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Die letzte Patrone (Fußball allgemein)

Will Kane, Saarbrücken, Dienstag, 09.10.2018, 22:03 (vor 2017 Tagen) @ Burgsmüller84

"3. Trainer in nicht ganz 1 1/4 Saisons"

Das ist recht normal für einen Aufsteiger. Es ist eher ein Erfolg Reschkes, sich von Wolf rechtzeitig zu trennen und dann eine sehr gute zweite Saisonhälfte zu ermöglichen mit der Überraschung Korkut. Was man Reschke vorwerfen kann, ist die Weiterverpflichtung von Korkut nach Saisonende - denn so richtig überzeugt war man offenbar nie. Aber was willste machen bei einem Übergangstrainer, der so häufig gewinnt? Hätte bei uns für Stöger ja womöglich auch gereicht, wenn er zwei oder drei mal häufiger gewonnen hätte.

Was die ‚Weiterverpflichtung von Korkut nach Saisonende‘ anbelangt: Ich bin bis dato immer davon ausgegangen, dass Korkut bei seiner Verpflichtung im Januar 2018 einen Vertrag bis zum Ende der Saison 18/19 erhalten hat. Wenn ich mich getäuscht habe, möge man mich korrigieren. Reschke bzw. der VfB könnten somit Korkut gar nicht ‚weiterverpflichten‘, da er ja ohnehin einen weiter gültigen Vertrag hatte. Dies war (wenn die Vertragsdauer richtig in Erinnerung ist) eine gänzlich andere Situation als sie bei Stöger in Dortmund war. Der hatte ja bekanntlich ohnehin nur einen Vertrag bis Saisonende. Wobei ich persönlich auch immer davon ausgegangen bin, dass eines Vertragsverlängerung nie in Betracht gezogen wurde, weil man mit einem anderen Trainer (Nagelsmann oder Favre) von vornherein einen ‚Neustart‘ vollziehen wollte.

Was man Reschke und dem Präsidium vorwerfen kann, ist die Verlängerung des Vertrages mit Korkut um ein weiteres Jahr bis Ende der Saison 18/19. Andererseits wollen die wenigsten Clubs einen Trainer, dessen Vertrag nur noch ein Jahr läuft, um das ‚lame-duck‘-Syndrom zu vermeiden. Und nach der Rückrunde hätten wohl die allerwenigsten Sportdirektoren anders gehandelt.

Das Dilemma von Reschke war, dass nach dem Entschluss, sich von Wolf zu trennen, Korkut seine letzte Patrone als Trainerkandidat war. Es gab diverse, u.a. auch Weinzierl. Der (und nicht nur er allein) soll aber vor allem deshalb nicht unterschrieben haben, weil der Vertrag nur für die Bundesliga, nicht aber für die 2. Bundesliga gegolten habe. Korkut war demnach nicht nur der einzig verbliebene Trainerkandidat, sondern auch der einzige, der diesen Passus akzeptiert hat. Das ist einer der Hauptgründe, warum Reschkes Position bereits damals erheblich ins Wanken geraten war. Im Club war es im Prinzip nur noch sein Chef Dietrich, der ihn gestützt hat. Wohl weniger aus Loyalität oder Überzeugung, sondern um den Club nicht vollends ins Chaos zu stürzen. Ohne Dietrichs eher unwilliges placet wäre Korkut nicht Trainer geworden und Reschke wohl nicht mehr Sportdirektor.

Was in Stuttgart zu Saisonbeginn bereits stark kritisiert wurde, ist die Kaderzusammensetzung. Nicht die Qualität der Neuverpflichtungen steht im Brennpunkt, sondern dass man auf einigen Positionen überbesetzt ist und auf anderen unter- und dazu noch qualitativ schlecht besetzt ist. Angeblich seien sämtliche Transfers mit Korkut abgestimmt gewesen, was dieser auch öffentlich so bestätigte. Intern heißt es allerdings, Korkut hätte sich nicht durchsetzen können oder wollen und alles abgenickt. Zudem passt die Kaderzusammenstellumg nicht unbedingt zum System, was Korkut präferiert.

Jedenfalls war Korkut aktuell nicht mehr zu halten im Club, obwohl Reschke sich nicht von ihm trennen wollte. Da jedoch Dietrich diesmal den Daumen gesenkt hat, blieb Reschke keine andere Wahl. Wenn man Menschen aus dem VfB-Umfeld so hört, ist es momentan sehr einsam um Reschke. Wenn es mit Weinzierl nun nicht funktionieren sollte, dürfte Reschke als Sportdirektor in Stuttgart Geschichte sein.


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