Bosz jetzt Rückrundenerster (Spieltage)

Ravenga, In der Ruhr liegt die Kraft, Sonntag, 17.02.2019, 22:20 (vor 1893 Tagen) @ Basti Van Basten

2:0
4 Siege jetzt will ich meinen.

Und das so arg prognostizierte 10 Gegentore pro Spiel Szenario traf bisher auch nicht ein. Lev mit den zweitwenigsten Gegentoren und zweitmeisten Toren.(immerhin gegen Wob, Bayern und Gladbach schon gespielt)

Hat Bosz bei uns auch am Anfang alles hervorragend hinbekommen. Und dann auf einmal der Absturz und keine Alternativen parat. Düsseldorf muss man jetzt natürlich nicht als Maßstab nehmen, aber warten wir mal ab, bis die ersten Gegner eine Lösung für Bosz's Gameplay haben. Der Moment wird kommen und dann mal schauen, ob er sich wirklich weiterentwickelt hat oder in seinem Plan A gefangen bleibt.

Im Gegensatz zum Herbst 2017 scheint Bosz nun allerdings eine halbwegs funktionierende Mannschaft zu haben mit intakten Hierarchien und ohne Transfertheater und Bombenanschlag im Hinterkopf. Man darf nicht vergessen: Der Anschlag, die Tuchel-Entlassung, das Dembélé-Theater und die permanenten Wechselwünsche von Spielern, die eigentlich voran gehen sollten, das geschah alles innerhalb von 4 Monaten und war natürlich Gift für die Mannschaft. Das in Kombination mit der Trainerwahl und der taktischen Eindimensionalität des Trainers führte dann zum Kollaps. In Leverkusen hat er andere Spieler, ein anderes Umfeld und einen anderen Stellenwert bzw. Anspruch. Ich bin gespannt, wie es weitergeht, kann mir aber nicht vorstellen, dass er überdurchschnittlich lange (2 Jahre oder mehr) durchhält, dafür war er tatsächlich in seiner Spielanlage zu steif und zu vorhersehbar. An einen Einbruch, wie er ihn bei uns erlebt hat, glaube ich aber auch nicht, denn der Leverkusener Kader ringt nicht so sehr um Fassung wie unser vor etwas über einem Jahr.
Kleines Gedankenexperiment zum Abschluss: Ich frage mich, wie wir wohl aufgetreten wären, wenn Peter Bosz den Kader von Lucien Favre gehabt hätte. Ich bin mir sicher, dass Bosz in einsamen Stunden eine Träne den stoppeligen Bart runterläuft bei dem Gedanken, dass er nie das Glück hatte, einen Marco Reus oder Axel Witsel aufstellen zu können.