FIFA: Modeste-Kündigung bei Tianjin "ohne triftigen Grund" (Fußball allgemein)

Kulibi77, Dienstag, 11.12.2018, 17:45 (vor 1962 Tagen) @ Ulrich

Der Verein ist ja wohl in der Tat seinen Zahlungsverpflichtungen nicht (im vollen Umfang) nachgekommen. Aber anscheinend ist das für die Fifa im aktuellen Fall kein triftiger Grund für eine Kündigung durch Modeste.

Wenn der Arbeitnehmer nicht zur Arbeit erscheint, dann kann man ihm das Gehalt kürzen. Das hat der chinesische Club gemacht. Die FIFA-Regel, dass man bei Zahlungsausfall kündigen darf, soll die Spieler schützen Teil irgendeiner Insolvenzmasse zu werden, aber nicht Trainingsstreiks belohnen.

Wenn der Verein die Zahlungen eingestellt hätte nachdem der Spieler nicht zur Arbeit erschienen ist wäre ich verwundert wenn er jetzt bezahlen müsste obwohl der Spieler seine Arbeitsleistung mutwillig vorenthalten hat.

Zudem gab es Meldungen dass Modeste zunächst nicht bezahlt wurde und dann erst gekündigt hat. Dafür dass das stimmt kann ich allerdings nicht garantieren.

Ich kenne die Geschichte nur so, dass Tianjin erst nicht mehr zahlte, als Modeste nicht mehr zum Training erschien. Ist natürlich die Frage welche Zahlungen und in welchem Umfang eine Gehaltskürzung rechtmäßig ist. Tianjin muss anscheinend nicht das gesamte Gehalt nachzahlen, sondern nur "eine" ausstehende Vergütung. Unabhängig davon kann man natürlich nicht einfach so kündigen, nur weil mal ein Monat kein Gehalt kommt. Auch im deutschen Arbeitsrecht müssen glaube ich drei unbezahlte Monate auflaufen. Auch Arbeitsverweigerung ist bei einem Monat Rückstand und ohne schriftliche Ankündigung nicht erlaubt. Ich denke ähnlich wird das auch die FIFA sehen, da muss es schon wiederholte bzw. andauernde Zahlungsschwierigkeiten geben bis das ein "triftiger Grund" wird.