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Detlef Pirsig (Spieltage)

Will Kane, Saarbrücken, Sonntag, 16.05.2021, 01:27 (vor 1069 Tagen) @ Copperfield

Unabhängig von Lewandowski, Müller musste sich damals nur in den Strafraum stellen und warten. Heute würde der nichtmal erstklassig spielen.


Dem muss ich deutlich widersprechen.

Es wurde gerne von Bayerngegnern damals so gesagt, weil Müller viele Strafraumaktionen hatte. Was wiederum daran lag, das Bayern oft dominant spielte und die Gegner ‚einschnürte‘. Wobei viele Gegner in der Bundesliga auch sehr defensiv gegen Bayern spielten.

In einer retrospektiven Analyse (die auch bei ‚spielverlagerung.de‘ besprochen wurde) wurde im übrigen festgestellt, dass Gerd Müller die meisten Ballaktionen außerhalb des Strafraums hatte und dadurch oft an der Vorbereitung seiner eigenen Tore beteiligt war; z.B. bei den Doppelpässen mit Beckenbauer.

Müller wollte übrigens auch immer flach angespielt werden, weil er am Boden seine Stärken hatte und auf engstem Raum auch gleich mehrere Gegnspieler ausspielen konnte. Das damals bei vielen Clubs übliche Spiel mit hoher Flanke vom Flügel in den Strafraum auf einen kopfballstarken Mittelstürmer gab es deshalb bei Bayern nicht.

Wobei Müller immer gegen die damals härtesten Jungs antreten musste. Gegen die musste man sich erst einmal durchsetzen. Sicherlich hat Müller auch viele ‚Abstaubertore‘ erzielt, aber das gehört bei einem Mittelstürmer dazu.


Das kommt bei den Vergleichen gern zu kurz. Ja damals war es evtl. etwas langsamer usw. Aber gegen die Eisenbeiser von damals wären die Zuckerfüße von heute schnell kalt gestellt worden. Die wären mehr Verletzt gewesen als alles andere. Da hätte ein Neymar war wirklich ein Aua wenn er sich auf dem Boden wälzt.

Die Bahnschwellentreter werden wohl nie aussterben, aber damals gab es halt in jedem Team gleich mehrere und die waren oft von der ganz üblen Sorte und die Schiedsrichter haben vieles als selbstverständlich im ‚Kampfspiel‘ Fußball durchgehen lassen, was heute nahezu als vorsätzliche Körperverletzung gelten würde.

Wir hatten auch so einige in unseren Mannschaften. Dem Saarländer gut bekannt dürfte heute noch Gerd ‚Eisenfuß‘ Peehs sein. Unvergessen auch Ferdi Heitkamp. Gerne 5 Meter vom Mann entfernt, um dann zur 6-Meter-Blutgrätsche anzusetzen.

Gerd Müller musste sich mit allen auseinandersetzen. Vor einem hatte er aber richtig Angst, wie er später einmal zugab. Das war Detlef Pirsig vom MSV, der in Meiderich nur ‚Eisenfuß‘ hieß. Müller meint, Pirsig springe dir aus zehn Metern in den Rücken. Vor einem Spiel gegen den MSV am Ende von Müllers Karriere in Deutschland hatte er Pirsig einmal gebeten ihn zu schonen, da er ohnehin durch seine Bandscheibenprobleme mitgenommen sei. In der Tat hatte der FC Bayern auch vorgesorgt, um Müller ggfs, auf schnellstem Wege ins Krankenhaus transportieren zu können.

Pirsig ist übrigens vor nicht allzulanger Zeit verstorben. Mit Gerd Müller teilte er das Schicksal, an Demenz erkrankt zu sein.


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