlich ist.

Migration und Flucht werden weiter existieren. Also muss man sich überlegen, wie man damit umgeht. Dabei stellen sich die folgenden Fragen:

- Wo und wie werden die Leute aufgenommen?
- Wie stellt man sicher, dass diejenigen, die mittel- bis langfristig bleiben hier so gefördert werden, dass sie sich gut integrieren undihre Zuwanderung ein Gewinn für uns ist.
- Wer finanziert das?

Von daher ist die Frage nicht, ob man alles weiter laufen lassen will, sondern lediglich, wie man mit Prozessen, die weiterlaufen werden, umgeht.

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Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 15:15 (vor 777 Tagen) @ Fonzie

Zur Klarstellung: Ich war überrascht über Saschas in meinen Augen recht "naive" Sichtweise auf dieses riesige Problem.

Dass das Thema in Deutschland mittlerweile mehr als auf der Tagesordnung ist, habe ich nicht bestritten. Dennoch würde ich sagen, dass die Problembeschreibung da ist, aber die Lösung noch im parteipolitischen Klein Klein versteckt liegt.

Überraschenderweist hat sich ja das grün geführte BW sogar an die Gruppe der CDU geführten B Länder angeschlossen und Frau Lang einen Gastbeitrag in der Zeitung geschaltet. Vielleicht erkennen die Grünen, dass man hier endlich wirklich tätig werden muss.

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Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 07.11.2023, 14:50 (vor 777 Tagen) @ Fonzie

- Wo und wie werden die Leute aufgenommen?
- Wie stellt man sicher, dass diejenigen, die mittel- bis langfristig bleiben hier so gefördert werden, dass sie sich gut integrieren undihre Zuwanderung ein Gewinn für uns ist.
- Wer finanziert das?

Von daher ist die Frage nicht, ob man alles weiter laufen lassen will, sondern lediglich, wie man mit Prozessen, die weiterlaufen werden, umgeht.

Aber wir sind uns schon einig darüber, dass die AfD mit Regierungsbeteiligung und anderen rechten Freunden in Europa andere Fragen stellen und ganz andere Antworten parat haben wird, oder?

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Fonzie, Münster, Dienstag, 07.11.2023, 14:53 (vor 777 Tagen) @ Weeman

Aber wir sind uns schon einig darüber, dass die AfD mit Regierungsbeteiligung und anderen rechten Freunden in Europa andere Fragen stellen und ganz andere Antworten parat haben wird, oder?

Ja, sind wir. Ich finde trotzdem nicht, dass die anderen Parteien AFD-Politik machen sollten, um AFD-Politik zu verhindern.

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Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 07.11.2023, 14:58 (vor 777 Tagen) @ Fonzie

Ja, sind wir. Ich finde trotzdem nicht, dass die anderen Parteien AFD-Politik machen sollten, um AFD-Politik zu verhindern.

Mit Sicherheit nicht in dem Ausmaß. Gott sei Dank haben wir in Bereichen wie der Asylpolitik noch viel Verbesserungspotential um nicht auf die AfD Vorschläge zurückgreifen zu müssen.
Aber ich befürchte die Richtung ist bei diesem Thema bis zur nächsten Wahl bereits gesetzt.

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Fonzie, Münster, Dienstag, 07.11.2023, 15:02 (vor 777 Tagen) @ Weeman

Mit Sicherheit nicht in dem Ausmaß. Gott sei Dank haben wir in Bereichen wie der Asylpolitik noch viel Verbesserungspotential um nicht auf die AfD Vorschläge zurückgreifen zu müssen.
Aber ich befürchte die Richtung ist bei diesem Thema bis zur nächsten Wahl bereits gesetzt.

Absolut. Geht ja rein von den Begriffen her nur noch um Begrenzung, Kosten, Migration verringern, Leistungen kürzen, abschieben. Der Begriff Integration taucht bei dem Thema so gut wie gar nicht auf. Und auch hier im Thread sieht man ja, dass wichtige volkswirtschaftliche Zusammenhänge (Migration kostet zunächst, bringt bei vernünftiger Ausgestaltung D aber Geld und weitere Vorteile) entweder nicht verstanden oder einfach ausgeblendet werden.

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Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 07.11.2023, 15:04 (vor 777 Tagen) @ Fonzie

Und auch hier im Thread sieht man ja, dass wichtige volkswirtschaftliche Zusammenhänge (Migration kostet zunächst, bringt bei vernünftiger Ausgestaltung D aber Geld und weitere Vorteile) entweder nicht verstanden oder einfach ausgeblendet werden.

Wobei ich den Gedanken, dass unsere Regierung das ja eh nicht ordentlich geschissen bekommt, auch nicht ganz von der Hand weisen kann. Zumindest wenn ich mir die letzten Jahre so angucke.
Und ich glaube auch, dass es zumindest einen Zusammenhang zur gesamten Anzahl gibt.

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Gargamel09, Dienstag, 07.11.2023, 14:40 (vor 777 Tagen) @ Timo_89

Also ich bin über das o.g. Argument auch mehr als überrascht. Einfach alles weiter laufen lassen? Das soll irgendwas bringen? Die Kommunen können faktisch nicht mehr und die Bürger wollen erkennbar auch nicht mehr in diesem Umfang. Muss man das nicht mal zur Kenntnis nehmen?

Die Politiker bewegen sich doch gerade auch überhaupt nur, weil sie langsam verstehen, was hier ins Rutschen gerät aktuell. Die letzten Wahlen in Bayern und Hessen haben noch nicht gereicht? Man kann das alles doch nicht einfach ignorieren und sich dann über noch beschissenere Wahlergebnisse wundern?

Dann sind wir aber wieder beim - Wie Stoppen? Es reißt ja nicht ab, keiner hat eine Lösung, selbst die Faschistin in Italien kriegt es nicht gebacken. So wie ich es gestern nebenbei vernommen habe, möchte sie die Flüchtlinge nach Albanien in Aufnahmelage abschieben , na die werden sich freuen, selbst wenn die dafür Geld bekommen.

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Gargamel09, Dienstag, 07.11.2023, 14:46 (vor 777 Tagen) @ Gargamel09

Wir könnten einfach mal einsehen, dass wir ein Problem haben. Aber wer das benennt wird sofort diffamiert und in die rechte Ecke gestellt.

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Lattenknaller, Madrid, Dienstag, 07.11.2023, 15:13 (vor 777 Tagen) @ Taifun

Wir könnten einfach mal einsehen, dass wir ein Problem haben. Aber wer das benennt wird sofort diffamiert und in die rechte Ecke gestellt.

Und ich sehe es als Diffamierung Politiker einfach konstant zu kritisieren, sie würden nichts unternehmen, obwohl sie seit geraumer Zeit auf verschiedenen Ebenen um Lösungen ringen, wovon ein paar bereits auf den Weg gebracht wurden. Man kann gerne kritisieren, aber das "Die tun nichts" ist einfach nur platt und falsch.

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Gargamel09, Dienstag, 07.11.2023, 15:16 (vor 777 Tagen) @ Lattenknaller

Wir könnten einfach mal einsehen, dass wir ein Problem haben. Aber wer das benennt wird sofort diffamiert und in die rechte Ecke gestellt.


Und ich sehe es als Diffamierung Politiker einfach konstant zu kritisieren, sie würden nichts unternehmen, obwohl sie seit geraumer Zeit auf verschiedenen Ebenen um Lösungen ringen, wovon ein paar bereits auf den Weg gebracht wurden. Man kann gerne kritisieren, aber das "Die tun nichts" ist einfach nur platt und falsch.

Bis sich der Bundeskanzler aus dem Off gemeldet hat, sind Monate vergangen. Das Thema kann an nicht aussitzen (oder sich nicht mehr daran erinnern), das konnte nicht mal Angela.

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Fonzie, Münster, Dienstag, 07.11.2023, 14:47 (vor 777 Tagen) @ Taifun

Wir könnten einfach mal einsehen, dass wir ein Problem haben. Aber wer das benennt wird sofort diffamiert und in die rechte Ecke gestellt.

Statt hier solche Strohmänner zu konstruieren... Welches Problem benennst du und was ist dein Lösungsvorschlag?

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Fonzie, Dienstag, 07.11.2023, 14:51 (vor 777 Tagen) @ Fonzie

Ich nehme mir glatt raus, dass ich keinen Lösungsvorschlag habe. Weder bin ich Minister noch Richter am BVerfG und diese müssen Lösungen durchwinken.

Und das Problem ist klar benannt worden. Es werden jährlich immer höhere Summen ausgegeben und die Migration überfordert sowohl finanziell als auch vom Wohnraum das Land. Kann man ignorieren, aber dann bitte nicht über weiter steigende Miete aufregen oder darüber, dass mehr Menschen unter Brücken schlafen.

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Fonzie, Münster, Dienstag, 07.11.2023, 14:56 (vor 777 Tagen) @ Taifun

Kann man ignorieren, aber dann bitte nicht über weiter steigende Miete aufregen oder darüber, dass mehr Menschen unter Brücken schlafen.

Vielleicht sollte man mal eine Art Flüchtlingsgipfel mit Politikern des Bundes und der Länder veranstalten, statt das Problem so konsequent zu ignorieren wie bisher. Äußert sich ja kaum ein Politiker zu. ;)

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Fonzie, Dienstag, 07.11.2023, 15:02 (vor 777 Tagen) @ Fonzie

Ich habe hier im Forum nicht geschrieben, dass man nix ändern kann. Geschrieben wurde es trotzdem.

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Fonzie, Münster, Dienstag, 07.11.2023, 15:04 (vor 777 Tagen) @ Taifun

Ich habe hier im Forum nicht geschrieben, dass man nix ändern kann. Geschrieben wurde es trotzdem.

Von wem denn konkret und in welchem Zusammenhang?

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Fonzie, Dienstag, 07.11.2023, 15:07 (vor 777 Tagen) @ Fonzie

https://www.bvb-forum.de/index.php?id=2489795

Der Autor könnte dir bekannt vorkommen.

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Fonzie, Münster, Dienstag, 07.11.2023, 15:23 (vor 777 Tagen) @ Taifun

https://www.bvb-forum.de/index.php?id=2489795

Der Autor könnte dir bekannt vorkommen.

Du zitierst da einen Post von mir, wo ich Dinge aufliste, wo man etwas ändern kann, als Beleg dafür, dass hier Leute sagen, man könne gar nichts ändern?

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Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 14:13 (vor 777 Tagen) @ Sascha

Darum geht es nicht. Du hast geschrieben, dass das Geld doch gar nicht weg ist.

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Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 14:04 (vor 777 Tagen) @ Sascha

Wenn das Darstellen von Fakten aus dem Finanzministerium, im richtigen Kontext präsentiert, schon Effekthascherei ist, dann weiß ich auch nicht mehr. Ich habe z.B. nicht gesagt, dass die volkswirtschaftliche Bilanz von Migration per se negativ sei o.ä. oder dass es keine Einnahmen gibt. Die Einnahmen sind (mir) einfach nicht bekannt bzw von offizieller und valider Quelle nicht erfasst.

Das heißt dann aber, dass man nicht auf die Kosten schauen darf? Kannst du in deinem Haushalt nicht auch so mal gucken, was du so ausgibst, ohne alle deine Einkunftsströme mitzubetrachten? Dann schau dir mal Cost Accounting in großen Konzernen an, das sind die detailliertesten Auswertungen zu allen Möglichen Kosten, die dann auch isoliert betrachten werden können.

Übrigens immer gut ein Gegenargument mit "Ja, trotzdem" zu beantworten ... :)

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 07.11.2023, 14:08 (vor 777 Tagen) @ Timo_89

Wenn das Darstellen von Fakten aus dem Finanzministerium, im richtigen Kontext präsentiert, schon Effekthascherei ist, dann weiß ich auch nicht mehr. Ich habe z.B. nicht gesagt, dass die volkswirtschaftliche Bilanz von Migration per se negativ sei o.ä. oder dass es keine Einnahmen gibt. Die Einnahmen sind (mir) einfach nicht bekannt bzw von offizieller und valider Quelle nicht erfasst.

Das heißt dann aber, dass man nicht auf die Kosten schauen darf? Kannst du in deinem Haushalt nicht auch so mal gucken, was du so ausgibst, ohne alle deine Einkunftsströme mitzubetrachten? Dann schau dir mal Cost Accounting in großen Konzernen an, das sind die detailliertesten Auswertungen zu allen Möglichen Kosten, die dann auch isoliert betrachten werden können.

Ich meinte das "effekthaschend" in erster Linie auf die Welt bezogen, die die nackten Milliardenbeträge in den Raum stellt und das ja auch eher zu deren Agenda passt.

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Sascha, Dortmund, Dienstag, 07.11.2023, 14:17 (vor 777 Tagen) @ Sascha

Wenn das Darstellen von Fakten aus dem Finanzministerium, im richtigen Kontext präsentiert, schon Effekthascherei ist, dann weiß ich auch nicht mehr. Ich habe z.B. nicht gesagt, dass die volkswirtschaftliche Bilanz von Migration per se negativ sei o.ä. oder dass es keine Einnahmen gibt. Die Einnahmen sind (mir) einfach nicht bekannt bzw von offizieller und valider Quelle nicht erfasst.

Das heißt dann aber, dass man nicht auf die Kosten schauen darf? Kannst du in deinem Haushalt nicht auch so mal gucken, was du so ausgibst, ohne alle deine Einkunftsströme mitzubetrachten? Dann schau dir mal Cost Accounting in großen Konzernen an, das sind die detailliertesten Auswertungen zu allen Möglichen Kosten, die dann auch isoliert betrachten werden können.


Ich meinte das "effekthaschend" in erster Linie auf die Welt bezogen, die die nackten Milliardenbeträge in den Raum stellt und das ja auch eher zu deren Agenda passt.

P.S.: ansonsten Habe ich da ja oben auch schon was zu geschrieben. Konzerne haben ja die Möglichkeit "Kostenfresser" notfalls komplett anzustoßen. Der Staat hat diese Möglichkeit nicht und die Migration wird ein enormer Faktor in der Zukunft sein.

Wenn man aber nur die Möglichkeit hat, einem Problem auf unterschiedlichen Wegen zu begegnen und Kosten ein Bewertungskriterium sind, dann muss man in diesem Fall wirklich unbedingt den Saldo zwischen Ausgaben und Einnahmen berücksichtigen. Einfach gesagt:

Zahlen wir den Mahgreb-Staaten 60 Milliarden dafür, dass sie uns das Problem fernhalten (humanitäre Aspekte völlig ausgeblendet), oder eben 90 Milliarden für diese Lösung, von aber 40 Milliarden über Steuereinnahmen zurückfließen, dann wäre das am Ende doch die günstigste Variante.

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Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 07.11.2023, 14:22 (vor 777 Tagen) @ Sascha

Zahlen wir den Mahgreb-Staaten 60 Milliarden dafür, dass sie uns das Problem fernhalten (humanitäre Aspekte völlig ausgeblendet), oder eben 90 Milliarden für diese Lösung, von aber 40 Milliarden über Steuereinnahmen zurückfließen, dann wäre das am Ende doch die günstigste Variante.

Da gibt es ja noch andere Möglichkeiten. Vor allem wenn der humanitäre Aspekt völlig ausgeblendet wird.
Und die günstigere Variante birgt ganz offensichtlich noch andere Probleme, dessen Kosten ich gar nicht abschätzen will.

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Timo_89, Dienstag, 07.11.2023, 13:32 (vor 777 Tagen) @ Sascha

Da ich kein Volkswirt bin, darf sich gern jemand anders an einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung versuchen und / oder von dritten hier teilen. Dennoch finde ich es interessant, einfach mal die absoluten Kosten und auch anteilig am jährlichen Etat zu sehen und zu verstehen?

Natürlich fließt hier bei Ausgaben für die Bereiche Flucht und Migration wieder viel Geld zurück. Das würde es doch aber in jedem anderen Etat auch wieder tun? Wenn du Wohnungen baust? Wenn du Krankenhäuser baust? Wenn du Gebäudesanierung vornimmst? Wenn du Kitas baust? Wenn du gute Universitäten für die Ausbildung von mehr Lehrern baust? Wenn du die Verwaltung digitalisierst? Alles auch Dinge, die dringende Probleme in diesem Land angehen würden.

Persönlich war ich etwas überrascht über die Höhe der Ausgaben und man liest ja vielfältig über erhebliche Kürzungen in anderen Bereichen, dass kein Geld da sei. Jeder Euro kann eben nur einmal ausgegeben werden, insbesondere wenn man der Politik der Schuldenbremse anheim gefallen ist.

Die Priorisierung der Mittel dürfte ohnehin jeder subjektiv für sich anders bewerten, das ist ja immer so.

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