schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Böhmermann und „Schwarzfahren“ (Fußball allgemein)

Ravenga, In der Ruhr liegt die Kraft, Samstag, 04.12.2021, 14:01 (vor 845 Tagen) @ JHBvC
bearbeitet von Ravenga, Samstag, 04.12.2021, 14:06

Wir leben im Jahr 2021 immer noch im Heiligen Römischen Tarifzonenreich Deutscher Nation, speziell im Ruhrgebiet. Wie kann es sein, dass man jahrzehntelang "freien Wettbewerb" auf der Schiene (natürlich "zugunsten der Kunden!") propagiert und dann ein staatlich gewolltes Kartell wie den VRR installiert? Es ist egal, ob ich Abellio, National Express oder DB Regio nehme, die Preise bleiben gleich hoch: Lütgendortmund-Langendreer 6 Euro, Dortmund-Duisburg 15,40 Euro; zum Vergleich kostet dieselbe Strecke (DO-DU) mit dem dieselbetriebenen Flixbus 4 Euro. Das ist doch ein absoluter Witz! Reisen zwischen den Verkehrsverbänden sind wiederum eine Wissenschaft für sich: Ein Freund und Nachbar von mir aus Bochum zahlt für eine einzelne Fahrt zu seiner Freundin nach Kamen (ca. 40 Minuten Fahrzeit) sage und schreibe 18 Euro! Der ÖPNV ist im Ruhrgebiet ähnlich teuer wie in Kopenhagen, eine der teuersten Städte der Welt! Wie kann das sein? Gleichzeitig steigen die Preise Jahr für Jahr für Jahr, während ein Sozialticket vom Hartz 4-Satz bezahlt werden muss und - gerade im Ruhrgebiet, wo eine Stadt nahtlos in die andere übergeht - nur für eine einzige Stadt gilt. Da muss man sich nicht wundern, wenn die Leute für vier Stationen über die Stadtgrenze schwarzfahren, bevor sie 6 Euro dafür latzen müssen.
Bei der SBB in der Schweiz gibt es schon seit Jahrzehnten eine Art Bahncard, die dir für kümmerlich wenig Geld regelmäßig 80% Ermäßigung für Fahrten im Fernverkehr bringt (korrigiert mich, wenn ich da falsch liege). In Wien gibt es ein Jahresticket für 365 Euro; zum Vergleich kostet ein Ticket 2000 Preisstufe B beim VRR 110 Euro pro Monat. In Österreich allgemein wurde jetzt das Klimaticket eingeführt. Hierzulande alles undenkbar, weil hier a) erstmal die Regionalfürsten der Verkehrsverbünde zustimmen müssten, b) der ÖPNV möglichst keine Verluste einfahren darf und c) wir hier im Autoland Deutschland leben und sämtliche Subventionen in den ÖPNV als Sozialismus gewertet werden.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1215995 Einträge in 13539 Threads, 13748 registrierte Benutzer Forumszeit: 29.03.2024, 00:47
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln