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Hell freezes over: Trump mutiert zum Maskenpromoter (Corona)

Ulrich, Mittwoch, 22.07.2020, 15:32 (vor 1366 Tagen) @ Zoon

Warten wir ab, wie lange es anhält. Trump hat etwa die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfischs.

Ich gehe davon aus, dass die Kehrtwende dem Einfluss seines neuen Wahlkampfleiters geschuldet ist. Der wird den Job nur unter der Bedingung angenommen haben, dass Trump macht, was er ihm sagt. Zudem gibt es viele Berichte darüber, dass die Granden der GOP mit Trumps Corona-Politik sehr unzufrieden sind und diese in vertraulichen Gesprächen massiv kritisieren. Nachdem Trump die Hitze des Feuers gespürt hat, das Chris Wallace (FoxNews) in seinem Interview durch kritische Fragen und Widerspruch entfacht hat, wird wohl auch Trump klar gewesen sein, dass das weitere Ignorieren der Pandemie nicht funktionieren wird. Gut möglich, dass das Hereinreichen dieser lächerlichen Zettel noch ein Teil der Erzählung werden wird, dass Trump eigentlich der beste Präsident "ever" ist, aber seine Mitarbeiter ihn mit falschen Informationen versorgt haben. Dabei wird man freilich kaum erwähnen, dass Trumps Mitarbeiter mit den richtigen Infos bei Trump gar nicht erst vorsprechen mussten, wenn sie nicht hautnah erleben wollten, wie im Weißen Haus ein Vulkan ausbricht.

Durchaus möglich, dass es so gelaufen ist. Ich habe keine Bilder vom Auftritt gesehen, aber nach dem was man lesen konnte hat Trump eher weniger inspiriert einen Text verlesen, den er wohl selbst nicht komplett verstanden hat. Genau das Gegenteil von den Auftritten, die ihm vorschweben.


Wie lange das anhält, lässt sich bei Trump leicht vorhersagen. Alles was Trump heute macht, fliesst frühestens in Umfragen ein, die in einer Woche veröffentlich werden. Deshalb darf man darauf wetten, dass Trump in zwei Wochen in alte Muster zurückfallen wird, wenn bis dahin keine Verbesserung seiner Werte feststellbar sind. Sein neuer Berater wird dann die Erfahrung machen müssen, die viele andere Trumpberater auch gemacht haben. Mit Trump kann man nicht diskutieren, Trump lässt sich nicht beraten, Trump macht, was er will, auch wenn das BS ist.

Vor allem will Trump wieder "raus", er will seine Rallies vor begeisterten Anhängern zelebrieren. Er will seine "Krönungsmesse" mit Pomp und Lametta, um sich offiziell zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner machen zu lassen. Und das kann er nur schlecht mit Maske. Wie sich dieser Widerspruch auflösen lässt, bleibt abzuwarten. Stand heute steht zu vermuten, dass ein Trump auf einem Online-Parteitag wie ein Fisch in der Wüste wäre.


Durchaus möglich, dass sein neuer Aktionismus mit steigenden Zustimmungswerten belohnt wird. Allerdings dürften viele Amerikaner sich nicht wirklich darüber freuen können, dass der Präsident einen Plan zur Pandemiebekämpfung erst sechs Monate nach der ersten Infektion in den USA in Auftrag gibt. Mit seiner verspäteten Kehrtwende bestätigt Trump letztlich das Argument der Dems, dass sein Handeln Menschenleben gekostet hat.

Mir fällt da der alte Sponti-Spruch ein: "In Gefahr und großer Not birgt der Mittelweg den Tod!". Wobei Trump ja keinen Weg einschlägt, sondern eher blind durch die Gegend irrt. Diejenigen, die Covid-19 ernst nehmen, hat er eh schon verprellt. Und nun überrascht er diejenigen, die gegen die Masken kämpfen.


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