Neues zur Nazi-Szene in Cottbus (Fußball und Sport allgemein)

Ulrich, Donnerstag, 25.07.2019, 17:35 (vor 2345 Tagen) @ Sascha

Es ist wohl auch so, dass es in den Teilen, die als Hools und/oder im MMA-Bereich unterwegs sind, durchaus eine "Gesundbewegung" gibt. Vegan, keine Drogen, kein Alkohol - den Körper stählen für den Tag X. Nazis haben auch teilweise die straight edge-Bewegung adaptiert. Mit einem Alkoholverbot wird man mit Sicherheit die dumpfen Fettnackenpöbler treffen, aber hinter der Idee steht auch ein relativ veraltetes Nazibild, das so nicht mehr in der Breite zutrifft. Wenn man das braune Pack sinnvoll bekämpfen will, sollte man das immer aktualisiert betrachten, wenn es um sinnvolle Maßnahmen geht.

Wie andere bereits geschrieben haben, das hat es auch schon früher gegeben. Das Fußvolk berauscht sich am Alkohol, die Anführer an der Macht über das Fußvolk.

Hitler als Antialkoholiker und Vegetarier (oder Veganer?) wurde ja schon genannt. Und es gab schon seit der Weimarer Republik, eventuell sogar schon früher, Rechtsradikale, die sich wie man heute sagen würde "biologisch-dynamisch" ernährt haben, und auch heute gibt es Nazi-Höfe oder gar ganze Nazi-Siedlungen, beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern. Baldur Springmann beispielsweise gehörte zu den Gründern der Grünen, bevor er dort enttarnt und heraus geworfen wurde.

Zudem wird die rechtsradikale Szene immer heterogener. Die klassischen Rechtsradikalen mit Glatze gibt es noch immer, und die "Anzug-Nazis" der NPD auch noch. Der 3. Weg hat noch vor kurzer Zeit einen Aufmarsch ganz im SA-Stil inszeniert. Aber neben ihnen mitlerweile die Identitäre Bewegung und andere Nazis im Hipster-Look. Rechtsradikale "Reichsbürger", Prepper, die sich "unauffällig" bei Polizei und Bundeswehr etablieren und beispielsweise "mal eben so" 10.000 Schuss Munition zur Seite schaffen. Ideologen, die an rechtsradikale Bewegungen wie die später so genannte "konservative Revolution" aus der Zeit der Weimarer Republik anknüpfen. Und, und, und ....