schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Beim FOCUS hat eh niemand jemals eine Chance gegen den FC Bayern (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Sonntag, 27.09.2020, 20:26 (vor 1306 Tagen) @ Blarry

Ein Vorteil, den die Umstellung auf eine Dreier-/5er-Kette dem BVB gebracht hat, ist wesentlich geringere Konteranfälligkeit. Nur: Gestern waren wir gegen eine auf Konter bauende Elf so anfällig für Konter wie schon lange nicht mehr. Was sicherlich mehrere Gründe hatte, allerdings auch in der Positionierung unseres Mittelfeldes und der Abwehrreihe begründet lag.


Was aber keine formative oder taktische Frage mehr ist, wenn man zurückliegt. Da ist man zwangsläufig hinten etwas durchlässiger, wenn die Abwehr höher steht, das Mittelfeld weiter aufrückt - und besonders, wenn die Außenverteidiger am Ende Sancho und Reyna heißen und man ohne defensives Mittelfeld mehr spielt. Angesichts der Umstände haben wir dennoch erst ganz zum Schluss noch den einen oder anderen Konter zugelassen.

Das 1:0 für den FCA resultierte aus einer Kontersituation heraus.

Die Augsburger Spieler haben es geschafft, uns mit ihrem dreckigen und nickeligen Foulspiel (übrigens gezielt gegen unsere jungen Kreativlinge) so zu provozieren, dass gerade unsere ‚robusten‘ Spieler sich fatalerweise bemüßigt fühlten ‚dagegenzuhalten‘. Erst Haaland, dann Meunier (was beiden die gelbe Karte einbrachte). Die Augsburger haben genau die Portion Hektik ins Spiel hereingebracht, die zu Unkonzentriertheiten beim Gegner führt (weil wir uns darauf eingelassen haben). In dieser Phase haben wir unsere vorher zumindest halbwegs erkennbare spielerische Linie verloren und es kam genau zu der Kontersituation, auf die man die der FCA hingearbeitet hat. Der zurückeilende Can setzte dann dummerweise seinen Ellenbogen im Zweikampf ein und der Augsburger Spieler nahm den Standard gerne an. Dass dieser unsererseits nicht unbedingt schulmäßig verteidigt wurde, ist eine andere Geschichte; gut ausgeführt war er allemale.

Letztlich ist es erwartbar, wie der FCA gegen Teams wie uns agieren wird. Den eigenen Strafraum verrammeln, dem Gegner im letzten Spieldrittel keinen Quadratzentimeter Raum lassen, dreckig spielen, provozieren, den Spielfluss des Gegners stören oder gar nicht erst aufkommen lassen, auf Konter lauern, Standards in der Nähe des gegnerischen Tores herausholen. Da sollten gerade die erfahrenen Spieler kühlen Kopf bewahren und sich nicht auf dieses Spiel einlassen. Wenn es dumm läuft, fliegt dann sogar noch als erster ein BVB-Spieler mit gelb-rot vom Platz.

Unser Spiel erfordert Raum, vor allem im letzten Spieldrittel sind es die freien Räume, die unsere Spieler oft hervorragend nutzen können. Nur hat uns Augsburg diese Räume partout nicht gegeben. My box is my castle. Da heißt es, sich die nicht vorhandenen Räume zu schaffen. Was nicht ganz so einfach ist, wovon alle Spitzenclubs der europäischen Topligen ein Liedchen singen können. Und da ist es auch völlig schnuppe, ob es diese Teams Pressing spielen oder nicht. Wen will man auch wie wohin pressen, wenn eh alle den Strafraum bevölkern, dort auch gar nicht heraus und den Ball auch nicht haben wollen. Klopp kennt dass noch ganz gut aus den Spielzeiten nach 2012 beim BVB.

Apropos. In der vorletzten Saison hat Liverpool den einen oder anderen Punkt gegen solche Teams gelassen, was nach einer ansonsten furiosen Saison knapp den Meistertitel gekostet hat. In der letzten Saison waren es sogar deutlich mehr Spiele, in denen es gegen so spielende Gegner bis kurz vor Schluss Unentschieden stand oder man sogar zurücklag (sogar ManUnited spielte so). Doch diesmal gewann man diese Spiele noch oder erzielte noch den Ausgleich, auch wenn es mitunter per Elfmeter in der 95. Minute war. Weil man (Achtung!) geduldig bis zum allerletzten Moment spielte. Was in Deutschland früher ‚Bayerndusel‘ hieß. Klopp weiß schon, dass ManCity und andere in dieser Saison mehr punkten wollen als in der letzten und dass einige kleine Teams auch wieder à la FCA gegen sein Team spielen werden. Und um nicht immer auf die 95. Minute zu bauen, hat er sich Thiago geholt. Zum Zerspielen solcher Teams gibt es kaum einen besseren.

Dabei kann man auch als angreifendes Team etwas zu hoch stehen. Räume schafft man nicht selten dadurch, dass man ‚zieht‘ statt ‚drückt’. Einen Gegner wie Augsburg zieht man aber nicht von hinten heraus, indem man sich provozieren lässt.

Ja, und manchmal ist ein ungepflegtes 0:0 besser als eine 0:1 - Niederlage.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1233615 Einträge in 13684 Threads, 13778 registrierte Benutzer Forumszeit: 25.04.2024, 21:49
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln