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[Politik] Landtagswahl in Thüringen - erste Prognose Progn (Sonstiges)

Daniel_nette, Howitown, Sonntag, 27.10.2019, 21:35 (vor 1635 Tagen) @ amyR
bearbeitet von Daniel_nette, Sonntag, 27.10.2019, 21:42

Ich will das im keiner Weise gut heißen das 24% (der Wahlgänger) bei mir in Thüringen, einen Nazi gewählt haben,ich bin selbst deprimiert. Aber wenn man hier lebt und arbeitet und sich mit den Leuten unterhält, war und ist es keine Überraschung. Die CDU hat es 25 Jahre nicht geschafft, dieses Bundesland in eine gute Richtung zu lenken. Aber jetzt kommt ja wieder der weinerliche Ossi scheiß, wie soll man da reden. In dem Sinne, hoch lebe der Westen.

Ich bin auch im Osten in Sachsen Anhalt geboren, dann 2003 nach Dortmund gezogen, 2010 bis 2014 in Eisenach gelebt und gearbeitet und bin wieder zurück nach dem schönen NRW nach Holzwickede.

Ich kann dieses weinerliche Geheul der Menschen im Osten der Republik auch nicht mehr hören. Aber das waren genau die Menschen, die 1989 und 1990 in Halle-Saale, Erfurt oder Dresden "Helmut Helmut Helmut" gerufen haben, als der von blühenden Landschaften geredet und die DM Mark versprochen hat. Die wirtschaftlichen Auswirkungen wollte doch damals niemand wissen, Hauptsache die DM Mark und man kann alle Produkte, wie in der Werbung gezeigt, kaufen. Die Jahre bis 1998 wurde brav Helmut Helmut weiter gewählt und fleißig B... Zeitung gelesen und geglaubt was da drin steht.

Dann kam Hartz IV und die super Agenda von Gerhardt und damit sind auch die letzten im Kapitalismus aufgewacht und haben gemerkt, dass von der sozialen Marktwirtschaft nicht mehr viel übrig geblieben ist. Bis 2013 kanalisierte sich der Protest in nicht zur Wahl gehen oder PDS oder Linkspartei wählen. Dann kam die AFD mit der AntiEuro Politik, das fanden die ersten gut, dann kam die Flüchtlingskrise und damit der Aufschwung der AFD.

Das man jetzt Nazis wählt, kann und will ich nicht verstehen, nein die werden ganz bewusst und nicht mehr aus Protest gewählt. Genauso wie 1931 oder 1932 wer das verleugnet und sagt: das sind Protestwähler, ja aber der Anteil liegt nur noch im marginalen Bereich.

Was sind die Ursachen? Da gibt es viele, die Geschichte und das Handeln der Treuhand, zum Beispiel deren Rolle in Thüringen in Bischofferode. Ein anderer Punkt ist, dass gerade die Polizei und der Verfassungsschutz und die LKA's immer blind auf dem rechten Auge waren und sehr wahrscheinlich auch noch sind.

Trotz allem muss man sehen die Infrastruktur in Thüringen Sachsen Anhalt oder Sachsen ist besser, moderner und nicht so verfallen wie in NRW, gerade im Ruhrgebiet. Auch die Arbeitslosigkeit in Thüringen oder Sachsen und Sachsen Anhalt geht immer weiter runter.

Es wird immer über das Lohngefälle zu den alten Ländern geweint.
Aber hier sind auch die Lebenshaltungskosten höher als in den neuen Ländern.
Somit verringert sich der Abstand beim Einkommen schon mal.
Auf der anderen Seite, die Politik hat normal nichts mit dem Lohn zu tun, außer beim Mindestlohn oder der Verkündung der Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen. Aber die richtige Konsequenz wird nicht gezogen und man tritt in Gewerkschaften ein oder bildet Betriebsräte um die Arbeitsbedingungen gerechter zu gestalten.

Einfach auch mal was dafür tun und nicht auf die Politik warten. Ihr wolltet die Freiheit ihr Ossis (ich darf das ich bin selbst einer) also wendet sie endlich an und nutzt die Vertrags- und Vereinigungsfreiheit aus dem Grundgesetz und wartet nicht auf die Politik.

Aber es ist ja einfacher gegen Flüchtlinge zu demonstrieren und eine Nazipartei zu wählen!

Mit SgG Daniel


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