Der Trainer und seine kongenialen Spieler (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Samstag, 15.12.2018, 22:59 (vor 1958 Tagen) @ Sascha

... und ihre Art Fußball zu spielen.

Zu Witsel: Ich bin jetzt 42 und in all den Jahren haben hier mehrere Spieler mit Weltklasseformat vorgespielt. Aber, und das sage ich nicht nur in der Euphorie der letzten Wochen, Axel Witsel ist das Beste, was ich je im Mittelfeld in unseren Farben gesehen habe. Wie oft haben wir früher mit schlampigen Pässen in den Rücken das Spiel nach vorne langsam gemacht. Witsel spielt immer den richtigen Ball. Steht immer richtig. Ist im 1:1 kaum zu bezwingen. Ich fasse es nicht, dass der in China war und jetzt bei uns. Der könnte mit Real als Chef im Mittelfeld schon mehrmals die Champions League gewonnen haben. Das ist ein 6er im Lotto mit Superzahl.

Ich bin noch einmal einige Takte älter und habe als Kind noch Aki Schmidt spielen sehen. Die Erinnerung verklärt vieles, zumal wenn man als Kind zwar begeistert Fußball spielt, aber naturgemäß noch keine ernsthaften Einschätzungen vornehmen kann. Auch kann man manches wie z.B. die Interpretation der einzelnen Positionen schlecht vergleichen. Dennoch komme ich zu der Auffassung, dass der BVB seit Aki Schmidt keinen kompletteren Mittelfeldspieler hatte. Soweit man so etwas nach einer Halbserie sagen kann.

Für mich ebenfalls der kompletteste Spieler auf seiner Position, die ich bei uns gesehen habe. Und dabei so megaenorm wichtig für die Mannschaft. Die wissen alle, dass sie im Notfall den Ball nur halbwegs sauber zu Witsel bringen müssen und dem irgendwas einfällt, um das zu lösen.

Interessant fand ich eine Szene in der TV-Übertragung, die Witsel und Favre am Spielfeldrand während einer Spielunterbrechung zeigt. Offensichtlich ging es um taktische Maßgaben. Es ist vielleicht von mir zu sehr hineininterpretiert, aber die Art und Weise wie beide miteinander sprachen, ließ in mir spontan den Gedanken aufkommen: Der Trainer und sein kongenialer ‚verlängerter Arm’ auf dem Feld.

Das passt einfach. Auch bei Favre und Reus, seinem zweiten ‚verlängerten Arm‘ auf dem Platz.