Bundeskartellamt ermittelt gegen Sky und Dazn (Fußball allgemein)

Schnippelbohne, Bauernland, Dienstag, 16.10.2018, 14:25 (vor 2009 Tagen) @ iltisitc

Es wird wohl schon ein Unterschied sein, ob man als Auflage die Lizenzen an zwei unterschiedliche Unternehmen vergibt oder ob man als Hauptlizenznehmer quasi mit dem direkten Konkurrenten gemeinsame Sache macht.

Bei Eurosport kann man ja auch per Sat die Bundesliga empfangen, wenn sich das zu dieser Saison nicht geändert hat. Die Möglichkeit gibt es meines Wissens für private Verbraucher bei DAZN noch nicht.

Eine Meinung, ob die Intervention des Kartellamtes hier eher OK oder eher Quatsch ist, kann ich daher nicht wirklich bilden. Im Zweifel finde ich es aber gut, dass zumindest die Begebenheiten überprüft werden.

Ja, richtig: Der Knackpunkt scheint hier zu sein, dass sich Sky und Dazn das Fell teilen und beide kassieren. Damit bilden sie durchaus ein Kartell. Das ist bei Eurosport anders gelagert. Wobei, wenn man auf die Verbreitungswege guckt, man schon fragen muss, ob es denn verbraucherfreundlicher ist, zu erwarten, dass man sich eine Satellitenschüssel aufs Dach montiert, nur um Eurosport auch mit einem TV-Signal empfangen zu können, wenn man eigentlich Kabelkunde ist.
Aber die Logik des Bundeskartellamts bei der Rechtevergabe erschließt sich mir eh schon länger nicht mehr. Wieso soll es verbraucherfreundlicher sein, wenn die DFL verschiedene Bundesligarechtepakete anbieten muss, die dann aber jeweils auch wieder exklusive Senderechte enthalten? Ich kann darin keinen Wettbewerb erkennen. Wettbewerb wäre für mich gewesen, wenn der Verbraucher für dasselbe Paket zwischen mindestens zwei verschiedenen Anbietern hätte wählen können, also z.B. die Freitagsspiele im Abo bei Eurosport oder bei Sky. So muss man nun zwei Abos statt einem abschließen und für die CL dann nochmal zwei. In Summe dürfte das nicht billiger sein, als die alten Sky-Preise - eher im Gegenteil.