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Heute vor 75 Jahren befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz. (Sonstiges)

Lattenknaller, Madrid, Montag, 27.01.2020, 18:55 (vor 1523 Tagen) @ CrimsonGhost

Nie wieder.
Kein Vergeben, kein Vergessen.

Gerade in diesen Zeiten des aufflammenden Nationalismuses, Rassismuses und Antisemitismus wird es wichtig, daran zu erinnern. Damit es sich nie wiederholt.

Bald wird es keine Zeitzeugen mehr geben, die von dem Schrecken berichten können. Die Gefahr, dass die damaligen Verbrechen immer mehr relativiert und revidiert werden wächst damit. Die Geschichte verpflichtet uns, die Opfer nicht zu vergessen und Verantwortung zu tragen, dass es nie wieder passiert.

Auch beim BVB gab es überzeugte Nationalsozialisten, und es gab beim BVB Menschen, die zu Opfern der Tötungs- und Vernichtungsindustrie wurden, weil sie gegen den Faschismus waren. Und auch heutzutage gibt es in Dortmund eine Partei, die eine verurteilte Holocaustleugnerin unterstützt und damit Beihilfe zum Geschichtsrevisionismus betreibt.

In Erinnerung an die Millionen Opfer.

Edit Sascha: Habe den Titel angepasst.

Ende der 80er Jahre waren wir auf Schüleraustausch mit einer Schule in Krakau, das damals noch nicht so fesch herausgeputzt war, wie heute. Alles coole 11. und 12. Klässler.
Am Vortag waren wir in dem Teil wo einst das Ghetto war und in der Synagoge.
Wir hatten die Gelegenheit mit Überlebenden aus Auschwitz zu sprechen.
Die Toleranz und Liebenswürdigkeit hat sich mir ins Gedächtnis gebrannt. Wie sie uns erklärten, wieso sie uns niemals Hass oder Abneigung entgegenbringen könnten, weil wir die Enkel der Tätergeneration sind.
Weil sie damit genau das machen würden, was der Keim des Übels war, Menschen abzustempeln, nur weil sie einer anderen Gruppe angehören, Sündenböcke zu suchen und reale Verantwortung zu verschleiern.
Das Böse im Menschen zu suchen, anstatt das Gute.
Am Tag darauf fuhren wir dann - wir glaubten gut präpariert - nach Auschwitz.
Wir hatten einen sehr sensiblen Führer dabei, Sohn eines Überlebenden. Er hat uns alles sehr sachlich und ruhig erklärt. Was, wo, wie passierte. Wie es wohl ausgesehen hat.
Am Ende der Rampe ließ er uns dann alleine, in dem Moment war jeder am Weinen.
Wir waren fassungslos ob des Grauens, aus dem Abstrakten, das wir aus den Filmen kannte, wurde etwas greifbares. Es war ein lebensdefinierender Moment.
Die Erinnerung muss immer aufrecht erhalten werden.


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