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Die Mentalitätsfrage ist international (Spieltage)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Freitag, 27.09.2019, 11:33 (vor 2279 Tagen) @ Tremonius09


Von den großen Marken habe ich übrigens Abstand genommen. Wenn man das System in der Champagne einmal verstanden hat, wird man immer Privatwinzer bevorzugen. Aus Qualitätsgründen, aus Preisgründen und nicht zu vergessen auch der Freigiebigkeit wegen...;-)


Na klar!
Damals wurden allerdings (offene) Führungen fast ausnahmslos bei den "Big Five" angeboten: M&C,Pommery,Taittinger,Dom Perrignon,La Veuve Cliquot.
Später,als wir dann für den Stoff bezahlen mussten,haben wir uns auf weniger bekannte Marken verlegt (Bollinger etc).
Inzwischen sind wir beim Cremant gelandet...welch ein Abstieg;-)

Wenn meine französischen Freunde und ich uns ein wenig necken, dann weise ich sie immer darauf hin, dass Champagner ohne Deutsche überhaupt nicht denkbar wäre. Nicht nur, weil diverse große Champagnerhäuser Gründungen von Deutschen sind (z.B. Heidsieck, Krug, Bollinger), sondern auch weil Deutsche in jedem Champagnerhaus im 19. Jahrhundert überragende Bedeutung hatten. So war z.B. der Kellermeister von Veuve Cliquot, der das Rüttelverfahren erfand, Deutscher. In Reims hieß es, dass ein Champagnerhaus ohne Deutsche dem Niedergang geweiht sei. Lustig ist dann immer, wenn meine Freunde und Bekannte dann versuchen, die Namen deutsch auszusprechen. Was Lothringern und Elsässern naturgemäß problemlos gelingt, auch weil sie es ohnehin meist tun ;-) Ich persönlich tue es übrigens in Deutschland grundsätzlich, in Frankreich je nach Ort. Mein Favorit war übrigens lange Zeit Ruinart.

Also Crémant würde ich nun nicht als ‚Abstieg‘ bezeichnen und Du machst es ja auch mit einem Augenzwinkern. Im Saarland der absolut beliebteste Schaumwein, wird hier ‚Kremmong‘ ausgesprochen ;-) ,so wie in der Lothringer Mundart auch. Es gibt da wirklich super Qualitäten. Und manche echte Überraschungen, insbesondere von der Loire. Unser Crémant für den Hausgebrauch inklusive Nachbarschaftsumtrunk ist allerdings aus Limoux, die ‚Grande Cuvée 1531 de Aimery‘. Hat bei der legendären Schaumweinblindprobe des ‚stern‘ einen überragenden sechsten Platz erzielt und viele teure Champagner hinter sich gelassen. Für knapp unter 10 € ein echtes Schnäppchen.


Raymond Kopa und Just Fontaine waren übrigens die einzigen Fußball-Bildchen (aus der 10 Pfennig-Wundertüte),die neben den Dortmundern geduldet wurden. Na gut,Didi,Vava,Pele,die Santos Brothers,Gilmar und Garrincha,die waren natürlich gesetzt,oder Hamrin,Liedholm...nöh

Die Wundertüten! Gab es an jedem Kiosk zu kaufen. Oder wie man in Dortmund sagte ‚anne Bude‘ ;-) Daneben habe ich auch die ‚Haferflockenbilder‘ gesammelt, die den Packungen eines großen norddeutschen Anbieters beigefügt waren, den manche als im Rheinland ansässig vermuteten ;-)
Uwe Seeler und die 54er waren bei mir sogar mehr als ‚geduldet‘, die hatten immer besonderen Status. Die Spieler der brasilianischen WM-Elf von 58 sowieso. Absolute Legenden, ihrer Zeit um Dekaden voraus. Djalma und Nílton Santos waren übrigens keine wirklichen Brüder. Die Bilder von ‚Gre-No-Li‘ haben mich deshalb besonders beeindruckt, weil die so elegante Trikots trugen und so ‚fit-frisiert‘ wie mein Vater und meine Onkels waren. Überhaupt machten die Spieler von italienischen Mannschaften auf Fotos immer bella figura.
Die Meisterelf von 56 und 57 kannte jeder Junge und auch die meisten Mädels aus dem Eff-Eff, genauso wie die 54er Weltmeisterelf. Beim Pöhlen wollte jeder einer der drei Alfredos sein, obwohl doch nur die Älteren (die sich nur mit den Kurzen abgaben, wenn diese gute Kicker waren) die tatsächlich haben spielen sehen. War schon verrückt.


Allein die Kenntnis der Namen hat dann später oft das Eis gebrochen und so manche Tür geöffnet!

Absolut! Kann ich nur bestätigen.

Später kam bei mir Kenntnisse aus dem Rubgy hinzu. In Okzitanien und Aquitanien ist Rugby in der Beliebtheit z.T. klar vor Fußball angesiedelt. In dem kleinen Örtchen in den Corbières, in dem wir uns seit langer Zeit mindestens einmal im Jahr aufhalten, gibt es gar keinen Fußballclub, aber einen Rugbyclub mit einer Anlage, die keine Wünsche offen lässt. Nicht wenige Winzer und Gastronomen haben auch selbst Rugby gespielt, sogar in der Nationalmannschaft (Die Rugby-WM läuft übrigens gerade). Kaum dass man da beim Thema war, hat sich so mancher schöner Abend daraus entwickelt und das ist immer noch so.


Klappt übrigens bis heute: wir waren im Frühjahr in Marocco und sind im Laufe des Aufenthaltes mehrfach in Polizei-Kontrollen geraten.
Es waren immer Routine Kontrollen,langsam fahren,Scheibe runterkurbeln, Salam Aleikum und die stereotype Frage "Wo kommen sie her?"
Meine Antwort war stets: "Dortmund,der Stadt von Achraf Hakimi!"
Reaktionen variierten zwischen Lächeln,Überraschung,fast immer Stolz!
Einmal haben wir dann einen Checkpoint minutenlang blockiert,weil der Cop begeisterter Fußball-Fan war (für Marocco nix ungewöhnliches) und auch sämtliche Spiele mit Hakimi-Beteiligung in Spanien und Deutschland
minutiös parat hatte und die mal eben mit mir diskutieren musste.
Meine Mitfahrerinnen(die nix verstanden haben) waren ziemlich beeindruckt!

Immer gut, wenn man seine Begleiterinnen beeindrucken kann ;-)

Die Fußballbegeisterung in Marokko kann ich nur bestätigen.

Und ja, wenn man zu den Liebhabern und nicht zu den Fanatikern zählt, dann öffnet Sport und besonders der Fußball Türen und auch Herzen.


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