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Rashica (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Samstag, 25.07.2020, 01:49 (vor 1368 Tagen) @ Kruemelmonster09

Vielen Dank für deine mal wieder spannende Einschätzung bezüglich Werder, Kohlfeldt und der Bremer Spieler.

Hakimi kam bei uns aber ja hauptsächlich über die rechte Außenbahn. Traust du Rashica sowas zu?
Ich bezweifle, dass es Sinn macht die auf dem Flügel verlorene Geschwindigkeit weiter vorne wett zu machen.

Sorry für die späte Beantwortung, aber ich habe den Post erst spät gesehen und komme jetzt erst dazu.

Doch zu Deiner Frage:
Ich wäre da skeptisch, zumal Rashica bei Werder vom Flügel- zum Halbstürmer entwickelt wurde und als solcher mMn seine Stärken auch effektiver ausnutzen kann und für ein Team wertvoller erscheint.

In Arnheim hat Rashica als klassischer Flügelstürmer niederländischer Prägung in einem 4-3-3 auf dem rechten Flügel gespielt. u.a. unter dem uns nicht unbekannten Trainer Peter Bosz. Auf dem Flügel durchbrechen und dann nach innen flanken/hereingeben. Seine Explosivität ermöglichte ihm dabei, die von Dir angesprochene Geschwindigkeit im vorderen Spieldrittel zu erzielen, welche er dann unterstützt durch Körpertäuschungen mittels Verlagerung des Schwergewichts für seine Tempodribblings nutzte und seine Gegenspieler ins Leere laufen ließ. Typisch dabei, dass er den Kopf fast immer auf den Ball gesenkt hatte und somit ausschließlich auf das Dribbling konzentriert war.

Genau so trat er dann in Bremen zu Beginn auch auf, wo er zunächst auch als rechter Flügelstürmer eingesetzt wurde. Nur kam er in der Bundesliga mit seinen eher simplen Dribblingansätzen nicht an seinen Gegenspielern vorbei. Er rannte sich ein ums andere Mal fest, war zu stark auf das Dribbling fokussiert. Seine Eigenart, den Kopf unten zu halten und somit auch nicht z.B. eine Passoption (z.B. für den Doppelpass) zu suchen, ließ seine Geschwindigkeitsvorteile verpuffen und ihn als eindimensionalen Spieler aus einer kleineren Liga erscheinen, der in der anspruchsvolleren Bundesliga nicht zurechtkommen würde.

Rashicas ‚niederländische Prägung‘ in Verbindung mit seiner Eigensinnigkeit im Dribbling wurden in Bremen seinerzeit intensiv diskutiert. Kohfeldt war es dann, der eine andere Positionierung und Rolle für ihn fand, wobei er einem aktuellen taktischen Trend folgte.

Kohfeldt führte in Bremen ein 4-3-3-artiges Spielsystem ein, das vor allem auch dank Kruses flexibler Rolle als 4-3-1-2, meistens mit Raute, gespielt wurde. Rashica wurde von Kohfeldt dabei auf die linke Offensivseite gezogen, wo er als Rechtsfuß inversiv und somit abschluss-/tororientierter spielen sollte. Dabei agierte er aber nicht wie früher als Außen-, sondern als Halbstürmer. Die Außenstürmerfunktionen übernahmen die offensiven Außenverteidiger Augustinsson links und Gebre-Selassie rechts.

Rashicas individuelle Entwicklung und damit einhergehend die seiner Scorerwerte gaben Kohfeldt recht. Interessant mMn dabei, dass eine vermeintliche Schwäche des technisch durchaus begabten Rashicas, sein erster Ballkontakt, sich als Stärke zeigte. Um seine Geschwindigkeit und Direktheit besser ausnutzen zu können, wenn er den Ball nicht in den Lauf gespielt bekommt, sondern seitlich oder mit dem Rücken zum Tor annimmt, muss er sich die notwendige Tiefe selbst schaffen. Dazu lässt er den Ball beim Erstkontakt in die Richtung durchaus ein paar Meter abprallen, in die er sich mit Geschwindigkeitsaufnahme hineinbewegen will. Gelingt ihm das, hat sein Gegenspieler keine Chance. Gelingt ihm das nichtoder unzureichend, sieht es wie eine ziemlich grobe technische Schwäche bei der Ballannahme aus.

Sicherlich muss sich Rashica noch sowohl im Passspiel, als auch im Erkennen von Passoptionen weiter verbessern. Seine Entscheidungsfindung Dribbling/eigener Abschluss vs Einsetzen des günstiger postierten Mitspielers hat sich zwar zum Positiven entwickelt, ist allerdings längst nicht optimal. In der Rückwärtsbewegung hat er sich nach anfänglicher Verbesserung und zwischenzeitlichem Tief zu Saisonende stark optimiert gezeigt.

Man sollte allerdings nicht den Fehler begehen, die letze Saison, insbesondere die Rückrunde als Maßstab zu nehmen. U.a. wurde er immer wieder in anderen Rollen eingesetzt, was sich im Zusammenhang mit der Schwäche seiner Mitspieler als kontraproduktiv herausstellte.

Wenn Zorc nun darauf hinweist, man habe mit Hakimi Geschwindigkeit verloren, dann muss das nicht nicht unbedingt heißen, dass man diese nun fehlende Geschwindigkeit auch auf der Position Hakimis auf dem rechten Flügel kompensieren will. Diese Kompensation kann auch an anderer Stelle erfolgen.

Davon abgesehen halte ich persönlich einen Wechsel Rashicas zum BVB für eher unwahrscheinlich. But you Never know...


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