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Das ist bei hohem Pressingaufwand doch nichts neues (Spieltage)

Will Kane, Saarbrücken, Mittwoch, 30.10.2019, 10:11 (vor 1639 Tagen) @ DB146

Bin mir weiterhin sicher, dass wir das CL-Finale 2013 aus zwei Gründen verloren haben (abgesehen vom Schiedsrichter):

1. es konnte in der Saison mangels Kaderbreite kaum rotiert werden
2. das Pressing kostete zu viel Kraft, so dass diese und die Konzentration gegen Spielende nachließen

Es dürften mMn mehrere Gründe gehabt haben, warum nicht wir, sondern die Bayern das Finale gewonnen haben. Auch der Faktor Glück/Pech bzw. Zufall spielt da wie immer eine Rolle. Wenn ich diesen zulässiger- oder unzulässigerweise einmal fortlasse, dann war der knappe Sieg der Bayern nach dem Verlauf des Spieles folgerichtig. Dass uns am Ende einer langen Saison vielleicht da ein paar entscheidende Körner gefehlt haben, ist sicherlich nicht auszuschließen. Allerdings haben wir uns in der Meisterschaftsrunde zum Ende hin durchaus auch ein wenig geschont. Und im Pokal war im Viertelfinale auch bereits Feierabend. Dass die Bayern auf einigen Positionen einfach individuell besser besetzt waren, sollte man auch nicht außerAcht lassen.

Ich persönlich sehe das Finale nicht solitär, sondern auch im Zusammenhang mit allen Wettbewerben über die gesamte Saison. Bayern hatte in dieser Saison die überlegene Spielanlage. Ein Mischung aus Bayern à la van Gaal, Barça unter Guardiola, BVB unter Klopp. Und das ganze mit dem geschickten Mixer Heynckes in der Verantwortung, der auch eigene Komponenten hinzugab. Man konnte überlegen, dominant, auch gegnerangepasst spielen, und dabei immer ohne Qualitätsverlust die Intensität steuern. Nicht von ungefähr gewinnt man das Triple. Für mich nach wie vor ‚benchmark‘.


Da könnte man unseren Spielstil fast wieder loben. Mit etwas Glück und etwas mehr Offensive hätten wir die Blauen noch 1:0 schlagen können am Wochenende. Mir wäre es momentan allerdings lieber, wir würden 70 Minuten pressen und voll reinpowern. Hat meistens den Vorteil, das man dann schon mit 2 oder 3 Toren führt. Ist gleichzeitig aber auch der Nachteil... führst du nicht so hoch, kann es am Ende nochmal böse werden. Aber immerhin ist mehr Leben im Spiel.

Unser damaliger Spielstil sorgte allerdings immer mehr dafür, dass aus einer 60/70minütigen ‚Vollgasveranstaltung‘ mit vielen, aber häufig nicht ganz klaren Torchancen eben nicht genug Tore erzielt wurden. Mitunter eben auch gar keines, siehe CL-Finale. Wobei unsere Powerphase da eher nur 20 Minuten betragen hat.

Diesen Fußball hält kein Team über eine lange Saison mit gleich hoher Intensität durch. Selbst nicht mit einem auch in der Breite qualitativ topbesetzten Kader, der eine adäquate Rotation ermöglicht. Das hat auch Klopp erkannt, der in Liverpool auch nicht mehr so spielen lässt wie 2013 beim BVB. Ohne überlegenes Ballbesitzspiel geht es nicht. Was man auch in Leipzig realisiert hat, wo Nagelsmann diesen Aspekt des Spiels stärken soll.


Wenn Blau nächstes Jahr wieder CL oder EL spielen sollte, wirds für die noch eine Nummer schwerer. Denn alle 7 Tage kannste dich bis zur 70. Minute auspowern, alle 3,5 Tage wird das verdammt schwer...

Der BVB muss sich aber überlegen, wie er zukünftig spielen will. Und wenn man den Trainer wechseln möchte, dann muss man den Trainer nach der gewünschten Spielphilosophie auswählen.

Ich stimme Dir da zu, die ‚Spielphilosophie‘ sollte allerdings eben nicht mehr als eine Philosophie sein, die einen gewisse Richtung vorgibt. Je dogmatischer und ideologischer sich daraus immer detailliertere Vorgaben erwachsen, desto mehr wird dies mMn in die Sackgasse führen.

Der richtige Mix macht‘s.


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