Ich verstehe das Problem nicht! (Corona)

Gordi, Donnerstag, 23.12.2021, 12:56 (vor 1461 Tagen) @ Goalgetter1990
bearbeitet von Gordi, Donnerstag, 23.12.2021, 12:59

Also zum einen ist das auch ein Geldproblem, wie immer wenn es die ärmeren Länder betrifft.
Vor allem wenn die Regierungen der reichen Länder die Gewinnaussichten der Pharmafirmen mehr schützen als sich zu bemühen die Pandemie zu beenden. (Patente)
Und wenn dann so ein uneffektives aber sich erstmal gut anhörendes Reinwaschen wie im Artikel beschrieben (Spenden von praktisch abgelaufenen Impfdosen, die halt nicht mehr rechtzeitig bei den Menschen tatsächlich ankommen können) dazukommt… dann passiert halt in den armen Ländern impftechnisch nichts…

Kann es ein Geldproblem sein, wenn eine Dosis Astrazeneca 2€ kostet (und damit ein Bruchteil dessen, was Biontech oder Moderna verlangen)? Zudem hat das ja nichts mit der Grund-These zu tun: Diese sagt "Die Länder in der Dritten Welt haben zu wenig Impfstoff, weil die Industrieländer alles für sich nehmen und damit sogar boostern". Diese These mag in Teilen auf Biontech und Moderna zutreffen, aber sicher nicht in Bezug auf alle anderen Impfstoffe.

Vor allem: was wäre denn hier und in anderen Erste Welt Ländern los, wenn man eben nicht boostern, sondern stattdessen umverteilen würde? Monatelange Verlängerung der harten Maßnahmen und eine über die Maßen gereizte und völlig am Boden liegende Gesellschaft.

Die WHO würde als Reaktion darauf wahrscheinlich schreiben, dass diese langen Lockdown-Maßnahmen schwere Folgen für die menschliche Gesundheit haben können...

Ich kann ja einerseits diesen globalen Ansatz nachvollziehen. Aber es ist schlicht und einfach die Aufgabe der Regierung eines jeden Landes dafür zu sorgen, dass deren Bürger in so einer Notsituation bestmöglicht versorgt werden. Und das passiert aktuell, ohne dass man dafür auch nur im Ansatz ein schlechtes Gewissen haben muss.

Aktuell macht die Pandemie eben den Unterschied zwischen Erster und Dritter Welt sehr pointiert deutlich. Aber dieser Unterschied ist die Basis unseres sorglosen "Made im Speck"-Lebens.

Was man sonst als gegeben und ohne große Kritik hinnimmt (wenn man einmal im Jahr nen Fuffi spendet, hat man ja was getan), wird plötzlich skandalisiert, weil's um Corona geht.

Aus der Sicht der benachteiligten Länder ist aber die komplette Weltordnung ein Skandal. Interessiert "uns" aber nicht. Nur der kleinste Teil würde sich doch bewusst signifikant einschränken, damit es Menschen in anderen Teilen der Welt besser geht.

Diese Diskussion ist in weiten Teilen heuchlerisch.