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FC Carl-Zeiss Jena antwortet auf Drohungen des DFB (Fußball allgemein)

Jurist81, Donnerstag, 14.05.2020, 17:57 (vor 1441 Tagen) @ docity

Nimm mal bitte die Polemik aus Deinem Einwurf. Dann kann man ordentlich über die Vor- und Nachteile eines Abstieges in dieser Saison reden.

Hierzu gab es im Kicker heute einen Kommentar, der sinngemäß behauptete, ein Abstieg sei in dieser Saison nicht fair und der Grund für den Abstieg seien ausschließlich finanzielle Interessen der Vereine, da sie in einer 20er Liga weniger Einnahmen für sich erwarten würden.

Ich halte diesen Kommentar für unfassbar schwach, so dass ich ihn nicht verlinke. Insbesondere wird die aufgestellte Behauptung nicht belegt. Stattdessen wird vom schlechten Abschneiden bei der WM2018 gefaselt (sic!).


Wir haben Stand jetzt 70% der Spiele absolviert. Die Mannschaften, die jetzt unten stehen, stehen nicht dort, weil sie bislang gegen die stärksten Vereine gespielt haben und verloren haben, sondern weil sie richtig, richtig schlecht spielen und zwar zuhause und auswärts, gegen Spitzenteams (außer gegen den BVB natürlich), gegen Mittelfeldclubs oder gegeneinander. Die Position in der Tabelle ist also nicht auf externe Faktoren wie Corona zurückzuführen, sondern auf desolate sportliche Leistungen.

Formel 1- Rennen werden ab dem Erreichen eines Teils der vorgeschriebenen Länge gewertet. Warum? Weil es fair ist, bzw. unfair wäre erbrachte Leistungen nicht zu würdigen. Und da sind wir bei meinem Hauptargument auf Fairnessebene: Es geht nicht um Abstiege. Es geht darum, sich mit guter Leistung für die kommende Saison für die entsprechende Liga zu qualifizieren. Sei es durch Aufstieg oder eben durch Nichtabstieg. Daher wäre es gegenüber bspw. Bielefeld nicht fair, wenn Paderborn in der Liga bliebe. Zumal man ja keine Konsistenz in die Argumentation gegen Abstiege bekommt. Es soll keiner absteigen und zwei Mannschaften aufsteigen. Das klingt erstmal fair, geht aber deutlich zu Lasten der unteren Ligen, da das Mittel der Relegation entfällt. Zudem müsste das „was wäre wenn“ dann doch auch für den Aufstieg in der zweiten Liga angewendet werden. Wenn es unfair sein sollte, dass der derzeitige 17. der 1. Liga absteigt, weil er sich noch retten könnte in den verbleibenden Spielen, ist es doch ebenso unfair, dass der 4. der 2. Liga nicht aufsteigt, weil der sich ja auch noch verbessern könnte.

Ich will jetzt gar nicht auf Wettbewerbshygiene eingehen, und wahrscheinlich ist die Attraktivität des Abstiegskampfs auch kein zwingendes Argument. Aber Gegenargumente gibt es mE nicht. Klar, man tut niemandem weh. Damit fühlt man sich immer wohl. Vordergründig, de facto schaden solche Entscheidungen immer, kurz- bis mittelfristig mehreren.

Und damit kommen wir zu Magdeburg und Jena. Die armen, die würden sich ja ebenso wie Halle liebend gerne sportlich halten. Aber dass die das schaffen können die des Virus wegen nicht beweisen. Schade, also Saisonabbruch. Niemand steigt ab. Das sind Singulärinteressen der Vereine gewesen, die hier der Treiber sind. Das kann ich verstehen. Aber man sollte nicht seinen Egoismus als Gerechtigkeitsempfinden verklären. Und jetzt, da es wieder losgeht, ist ausgerechnet das Training in dem Bundesland verboten, in dem alle drei Vereine gegen den Abstieg aus dem Profifußball spielen, und das sich sonst durch niedrige Infiziertenzahlen auszeichnet. Mir fällt es schwer zu glauben, dass dort Lobbyarbeit der Fußballvereine nicht zumindest mitursächlich für die Entscheidung war.


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