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FFF Deutschland rettet nicht (Sonstiges)

Litze, Freitag, 20.09.2019, 13:05 (vor 2294 Tagen) @ Balin

Ich geb dir komplett recht. Wie ich unten schon geschrieben habe, ruhen die meisten Angriffe auf die Demos daher, dass die Menschen sich in ihrer Komfortzone gestört fühlen und nicht, weil sie den Klimawandel leugnen.

Ich stehe den Demos aber auch ein wenig kritisch gegenüber. Denn auch hier wird gerne der moralische Zeigefinger Richtung Wirtschaft und Politik gehoben, das eigene Verhalten aber dann nicht kritisch hinterfragt. Natürlich kann ich für den Ausstieg aus der Kohle sein, wenn es mich nicht betrifft. Ich kann auch von der Politik fordern, dass sie Unternehmen, die einen hohen CO2 Ausstoß zu verantworten haben, stärker besteuert werden, denn auch hiervon bin ich erst einmal nicht betroffen.

Wenn der größte Wunsch zum 18. Geburtstag dann aber das eigene Auto ist und es im Sommer die Fernreise mit dem Flugzeug sein soll, passt das nicht zusammen.

Selbstverständlich gibt es unter den Schülern auch eine beachtliche Zahl, die ihren eigenen Lebensstil hinterfragen und versuchen, bewusst auf den eigenen CO2 Fußabdruck zu achten. wer aber im Anschluss an eine FfF Demo die gängigen Fastfoodketten aufsucht, findet dort erstaunlich viele Schüler.

Nur damit ich nicht missverstanden werde. Ich sehe es nicht als großes Problem, dass Schüler ein paar Stunden Unterricht verpassen. Vielmehr finde ich es lobenswert, dass sie es geschafft haben, mit ihren Demonstrationen ein Thema zu forcieren, über das vor zwei Jahren kaum gesprochen wurde. Ich erinnere beispielsweise, an die Forderung der Grünen, einen Veggieday einzuführen, und die darauf folgende Reaktionen.

Von daher war es wichtig, dass die Schüler auf ein Problem aufmerksam gemacht haben, was nicht im Bewusstsein der meisten Menschen war. Auch ich habe viele Sachen in meinem Leben geändert, da mir die Problematik in ihrem Ausmaß nicht bewusst war.

Nunmehr sollte aber der Fokus darauf gerichtet werden, seinen eigene Gewohnheiten hinterfragt. Damit meine ich nicht, dass man radikal alles ändert und auf jeglichen Komfort verzichtet. Natürlich wird es sich nicht immer vermeiden lassen, das Auto zu nutzen und es dient sicherlich auch dem eigenen Horizont, wenn man die Welt bereist.

Aber man kann auch seinen Jahresurlaub mal mit der Bahn planen. Da gibt es sogar oft sehr gute Angebote. Und wenn man beim Kauf von Lebensmittel mal nach Alternativen zum Palmöl sucht, Gemüse saisonal kauft, Einwegflaschen meidet, versucht ein oder zwei Tage die Woche vegetarisch zu essen, usw. ist das für die Umwelt deutlich besser, als der moralische Zeigefinger. Und es schränkt das eigene Leben gar nicht wirklich ein.

SGG
Litze


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