Jetzt haben wir es tatsächlich selbst in der Hand (Spieltage)

Cthulhu, Essen, Montag, 10.05.2021, 08:30 (vor 1692 Tagen) @ Sascha

Bei aller Freude über die Serie, ich bin trotzdem verärgert, dass die Mannschaft auf einmal konzentriert und zielstrebig arbeiten kann. Und zwar genau ab dem Zeitpunkt, ab dem das Minimalziel schon so ziemlich verpasst war und auch der letzte begriffen haben muss, dass es mit "drauf los zocken" in der Bundesliga nicht ausreichen wird.

Mit der Arbeitsauffassung der letzten Spiele und der beiden CL-Auftritte gegen Sevilla und City wäre man jetzt schon lange durch und hätte eventuell tatsächlich die Bayern unter Druck setzen können.

Das ist aber leider auch nichts Neues - insbesondere die Spiele gegen Köln waren ein 180-minütiger Arroganz-Anfall, das Rückspiel war für mich sogar eins der schlimmsten Saisonspiele. Grandios gestartet, nach 10 Minuten muss es gegen einen völlig überforderten Gegner schon 2:0 stehen und am Ende muss man froh sein, dass Haaland im Gegensatz zum Hinspiel die Chance zum 2:2 nutzt weil man einfach nach 20 Minuten das Fußball spielen komplett einstellt.

Das die Truppe auch konstant gut spielen kann haben wir in der letzten Rückrunde gesehen, bis zum sicheren Erreichen der Champions League und gleichzeitig endgültigem Verpassen der Meisterschaft hatte man 12 von 14 Spielen gewonnen, mit dem Spannungsabfall sind die Auftritte aber auch sofort absolut jämmerlich und inakzeptabel geworden und genau da liegt für mich auch eines der Probleme.

Sobald die Konzentration auch nur minimal nachlässt werden die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen z.B. absurd groß, mal passiert das im laufenden Spiel oder wie Samstag nach einer Auswechslung und das, obwohl Delaney nicht dafür steht, das Zentrum auf zu machen.
Gut sehen konnte man das auch gegen Hoffenheim, als wir vorne die Fehlentscheidung gegen uns kriegen, aber dann nach eigenem Konter plötzlich hinten völlig offen sind - und Hoffenheim es dann öfter geschafft hat, Hummels in Laufduelle mit Bebou zu zwingen, was zum Glück darin resultierte, dass Bebou frei vor dem Tor auftaucht und anfängt, nachzudenken.

Wenn alle mitarbeiten ist das natürlich auch eine starke Truppe, die individuellen Fähigkeiten sind ja da - dann ist es sogar plötzlich gar kein so großes Problem mehr, wenn Haaland im Spitzenspiel ausfällt. Klar, es gab ein paar Situationen, wo sein Tempo wirklich weitergeholfen hätte, aber bis zur 60. Minute hatte ich nicht das Gefühl, dass das Spiel Potential hätte, mit Haaland noch besser zu werden.
Damit will ich nicht sagen, dass wir Haaland nicht bräuchten, aber wenn alle an einem Strang ziehen, ist nicht mehr das gesamte Spiel auf Gedeih und Verderb von ihm abhängig.