schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Beim FOCUS hat eh niemand jemals eine Chance gegen den FC Bayern (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Sonntag, 27.09.2020, 13:45 (vor 1279 Tagen) @ TrainerFuxx

Favre der falsche Trainer für den BVB?
Favre selbst ließ einmal mehr mit einer Dreierkette spielen. Gegen tiefstehende Augsburger der falsche Weg. Gleich drei Innenverteidiger in Hummels, Manuel Akanji und Emre Can waren unnötig, die Probleme im Spielaufbau vorprogrammiert.

Thomas Meunier machte auf der rechten Seite bisher keinen guten Eindruck. Dem Franzosen fehlte Tempo, seine Flanken waren viel zu unpräzise. Favre reagierte viel zu spät, brachte erst 20 Minuten vor dem Ende in Reinier einen Offensiven für Meunier.

focus.de/sport/fussball/bundesliga1/niederlage-in-augsburg-wegen-favre-so-hat-der-bvb-auch-dieses-jahr-keine-chance-gegen-den-fc-bayern_id_12476928.html

Wenn beim Focus auf eines Verlass ist, dann auf die nicht einmal notdürftig getarnte, meist eher grob geschnitzt daherkommende Pro-und-Contra-Ausrichtung in der Fußballberichterstattung.

Bayern hui, BVB pfui könnte man es in verkürzender FOCUS-Manier ausdrücken. Wobei der BVB durch jedwedem anderen Club ersetzbar ist, der in eine gewisse Nähe der Bayern kommt.

Was nicht bedeutet, dass man nicht den einen oder anderen zutreffenden Punkt benennt. Ob dieser singuläre Punkt dann auch in einen stimmigen Gesamtzusammenhang gesetzt wird, ist dann wieder eine andere Frage.

Um ein Beispiel aus dem oben zitierten Textauszug zu nehmen:

Die Beobachtung, dass der Spielaufbau des BVB im gestrigen Spiel minderer Qualität war, ist durchaus richtig. Und dass ein Viererkettensystem hier Vorteile bieten kann, ist ebenfalls unstrittig. Nur ist es weniger eine Frage des Systems/der Formation, ob der Spielaufbau effektiv gestaltet wird. Wesentlicher ist die Aufgaben-/Rollenverteilung und damit verbunden auch die personelle Besetzung.

Im UEFA-Supercupspiel unter der Woche zwischen Bayern und Sevilla z.B. agierten die Bayern wie gewohnt mit einer Viererkette. Obwohl man natürlich keine allzugroße Deckungsgleichheit der beiden aTeams mit den Gegnern im gestrigen Bundesligaspiel des BVB finden kann, so war doch die Grundausrichtung Sevillas im Groben ähnlich der des FCA. Meist tief stehend, den Ball nur bedingt und phasenweise besitzen wollend, auf Konterattacken und Standards bauend. Und die Bayern mit ihrer Viererkette taten sich sehr schwer gegen dieses Sevilla, auch wenn man zu diversen guten Torchancen kam. Läuft es ganz dumm für Bayern, bekommen sie ganz kurz vor Schluss der regulären Spielzeit durch einen Konter Sevillas den Gegentreffer zur Niederlage.

Ein Grund für die Probleme der Bayern war der Spielaufbau. Was jedoch nicht am System/der Formation lag, sondern an der Besetzung des Bayernmittelfeldes. Es ist halt ein Unterschied, ob ich mit Kimmich/Thiago im defensiven/zentralen Mittelfeld spiele oder mit Kimmich/Goretzka. In der Bundesliga wirkt sich dies nicht wirklich aus, in internationalen Spielen gegen einen wie Sevilla agierenden Gegner schon. Normalerweise lief bei Bayern der Spielaufbau hauptsächlich über Thiago, wobei in der Kombination mit Kimmich dieser einen zunehmenden Anteil daran hatte. Goretzka ist ein dynamischer Spieler, der im Mittelfeld eher das box-to-Box-Spiel sucht und am Spielaufbau wenig beteiligt ist. So musste Kimmich den Spielaufbau fast allein übernehmen (was Sevilla auch bemerkt und das eigene Spiel darauf abgestimmt hat). Mit der Folge, dass Gnabry, Müller und auch Lewandowski tiefer agieren mussten als gewohnt, um sich die Bälle abzuholen. Was Sevilla entgegenkam und den Bayern ihr Spiel erschwerte. Goretzka hatte nur in etwa soviel Ballkontakte wie Gnabry und um eine Vielzahl weniger als Kimmich. Erschwerend kam hinzu, dass mit Boateng ein Innenverteidiger erst sehr spät eingewechselt wurde, der sich sonst maßgeblich am Spielaufbau beteiligt.

Dass der Spielaufbau des BVB gestern mangelhaft war, lag nicht am System/der Formation. Sondern an der Rollenverteilung und auch der personellen Besetzung.

Ein Vorteil, den die Umstellung auf eine Dreier-/5er-Kette dem BVB gebracht hat, ist wesentlich geringere Konteranfälligkeit. Nur: Gestern waren wir gegen eine auf Konter bauende Elf so anfällig für Konter wie schon lange nicht mehr. Was sicherlich mehrere Gründe hatte, allerdings auch in der Positionierung unseres Mittelfeldes und der Abwehrreihe begründet lag.

Es würde jetzt hier zu weit führen, dies zu vertiefen; mache ich vielleicht an anderer noch.

Zu Meunier und seiner Rolle im Zusammenhang mit dem 3er-/5er-Ketten-System könnte man auch noch so einiges in Bezug auf die zitierte Textpassage im Focus sagen. Hier belasse ich es auf den Hinweis, dass er kein Franzose, sondern Belgier ist. Für das gestrige Spiel ohne Belang, er selbst legt vielleicht doch wert auf den Unterschied.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1216357 Einträge in 13543 Threads, 13750 registrierte Benutzer Forumszeit: 29.03.2024, 11:33
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln