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Von der ganzen Bundesliga-Herrlichkeit in den europäischen Wettbewerben… (Spieltage)

koom, Freitag, 17.03.2023, 12:27 (vor 406 Tagen) @ Gargamel09

Sammer kritisierte ja zuletzt, das man die deutschen Tugenden vergessen hat. Sprich Zweikampfhärte, Physis ect. und er meinte, man habe zu viel mit Ball trainiert(lol). Ich weiß ja nicht, welche spiele er in all den Jahren gesehen hat, aber wenn die Bundesliga eins nicht kann, dann mit Ball spielen oder Ballbehandlung. Die meisten kommen doch nur über einbunkern, Zweikämpfe und Kontern.


Sammer ist irgendwie in den 90igern/00ern stehengeblieben. Napoli hat schön gezeigt, dass man spielerisch weitaus mehr bewegen kann, als sich nur auf die defensive zu konzentrieren, was zu den italienischen Tugenden gehört.

Vor allem war die italienische Defensive (wenn man sie lobend erwähnt) ja nie unbedingt "Zweikampfhärte, Physis". Dominiert haben sie für lange Zeit, weil sie Raumdeckung und Viererkette entdeckt und gebimst haben ohne Ende. Wo "der Deutsche" immer noch Mann-gegen-Mann, Beißen, Leitwolf als wichtigste Elemente im Fußball sah, haben die dann mal schön ne zeitlang abgefarmt.

Vielleicht "meint" Sammer das auch, aber dann drückt er sich schlecht aus und ist damit als Berater/Lehrer untauglich.

Ich denke eher, dass die individualtaktische Ausbildung der Spieler in Deutschland (und damit auch meist der hier ausgebildeten Trainer) relativ schlecht ist. Damit meine ich, dass die Spieler Offensive wie Defensive verstehen und für beides das notwendige Rüstzeug haben, auch mal zu improvisieren. Und das sie auch eine gegnerische Spielstruktur verstehen und auch dort erfolgreich improvisieren können. Das muss ja nicht nur via Dribbling sein, manchmal sind es simple Positionierungen, die die Balance des Gegners aushebeln. Wie oft sieht man das?

Lahm stach gefühlt über Jahrzehnte hervor, weil er seit Ewigkeiten ein wirklich kompletter Spieler war. Es gab da noch ein paar andere Spieler, die den Fußball ganzheitlicher begriffen haben. Heute ist unser Topfußballer Kimmich ein Box-To-Box-Spieler, der sich für einen Sechser hält. Generell haben wir kaum Spieler, die auf einer Position zweifelsfrei als absolute Weltspitze zu bezeichnen wären.

Wer nichts mit dem Ball anzufangen weiß, wie das deutsche Union gestern, kommt international nicht weit. Die Belgier mit ihren beschränkten Mitteln agierten auf einem anderen Level.

Vermutlich kennen sie den Ansatz von Union auch aus der heimischen Liga. Oft wird dort, wo das Geld und damit die individuelle Qualität weniger flächig groß ist, besser und intensiver takisch gearbeitet.


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