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Allgemeine Newsschlagzeilen vom 21.12.2018 (Fußball und Sport allgemein)

Redaktion schwatzgelb.de ⌂ @, Dortmund, Freitag, 21.12.2018, 06:00 (vor 2559 Tagen)

Aktuelle Fußballnews, die den BVB nicht betreffen, bitte in diesen Thread posten.

Tags:
News, Neuigkeiten, Newsthread

Allgemeine Newsschlagzeilen vom 21.12.2018

rudi58, Saarland, Freitag, 21.12.2018, 13:21 (vor 2559 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Ein Artikel bei Spiegel
Online, über die Neuaufstellung
der Bayern." 200 Millionen reichen nicht"

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

WPosche, Dortmund, Freitag, 21.12.2018, 07:02 (vor 2559 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Wer hat an der Ruhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?

Schöne Hommage des Regionalverband Ruhr. Und wenn wir schon dabei sind, gab es letztens noch einen kurzen Clip zu Dortmund (mit Nobby):

Stadt der Städte: Dortmund

Vorruhestand mit 50? Meiner Meinung nach nicht vermittelbar

hardbreak, Ort, Freitag, 21.12.2018, 17:43 (vor 2559 Tagen) @ WPosche

Wenn man das bei den Interviews im Radio hört wird es dem einen oder anderen sauer aufstoßen.
Ich gratuliere zur guten Lobby aus einem schon lange toten Bereich das maximale raus geholt zu haben.

Mit 65 unter Tage? Gott sei Dank nicht mehr

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Freitag, 21.12.2018, 18:10 (vor 2559 Tagen) @ hardbreak

Wenn man das bei den Interviews im Radio hört wird es dem einen oder anderen sauer aufstoßen.
Ich gratuliere zur guten Lobby aus einem schon lange toten Bereich das maximale raus geholt zu haben.

Mein Vater war Steiger. Zunächst Schichtsteiger, dann Reviersteiger, dann Fahrsteiger und Obersteiger. Angefangen hatte er nach der Lehre als Bergmann als Hauer unter Tage. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass er dafür sorgte, dass die Kumpel in seinem Verantwortungsbereich jenseits der 55 für leichtere Tätigkeiten eingesetzt wurden und trotzdem auf ihr Gedinge kamen. Gearbeitet wurde nämlich bis weit in die 60er Jahre hinein auch unter Tage bis zur Vollendung des 65. Lebensjahres. Die Alten waren meist körperliche Wracks durch die jahrzehntelange harte und gefährliche Arbeit und waren den Anstrengungen nicht mehr gewachsen bei Temperaturen jenseits der 35 Grad Celsius, hoher Luftfeuchtigkeit, Staub, Schmutz und Lärm. Es war ein Segen, dass die Altersgrenze heruntergesetzt wurde.

Ich kann mich auch noch sehr gut daran erinnern, als es an einem Sonntag bei uns zuhause klingelte. Mein Vater war eingefahren, weil es ein Problem gab. In dem Moment, als es klingelte, haben meine Mutter und wir Geschwister uns angeschaut und wir wussten sofort, worum es ging. Ein Arbeitskollege überbrachte uns die Nachricht von einem schweren Unfall unter Tage, bei dem mein Vater schwer verletzt worden war. Gott sei Dank hat er überlebt, wochenlang rang er mit dem Tode, zwei Kollegen hatten nicht so viel Glück, sie waren bei dem Unfall ums Leben gekommen. Mein Vater lag übrigens im Knappschaftskrankenhaus Brackel. Es war die Zeit, als der Beruf des Bergmanns der gefährlichste war.

Mit 65 unter Tage? Gott sei Dank nicht mehr

medvet09 ⌂ @, Mayen, Freitag, 21.12.2018, 18:22 (vor 2559 Tagen) @ Will Kane

Danke für das Zurechtrücken...

Rege mich immer tierisch auf, wenn undifferenziert nur das Alter herangezogen wird.

Eine Kombination aus Lebensarbeitszeit und Bewertung der Tätigkeit durch die BG wäre da evtl. ganz hilfreich.

Mit 65 unter Tage? Gott sei Dank nicht mehr

Blarry, Essen, Freitag, 21.12.2018, 19:17 (vor 2559 Tagen) @ medvet09

Nun wurde die verkürzte Lebensarbeits- und generell Lebenszeit im Bergbau auch gut vergütet. Im Schnitt über 3000 € brutto für Arbeit, die "nur" Muskeln und wenig Kopf erfordert, ist in einem 21. Jahrhundert, das Muskelarbeit in die zweite und dritte Welt outsourcen möchte, immer noch bemerkenswert viel und natürlich auch ein Grund dafür, dass der Kohlebergbau in Zentralwesteuropa nicht mehr gangbar ist.

Klar war das relativ hohe Gehaltsniveau irgendwo auch eine Art vorab monatlich ausgezahlte Lebensversicherung für Verunfallungsrisiko und generell eingeschränkte Lebenserwartung aufgrund der physischen Belastungen der Arbeitsstätte.

Mit 65 unter Tage? Gott sei Dank nicht mehr

istar, Samstag, 22.12.2018, 12:47 (vor 2558 Tagen) @ Blarry

Nun wurde die verkürzte Lebensarbeits- und generell Lebenszeit im Bergbau auch gut vergütet. Im Schnitt über 3000 € brutto für Arbeit, die "nur" Muskeln und wenig Kopf erfordert, ist in einem 21. Jahrhundert, das Muskelarbeit in die zweite und dritte Welt outsourcen möchte, immer noch bemerkenswert viel und natürlich auch ein Grund dafür, dass der Kohlebergbau in Zentralwesteuropa nicht mehr gangbar ist.

Klar war das relativ hohe Gehaltsniveau irgendwo auch eine Art vorab monatlich ausgezahlte Lebensversicherung für Verunfallungsrisiko und generell eingeschränkte Lebenserwartung aufgrund der physischen Belastungen der Arbeitsstätte.

Entweder kommt da die Arroganz eines Schreibtischtäters durch,oder es ist schlichte Ahnungslosigkeit.
Bergleute sind bzw. waren schon lange qualifizierte Handwerker, die Technik bedienen,warten und reparieren müssen/mussten.

Nicht umsonst gehen die Azubis der RAG weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln.

Das ist jetzt aber nicht der Grund, hier noch mal zu schreiben,sondern : von wem war diese unfassbar geile Version des Steigerlieds,mit einer Sängerin, die im Stadion so eine Stunde vorm Anpfiff gespielt wurde?

Weiß das jemand?

Und dann könnte man noch fragen,

Franke, Freitag, 21.12.2018, 20:20 (vor 2559 Tagen) @ Blarry

seit wann es dem Staat günstiger gekommen wäre, jedem Bergmann direkt sein Gehalt auszuzahlen als bedingungsloses Grundeinkommen.

Mit 65 unter Tage? Gott sei Dank nicht mehr

catani, Freitag, 21.12.2018, 19:55 (vor 2559 Tagen) @ Blarry

Du bist und bleibst ein zynischer Vollpfosten. Und nein, die Mühe dir das zu erklären, soll sich ein anderer machen. Zuständig wären eigentlich deine Eltern gewesen!

Ntv überträgt live und interviewt Watzke bei der Feier und

hardbreak, Ort, Freitag, 21.12.2018, 17:31 (vor 2559 Tagen) @ WPosche

und vom WDR ist nichts zu sehen.

Ps er ist mit einem Tor von Paco zufrieden.

Ntv überträgt live und interviewt Watzke bei der Feier und

CHS ⌂ @, Lünen / Dortmund, Freitag, 21.12.2018, 18:05 (vor 2559 Tagen) @ hardbreak

und vom WDR ist nichts zu sehen.

Ps er ist mit einem Tor von Paco zufrieden.

Naja, es gab eine Übertragung beim WDR, die dürften wohl nur früher rausgegangen sein. Davor hatten sie ein paar Dokumentationen zum Bergbau im Programm.

Wenn es das einzige Tor ist, reicht ein Paco-Tor.

Gruß

CHS

Nun ist es oben,...

CHS ⌂ @, Lünen / Dortmund, Freitag, 21.12.2018, 16:42 (vor 2559 Tagen) @ WPosche

...das letzte Stück deutscher Kohle.

Machts gut, Pütt!

Gruß

CHS

Nun ist es oben,...

Rupo, Ruhrpott, Freitag, 21.12.2018, 16:52 (vor 2559 Tagen) @ CHS

und wer bekommt es?

FWS...der noch nie in seinem Leben mit der Hand maloch hat ;-)...

Nun ist es oben,...

CHS ⌂ @, Lünen / Dortmund, Freitag, 21.12.2018, 16:58 (vor 2559 Tagen) @ Rupo

und wer bekommt es?

FWS...der noch nie in seinem Leben mit der Hand maloch hat ;-)...

Der Politmist ist mir egal, es geht um die Sache. Und das ging den einem näher als dem anderen. Egal welche politische oder sportliche Richtung es war.

Gruß

CHS

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

istar, Freitag, 21.12.2018, 13:26 (vor 2559 Tagen) @ WPosche

13 tote Bergleute in Tschechien heute bei einem Grubenunglück.

Mein Beileid.

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

chief wiggum, im schönen Münsterland, Freitag, 21.12.2018, 12:31 (vor 2559 Tagen) @ WPosche

Ich würde mich freuen, wenn wir heute im Stadion eine würdige Verabschiedung der Steinkohle hinbekommen und es nicht nur bei den Trikots belassen. Das hat mir schon gut gefallen, wie unsere blauen Nachbarn das gemacht haben. Ich finde in der BVB DNA ist in den letzten Jahren die Rückbesinnung auf Kohle und Stahl (und Dortmunder Bier) ein wenig verloren gegangen. Das wirkt für mich aus der Ferne so, als hätten das die Blauen besser konserviert.

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

Kris, Freitag, 21.12.2018, 15:23 (vor 2559 Tagen) @ chief wiggum

Ich würde mich freuen, wenn wir heute im Stadion eine würdige Verabschiedung der Steinkohle hinbekommen und es nicht nur bei den Trikots belassen.

Das wäre wirklich sehr schön.

Dieser historische Tag heute hat mich schwer angefasst, weil einige Jahrzehnte deutscher Geschichte ein Ende gefunden haben. Ob Steinkohlebergbau und -verfeuerung unzweifelhaft zu Umweltproblemen geführt haben, darum geht es mir bei meinen etwas sentimentalen Gedanken im Moment nicht.

Ich denke zurück an meinen Vater zu einer Zeit, als ich noch ein Kind war. Seit er 16 war, fuhr er täglich aus einem Dorf im nördlichen Saarland zusammen mit vielen anderen mit dem Bus zur Grube (so hieß die Zeche bei uns). Der blaue Bus für die Kumpels, der rote für die Hüttenarbeiter.

Was mich stets und bis heute beeindruckt hat, waren die Begegnungen mit den französischen Nachbarn in Lothringen. Die sogenannten „Erbfeinde“ (Deutsche/Franzosen) arbeiteten unter Tage in denselben Steinkohlelagern, hatten dieselben Arbeitsbedingungen. Gab es ein Unglück in Deutschland, fieberten die Kumpel auf der anderen Seite der Grenze genauso um das Überleben der Verschütteten mit wie umgekehrt. Auch später, als die Gruben stillgelegt wurden, dieselbe Solidarität, um das Unvermeidbare aufzuhalten. Gespräche darüber mit Lothringern auf der Straße bei Ausflügen hinter die Grenze sind mir noch in guter Erinnerung.

Der Steinkohlebergbau hat ganze Landstriche ernährt, insbesondere in strukturschwachen Regionen wie im Saarland und in Lothringen. Unglaublich, was die Leute damals unter der Erde geleistet haben. Noch ohne technische Voraussetzungen wie es sie heute gibt. Und an einem sehr gefährlichen Arbeitsplatz. Diese allgegenwärtige Gefahr schweißte die Menschen zusammen. Unvergessen das Unglück aus dem Jahr 1962 auf der Grube Luisenthal mit fast 300 Toten. Noch heute redet man davon, im Saarland ist es jedem älteren Menschen ein Begriff.
https:// de.wikipedia.org/wiki/Grubenunglück_von_Luisenthal

Mein Vater hatte zum Glück nie solche Katastrophen zu verwinden, doch die Beklemmungen wurden im Laufe der Jahre nicht kleiner. Manchmal hatte er Alpträume, auch noch, als er älter und längst nicht mehr dort tätig war. Man hatte ihm bei einer Röntgenuntersuchung nach 20 Jahren unter Tage geraten, sich einen anderen Job zu suchen, was er auch tat. Seinen 70. Geburtstag hat er allerdings nicht mehr erlebt, zu lange hatte ihm die Staublunge zu schaffen gemacht.

Auch wenn es im Leben kein Wiedererleben vergangener Jahre gibt – heute ist für mich ein Tag der Rückschau und der Erinnerung an diese alten Zeiten, das damalige Lebensgefühl und an meinen Vater.
Auch wenn es auf Schalke war: Ich fand das Gedenken mit dem Steigerlied sehr ergreifend und schön.

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

istar, Freitag, 21.12.2018, 13:24 (vor 2559 Tagen) @ chief wiggum

Ich würde mich freuen, wenn wir heute im Stadion eine würdige Verabschiedung der Steinkohle hinbekommen und es nicht nur bei den Trikots belassen. Das hat mir schon gut gefallen, wie unsere blauen Nachbarn das gemacht haben. Ich finde in der BVB DNA ist in den letzten Jahren die Rückbesinnung auf Kohle und Stahl (und Dortmunder Bier) ein wenig verloren gegangen. Das wirkt für mich aus der Ferne so, als hätten das die Blauen besser konserviert.

Die Blauen sind von Bergleuten gegründet worden,wir nicht.

Was die Blauen angeht,da hab ich mir das gestern auf YT angesehen, ich dachte, da singt das ganze Stadion das Steigerlied, aber gesungen hat nur der Chor auf dem Rasen.
Ich fand es eher nicht so toll.

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

Tremonius09, Dortmund, Freitag, 21.12.2018, 14:15 (vor 2559 Tagen) @ istar

Sorry,aber da hattest du offensichtlich eine Wahrnehmungsstörung,oder es ist auf YT nicht so rübergekommen. Ich habe die Live-Reportgage auf WDR-2 gehört und hinterher Aufzeichnungen in den Nachrichten-Sendungen gesehen. Da haben alle (di man geshen hat) gesungen.

Wenn die Blaun alles so gut beherrschten wie das Steigerlied,dann wären sie in der Liga eine ständige Gefahr!

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

istar, Freitag, 21.12.2018, 14:50 (vor 2559 Tagen) @ Tremonius09

Sorry,aber da hattest du offensichtlich eine Wahrnehmungsstörung,oder es ist auf YT nicht so rübergekommen. Ich habe die Live-Reportgage auf WDR-2 gehört und hinterher Aufzeichnungen in den Nachrichten-Sendungen gesehen. Da haben alle (di man geshen hat) gesungen.

Wenn die Blaun alles so gut beherrschten wie das Steigerlied,dann wären sie in der Liga eine ständige Gefahr!

Vielleicht lag es an dem Video. Sollten wir heute gewinnen, hab ich morgen vielleicht Bock, mich nochmal mit denen zu beschäftigen...

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

CHS ⌂ @, Lünen / Dortmund, Freitag, 21.12.2018, 14:24 (vor 2559 Tagen) @ Tremonius09

Wenn die Blaun alles so gut beherrschten wie das Steigerlied,dann wären sie in der Liga eine ständige Gefahr!

Das Steigerlied kann ich auch. Muss man halt können, wenn man aus dem Bergbau kommt. Du wirst in Dortmund genug ältere Stadionbesucher finden, die das Lied können. Und nicht umsonst wurde das Lied umgetextet. Nur weil die Blauen damit Folkore raus machen, haben sie kein Alleinstellungsmerkmal. Übrigens, das Steigerlied gibt es auch außerhalb des Ruhrgebiets. Kumpel gibt es überall.

Gruß, ach Glück auf

CHS

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Freitag, 21.12.2018, 15:21 (vor 2559 Tagen) @ CHS

Wenn die Blaun alles so gut beherrschten wie das Steigerlied,dann wären sie in der Liga eine ständige Gefahr!


Das Steigerlied kann ich auch. Muss man halt können, wenn man aus dem Bergbau kommt. Du wirst in Dortmund genug ältere Stadionbesucher finden, die das Lied können. Und nicht umsonst wurde das Lied umgetextet. Nur weil die Blauen damit Folkore raus machen, haben sie kein Alleinstellungsmerkmal. Übrigens, das Steigerlied gibt es auch außerhalb des Ruhrgebiets. Kumpel gibt es überall.

Gruß, ach Glück auf

CHS

Bergbau wurde z.B. im Erzgebirge und im Harz betrieben, aus diesen Gegenden stammen sehr viele der Bergbautraditionen. U.a. der bergmännische Gruß ‚Glück auf!‘. Die Bergakademien in Clausthal-Zellerfeld und Freiberg gehören zu den ältesten und renommiertesten der Welt. Gegründet, als man an Ruhr und Rhein noch nicht einmal ahnte, dass dort einmal Bergbau betrieben werden würde.

Steinkohlebergbau wurde in Deutschland auch im Saarland, im Aachener Revier und sogar in Bayern betrieben. Gerade im Saarland kam dem Bergbau überragende Bedeutung zu.

Der Saarbergbau nimmt übrigens ebenfalls jetzt Abschied, auch wenn die letzte Grube bereits 2014 schließen musste nach massiven Protesten der von Bergschäden betroffenen Bevölkerung.

Und die negativen Folgen des Bergbaus bleiben uns in alle Zeiten erhalten. Das Abpumpen des Grubenwassers ist eine ‚Ewigkeitsaufgabe‘, wie es richtigerweise genannt wird. Und da dies so teuer ist, will die RAG jetzt im Saarland die Gruben fluten. Was die Gefahr der Kontaminierung des Trinkwassers beinhaltet. Die RAG sagt zwar, man habe alles im Griff. Umweltverbände sehen dies allerdings anders. Ein Politikum.

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

Tremonius09, Dortmund, Freitag, 21.12.2018, 14:31 (vor 2559 Tagen) @ CHS

...und es entstand nicht mal im Ruhrgebiet,sondern im Erzgebirge/Sachsen.
Die Strophen 3 und 4 thematisieren das Schürfen nach Silber und Gold,
das im Pott eher nicht vorkommt.
Ich finde es ist relativ wurscht wo es herkommt,wenn es irgendwo hinpasst,
und das ist definitiv beim "Kohlenpott" der Fall.

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

Tremonius09, Freitag, 21.12.2018, 14:26 (vor 2559 Tagen) @ CHS

Wenn die Blaun alles so gut beherrschten wie das Steigerlied,dann wären sie in der Liga eine ständige Gefahr!


Das Steigerlied kann ich auch. Muss man halt können, wenn man aus dem Bergbau kommt. Du wirst in Dortmund genug ältere Stadionbesucher finden, die das Lied können. Und nicht umsonst wurde das Lied umgetextet. Nur weil die Blauen damit Folkore raus machen, haben sie kein Alleinstellungsmerkmal. Übrigens, das Steigerlied gibt es auch außerhalb des Ruhrgebiets. Kumpel gibt es überall.

Gruß, ach Glück auf

CHS

In Essen wird es auch noch gesungen oder?

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

balisto, 44143, Freitag, 21.12.2018, 13:37 (vor 2559 Tagen) @ istar

Die Blauen wurden doch auch nicht ausschließlich von Bergleuten gegründet. Der Verein war in seiner Anfangszeit absolut bürgerlich geprägt. Das ist wohl dieser "Mythos" vom Schalker Markt.

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

chief wiggum, im schönen Münsterland, Freitag, 21.12.2018, 13:36 (vor 2559 Tagen) @ istar


Die Blauen sind von Bergleuten gegründet worden,wir nicht.

Laut Wikipedia ist das eher blaue Folklore: "eher kleinbürgerlicher Herkunft“ mit einer „relativ stabilen Lebensweise“.

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

balisto, 44143, Freitag, 21.12.2018, 13:19 (vor 2559 Tagen) @ chief wiggum

Bei den Blauen ist das natürlich auch in weiten Teilen die große Show. Schön (soweit man das in dem Zusammenhang sagen kann) finde ich dort nur, dass es eben auch einige Fangesänge gibt, die die Bergbauvergangenheit thematisieren.
Sowas gibt es in Dortmund ja leider gar nicht.

Der BVB ist mir aber auch allgemein deutlich zu "glatt" und in seiner Außenwirkung sehr weit von seinen Wurzeln entfernt.

Du willst noch mehr Folklore?

yellowmarianne, Dortmund, Freitag, 21.12.2018, 13:36 (vor 2559 Tagen) @ balisto

Man sollte nicht unauthentisch werden. Die Blauen als Bergarbeiterverein sollen da ihre Show machen und gut ist.

SGG Marianne

Du willst noch mehr Folklore?

balisto, 44143, Freitag, 21.12.2018, 13:44 (vor 2559 Tagen) @ yellowmarianne

Unauthentisch sind #EchteLiebe und der sonstige Murks doch sowieso. Die "Arbeitervergangenheit" des BVB ist real vorhanden. Diese in Ehren zu halten, hat für mich erst einmal nichts mit Folklore zu tun.

Und der BVB ist in der Hinsicht doch wirklich sehr zurückhaltend, um es vorsichtig auszudrücken.

Du willst noch mehr Folklore?

Phil, Freitag, 21.12.2018, 13:46 (vor 2559 Tagen) @ balisto

Unauthentisch sind #EchteLiebe und der sonstige Murks doch sowieso. Die "Arbeitervergangenheit" des BVB ist real vorhanden. Diese in Ehren zu halten, hat für mich erst einmal nichts mit Folklore zu tun.

Und der Verein macht das nicht? Ich meine, er ist ja nicht nur die Marketings Abteilung der KGaA.

Fans und Fangruppierungen/Vertretungen betreiben das doch durchaus, genau diese Wurzeln und Traditionen, die Herkunft etc., darzulegen und zu pflegen.

Dennoch ist Dortmund halt nie wirklich DIE Kohlestadt gewesen. Am Rande des eigentlichen Ruhrgebiets gelegen, waren es doch immer eher Stahl- und Bierstadt. Oder ein wichtiger Handelsort.

MFG
Phil

Du willst noch mehr Folklore?

Thomas, Dortmund, Freitag, 21.12.2018, 13:54 (vor 2559 Tagen) @ Phil

Dennoch ist Dortmund halt nie wirklich DIE Kohlestadt gewesen. Am Rande des eigentlichen Ruhrgebiets gelegen, waren es doch immer eher Stahl- und Bierstadt.

Das ist jetzt pauschal auch nicht korrekt. So ist man mit den über 130 Zechenstandorten nicht mehr so im Blick, weil sehr viele davon schon im 18. und 19. Jahrhundert in Betrieb waren bzw. aufgelöst wurden.

Du willst noch mehr Folklore?

Thomas, Freitag, 21.12.2018, 14:09 (vor 2559 Tagen) @ Thomas

also lange bevor es den BVB oder auch nur Fußball allgemein in Dortmund gab

Du willst noch mehr Folklore?

borussenglobe, monheim, Freitag, 21.12.2018, 13:59 (vor 2559 Tagen) @ Thomas

War Dortmund nach Bochum nicht sogar die Zechenreichste Stadt?

Du willst noch mehr Folklore?

Phil, Freitag, 21.12.2018, 14:20 (vor 2559 Tagen) @ borussenglobe

Und dennoch verbindet man Dortmund in erster Linie mit Stahl und Bier.

MFG
Phil

Du willst noch mehr Folklore?

borussenglobe, monheim, Freitag, 21.12.2018, 14:42 (vor 2559 Tagen) @ Phil

Also ich verbinde Dortmund eher mit Kohle, liegt aber wahrscheinlich auch daran, daß mein Opa inne Hansa eingefahren ist.

Du willst noch mehr Folklore?

CHS ⌂ @, Lünen / Dortmund, Freitag, 21.12.2018, 14:27 (vor 2559 Tagen) @ Phil

Und dennoch verbindet man Dortmund in erster Linie mit Stahl und Bier.

MFG
Phil

Nee, wenn ich daran denke, wie oft ich früher an Gneisenau vorbei gefahren bin. Die waren für mich präsenter als der Stahlbau und Hoesch. Aber Bier war da in meiner Jugend am klarsten. Liegt vielleicht daran, dass ich rund 10, 15 Meter von DAB-Brauerei aufgewachsen bin.

:-)

Gruß

CHS

Du willst noch mehr Folklore?

Garum, Bornum am Harz, Freitag, 21.12.2018, 17:46 (vor 2559 Tagen) @ CHS

Und dennoch verbindet man Dortmund in erster Linie mit Stahl und Bier.

MFG
Phil


Nee, wenn ich daran denke, wie oft ich früher an Gneisenau vorbei gefahren bin. Die waren für mich präsenter als der Stahlbau und Hoesch. Aber Bier war da in meiner Jugend am klarsten. Liegt vielleicht daran, dass ich rund 10, 15 Meter von DAB-Brauerei aufgewachsen bin.

:-)

Gruß

CHS

Ich habe in den 60ziger Jahren Luftlinie 500 m von der Union gewohnt. Aber du kannst dich bestimmt auch noch an den Duft von Hefe erinnern der immer in der Luft lag.

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

el_ayudante, Dortmund-Süd, Freitag, 21.12.2018, 13:27 (vor 2559 Tagen) @ balisto

Bei den Blauen ist das natürlich auch in weiten Teilen die große Show. Schön (soweit man das in dem Zusammenhang sagen kann) finde ich dort nur, dass es eben auch einige Fangesänge gibt, die die Bergbauvergangenheit thematisieren.
Sowas gibt es in Dortmund ja leider gar nicht.

Der BVB ist mir aber auch allgemein deutlich zu "glatt" und in seiner Außenwirkung sehr weit von seinen Wurzeln entfernt.

Hömma, wir haben doch quasi die Ruhrkohle AG als Sponsor...


Wir haben keine Gesänge mit Bezug auf die Vergangenheit?

"Wir werden immer Borussen sein..." Melodie des Steigerlieds?
"... schwarz wie Kohle, gelb wie Bier, Borussia Dortmund das sind wir" ?

Im allgemeinen beziehen sich bei uns doch viele mehr auf Stahlstadt (oder hipp "Iron-City")/Hoesch oder auf Bierhauptstadt. Und das findet sich sowohl in der Fanfolklore auch genügend wieder (Motivwahl, Gesänge,...).
Von Vereinsseite könnte vielleicht mehr "Pflege" kommen, müsste man aber auch vorsichtig sein - lieber gar nicht als künstlich oder übertrieben als Marketing-Kampagne wie die Blauen es machen (Spielertunnel, jährliche Grubenfahrt der Spieler usw)

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

el_ayudante, Freitag, 21.12.2018, 13:35 (vor 2559 Tagen) @ el_ayudante

Bei den Blauen ist das natürlich auch in weiten Teilen die große Show. Schön (soweit man das in dem Zusammenhang sagen kann) finde ich dort nur, dass es eben auch einige Fangesänge gibt, die die Bergbauvergangenheit thematisieren.
Sowas gibt es in Dortmund ja leider gar nicht.

Der BVB ist mir aber auch allgemein deutlich zu "glatt" und in seiner Außenwirkung sehr weit von seinen Wurzeln entfernt.


Hömma, wir haben doch quasi die Ruhrkohle AG als Sponsor...


Wir haben keine Gesänge mit Bezug auf die Vergangenheit?

"Wir werden immer Borussen sein..." Melodie des Steigerlieds?
"... schwarz wie Kohle, gelb wie Bier, Borussia Dortmund das sind wir" ?

Im allgemeinen beziehen sich bei uns doch viele mehr auf Stahlstadt (oder hipp "Iron-City")/Hoesch oder auf Bierhauptstadt. Und das findet sich sowohl in der Fanfolklore auch genügend wieder (Motivwahl, Gesänge,...).
Von Vereinsseite könnte vielleicht mehr "Pflege" kommen, müsste man aber auch vorsichtig sein - lieber gar nicht als künstlich oder übertrieben als Marketing-Kampagne wie die Blauen es machen (Spielertunnel, jährliche Grubenfahrt der Spieler usw)

Zumal ich es eh wenig Authentisch finde wenn 2 Vereine die von der Basis so weit weg sind dann sich ein künstliches Image auferlegen weil es früher mal so war. Der BVB und GE sind Umsatztechnisch fast 800 Mio Euro schwer, nur mal grob überschlagen. Die Karten und Trikotpreise sind teilweise schon sehr happig, da finde ich passt dieses Malocherimage der Vereine nicht mehr wirklich. Mir wirkt das zu aufgesetzt, und daher brauche ich das auch nicht wirklich.

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

istar, Freitag, 21.12.2018, 13:30 (vor 2559 Tagen) @ el_ayudante

Bei den Blauen ist das natürlich auch in weiten Teilen die große Show. Schön (soweit man das in dem Zusammenhang sagen kann) finde ich dort nur, dass es eben auch einige Fangesänge gibt, die die Bergbauvergangenheit thematisieren.
Sowas gibt es in Dortmund ja leider gar nicht.

Der BVB ist mir aber auch allgemein deutlich zu "glatt" und in seiner Außenwirkung sehr weit von seinen Wurzeln entfernt.


Hömma, wir haben doch quasi die Ruhrkohle AG als Sponsor...


Wir haben keine Gesänge mit Bezug auf die Vergangenheit?

"Wir werden immer Borussen sein..." Melodie des Steigerlieds?
"... schwarz wie Kohle, gelb wie Bier, Borussia Dortmund das sind wir" ?

Im allgemeinen beziehen sich bei uns doch viele mehr auf Stahlstadt (oder hipp "Iron-City")/Hoesch oder auf Bierhauptstadt. Und das findet sich sowohl in der Fanfolklore auch genügend wieder (Motivwahl, Gesänge,...).
Von Vereinsseite könnte vielleicht mehr "Pflege" kommen, müsste man aber auch vorsichtig sein - lieber gar nicht als künstlich oder übertrieben als Marketing-Kampagne wie die Blauen es machen (Spielertunnel, jährliche Grubenfahrt der Spieler usw)

Und Fangottesdienste in der Dreifaltigkeitskirche gibt es regelmäßig.

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

CHS ⌂ @, Lünen / Dortmund, Freitag, 21.12.2018, 08:53 (vor 2559 Tagen) @ WPosche

Tja, nun ist es amtlich. Der Bergbau ist weg. Ich selber stamme aus einer Bergbau-Familie (väterlicherseits). Obwohl wir seit zwei Generationen damit nichts mehr zu tun hatten, bleibt die Verbundenheit dazu vorhanden.

Wie Sascha schon schrieb, sicherlich gibt es wehmütige Gedanken an den Abschied, aber man muss es auch so sehen, das Ruhrgebiet und vor allem Dortmund hat den Weg daraus durchgezogen. Wo früher mal Bier, Kohle und Stahl waren, gibt es jetzt andere Berufszweige. Andere Bergbauorte haben das nicht geschafft. Trotzdem bleibt die Geschichte des Bergbau hier in Dortmund vorhanden und man wird daran auch erinnert. Man muss ja nur durch Derne fahren.

Glück auf

CHS

PS.: Passend zum Thema natürlich das Steigerlied: youtube.com/watch?v=Lp6ylQ2KII0

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

Elmar, Freitag, 21.12.2018, 09:07 (vor 2559 Tagen) @ CHS

So lange ist es nicht her, dass unter Dortnund abgebaut wurde. Ich bin noch in Kurl eingefahren (als Besucher).
Ich sehe zwei Nachteile, die wahrscheinlich nicht mehr kompensiert werden.
1. Der Bergbau hat verbunden. Unter Tage war die Herkunft ziemlich egal. Ich habe erste neulich eine Dokumentation über Marxloh gesehen. Ein Dönerbuden Besitzer hat von der Zeit geschwärmt, als er noch bergmann und voll akzeptiert war.

2. Gutes Geld für einfache Arbeit. Die Jungs unter Tage habe malocht - aber auch verdient. Die Zechensiedlungen waren gepflegt. Das Geld reichte für eine würdige Existenz. Diese Arbeitsplätze gibt es fast nicht mehr. Das heutige Äquivalent ist Paketbote. Da verdienst du dir kein Reihenhaus, Auto und Urlaub.

Trotzdem können und sollten wir positiv nach vorne schauen ohne unsere Wurzeln zu vergessen.

Glück Auf!

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

Rupo, Ruhrpott, Freitag, 21.12.2018, 11:41 (vor 2559 Tagen) @ Elmar

Wird natürlich im Nachgang auch vieles verklärt.
Die Kohle war damals, nach WKII der Energieträger schlechthin (Arbeit, privat) und das Ruhrgebiet hat zusammen mit dem Saarland (das ja erst später wieder dazu kam) den entscheidenden Aufbau für das zerstörte Deutschland geleistet. Aber schön war es nicht. Es war laut, dreckig, miese Arbeitsbedingen. Hab in der Familie Leute die mit 15 Jahren unter Tage fahren mussten, die sind Psychisch dran kaputt gegangen. Ist wie Führungen auf Zeche Zollverein, jetzt sieht es 'schön' aus, Maloche war es früher nicht - also schön. Positiv ist, dass man den Strukturwandel bei Stahl und Kohle einigermaßen gut geschafft hat, wobei für meinen Geschmack hat man zu viel Stahl dicht gemacht. Daran sollte man sich eigentlich ein Beispiel nehmen für die Braunkohle und mal konsequent auf erneuerbare Energien gehen und die Leute dabei mitnehmen und unterstützen. Themen wie Absenkungen, Grubenflutungen, Grundwasser Kontaminierung, etc. werden die Menschen noch länger beschäftigen, wahrscheinlich lebenslang, trotzdem:

DANKE an jeden Kumpel, Glück auf!

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

Sascha, Dortmund, Freitag, 21.12.2018, 09:15 (vor 2559 Tagen) @ Elmar

1. Der Bergbau hat verbunden. Unter Tage war die Herkunft ziemlich egal. Ich habe erste neulich eine Dokumentation über Marxloh gesehen. Ein Dönerbuden Besitzer hat von der Zeit geschwärmt, als er noch bergmann und voll akzeptiert war.

Ich glaube nicht, dass diese Aussage so pauschal stimmt. Ich kenne nämlich keine "Metropole", die in sich so fragmentiert ist. Vielleicht am offensichtlichsten, wenn man mal versucht, mit dem Bus eine Städtegrenze zu passieren. In vielen Bereichen sind die Grenzen ja eher fließend. In Lütgendortmund muss man ebenso genau aufs Ortsausgangsschild achten, wenn man wissen will wo Dortmund aufhört und Bochum anfängt, wie man aus Essen-Freisenbruch herausstolpert und in Bochum-Wattenscheid reinfällt. Und trotzdem muss man dafür teils abenteuerliche Umwege in Kauf nehmen. Dafür, dass es "Bergbau" über das ganze Ruhrgebiet verteilt gibt, ist es ein erstaunlicher Flickenteppich von Städten und Gebieten. Schon die Emscher teilt doch das Ruhrgebiet in arm und reich.

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Freitag, 21.12.2018, 11:29 (vor 2559 Tagen) @ Sascha

1. Der Bergbau hat verbunden. Unter Tage war die Herkunft ziemlich egal. Ich habe erste neulich eine Dokumentation über Marxloh gesehen. Ein Dönerbuden Besitzer hat von der Zeit geschwärmt, als er noch bergmann und voll akzeptiert war.

Ich glaube nicht, dass diese Aussage so pauschal stimmt. Ich kenne nämlich keine "Metropole", die in sich so fragmentiert ist. Vielleicht am offensichtlichsten, wenn man mal versucht, mit dem Bus eine Städtegrenze zu passieren. In vielen Bereichen sind die Grenzen ja eher fließend. In Lütgendortmund muss man ebenso genau aufs Ortsausgangsschild achten, wenn man wissen will wo Dortmund aufhört und Bochum anfängt, wie man aus Essen-Freisenbruch herausstolpert und in Bochum-Wattenscheid reinfällt. Und trotzdem muss man dafür teils abenteuerliche Umwege in Kauf nehmen. Dafür, dass es "Bergbau" über das ganze Ruhrgebiet verteilt gibt, ist es ein erstaunlicher Flickenteppich von Städten und Gebieten. Schon die Emscher teilt doch das Ruhrgebiet in arm und reich.

Nun, vieles von dem, was Du beschreibst, liegt schlicht daran, dass es eine z,T. über tausend Jahre zurückreichende Siedlungsgeschichte vor der Zeit des industrialisierten Bergbaus in der Region an Rhein und Ruhr gab. Dortmund war im Hochmittelalter zeitweise nach Köln die wichtigste Stadt im damaligen Reichsgebiet. Dortmunder und Kölner Kaufleute finanzierten diverse englische Könige. Dortmund war Freie Reichsstadt und somit direkt dem Kaiser unterstellt. Und Dortmund war eine bedeutende Hansestadt. Viele der heutigen Großstädte im Ruhrgebiet waren kleine Dörfer, Bauernsiedlungen oder Orte von Ackerbürgern. Der industrialisierte Bergbau setzte erst in der ersten Hälfte es 19. Jahrhunderts ein und war durch die industrielle Revolution bedingt. Ohne Dampfmaschine keine Kohlenförderung, kein Eisen, kein Stahl, keine Eisenbahn. Erst durch diese Industrialisierung gan es den sprunghaften Anstieg an Arbeitskräften und damit verbunden die xplosinsartige Veegeößeeung der Siedlungen und Städte. Viele kleine Orte wurden eingemeindet und verloren ihre Selbstständigkeit. Hörde war noch wie Lütgendortmund bis Mitte der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts Wien eigenständige Stadt. Und so wuchsen die Städte aufeinander zu, bis kein Acker mehr zwischen den Städten lag. Und so ist es halt gekommen, dass Stadtgrenzen im Ruhrgebiet häufig gar nicht zu erkennen sind. Ich persönlich finde es im übrigen schade, dass die Geschichte vor dem Bergbau aus dem Bewusstsein der Bevölkerung völlig verschwunden zu sein scheint.

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

hardbreak, Ort, Freitag, 21.12.2018, 11:24 (vor 2559 Tagen) @ Sascha

Das Zauberwort heißt Gewerbesteuer.

Tschüss, Steinkohle + Dortmund

Sascha, Dortmund, Freitag, 21.12.2018, 07:15 (vor 2559 Tagen) @ WPosche

Gibt wenig Tehmen, bei denen ich so hin- und hergerissen bin. Auf der einen Seite wird hiermit auch ein großes Stück eigener Familiengeschichte beendet. Großgeworden in Hamm, buchstäblich im Schatten des Förderturms von Heinrich-Robert. Opa und Onkel beides Bergleute, die am Schacht Franz eingefahren sind. Oma und Opa haben in einer alten Zechensiedlung gewohnt, wo jeder jeden kannte und man sich gegenseitig beim Kohleschaufeln half. Und natürlich durfte die Heilige Barbara im Schrank nicht fehlen. Ich kenne noch Wäschesäcke voller staubverschmierter Grubenhemden.

Und jetzt? Kein Bergbau mehr. Keine Bergleute, keine Zechensiedlungen. Nicht ein einziges Stück Kohle wird noch gefördert.

Auf der anderen Seite denke ich, dass der Ruhrpott genau das braucht. Einen Schlussstrich unter die grandiose Ära als Steinkohlerevier. Denn egal welche Geschichte über den Pott erzählt wird, sie ist fast immer rückwärts gewand. Kohle, Stahl, Fördertürme und rauchende Schlote. All das sieht man in der Gegenwart so gut wie gar nicht mehr, aber trotzdem sind die omnipräsent. Ich glaube, dass es dem Ruhrgebiet sehr gut tut, wenn man nicht mehr nur Geschichten von früher, sondern Wünsche und Visionen für die Zukunft in Gedanken hat.

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